[ LI - Familiengeheimnis ]

[ LI - Familiengeheimnis ]

Meine Beine bewegten sich automatisch in Richtung des brennenden Hauses. Die ganzen panischen Schreie, der Menschen, die im Haus waren, ebbten kein bisschen ab. Ich bekam in Schüben immer wieder Gänsehaut. Mir schossen Tränen in die Augen, als ich das Schreien eines kleinen Kindes hörte, welches nach seiner Mutter rief.  Ich hielt mir meine Ohren zu und kniff meine Augen zusammen. Plötzlich spürte ich eine unerträgliche Hitze und das panische Schreien der Mensche wurde immer lauter. Ich riss meine Augen auf und blickte zu Flammen, die alles einschlossen, was schnell brennbar war. Erschrocken fuhr ich zurück, als ein schreiender und brennender Mann an mir vorbei lief, dieser wenig später auf den Boden zusammensackte und keinen Mucks mehr von sich gab. Es war einfach widerlich hier. Die ganzen Schreie, der stickige Gestank von Feuer und verbranntem Fleisch. Ich wollte aufwachen. Ich wollte hier einfach nur weg. Weg von hier. June, aufwachen. Aufwachen, June. Wach bloß auf.
Weitere Menschen klopften gegen die verschlossenen Türen und Fenster, während jemand immer wieder nach Peter rief. Ein Mann vor mir schoss in die Höhe und blickte sich mit weitaufgerissenen Augen um. Es war Peter gewesen, der sich mit Furcht und Panik im Haus umschaute.
"PETER!", es war eine Frau, die in Flammen stand. Ich starrte sie an, ihre Klamotten waren mit ihrer Haut verschmolzen, als sie durch eine Wand von Flammen stürzte und sich vor den Füßen von Peter fallen ließ. Regungslos und 
"Talia!", keuchte er. "Um Gottes Willen!" Er schlug auf die Flammen ein, die die Frau regelrecht verschlangen. Dann drehte er sie auf den Rücken. "Talia?"
"P-Peter", keuchte die Frau. "Wo sind meine Kinder?"
"Sie sind in Sicherheit."
"I...ich...kann ni... mehr."
"Talia, du musst bei mir bleiben. Du kannst deinen kleinen Bruder doch nicht alleine lassen!"
War das etwa Dereks Mom?
Peter und ich fuhren gleichzeitig zusammen, als sich über uns ein Holzbalken aus dem Dach löste und runter flog. Peter wich zurück, der Balken ging durch mir durch, als wäre ich nicht da und landete mit seiner brachialen Wucht direkt auf dem Kopf von Talia. Ich schrie, als der verbrannte Schädel von dem Balken zusammengequetscht wurde und Gehirnmasse und Blut heraus sickerte.
Peter schrie qualvoll und schien sich gerade in einen Werwolf zu verwandeln. Ich blickte aber wieder auf Talia. Dann kniff ich meine Augen zusammen und die Hitze war weg. Die Schreie wurden weniger. Es waren nur noch zwei gewesen. Peter und immer noch das kleine Kind, welches nach seiner Mutter rief, welches aber von einem Lachen bedeckt wurden. Einem höhnischen Lachen. Ich drehte mich vom brennenden Haus weg und blickte direkt in das Gesicht von Allisons Tante Kate, die mit dem Feuerzeug herumspielte.
"Brennt ihr Hunde! Brennt!", schrie sie in Richtung des Hauses. Die Männer die zu ihr rannten, lachten ebenfalls und klatschten sich ab, nachdem sie die Benzinkanister in das Flammeninferno schmissen.
"Diese dreckigen Werwölfe schmoren jetzt allesamt in der Hölle", freute Kate sich.
"Was ist mit Derek und seinen Schwestern?"
"Ich hab die nicht umsonst von dem Haus ferngehalten. Die drei wissen noch nichts von ihrem kleinen Familiendrama. Sie werden wiederkommen und dann hat auch deren letztes Stündlein geschlagen. Für was weibliche Reize nicht alles gut sind."
"Hat er nach Hundefutter gerochen, als du ihn geküsst hast?", fragte einer der Männer spöttisch und angewidert zu gleich. Ich erkannte sie alle wieder. Aber wirklich alle. Es waren alle die Opfer der letzten Morde gewesen. Alle die mit den Brandattentat der Hales zutun hatten. Nur noch Kate war am leben. Und ich sagte noch.
