[ L - Dream A Little Dream Of Me ]
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"Und er hat einfach so die Bowlingkugel ins Gesicht bekommen?", lachte Allison. "Ich meine, die flog einfach so in seinem Gesicht?" Ich schmunzelte leicht.
"Lydia hatte einen halben Nervenzusammenbruch. So wie das aber auch mit dem ganzen Blut aussah", sagte ich und schauerte. Dann blickte ich wieder auf die Karte.
Da ja in zwei Tagen der Spendenmarathon stattfindet, den die Beacon Hills Highschool organisiert, musste eben die letzte Klasse, also wir, das alles planen. Allison und ich hatten die Aufgabe bekommen die Fahnen und Schilder den Laufweg entlang hin zu stellen, oder an den Bäumen Hinweise anzubringen, während hinter uns Sofía und Erica alles mit dem Absperrband absperrten, damit man ja nicht vom Weg abkommt.
Zu dem Thema Jackson. Der lag im Krankenhaus mit einer Gehirnerschütterung und einer gebrochenen Nase, die heute noch operiert werden musste und weshalb Derek heute auf seiner Position spielen durfte. Ja, heute Abend stand ehrlich noch ein Lacrossespiel an, auf dem ich gezwungen wurde hinzugehen.
Von meinem Freund und auch von Allison, da sie Momentan von Lydia genervt war.
"Wow, schade, dass ich nicht dabei war", meinte Allison. "Und was ist jetzt mit Derek und dir? Habt ihr schon, oder nicht?"
"Nein, wir haben noch nicht."
"Aber du willst?"
"Klar, will ich, aber ich habe Angst, dass es nach hinten los geht und irgendwas Blödes passiert. Ich will, dass es was Besonderes wird."
"Das erste Mal ist sowieso immer etwas Besonderes. Ob es gut verläuft, oder leider nicht so gut. Man kann es ja nur besser machen. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, nicht verrückt machen. Hier..." Allison deutete auf einen Baum.
"Hm", sagte ich und riss das Doppelseitigeklebeband von dem Zettel ab, ehe ich es an den Baum klatschte. "Ich hab Angst, dass ich in dem Fall nicht gut genug für ihn bin..."
"Ach, June. Mach dir da nicht weiter einen Kopf rum", sagte Allison.
Gleichzeitig horchten wir auf, als im Busch neben uns etwas am Rascheln war. Dann knackten Äste. "Deshalb hasse ich Wälder", bemerkte Allison und hielt den Tacker hoch, um zu schießen.
"Pack das Ding runter", hörte ich Jemanden fauchen. Allison seufzte und nahm die Hand runter, als eine junge Blondine aus dem Gebüsch kam. "Ich bin deine Tante."
"Was machst du da?", fragte Allison verdutzt.
"Ich war nur ein bisschen mein neues Scharfschützengewehr testen", sagte sie.
"Schon wieder eins?"
Die Frau lachte. "Was heißt denn hier schon wieder eins? Das Alte war fünfzehn Jahre alt und hat sein Geist aufgegeben. Ich hab mir das richtig gegönnt und das Ding sogar nach meinem Geschmack anpassen lassen." Sie schmiss eine Tasche auf den Waldboden, und als sie die gerade an dem Reißverschluss aufmachen wollte, schaute sie wieder zu ihrer Nichte.
"Und was machst du hier?", fragte sie Allison.
"In zwei Tagen steht der Spendenlauf an und wir bereiten nur schon mal alles vor."
"In einem Wald?", fragte sie. "Nach all den schrecklichen Morden die hier passiert sind? Wer kam auf solch eine blöde Idee? Wir haben einen Park und da ist ein See. Da kann man doch mehrmals drum rumlaufen, oder nicht?"
"Sag es Miss Russ. Wir wollten nach fünf Jahren endlich mal eine andere Strecke. Aber bei der redet man gegen die Wand."
"Habt ihr die Morde angesprochen?"
"Antwort von ihr: Es findet doch am Tag statt. Da passiert schon nichts", warf ich ein.
"Wow", meinte Allisons Tante. "Da hat wohl jemand zu viel Kreidepulver geschnuppert."
"Oder geraucht."
"Wer bist du überhaupt?"
"Ich bin June. Eine Klassenkameradin Ihrer Nichte."
"Ich bin Kate und ich hasse es, wenn man mich Siezt. Ich bin neunundzwanzig und keine fünfzig, Schätzchen."
"Sorry", sagte ich.
"Schon okay", meinte Kate und wandte sich wieder ihrer Nichte zu. "Okay, ich nehme mal an, dass du mein neues Gewehr sehen willst?"
"Kannst du mir doch zu Hause zeigen", sagte Allison.
Ich blickte auf die Kette von Kate, die im Sonnenlicht leicht meine Augen blendete. Sie bestand aus altem Silbers, so wie diese Verschleiß aufzeigte. Dort war ein Wolf abgebildet, der bei Vollmond von einem Pfeil wegläuft.
