Kapitel 21.5 - Annika

Bens und Cats Tante war bereits das erste Mal als Sieger beim Mensch ärgere dich nicht hervor gegangen, als meine Smartwatch vibrierte. Ich rückte noch meinen Kegel weiter als ich ein Blick auf das Display warf und die Stirn runzelte, als mir Lukas lachendes Gesicht entgegensah. Ich hatte seinen Kontakt weder verändert noch blockiert. Eine Hand legte sich auf meinen Rücken und Ben, der bis gerade eben in ein Gespräch mit seinen männlichen Verwandten verwickelt gewesen war, fragte mich mit Anspannung in der Stimme: „Was will denn der Idiot?"

Das Gleiche fragte ich mich auch. Lukas hatte sich nicht ein einziges Mal nach unserer Trennung gemeldet. Auch wenn es sich zu Beginn etwas seltsam angefühlt hatte, dass er nach all den Jahren nicht einmal einen Versuch unternahm, war ich ihm deswegen nicht böse gewesen. Ich hatte den Abstand gebraucht. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht und ich werde es jetzt auch nicht herausfinden."

Ich legte meine Hand darüber, um den Anruf abzulehnen. Dann wandte ich mich wieder dem Spielfeld zu. Natürlich war auch den Damen nicht entgangen, dass gerade etwas Irritierendes passiert war. Allerdings ging ich weder auf Cats fragenden Blick noch auf die neugierigen Blicke ihre Mutter und Tante ein.

Es dauerte nicht lang und ich bekam stattdessen eine Nachricht. Ein kurzer Blick und ich sah, dass Lukas mir nun eine Sprachnachricht geschickt hatte. Darauf folgten noch zwei weitere, was mich nur noch mehr verwirrte. Warum meldete er sich jetzt auf einmal? Was konnte so dringend sein, wenn er sich die letzten Wochen nicht einmal gemeldet hatte?

„Alles gut?", fragte Cat und sah mich besorgt an. Ich nickte, spürte dabei nur zu gut Bens Blick auf mir. Ich schaltete die Uhr stumm, versuchte alles, was mit meinem Ex zu tun hatte zu verdrängen und die Zeit mit Bens Familie zu genießen. Nachmittags gingen wir in den überdachten Pool, der hinter dem Haus war, baden. Cat und Ben verwickelten mich in eine Wasserschlacht, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Am Ende lagen Cat und ich vollkommen außer Puste auf den Liegestühlen und ließen uns von der Sonne trocken, während Ben seine Bahnen schwamm.

„Hey", beschwerte ich mich, als er mich nass tröpfelte. Er lachte nur, gut gelaunt und sichtlich entspannt. Gegen die Sonne blinzelten, die seinen Körper noch perfekter erscheinen ließ, als er ohnehin schon war, betrachtete ich ihn und erwiderte glücklich sein Lächeln.

„Gefällt es dir?"

„Ihr habt einen Pool", antwortete ich, als würde das seine Frage beantworten. „Ich habe soeben beschlossen, dass ich mir mit meiner ersten Million ein Haus und einen Pool leisten werde." Ich war mir selbst unsicher, wie ernst ich das meinte. Aber davon träumen durfte ich ja.

Ben lachte.

„Vergiss den Poolboy nicht!", warf Cat hilfsbereit ein und ich lachte. „Das ist wichtig. Erstens ein schöner Anblick und zweitens muss den irgendjemand reinigen."

„Cat!", knurrte ihr Bruder mit deutlich verärgerter Miene.

Während ich mit vollkommen ernster Stimme fragte: „Den Poolboy oder der Pool?"

Einen Moment sah sie mich verdutzt an und dann brachen wir beide zeitgleich in schallendes Gelächter aus, während Ben nun wirklich knurrte. 

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