"Nein, nach Minzkaugummis. Wölfe sind dumm und lassen sich leicht verarschen. Wetten die drei warten immer noch in der Paintball-Halle auf ihre Mommy und ihrem Onkel?"
"Da machen selbst Anti-Flo-Halsbänder nicht mehr glücklich."
Mein ganzer Körper spannte sich an, als ich auf die Person schaute, die zwischen den Bäumen hervortrat. Diese stellte sich direkt neben Kate. "Widerliches Hale-Pack. Wegen der Unvernunft dieser kleinen Hale-Göre sind meine Eltern gestorben. Die Großeltern meiner Kinder. June fragt jeden Tag, ob sie zu ihre Oma kann."
Entsetzt blickte ich meine Mutter an, die mit leuchtenden Augen auf das brennende Haus blickte. "Mom!", keuchte ich und blickte auf die Kette um ihren Hals, die heute Kate um hatte.
"Hat jemand Marshmallows?", fragte einer der Typen lachte.
"Ich kann deinen Hass auf Werwölfe verstehen, Trevor. Aber darüber macht man doch nicht großartig Witze", mahnte meine Mutter. Dann fingen sie und Kate gleichzeitig an zu lachen.
"Solange er keine Witze über Wildkatzen macht", sagte Kate zu meiner Mom.
"Stimmt auch wieder", nickte meine Mutter. "Wir sollten gehen. Die Feuerwehr ist auf dem Weg hier her. Den dichten Rauch sieht man bestimmt über mehrere Counties."
"Ich hör die noch nicht mal", bemerkte Kate und lauschte. Ich lauschte ebenfalls und konnte diese nicht hören.
Erschrocken fuhr ich zurück, als sich meine Mutter in voller Gestalt in einem Kanuma verwandelte. Sie war also auch einer.
"Ich liebe Wildkätzchen. Sie sehen zwar Böse aus, aber haben so eine Eleganz, da werde ich ganz wuschig."
Der Kanuma schnurrte nur.
"Oh, Mädel, schämst du dich nicht. Du bist verheiratet und dann noch mit den Dümmsten von allen", sagte Kate und schlug dem Kanuma auf die Flanke. Dann lief der Kanuma los und war zwischen den Bäumen verschwunden.
"Wir kommen gegen Abend wieder", sagte Kate. "Dann ist das Feuer gelöscht und die drei übrigen Hale-Kinder geben sich ihrer Trauer hin."
So sehr hätte ich Kate in diesem Moment an den Haaren gepackt und in das brennende Haus geworfen, damit die genauso elendig verbrennen kann, wie es die Unschuldigen gerade taten.
Ich stand alleine auf der Lichtung und das Haus brannte weiter nieder. Immer wieder hörte ich Geräusche kleiner Explosionen, bis das obere Stockwerk in sich zusammenbrach. Aus der Ferne hörte ich die Sirenen der Feuerwehr. Ich fuhr zusammen, als mich etwas piekste. Ich stand in einem Beet voller Rosen. 
"Aua", murrte ich und kratzte mir den Oberschenkel, als ich zurück ging. Dann stieß ich an irgendeinem Stein an. Ich drehte mich um und sah eine Art Bunker. Es führten mehrere Treppen in einen dunklen Raum. 
     Ich kauerte im Rosenbeet und auf der ersten Stufe des Bunkers und beobachtete die Feuerwehr dabei, wie sie das Haus löschten und im Inneren nach Überlebenden suchten. Immer wieder brachten sie aus der qualmenden aber nicht mehr brennenden Ruine, Säcke heraus, die sie vor dem Haus stapelten. Es waren neun Stapel. Der zehnte und der letzte Stapel war der kleinste Sack der behutsam bei den anderen Leichen abgelegt wurde. Dann herrschte wieder Tumult.
Sie hatten einen Überlebenden gefunden. Und es war klar, dass sich es nur um Peter handeln kann. Eine halbe Stunde später wurde er, eingewickelt wie eine Mumie, aus dem Haus in einen der Krankenwagen gesteckt und sofort abtransportiert. Als der Krankenwagen das Anwesen verließ, bretterte ein 69er Camaro in grau auf das Anwesen und hielt hinter den ganzen Feuerwehrwagen.
Chief Stilinski, der das Auto sah, ging direkt auf die drei jungen Leute zu, die gar nicht fassen konnten, was passiert war.
"Mom!"