Das kam mir ein bisschen merkwürdig hervor und mein Misstrauen gegenüber Kate stieg gerade auf 55 Prozent an.
"Darf ich das Ding sehen?", fragte ich.
"Was", fragte Kate mich.
"Ob ich das Gewehr sehen darf. Mein Vater war immer Jagen und ich kenne mich da ein bisschen aus. Ich interessiere mich für sowas."
"Echt?", fragte sie mich begeistert. "Schießt du auch?"
"Ich würde, aber meine Tante erlaubt es mir nicht", log ich.
"Wieso deine Tante?"
"Ich lebe jetzt bei ihr."
"Ihr Bruder hat ihre Mutter getötet und ihr Vater sitzt im Knast. War ein ganz großes Ding damals, als ich mit Mom und Dad hier hergezogen bin."
"Dein Vater hat das erwähnt", meinte Kate. "Mein Beileid."
"Danke."
"Hat man deinen Bruder schon gefunden?"
"Nein. Er ist immer noch auf der Flucht."
"Wer weiß ob er doch lebt und sich nicht selbst den Gar ausgemacht hat."
"Oh, Kate", mahnte Allison ihre Tante.
"Sorry, wie taktlos."
"Schon in Ordnung, ich bin auch nicht gerade gut auf ihn zu sprechen", sagte ich. "Also, zeig mir mal das Ding!"
"Klar, zeig ich dir das Ding. Du kannst auch mal schießen."
"Zu viele Zeugen", sagte Allison und deutete auf Erica und Sofía die sich wegen den Absperrbandes in den Haaren hatten.
"Ich meine ja nicht heute. Du kannst heute Abend zu uns zum Essen kommen."
"Heute ist das Lacrossespiel. Ein anderes Mal", sagte ich.
"Lacrosse", Kate verdrehte die Augen. "Als ich auf die Beacon Hills ging, wurde Football gespielt und dann irgendwann Basketball. Aber Lacrosse. Ist das ein Sport. Ich weiß es nicht."
"Ich auch nicht", stimmten Allison und ich gleichzeitig zu.
Kate kniete sich neben der Tasche und öffnete diese. Dann zeigte sie mir das Schafschützengewehr in Chrome-Optik.
"Wow", sagte ich und blickte in die Tasche. Dann runzelte ich dir Stirn, als ich silberne Patronen sah. "Sogar die Kugeln im passenden Look."
"Silberkugeln", meinte Kate. "Die findest du immer gut im Laub wieder. Ich schmelze diese dann ein und habe dann schnell wieder neue."
"Ziemlich krass."
"Sobald sich mal Zeit findet, kommst du zu uns zum Essen. Und dann gehen wir schießen. Allison müssen wir nur unauffällig mitziehen. Sonst flippt mein Bruder wieder aus. Der ist da ein wenig empfindlich."
"Ein wenig ist gut", meinte Allison.
Mein Misstrauen ist gerade auf glatte 90 Prozent gestiegen, als ich die Silberpatronen sah. Da muss ich mal mit Derek sprechen.
"Geht ihr mal weiter!", rief Sofía genervt. Kate machte ihre Tasche wieder zu und hob diese vom Boden auf.
"Wir gehen ja schon", sagte Allison.
"Ich sowieso. Ich darf noch einkaufen", sagte Kate. "Macht es gut Mädels."
"Ciao."
"Bye", sagte ich und blickte Kate hinterher, als sie in Richtung Schulparkplatz ging.
"Geht doch mal!", schrie Sofía uns an. "Einfach mal eure Ärsche zur Abwechslung bewegen!"
"Du bewegst dein Arsch gleich nie mehr, wenn du uns noch weiter auf die Nerven gehst!", rief ich zurück. Allison zog mich wieder zu sich zurück und sagte, dass ich mich nicht auf das Niveau dieser Schnepfe begeben sollte.
Nachdem wir den Rest des Weges beschriftet hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zur Schule.
***
Nach der Schule, wollte ich eigentlich Derek abfangen und ihn das mit Allisons Tante zu erzählen. Aber Lydia erzählte mir, dass die Jungs heute früher nach Hause gehen durften, da sie das erste Spiel nach den Ferien hatten. Also blieb mir nichts anders übrig, als Derek auf dem Nachhauseweg anzurufen.
"Kannst du nachher mal rumkommen. Ich wollte mit dir reden", sagte ich nachdem Derek das Gespräch angenommen hatte.
"Uhm, o-okay?", stammelte er verwirrt. "Über was reden?"
"Können wir das bitte nicht über das Handy regeln. Persönlich finde ich das besser."
"Okay", seufzte Derek. "Wann soll ich da sein?"
"In einer Stunde."
"Hm, okay."
Dann hatte er aufgelegt. Nanu, was hatte der denn? Verwirrt blickte ich auf mein Handy und machte die Tastensperre rein, ehe ich das wieder in meine Hosentasche steckte. Dann machte ich mich weiter auf dem Weg nach Hause.
