FOURTEEN
Habt ihr es schon gesehen? "Wildes Blut" hat ein neues Cover bekommen (oben könnt ihr es noch einmal besser sehen). Dieses Meisterwerk hat die liebe @ZaraLann für mich gemacht. Nochmals vielen lieben Dank für dieses wunderschöne Cover.
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Es gab kein geeignetes Wort um meinen jetzigen Zustand zu beschreiben. Ich war komplett überrascht, überwältigt und definitiv überfordert. In meiner Wohnung standen fünf Lykae. Erst seit ich den Schattenwolf gesehen hatte, verstand ich wirklich was sie waren. Die Gestalt ihres Wolfes schwebte über ihnen, umschirmte ihre Körper nahezu. Ihre Fingernägel wurden zu Klauen, ihre Muskeln schwollen an, was sie größer wirken ließ und ihrer gesamten Haltung schien etwas wildes, animalisches anzuhaften. Ich hatte die Kraft gespürt. Sicherlich würde ich nicht erneut den Fehler machen einen Lykae als harmlos einzustufen. Allein hätte ich Manuel im jetzigen Moment nicht überwältigen können. Die Lykae waren den Vampiren durchaus ebenbürtig. Womit ich jedoch am aller wenigsten gerechnet hatte, war, dass Lya so auf den Lykae reagieren würde. Dass sie ihn einfach akzeptieren würde, besonders nicht bei seiner jetzigen Erscheinung. Er glich mehr einer wild gewordenen Bestie als einem Mann.
Lya war mittlerweile fast fünfundzwanzig Jahre alt, doch sie war extrem schüchtern und besonders Männern gegenüber ängstlich. Damals als ich sie gewandelt hatte war sie sechzehn Jahre alt gewesen. Seit diesem Tag hatte sie sich nicht mehr verändert. Wegen mir war sie dazu gezwungen auf ewig das Gesicht eines Teenagers zu tragen. Obwohl Lya es mir nicht ein einziges Mal vorgeworfen hatte, dass sie für immer in dem Körper eines Teenagers gefangen war, hatte ich mir lange Zeit selbst nicht verzeihen können. Es war nicht nur das. Auch hatte ich ihr den gleichen Fluch wie mir selbst angetan. Ich hatte sie zu einem Monster gemacht.
Nachdem sie erwacht war, hatte Lya unter dem gleichen Hunger wie ich gelitten und hatte nicht nur einmal fast einen Menschen wie eine tollwütiges Monster angesprungen. Doch im Vergleich zu mir, hatte sie jemand gehabt, der sie von dieser Dummheit abhielt. Ich hatte nie zugelassen, dass Lya einen anderen Menschen für Blut umbrachte und mich um sie gekümmert. Es war nicht leicht gewesen. Wir wussten beide nichts über das, was wir waren und wenn ich nicht aufpasste, verfiel ich in einem Blutrausch. Das Mädchen, für dass ich ab da an die Verantwortung trug, machte es mir nicht leichter. Vollkommen verschreckt von dem was sie war und voller Angst vor mir, hatte sie nicht nur einen Flucht- und Selbstmordversuch unternommen. Es hatte Monate gedauert um ihr Vertrauen so weit zu gewinnen, dass sie nicht bei jeder Bewegung meinerseits zurückschreckte. Aber nach und nach hatte ich es geschafft. Trotzdem hatte es fast noch ein weiteres Jahr gebraucht ehe Lya das erste Mal mit mir sprach. Als es endlich soweit war, hatte ich sie besser verstanden denn je. Die Männer die Lya begleiteten, hatten sie gekauft. Sie war ein Straßenkind, bevor ein Mann auf sie aufmerksam wurde und sie zur Prostitution zwang. Wie billige Ware wurde sie weitergereicht. Tatsächlich hatte Lya mir verraten, dass sie mir dankbar dafür war, dass ich sie damals vor diesen Männern gerettet hatte. Auch wenn ich sie dafür zu einem Vampir gemacht hatte. Sie hatte sich selbst das Leben nehmen wollen, um diesem Elend zu entkommen, doch wurde zu streng dafür bewacht. Als sie nach der Wandlung erwachte, hatte sie Angst, dass ich das gleiche mit ihr tun würde, wie die Männer zuvor. Hatte ich mir vorher schon vorgenommen gehabt auf sie aufzupassen und dafür zu sorgen, dass es ihr gut ging, so hatte ich mir in diesem Moment geschworen sie zu beschützten und dafür zu sorgen, dass das nie wieder vorkommen würde.