Derek war der erste der zum Haus lief, aber von Chief Stilinski zurückgehalten wurde. Die größere und ältere der beiden Mädchen, wandte sich zu dem kleinen Mädchen, welches völlig aufgelöst am weinen und am schreien war.
"Cora, bitte", mahnte die größere, dass muss Laura gewesen sein und nahm ihre kleine Schwester in den Arm. Sie drückte Coras Gesicht in ihre Halsgrube, damit sie nicht mehr zum Haus und zu den weißen Folien mit den Leichen starren konnte.
"Was ist hier passiert!", schrie Derek. "Wo ist meine Mom! Mein Onkel. Meine Tante. Sagen Sie doch was, Mann!" Derek schubste den Chief zurück.
        Ich konnte beim besten Willen nicht die Schreie der dreien ertragen, als der Chief erklärte, dass alle bis auf Peter den Brand nicht überlebt hatten. So hatte ich Derek noch nie erlebt. Er kauerte in Embryohaltung auf den Boden und ließ die Sanitäter nicht an sich heran, die ihn Beruhigungsmittel spritzen wollten. Cora die zu dem Zeitpunkt ungefähr zwölf oder dreizehn gewesen war, saß auf den Boden und starrte einfach nur das Haus an, während Laura sich zu ihren Bruder begab.
"Derek!", sagte sie und zog an seinem Arm.
"Lass mich los! Lasst mich alle! Bitte!", schrie er und vergrub sein Gesicht in dem matschigen Waldboden, der durch das ganze Löschwasser aufgeweicht war.
"Du machst Cora Angst!"
Laura kniete sich neben ihren Bruder und zog ihn an den Armen zu sich. Sie schien ebenfalls getroffen zu sein, aber sie unterdrückte sich das alles, um für ihre Geschwister die starke Schulter zu sein. 
"Er macht mir keine Angst!", sagte Cora, die bereits aufgestanden war. Als sie auf ihre Geschwister zu ging, starrte sie auf die Planen in denen die Leichen ihrer Familie gewickelt waren. "Das macht mir Angst. In irgendeiner Plane ist Mom. In irgendeiner Plane unsere Tante. Unsere Freunde..." Dann hielt sie inne und zeigte auf die kleine Plane. "Und da ist unser Cousin. Wie passiert so was?" Sie blickte wieder ihre Geschwister an. Derek der einen Nervenzusammenbruch erlitt, war für gar nichts mehr zu gebrauchen. Er vergrub sein Gesicht in der Strickjacke seiner Schwester. "War das Mamas Chilli was bei Onkel Peter wieder brennende Fürze ausgelöst hat? Laura, wieso haben wir unser zu Hause verloren? Wieso?"
"Kate Argent", flüsterte ich und sprang aus dem Bunker heraus. "Kate Argent hat das Feuer gelegt." Keiner reagierte auf mich. "Kate Argent hat das Haus in Brand gesetzt!", schrie ich und stürzte auf alle zu. Jedoch stolperte ich und landete vor dem Rosenbeet. 
Ich drehte mich auf den Rücken und starrte in den Himmel. Dieser war Feuerrot, genauso wie das Hale-Anwesen vor ein paar Stunden. Anscheinend ging die Sonne wohl unter. Ich drehte mich wieder auf den Bauch und schaute auf das Anwesen. Es strahlte immer noch Hitze aus und Qualm stieg auch nicht mehr auf. Der ganze Boden davor war aufgefühlt durch Fußabdrücke und Reifenspuren. Überall lagen Verbandsmaterialverpackungen herum und sonstiger Kram, was aus dem Krankenwagen kam.
     "Er ist ein viel zu zäher Hund", hörte ich Laura sagen. Ich rappelte mich auf und schaute mich um. Als ich Schritte hörte, drehte ich mich in diese Richtung und sah Laura gemeinsam mit Derek das Anwesen betreten. Cora war nicht dabei. "Wenn er wieder wird, dann können wir bei ihm bleiben."
"Ich will hier weg", sagte Derek nur. "Ich will einfach nur raus aus Beacon Hills. Ich will hier nicht mehr sein. Lass uns irgendwo woanders anfangen. Irgendwo in einer anderen Stadt- in einem anderen Land."
"Solange die Ermittlungen noch nicht fertig sind, dürfen wir hier eh nicht weg. Du hast Stilinski gehört. Und ich gehe nicht, solange Mom nicht bei Dad liegt. Und sobald wir das alles hinter uns haben, dann sind wir hier weg. Das verspreche ich dir."