"Bin zu Hause, Lucy!", rief ich, als ich das Apartment betrat. Ich machte die Tür zu und schmiss den Schlüssel auf die Kommode neben der Wohnungstür. Anscheinend war meine Tante nicht da, da sie keinen laut von sich gab.
Und das bestätigte sich auch, als ich mein Zimmer betrat.
Erschrocken schrie ich auf, als ich Peter an meinem Schreibtisch sitzen sah. Ich hielt mir mein Herz und starrte Peter an, der sich mit dem Stuhl zu mir drehte.
"Nein", sagte ich sofort.
"Du weißt noch nicht mal, was ich fragen wollte..."
"Ich werde dein Rudel nicht beitreten. Nein."
"Oh Gott, June", sagte Peter. "Ich kann mir kein Rudel erschaffen, solange ich noch ein Omega bin. Bleib mal realistisch, Weib. Ich bin wegen was anderem hier."
"Kann ich mir schon denken. Ein bisschen Rache an denen ausüben, die für das Feuer in Frage kommen, oder was?"
"Als ob ich das wieder war", sagte er und verdrehte die Augen. "An allem ist Peter Hale immer schuld... Okay, in dem Fall und in anderen Fällen, war ich echt der Schuldige. Erwischt. Hoppala."
"Ja! Bist du. Ob du es willst oder nicht. Deine Rachsucht sorgt doch nur für Chaos. In deinem Leben und das Leben von den anderen, die du damit rein ziehst. Merkste das nicht, oder was? Du bist an allem Schuld, was hier in den letzten Monaten in Beacon Hills war. Du tötest deine Nichte, um dieser beschissene Alpha-Köter zu werden, dann verwandelst du meinen Bruder, da du unbedingt einen Kanuma dabeihaben wolltest und der tötet dann einfach mal meine Mutter. Und jetzt sitzt mein Vater im Knast. Du hast mein Leben vollkommen ruiniert und anstatt du nicht daraus lernst. nein, wieso auch, dann machst du hirnloses Stück Scheiße auch noch weiter."
"Hast du Hunger? Menstruierst du? Oder was ist dein Problem."
"Du bist mein Problem. Du bist unser aller Problem! Du sorgst hier nur für Chaos."
"Ich werde erstmal gar nicht für Chaos sorgen. Eigentlich bin ich nur hier, damit ich dir sagen kann, dass du dich von den Argents fernhalten sollst." Dann verdrehte er die Augen, als ich zum Reden ansetzte. "Ich sagte, von den Argents fernhalten und nicht von meinem Neffen. Bevor du wieder ohne Grund ausfällig wirst."
"Wieso sollte ich das?", fragte ich und blickte ihn an.
"Ausfällig werden? Hallohooo", er zeigte auf sich.
"Wieso soll ich mich von Allison fernhalten?", fragte ich, um das Thema von Peter wieder auf die Argents zu lenken.
"Ich hab dich vorhin ein bisschen beobachtet. Du warst mit Allison Argent unterwegs gewesen. Dann kam mystischerweise ihre Tante dazu. Du hast genau wie ich die Kette gesehen und du hast da irgendwelche Silberkugeln erwähnt. Hat es bei dir nicht irgendwie im Hirn 'Klick' gemacht?"
"Kam mir schon merkwürdig vor."
"Ich kann es dir ganz einfach erklären."
"Was für eine Scheiße denkst du dir jetzt wieder aus?", fragte ich und verdrehte die Augen. "Hau einfach ab. Dein Neffe taucht hier gleich auf."
"Er wird es so oder so mitbekommen, dass ich hier war", sagte Peter und stand auf. Und dann fing er wirklich an zu singen. "Dream a little dream of me..."
Verwirrt blickte ich ihn an, als er neben mir stehen blieb. Ich schrie vor Schmerz auf, als Peter mir in den Nacken packte. Irgendein widerlicher Schmerz ließ mich total verkrampfen. Meine Beine wurden weich wie Butter und ich ging auf die Knie. Dann merkte ich, wie irgendwas aus meinem Nacken gezogen wurde. Peter pfiff das Lied weiter vor sich hin, während ich mich auf den Boden legte und vor Schmerz immer wieder zuckte, als ob irgendwelche Stromschläge mich durchzuckten. Ich hörte wie die Wohnungstür zuknallte und riss meine Augen auf, die immer schwerer wurden. Ich wollte einfach nur schlafen.
Der Krampf hörte gleichzeitig damit auf, als ich meine Augen schloss. Es war alles dunkel, alles was ich hörte, war mein Herzschlag der wild am rasen war. Mir war heiß und kalt zugleich und dann nahm ich den Geruch von Feuer wahr. Das Knistern, ehe mein Gehör von irgendwelchen panischen Schreien missbraucht wurde. Es waren Frauen und Männer, selbst Kinder, die nach Hilfe riefen.
Ich riss meine Augen auf und blickte direkt auf das lichterloh brennende Hale-Anwesen.
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