„Sie braucht das Blut, Vampir." Riss Manuel mich aus meinen Gedanken und sah mich grimmig an. Auffordernd streckte er mir die Hand entgegen und nach einem Moment begriff ich was er meinte. Ich gab ihm eine der Flaschen während ich sie selbst skeptisch betrachtete. Ich hatte bisher immer nur von lebenden Menschen getrunken. Verständnislos sah Lya zwischen mir und dem Lykae, in dessen Armen sie lag hin und her. „Was ist das?" fragte sie auf arabisch. Zwar hatte ich ihr die englische Sprache beigebracht, doch sie bevorzugte es in ihrer eigenen Sprache zu reden. In der Zeit meines Einsatzes im Irak und vor allem seit ich für Lya sorgte, hatte ich mir das Arabisch mehr oder weniger selbst beigebracht. „Das ist Blut. Ich habe heute Nacht andere Vampire getroffen und sie haben gesagt, dass es verboten ist von den Menschen zu trinken."
Erschrocken sah Lya mich an. „Bekommst du deswegen Probleme?" fragte sie besorgt nach.
Ich zuckte mit den Schultern. Sie sollte sich nicht unnötig Sorgen um mich machen. Trotzdem gab ich ihr eine ehrliche Antwort. Lya erkannte jede noch so kleine Lüge. „Wahrscheinlich bin ich noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Mach dir keinen Kopf darüber."
„Und wer sind das alles?" fragte sie mit einem kurzen schüchternen Blick in die Runde. Im gleichen Moment schien sie zu realisieren wie nah sie Manuel eigentlich war und versuchte sich von ihm weg zudrücken. Sofort knurrte der Lykae protestierend auf und drückte sie nur noch fester an sich. Lya schrie leise auf. Jetzt trat das ein, womit ich schon viel ehr gerechnet hatte. Die Erinnerung an die unzähligen Male, die man sie, noch ein halbes Kind, misshandelt hatte, kamen hoch und ließen sie in Panik verfallen. Deshalb hatte ich auch niemand weiteres in die Wohnung lassen wollen. "Manuel, du musst sie runterlassen. Sonst bekommt sie eine Panikattacke." redete ich auf den breit gebauten Riesen ein. Er fuhr zu mir herum und fletschte die Zähne. Verdammt.
„Manuel, sei vorsichtig. Du machst ihr Angst." Rief Corinne und trat auf ihn zu. Ein Fehler. Manuel fuhr zu ihr herum und knurrte sie an. Der Schattenwolf, der gerade erst wieder verschwunden war, erwachte sofort zum Leben. Corinne trat zurück und auch die anderen gingen wieder auf Abstand zu dem instabilen Lykae. Hilfesuchend sah Lya zu mir. Ich sah wie sie versuchte gegen die Panik anzukämpfen, wie sie die Atemübungen anwandte, die ich ihr beigebracht hatte. Ratlos sah ich zu ihr. Ich konnte nichts für sie tun. Manuel hielt sie fest umklammert und sobald sich ihm einer näherte ging er in Lauerstellung, während er Lya fast schon schmerzhaft fest an sich drückte. Mit meinen Augen versuchte ich Lya, dazu zu bringen, die Ruhe zu bewahren. Sie daran zu erinnern, dass ich es niemals zulassen würde, dass ihr jemand weh tat. Auch nicht dieser Lykae, der sich einbildete irgendwelche Rechte auf sie zu haben.
