-Vier-
Frustriert tippte Izuku mit dem Zeigefinger den Takt der Melodie auf den Stein, wärend er die Melodie summte.
Er bekam es einfach nicht aus dem Kopf.
Und Worte.
Sie bildeten sich in seinem Kopf und ließen ihm keine Ruhe mehr.
,,Was ist das für eine Melodie?"
Er hob den Blick.
,,Kain."
Der Mann setzte sich neben ihn.
Von allen Bewohnern seines Rabbit Holes war der Mann ihm am sympatischsten.
Der Mann war auch Quirklos und von seinen Eltern abgestoßen.
,,Keine Ahnung. Ich kriege sie nicht mehr aus dem Kopf."
,,Und die Worte?"
,,Worte?"
,,Du singst ein Lied?"
,,Seid wann?"
,,Ich weiß nicht..."
,,Was für ein Lied?"
,,Es ist an das von Freddy angelehnt worden, wie es scheint. Ganz schön passend."
,,Nun sag schon."
Kain lachte.
,,Ungefähr so..."
Er holte tief Luft.
,,Eins. Zwei. Bunny kommt vorbei. Drei. Vier. Er steht schon vor der Tür. Fünf. Sechs. Er folgt deinem Blutklecks.
Sieben. Acht. Du wirst jetzt umgebracht.
Neun. Zehn. Bunny muss leider gehn."
Izuku bekam Gänsehaut.
Das Lied war gruselig.
Er liebte es jetzt schon.
,,Und das habe ich die ganze Zeit gesungen?"
,,Wie ein Mantra. Ganz schön gruselig Kleiner. Vor allem in deinem Sington. Was wirst du? Der nächste Freddy?"
Izuku lachte.
,,Vielleicht?"
Er stand auf und streckte sich ausgiebig.
Seid zwei Wochen hatte er Kirishima nicht gesehen.
Der Junge hatte sich wohl für den Hero Weg entschieden.
Etwas enttäuschend.
Sie würden eines Tages also Feinde sein.
,,Ich geh in die Stadt. Soll ich jemandem was mitbringen?"
,,Anika will etwas Milch haben. Und Saike Äpfel."
Izuku verdrehte die Augen.
,,Saike und seine blöden Äpfel. Von mir aus. Er soll es mir später zurück zahlen."
,,Ich sag's ihm. Und Anika?"
,,Sie ist schwanger. Sieh es als Glückwunschgeschenk an euch beide."
,,Danke Bunny."
,,Immer doch."
Er ging nach Hause, nahm seinen Rucksack und machte sich dann auf den Weg zur Innenstadt.
Er vermisste Kacchan.
Ob der ihn auch vermisste?
Er wusste nicht, was er denken sollte.
Sollte er mal nach ihm schauen?
Was dachte er von ihm, dass er ein Mörder war?
Er seufzte und trat aus der Gasse und in die Stadt.
Sofort tauchte er in die Masse ein und sah sich aufmerksam um.
Er musste immer aufpassen, niemandem zu begenen, der ihn von früher kannte.
Eilig kaufte er das nötigste für sich und dann die Sachen für Anika und Saike ein.
Auf dem Weg zurück kam er an einem Spielplatz vorbei.
Er hielt inne und sah die anderen Kinder an, die dort spielten.
Im Augenwinkel sah er etwas rot, weißes und drehte den Kopf.
Ein Junge das abseits und spielte mit einem Stock im Sand.
Irgendwann an dem Jungen zog Izuku an.
Vielleicht die frische Narbe im Gesicht des Jungen.
Vielleicht die seltsamen Haare.
Er wusste es nicht.
,,Hallo."
Der Junge hob den Kopf.
,,Was?"
,,Ich heiße Bunny. Und du?"
,,....Shoto."
Shoto.
Der Name war hüpsch.
Er lächelte und streckte dem Jungen die Hand hin.
,,Wollen wir Freunde sein?"
Shoto sah seine Hand mistrauisch an.
,,Wieso?"
,,Ich mag dich."
,,Wieso?"
,,Wieso nicht?"
,,..."
Izuku stellte den Rucksack ab und setzte sich neben Shoto.
Eine Weile schwiegen sie sich nur an.
,,Wie hast du die Wunde bekommen? Tut mir leid. Du musst es nicht sagen!" murmelte er sofort hinterher.
Er wollte schließlich auch nicht jedem sagen, woher er welche Narbe hatte.
Doch Shoto schüttelte den Kopf.
,,Meine Mutter...
Izuku sah die Brandwunde betrübt an.
Wieso mussten Mütter ihren Kindern immer weh tun?
Was hatten sie getan?
,,Wieso?"
Er sah auf den Sand.
Shoto seufzte.
,,Sie hatte einen Austicker...wegen Vater...und meinem Quirk..."
Izukus Augenmied zuckte.