"Riechst du das?"
"Du meinst nach verbranntem Menschenfleisch?"
"Nein, es riecht nach Benzin."
"Du hast Recht", bemerkte Laura, nachdem sie geschnuppert hat. Dann verkrampfte sie sich total. "Runter!"
Laura packte sich ihren Bruder und zog diesen hinter einen Baum, als mehrere Schüsse den Wald ertönten. Dann war es ruhig und ich hörte das wilde Schnauben eines Kanumas. Dessen Knurren wandelte sich sofort in einen Schrei um, als es zwischen den Bäumen auftauchte und sich umschaute. Ich fuhr zusammen, als dort, wo Derek und seine Schwester verschwunden waren, ein Wolf mit roten Augen hervor sprang und den Kanuma anblickte.
Der Kanuma verkrampfte sich total und fletschte die Zähne. Mit einem Ruck hatte sich der riesige Kopf in meine Richtung gedreht.
Für einen Moment fuhr ich zusammen, da ich das Gefühl hatte, dass mich jemand kitzelte. Doch als Derek durch mich durch ging, wusste ich bescheid, dass es von ihm kam. 
Plötzlich wurde ich von mir selbst zu Boden gerissen und wandte mich vor Schmerz hin und her. Dann schrie ich auf, als das Brennen für einen Augenblick unerträglich wurde.
Ich riss meine Augen auf und versuchte meinen Herzschlag zu regulieren. Und ich hatte das Gefühl kotzen zu müssen. Ich fuhr hoch und hielt mir die Hand vor dem Mund.
"June!", als jemand seine Hand auf meinem Arm legte, fuhr ich zusammen. Ich blickte direkt in das Gesicht von Cora.
"Derek!", flüsterte ich. "
"Bist du blind? Ich bin's Cora?", fragte sie mich und schnitt eine Grimasse.
"Bin ja schon da", hörte ich Derek sagen, der mit einem Verbandskasten ins Zimmer kam. Er kniete sich neben mich und seiner Schwester auf den Boden und blickte ich an. "Musst du kotzen?", fragte er mich.
"Geht schon", antwortete ich.
"Warst du das?", fragte Cora ihren Bruder, nachdem sie meine Haare aus dem Nacken gezogen hatte. Derek zog mich an meinem Hinterkopf zu sich und sog die Luft durch die Zähne ein.
"Nein..."
"Peter", sagte ich nur.
"Er wollte dich verwandeln", meinte Cora.
"Nein, nein", sagte ich. "Er hat mir nur etwas gezeigt?"
"Was?"
"Erinnerungen."
"Über was, Kleines?", fragte Cora scharf nach.
"Es war Kate Argent."
"June? Was war Kate Argent?", fragte Derek mich.
"Sie hat das Hale-Anwesen in Brand gesetzt. Sie ist daran schuld, dass sie alle gestorben sind. Eure Mom. Ich hab alles gesehen. Alles. Es war einfach nur die Hölle da drinnen. Da war ein kleines Kind, dass hat andauernd nach seiner Mom geschrien und dann war da eure Mom... Talia?"
Derek ließ sich von den Knien auf den Po fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, während Cora anfing zu weinen.
"Was hast du noch gesehen?", fragte Derek mich.
"Es war viel zu viel..."
"Zeig es mir. Ich will es sehen. Ich will diese hässliche Visage von dieser Kate sehen."
"Cora...", meinte Derek nur.
"Dann zeig es uns beiden."
"Willst du da wirklich noch mal durch?", fragte Derek seine kleine Schwester.
"Ja, will ich. Ich will sehen was passiert ist, als wir nicht da waren. Die Wahrheit."
"Du warst deswegen drei Jahre lang in Behandlung... ich will dich nicht noch einmal zu einem Seelenklempner schicken müssen, weil du diesen einen Gedanken hast."
"Ich bin älter und reifer geworden, Derek. Ich komme mit Verlusten mittlerweile besser klar." Dann wandte sich Cora wieder zu mir. "Teilst du die Erinnerung mit mir?"
Cora hielt ihre Hand hoch und ließ ihre Wolfskrallen ausfahren. "Oh, grundgütiger. Nicht schon wieder."
"Du musst nicht June", sagte Derek.
"Heul nicht rum, Brüderchen. Deiner Kleinen passiert schon nichts. Ich weiß ganz genau, dass du auch die Wahrheit wissen willst und die Erinnerungen kannst du dann von mir haben, sodass sie nicht noch mehr von uns Hales gequält wird."