„Sag ihr, dass sie sich nicht wehren soll." Forderte Corinne mich auf. „Am besten ist es, wenn sie leise und ruhig mit ihm spricht. Ihn berührt. Er muss sich wieder beruhigen." erklärte sie. "Das geht am besten, wenn sie ihm ihre Aufmerksamkeit schenkt. Und sie darf auf keinen Fall in Panik geraten. Alles was er macht, ist eine Reaktion auf sie. Das Mädchen ist alles für ihn. Solange sie bei ihm ist und er das Gefühl hat, dass es ihr gut geht, ist für ihm die Welt in Ordnung. Er will sie nur beschützen. Momentan hat er eine nahezu unkontrollierbare Verlustangst."
Lya, die Corinne auch ohne meine Übersetzung verstanden hatte und ihr Aufmerksam zu hörte, atmete noch einmal tief durch. Ich sah wie sie sich selbst zur Ruhe zwang ehe sie zögerlich versuchte, Corinnes Ratschläge in die Tat umzusetzen.
„Hey..." Lyas Stimme zitterte, sie stockte und holte tief Luft. Ich konnte mir ihre Angst in diesem Moment gar nicht vorstellen. „Mei...Mein Name ist Lya." Ihr Englisch war gebrochen, durch den starken Akzent nur schwer zu verstehen. Manuels Knurren verstummte und für einen Moment richtete er seinen Blick auf Lya ehe er uns wachsam im Auge behielt. Lya, die seine Reaktion auf ihre Worte bemerkte, versuchte sich nun ein wenig aufzusetzen in seinen Armen, was sogleich ein wütendes Knurren zur folge hatte. In diesem Moment war kaum noch etwas menschliches an dem hochgewachsenen Mann. Nur zu deutlich trat das Tier in ihm zu Tage. Unweigerlich fragte ich mich, ob auch Corinne so stark von ihrem animalischen Wesen beeinflusst wurde.
Lya zuckte zusammen, doch dann reckte sie entschlossen das Kinn vor. Ein Arm legte sie auf seine Schulter, die Hand zögerlich an seinem Nacken. Sofort verstummte Manuels Knurren. Misstrauisch verfolgte er jede ihrer Bewegungen. „Ich mag es nicht, wenn du knurrst." Erklärte sie ihm. Manuels Züge wurden tatsächlicher weicher als würde er ihre Worte verstehen. „Wie heißt du?"
Als er ihr antwortete, klang seine Stimme seltsam verzerrt. „Manuel."
„Wo kommst du her?" fragte Lya. Wahrscheinlich hatte sie seinen Akzent herausgehört.
„Aus Australien." Tatsächlich konnte man dabei zu sehen wie Manuel wieder ruhiger wurde, während Lya ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkte.
„Da war ich noch nie." Verriet Lya ihm. Sie selbst wirkte nun auch wesentlich entspannter. Ihre Angst schien wieder verschwunden. Das Lächeln, welches sie ihm schenkte, wirkte echt. „Wie ist es dort?"
Manuel bedachte uns alle noch einmal mit einem warnenden Blick ehe er mit ihr in das Wohnzimmer lief und damit aus unseren Blickfeld verschwand. Ich wollte schon hinterher eilen, doch Corinnes Hand an meiner Schulter hielt mich auf. „Lass sie. Wenn etwas ist, dann werden wir sie hören. Manuel würde ehr sterben als das er zu ließe, dass ihr etwas passiert." Mochte ja sein, dass das wirklich so war. Aber ich war mir nicht sicher, ob Manuel den wahren Grund für ihre Angst un ihrem abwehrenden verhalten erkennen würde, geschweige denn, dass er sich dann richtig verhielt. Anderseits war es mehr als wahrscheinlich, dass der Lykae erneut die Kontrolle verlieren würde groß. Wer wusste schon, was er dann tuen würde.