Wie immer wenn er angepisst war.
Wieso mussten es immer Quirks sein?!
,,Dein Quirk?"
,,Ich kann Eis und Feuer beherrschen..."
Eis UND Feuer?!
Izuku drehte sich ruckartig zu Shoto um.
,,Wirklich?! Das ist unglaublich!"
,,Aber ich werde das Feuer niemals nutzen...es ist von meinem Vater...ich werde ein Hero und beweise ihm, dass ich sein Quirk nicht brauche!"
Izuku seufzte.
Wieso wollten bloß alle immer Heros werden, um es anderen zu beweisen?
,,Wieso ein Hero? Wer ist denn dein Vater?"
,,Eandervor."
Izuku erstarrte.
DER?!
,,Du bist ein Todoroki."
,,Ja...? Ich besorge dir keine Unterschrift!"
Izuku wank ab.
,,Vergiss es. Ich bin der Letzte der nach einer fragt. Das war früher."
,,Früher?"
Izuku summte die Melodie leise und nickte.
,,Ich habe Heros aufgegeben."
,,Wieso?"
,,Weil sie Fake sind."
Izuku spührte den Blick des Jungen fragend auf sich, doch er erklärte es nicht weiter.
,,Lass mich raten. Dein Vater will, dass du ein Hero wirst und All Might übertrumpfst?"
Shoto nickte etwas übrrascht.
,,Wieso tust du es dann?"
,,Tue ich nicht! Ich zeige ihm, dass ich auch ohne sein Quirk stark bin!"
,,Indem du ein Hero wirst."
,,Ja!"
,,..."
,,..."
,,Sag mal wie dämlich bist du eigendlich?" brummte der Weißhaarige und sah Shoto genervt an.
Dieser blickte eher verwirrt drein.
,,Huh?"
,,Es ist deinem Vater wahrscheinlich scheiß egal, wie du gewinnst. Hauptsache du wirst ein besserer Hero als All Might. Er nutzt dich aus. Kapier es doch endlich."
Shotos Augen weiteten sich.
,,So...habe ich noch nie darüber nachgedacht."
Izuku hob eine Augenbraue.
Dejavü.
,,Ihr beiden habt sie nicht mehr alle."
,,Ihr beiden?"
,,Hm? Oh. Ich habe jemanden anderes vor dir getroffen. Er hatte Probleme mit seinem Quirk...andere nannten ihn ein Monster..."
,,Oh..."
Wieder eine seltsame Stille.
Beide Jungs beobachteten die anderen Kinder auf dem Spielplatz.
,,Was ist dein Quirk?" kam es dann leise.
Izuku drehte den Kopf.
,,Ich habe es Copycat getauft..."
,,Copycat?"
,,Wenn ich will, kann ich dein Quirk kopieren..."
,,Wie lange hält es?"
,,Für immer."
,,Cool..."
Izuku sah in den Himmel.
Cool, huh?
Nicht die Art, wie er es sich aneignete.
Er musste das Blut von jemandem trinken.
Nur so bekam er die Quirks.
So viel hatte er schon raus gefunden.
Doch wie viele er haben konnte, wusste er noch nicht.
Bis jetzt hatte er sich erst zwei Quirks genommen.
Beide Typen hatten versucht ihn zu töten.
Personen, die sein Revier für sich beanspruchen wollten.
,,Wie heißt du überhaupt?"
,,Bunny."
Der Name kam ihm so leicht über die Lippen.
Manchmal vergaß er sogar schon, dass er einst einen anderen Namen trug.
Er stand auf und klopfte sich ab, bevor er den Rucksack wieder anzog.
,,Ich glaube, jemand holt dich ab."
Shotos Blick fuhr hoch und sie sahen die Frau mit weißen Haaren an, die auf sie zu kam.
Shoto sprang auf.
,,Ich will da nicht hin zurück!"
Izuku blinzelte.
,,Dann geh doch wo anders hin."
,,Aber wohin? Ich habe nichts..." wisperte der Junge und Izuku seufzte.
Er wusste es war eine blöde Idee.
,,Bidt du gewillt, den Traum eines Heros aufzugeben und ein Villain zu werden?"
Shoto hielt kurz inne.
Dann sah er die Frau an, die immer näher kam und nickte heftig.
,,Ich hasse meine Eltern. Ich hasse sie..."
Er legte eine Hand über die Brandwunde.
Izuku sah die Frau an.
Das war dann wohl die Mutter von Shoto.
,,Dann komm mit mir."
,,Huh?"
,,Ich kann dir ein Zuhause geben."
Shoto sah Izukus Hand zögernd an.
,,SHOTO!"
Shoto zuckte unter dem Ruf der wütenden Frau zusammen und ergriff Izukus Hand.
,,Ok!"
Izuku grinste.
Das war zu leicht.
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