-Drei-
Izuku streckte sich und spielte mit dem Armee Messer rum.
Sein Blick wanderte über den Slum.
Zwei Jahre war es nun her, dass er hier her gekommen war.
Izuku Midoriya war als vermisst gemeldet.
Er war nun Bunny.
Ein Villain, der noch nicht bekannt war.
Er hielt sich zurück.
Auch wenn es ihm in den Fingern juckte, jemanden zu töten.
Doch die Leute im Slum hatten gelernt ihn nicht anzulügen oder auf seine schlechte Seite zu kommen.
Der Sechsjährige seufzte.
Ihm war so langweilig.
Vielleicht war es mal wieder an der Zeit in die Stadt zu gehen?
,,BUNNY!"
Erstaund hob er den Blick vom Messer und steckte es in die Halterung an seinem rechten Bein und sprang auf die Feuerleiter, von welcher er sich an einer kaputten Stange runter rutschen ließ.
,,Was?" fragte er genervt.
,,Keine Ahnung ob du es wissen willst, aber da läuft so ein Kind rum. Es hat überall Wunden."
Izuku runzelte die Stirn.
Ein anderes Kind hier im Slum?
,,Danke."
Er ging in die Richtung, in welche der Kerl zeigte und betrat 'sein Gebiet'.
Er hatte es Rabbit Hole genannt.
Einfach zum Jucks.
In diesem Gebiet lebten Leute unter seinem Kommando.
Unter seinem Schutz.
In den letzen zwei Jahren hatte er viele Kämpfe hinter sich.
Sehr viele.
Man unterschätzte ihn.
Hielt ihn für wehrlos, nur weil er ein Kind war.
Und das war der Fehler.
Er hatte dazu gelernt.
Er war stärker geworden.
Flinker.
Schlauer.
Er nickte einer älteren Dame zu, welche ihn immer Kekse gab und dann sah er den Jungen.
Schwarze Haare.
Rote Augen.
Veilchen um das linke Auge.
Wunden am ganzen Körper.
Der Junge war ungefähr in Izukus Alter.
Er sah sich immer wieder ängstlich um.
Die Menge sah ihn vom Rande an.
Behielt ihn im Auge.
Niemand würde ihm was tun, aber jeder würde handeln, würde es sein müssen.
,,Hey."
Der Junge zuckte zusammen und sah ihn an.
,,H...Huh?"
Er zuckte zurück und Izuku hielt in der Bewegung inne.
,,Wie heißt du?"
,,Wa....was willst du?!"
,,Dir helfen. Also. Wie heißt du?"
Der Junge musterte ihn kurz.
Die weißen Haare.
Das grüne und das rote Auge.
Die blasse Haut.
Die schmale, aber kräftige Figur.
Das runde Gesicht.
Izuku sah unschuldig aus.
Wäre da nicht das Messer in der Halterung und die Umgebung.
Zudem der kühle Blick.
,,Kirishima....Kirishima Eijiro...und du?"
,,Bunny. Wie bist du hier her gekommen?"
Izuku gab jemanden ein Zeichen und man brachte ein Glas Wasser, welches er Kirishima reichte.
Dieser stürzte es durstig runter.
,,I..Ich bin vor den anderen Kindern geflüchtet...sie haben mich verletzt."
,,Das sieht man. Brauchst du Hilfe?"
Sofort schüttelte Kirishima den Kopf.
,,Das wäre unmännlich!"
Izuku hob eine Augenbraue.
,,Ich finde es unmännlich, wenn man nicht über sein Stolz springen kann und Hilfe nicht annimmt."
Kirishima hielt inne und senkte den Blick.
,,Du solltest mir nicht helfen...ich bin ein Monster..."
,,Sagt wer?"
Izuku nahm das leere Glas an sich und legte dem etwas Größeren eine Hand auf den Arm und führte ihn zu sich nach Hause.
,,Setz dich. Tee?"
,,Nein danke..."
Kirishima sah sich neugierig um.
,,Was soll das gruselige Zeichen auf der Türe?"
,,Nenn es ein Markenzeichen."
Izuku setzte sich Eijiro gegenüber.
,,Also?"
Der Schwarzhaarige sah zu Boden.
,,Mein Quirk....deswegen nennt man mich Monster..."
Izuku hob bloß eine Augenbrauen in stiller Frage.
Kirishima seufzte und schlug seine Fäuste zusammen.
Und mit einem Schlag schien der ganze Körper des Jungen zu verhärten.
Izuku sprang auf und blinzelte.
,,Das...." fing er an.
Eijiro löste es wieder und sah weg.
,,Abartig. Ich weiß."
,,IST UNHLAUBLICH!"
Kirishima sah ihn überrascht an.
,,Du...hast keine Angst?"
Izuku lachte.
,,Angst? Wieso? Wovor?"
,,Na vor mir! Ich sehe so aus wie ein Monster!"
Izuku seufzte.
,,Haben das die anderen gesagt?"
Kirishima nickte.
Izuku klatschte sich die Hand vor die Stirn.
,,Und sie haben dich geschlagen?"
Kirishima nickte und senkte den Blick.
,,Und du hast noch nie darüber nachgedacht, dich zu wehren?!"
,,D...doch...aber damit würde ich ihnen doch weh tun!"
Izuku sah Eijiro finster an.
,,Und? Sie tun dir doch auch weh."
,,A...aber..."
Izuku sah den Jungen genervt an.
Er lebte seid zwei Jahren im Slum.
Seid zwei Jahren lebte er nach dem Gesetz, töten oder getötet werden.
Er hatte ganz vergessen wie normale Menschen drauf waren...
,,Kirishima."
Er stand auf und zog das Hemd aus.
Zeigte dem Jungen eine dicke Narbe an der Hüfte.