Mit angespannten Kiefer nickte ich. „Ich geh in die Küche." Erklärte ich deshalb. Ich würde versuchen das Blut warm zu machen. Der Gedanke Blut aus der Flasche zu trinken, ekelte mich. Aber in der Not fraß der Teufel bekanntlich fliegen. So hungrig wie ich jetzt war, war das durchaus vorstellbar. Jedoch sollte ich es ab jetzt immer tun. Skeptisch sah ich auf die Flasche, die ich auf die Anrichte stellte, während ich eine Tasse aus dem Schrank holte. Die anderen Lykae waren mir gefolgt. Überdeutlich spürte ich Corinnes Präsenz hinter mir. „Gemütlich hast du es hier." Meinte sie und lief zum Fenster. „Nicht." Rief ich und konnte die Panik in meiner Stimme nicht verhindern. Sie wollte die Jalousien hochziehen. Bald würde die Sonne aufgehen. Ich war zwar nicht zufrieden damit, dass ich ein Vampir war, aber ich war auch noch nicht bereit zu sterben. Und erst recht nicht wollte ich jämmerlich verbrennen. „Du wärst der erste Vampir, der wegen bloßem Sonnenlicht sterben würde." Erklärte sie mir und beachtete meine Proteste nicht weiter. Ungläubig sah ich sie an. „Vampire verbrennen nicht in der Sonne!" erklärte sie. „Sie leuchten nicht wie Diamanten und sie verfallen auch nicht zu Asche oder was es sonst noch für seltsame Geschichten gibt. Alles nur Humbug. Hast du ein Glas Wasser für mich?" fragte sie. Ihre Worte verarbeitend, holte ich wortlos ein Glas heraus und füllte es mit Wasser. Was würde ich noch alles erfahren? Sie bedankte sich als ich es ihr reichte und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Setzt euch doch." bot ich den anderen an in Erinnerungen an meine guten Manieren, die meine Mutter mir vor langer Zeit einmal beigebracht hatte. Zarek suchte sich den Platz neben Corinne aus, es war der den ich selbst immer nahm. Von ihm hatte man den besten Blick auf die Fenster und die Tür. Er konnte jeder Zeit auf springen und Corinne vor einem möglichen Angreifer verteidigen. Momentan tippte er auf seinen Handy rum. „Verpetzt du mich gerade?" fragte Corinne und sah ihren Bodyguard mit zusammengekniffen Augen scharf an. Zarek schnaubte. „So leicht mache ich es dir nicht. Das darfst du Logan selbst erklären."
Mürrisch verzog Corinne ihr Gesicht. Diese Aussage schien ihr nicht unbedingt besser zugefallen als die Aussicht, dass Zarek sie ‚verpetzt' haben könnte. „Was machst du dann?"
„Hab Finn geschrieben, dass er uns nicht am Flughafen abzuholen braucht."
Während sie sich unterhielten, goss ich mir eine Tasse mit Blut ein und stellte sie dann in die Mikrowelle. „Das ist widerlich." Erklärte Lukas, der mir bis gerade eben noch ganz sympathisch war. Aber wenn ich ehrlich war, hatte er Recht. Selbst als Vampir hatte ich den Akt des Blut trinkens noch eine ziemlich lange Zeit eklig gefunden, auch wenn ich mich so ernähren musste.
„Das ist es in der Tat." Stimmte ich also zu. „Seid ihr euch sicher, dass die Vampire sich da keinen Scherz erlaubt haben? Blut aus Flaschen." fragte ich und konnte die kleine Provokation nicht unterlassen. Die Lykae knurrten alle auf. Bis auf Corinne, sachlich erklärte sie: „Ja, es ist in dem Vertrag zwischen Vampire und Lykae festgehalten, dass Vampire sich ausschließlich in Notsituation von Menschen nähren dürfen oder wenn die Menschen mit ihrem eigenen freien Willen zugestimmt haben."