"Yippieh", murmelte ich und hielt inne.
"Was?", fragte Derek mich.
"Da war ein Kanuma", sagte ich.
"Wo war da einer?", fragte Cora.
"Bei Kate. Ich denke die haben gemeinsame Sache gemacht, oder so."
"War der Kanuma auch mal als Mensch zu sehen. Dann hab ich neben Kate noch jemanden auf meiner Liste, deren Kehle ich mit meinen Fingernägel durchritzen werde."
"Ist nicht mehr nötig", sagte ich. "Die Person ist bereits tot."
"Oh Gott, June. Du magst zwar die Freundin meines Bruders sein, aber das hindert mich nicht daran, dir eine Backpfeife zu geben, wenn wir dir alles aus der Nase ziehen müssen."
"Echt jetzt?", fragte Derek Cora. 
"Ja", nickte Cora und blickte wieder zu mir. "Denk mal an die Erinnerung von Peter."
Gerade als ich den beiden davon erzählen wollte, dass meine Mutter der Kanuma war, der mit Kate zusammengearbeitet hatte, hatte mir Cora auch schon ihre Fingernägel in den Nacken gehauen.
Ich schrie auf und wandte mich, während Derek seine Schwester anpflaumte und mich zu Boden drückte. Cora riss ihre Klauen wieder aus meinem Nacken raus und fiel neben mir bewusstlos auf den Boden.
Ich hielt mir den Nacken und fing am ganzen Körper an zu zittern, als ich eine warme Flüssigkeit in meiner Hand spürte. 
Derek legte seine Schwester auf das Bett, nachdem er mir ein Verband in den Nacken gedrückt hatte. Dann half er mir hoch und ging mit mir ins Wohnzimmer.
Nachdem er noch mal auf meinen Nacken geschaut hatte, sagte er mir, dass das bereits schon am heilen war.
"Cola?", fragte ich ihn.
"Ich weiß schon, wo der Kühlschrank ist. Oder euer Vorratsraum." 
"Derek, keine Ahnung, ob das irgendwie das mit uns beeinflussen wird, aber der Kanuma, der war..."
"Deine Mom!", rief Cora, die völlig verschlafen aus meinem Zimmer kam. 
Derek blickte mich an. "Deine Mom?", fragte er mich und dann stand er auf, als Cora ein Foto meiner Mutter von der Wand riss. "Das war die, die hat auch etwas mit dem Brand zu tun gehabt."
Ich ließ mich in der Couch zurücksinken und hätte berechtigt damit gerechnet, dass Derek und Cora abgehauen werden und erstmal nichts mit mir zu tun haben wollten.
Cora schmiss sauer, dass Foto durch die Wohnküche an die andere Wand, wo das Glas des Bilderrahmens und der Bilderrahmen in etliche Stücke zerbrachen.
    "Bitte hör mich auch so anzustarren", sagte ich zu Cora, die mittlerweile vor mir saß und mich anstarrte. Derek saß mit Abstand auf der Couch. Er hatte nicht den Abstand von mir gesucht, sondern ich von ihm. Er hasst mich und das alles wegen meiner Mutter. Lag doch irgendwie auf der Hand, dass das nicht lange mit uns halten würde.
"Cora", warf jetzt auch Derek ein. "Sie kann nichts dafür, dass sie so eine Mutter hat."
"Ich weiß", sagte Cora. "Sorry, aber ich kriege das Gesicht deiner Mutter einfach nicht mehr aus meinem Kopf. Was hat die mit Kate Argent zu tun?"
"Das frage ich mich auch", meinte ich. "Aber es liegt doch auf der Hand, dass Kate auch das Zeitliche segnen wird, oder?"
"Die wird wie ein Mastschwein ausbluten, June", nickte Cora.
"Langsam und qualvoll", stimmte Derek dem zu. "Lassen wir sie noch ein wenig in Sicherheit und dann greifen wir aus dem Hinterhalt an."
"Hast du nicht ein Spiel von diesem Hampelmann-Sport?", fragte Cora Derek, nachdem wir für eine Weile geschwiegen hatten. "Krosse Krabbe, oder so?"
"Lacrosse", verbesserte Derek seine Schwester. "Ja, leider."
"Dann will ich das nicht verpassen, wie du dich blamierst..."
Derek blickte zu mir. "Was ist mit dir? Kommst du auch mit?"
Ich nickte nur. "Klar."

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