,,Soll ich dir was sagen?"
Kirishima sah die Narbe mit riesigen Augen an.
Es war nicht die einzige.
Aber die schlimmste.
Bis jetzt.
,,Wenn man sich nicht wehrt...stirbt man irgendwann."
Kirishima schluckte.
,,Aber...ich will ein Hero werden...Heros tun anderen nicht weh."
,,Sagt wer?"
,,Huh?"
,,Was ist mit den Villains, denen sie weh tun?"
,,Villains sind böse!"
,,Sind wir das?"
,,Huh?"
,,Ich habe gefragt, ob wir das sind."
Kirishima sah ihn geschockt an, während er das Hemd wieder anzog.
,,Kirishima. Du bist ins Rabbit Hole gelaufen. Ein Zufluchtsort für Villains. Hat dir jemand von uns was getan?"
,,Ra...Rabbit Hole?"
Izuku seufzte.
Der Schwarzhaarige schien nicht zu den Schnellsten zu gehören.
,,Rabbit Hole. Mein Revier. Du bist von Villains umgeben."
Kirishima wurde blass.
,,W...werdet ihr mich töten?"
,,Solange du mich nicht anlügst, nein."
,,Huh?"
,,Ich hasse Lügner. Mehr als alles andere. Sei ehrlich und niemand tut dir was."
Kirishima sah auf seine Hände.
Er schien zu überlegen.
Izuku stand auf und holte aus einem Schrank den Verbandskasten.
Er setzte sich neben Kirishima und der Junge zuckte zusammen.
,,Reg dich ab. Ich will nur deine Wunden versorgen."
,,....Danke."
Schien, als hätte er sich dazu entschieden, ihm zu vertrauen.
Still fing Izuku an Eijiros Wunden zu desinfizieren.
Wärendessen befahl er ihm einen Eisbeutel auf das Auge zu halten.
,,Was ist dein Quirk?"
Izuku hielt kurz inne und machte dann weiter.
,,Ich wurde ohne Quirk geboren...der Grund warum ich hier bin...in gewisser Maßen."
,,Quirklos...tut mit leid..."
Izuku lachte.
,,Oh. Keine Sorge. Ich bin es nicht mehr...seid einiger Zeit schon."
,,Huh?"
,,Sagen wir...ich habe mir Quirks....geborgt."
,,Gebor-AUA!"
,,Sei still du Memme. Wer hat hier was von männlich gelabert, huh?"
Kirishima grummelte leise was, blieb aber still.
Izuku band eine Wunde zu.
,,Mein Quirk...besteht darin, dass ich die der anderen kopieren und für mich selber nutzen kann."
,,Das heißt, du klaust es ihnen?!"
,,Nein. Ich kopiere sie und habe sie für mich selbst."
,,Warte...wann hast du dein Quirk bekommen?"
,,Mit sechs."
,,WAS?! Wie alt bist du?"
,,Sechs."
,,Wie ist das möglich?!"
,,Da fragst du den Falschen. Fertig. Du solltest dich ausruhen. Oder nach Hause zurück kehren."
Kirishima senkte mal wieder den Blick.
,,Meine Eltern...sind auf Geschäftsreise...zuhause ist niemand, der auf mich wartet."
Izuku sah die lächerliche Person auf seinem Sofa an.
,,Von mir aus. Schlaf hier. Aber halt dich an meine Regeln."
,,Welche Regeln. Deine?"
,,Lüge mich niemals an. Befolge Aufforderungen. Greife niemanden ohne Erlaubnis an. Halt dich daran und du kannst hier bleiben."
,,Danke!"
,,Dir ist bewusst, dass du bei einem Villain schläfst?"
,,Du? Ein Villain?"
Kirishima lachte, verstummte aber, da er ein Messer an der Kehle hatte.
,,Uhm..."
,,Ja Kirishima. Villain. Das hier ist der Slum. Ein Ort für Verstoßenen. Für den Dreck der Welt. Für Villains. Ausgestoßene der Gesellschaft."
Izuku zog das Messer zurück und goss sich ein Glas Wasser ein und trank es in einem Zug aus.
,,Also bist du wirklich ein Villain? Was hast du getan?"
Izuku lehnte sich an ein Sessel gegenüber vom Sofa und verschränkte die Arme.
,,Vieles Eijiro...vieles...nenn es krank. Nenn es irre. Aber ich liebe es. Und werde nicht damit aufhören."
Kirishima sah ihn ernst an.
,,Was hast du getan?"
Izuku hob seine Hände.
,,Ich denke das solltest du nicht wissen...nicht, wenn du noch ein Hero werden willst."
,,Kann ein Monster wie ich ein Hero werden?"
Izuku setzte sich wieder und sah an die Decke.
,,Ich kann da nicht mitreden. Ich kann Heros nicht leiden. Ihr aufgesetztes Lächeln kotzt mich an. Wie sie mehr auf Fans konzentriert sind, als an dem Kampf...ihnen ist es egal, ob kleinere Vororte von Villains betroffen sind. Hast du jemals einen Hero in einem Vorort gesehen? Nein. Immer nur da, wo große Menschenmassen sind. Wo man sie bewundern kann."
Kirishima sah betroffen seine Hände an.
So hatte er noch nie darüber nachgedacht.
Auf einmal hörte es sich nicht mehr so toll an, ein Hero zu werden.
,,Ich..."
,,Denk gut darüber nach. Kirishima. Dieser Ort ist nur für Villains. Einen Hero können wir hier nicht gebrauchen. Das nächste mal, wenn du hier her kommst, musst du dir deines Weges sicher sein. Du nimmst das Bett im Zimmer links."
Izuku stand auf und ließ einen nachdenklichen Schwarjaarigen zurück.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top