Dann schreckte sie zusammen. Sofort richtete ich mich auf und begriff in derselben Sekunde, dass das Vibrieren ihres eigenen Handys sie so zusammen zucken ließ. Ich beruhigte mich ein wenig während Corinne blass wurde als sie den Anrufer sah.
„Logan?!" ging sie mit einem gezwungen wirkenden Lächeln an ihr Telefon.
„Corinne Elizabeth McNaught." Hörte ich eine raue Stimme durch das Telefon knurren. Sofort knurrte ich auf und war kurz davor ihr das Handy aus der Hand zu reißen. Doch sie stand blitzschnell auf und hielt das Handy hinter sich. Ihre Hand legte sie auf meine Brust. „Lass das." Zischte sie mich leise an und sah mir eindringlich in die Augen. Die Mikrowelle gab ein kurzes Pling von sich, welches verriet das sie fertig war. Corinnes Blick sagte mir, dass ich mich darum kümmern sollte während sie telefonierte. Mit zusammen gepressten Lippen rückte ich von ihr ab, ließ sie jedoch nicht aus den Augen.
„Corinne?!!" rief wieder der Mann von der anderen Seite der Leitung. Wahrscheinlich ein weiterer Lykae, der zusätzlich dazu noch irgendetwas zu melden hatte. Momentan stellte ich mir vor wie sich meine Hände um seine Kehle legten und ihn langsam erwürgen würden. Nach wie vor wusste ich nicht, was für eine Rolle er in Corinnes Leben spielte. Diese Tatsache störte mich mehr, als ich bereit war zu zugeben.
„Ja. Was ist los?" fragte sie und ich bekam den Eindruck, dass sie versuchte möglichst unschuldig, nahezu ahnungslos zu wirken.
„Wo bist du?" überging dieser Logan ihre Frage. Selbst wenn er nicht laut sprach, verstand ich jedes Wort ihrer Unterhaltung. Corinne legte ihr Handy in die Mitte des Tisches und schaltete den Lautsprecher an. Sie war sich bewusste, dass ohnehin jeder alles verstehen konnte. Die Lykae hatten nämlich genauso aufmerksam wie ich gelauscht. „Bei Zarek, Manuel, Lukas und Antonia. Sie hören mit." Antwortete sie dann.
„Tatsächlich? Und warum zur Hölle, seid ihr nicht im Flieger?"
„Wer behauptete denn solche Sachen?" vorwurfsvoll sah sie zu Zarek, doch der hob abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf.
„Ich habe gerade mit Finn telefoniert." Kam wieder ein halbes Knurren als Antwort.
„Seit wann ist Finn so eine Petzte geworden?" rief Corinne aufgebracht.
„Warum bist du nicht im Flieger?"
„Kein „Hallo Schwesterherz, wie geht es dir?" oder „Ist es schön in Washington? Was hast du die letzten Tage so gemacht?"" spöttelte sie um der Frage erneut zu entgehen. Ich setzte die Tasse an meine Lippen an als eine Wort mich innehalten ließ. „Schwesterherz" hatte sie gesagt, was so viel bedeutete, wie dass dieser Logan ihr Bruder war. Ich hatte gar nicht bemerkt wie angespannt meine gesamte Haltung war, seit dem sie mit Logan telefonierte, aber diese viel jetzt schlagartig von mir ab. Ich grinste schon fast zufrieden in meinen Becher.
Ich hörte das Seufzen von ihren Bruder und musste nun wirklich grinsen. Corinne schien durch und durch ein äußerst entschlossener Dickkopf zu sein. Selbst ihr rumbrüllender Bruder schien dagegen nicht anzukommen. „Wie geht es dir, Cori?" fragte Logan und ich hörte die Zugneigung zu seiner Schwester in seiner Stimme.
„Sehr gut." Erwiderte diese nun sichtlich entspannter. Sie überschlug ihre Beine, was meinen Blick sofort auf ihre unbedeckte Haut legte. Ein Blick in die Runde. Zarek sah aus dem Fenster, während Lukas vollkommen auf Antonia fixiert war. Alles in Ordnung. Corinne, der mein Blick nicht entgangen war, grinste schelmisch mit einem zufrieden Blinzeln in den Augen. „Wie geht es dir und Sarah?" fragte sie.
„Uns geht es sehr gut. Sie ist schwanger." Man konnte den Stolz nahezu greifen, welcher aus seine Stimme klang. Trotzdem war mir als hörte ich auch einen leichten Anflug der Sorge. Es war unverkennbar, dass der Lykae Sarah liebte. Corinne die gerade einen Schluck von dem Wasser getrunken hatte, verschluckte sich und stellte hustend das Glas Wasser ab. Die anderen starrten mit aufgerissenen Augen zum Telefon.
Ich klopfte Corinne vorsichtig auf den Rücken. „Was hast du gesagt?" fragte sie, ihre Stimme immer noch ein halbes Krächzen.
„Du hast mich schon verstanden." Das breite Grinsen, dass er auf dem Gesicht haben musste, konnte man quasi bis hierher sehen.
Die anderen sprangen schlagartig von ihren Stühlen auf, jubelten und grinsten. Warum freuten sich alle so sehr über ein Baby? Sie sprachen Glückwünsche aus und stellten wild Fragen durcheinander. Selbst Manuel kam mit Lya Händchen haltend in die Küche. Kurz musterte ich sie. Sie wirkte entspannt und schien sich trotz der vielen Männer wohl zu fühlen. „Was ist los?"fragte Manuel neugierig.
„Unsere Königin ist schwanger." Erklärte Antonia mit einem breiten Strahlen. Anscheinend freute man sich über königlichen Nachwuchs besonders.
Nach dem sich der Trubel gelegt hatte, fragte Corinne spottend. „Ist das deine Definition von ‚langsam angehen'? Wie geht es Sarah damit?"
„Sie hat es besser aufgenommen als das Haus."
„Welches Haus?" Corinne war sichtlich entsetzt. „Ich habe ihr ein Haus gekauft. Sie hat in einem Zimmer gewohnt, dass kleiner als mein Kleiderschrank war." verteidigte sich Logan.
„Logan!!" rief Corinne und verdrehte die Augen. „Sie ist ein Mensch. Du überforderst sie doch komplett."
„Wenn du deinen Gefährten erst findest, wirst du mich besser verstehen." Erwiderte Logan knurrig. Der Blick aller landete wie auf Kommando auf mich. Es war ruhig. So ruhig, dass selbst der König der Lykae am anderen Ende der Leitung es mitbekam. Denn eins und eins konnte ich immer noch zusammen zählen.
„Cori! Willst du mir etwas erzählen?"
„Ich habe meinen Gefährten gefunden." Verriet sie, warf die Haare über ihre Schulter und reckte entschlossen das Kinn in die Luft.
„Wer ist es?" fragte ihre Bruder aufgeregt und schien sich für seine Schwester zu freuen. Die Frage war wie lange das noch so sein würde.
„Er heißt Maximilian Gordon." Ihr Blick lag wieder auf mir. Sie versuchte mir irgendetwas zusagen, doch ich verstand sie nicht.
„Ist er ein Mensch oder ein Lykae?" fragte Logan neugierig. Und da war sie, die alles entscheidende Frage.
„Lukas und Antonia, holt bitte etwas zum Frühstücken für uns, ja?" bat sie die beiden. „Manuel, willst du vielleicht..." er nickte verstehend und folgte dem Paar gemeinsam mit Lya aus der Küche. Es war offensichtlich, dass Corinne sich auf eine Auseinandersetzung vorbereitete und dass sie nicht wollte, dass alle mit hörten.
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#Meinungen?
#Was sagt ihr zu Lyas Vorgeschichte?
#.....?
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