Special ONE
100Tsd-Reads??!!! Gott ihr flasht mich. Vielen, vielen Dank. Eigentlich wollte ich dafür den Teil mit der Markierung updaten, aber zurzeit könnte diesen Teil wahrscheinlich ein Stein besser schreiben als ich. Mir fehlt schlicht und ergreifend die Ruhe dafür (das Kapitel hab ich aber schon angefangen und es hat jetzt schon etwas 2600 Wörter und es ist gerade erst einmal die Hälfte), aber dafür könnt ihr euch ein anderes Mal darauf freuen ;)
So und jetzt viel Spaß beim Lesen!
Diese Szene spielt zwischen den 46 und 47 Kapitel.
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"Ich kann nicht mehr, ich sterbe!" Stöhnte ich genervt und schmiss den Hefter achtlos ans andere Ende der Couch. Einige Blätter flogen lose herum und ich wusste genau, dass ich sie nachher, wenn ich sie einsammeln durfte, -dieser Hefter samt Inhalt würde heute Nacht unter meinen Kissen schlafen- über meine eigene theatralische Art ärgern würde. Aber das war schließlich nachher und jetzt war jetzt. Und es fühlte sich gerade verdammt gut an den Mist achtlos wegzuschmeißen. Es hatte etwas befreiendes. Morgen würde ich eine Klausur in Konstruktionsentwurf und eine in Fertigungstechnik schreiben. Ich hasste Modulklausuren, ganz besonders wenn beide Fächer fast nur zum auswendig lernen waren. Mir lagen mehr die Anwendungssachen. Am liebsten ein Tabellenbuch und gefühlte zehntausend Formeln, die man ineinander einsetzten und dann umstellen musste. Dann würde ich meine Zeit wesentlich sinnvoller nutzen können. Genervt stützte ich mich auf und stemmte mich, zugegebenermaßen, ziemlich umständlich hoch. Aber wie würde meine Mama sagen? Wie sitzt du denn schon wieder da? Dabei konnte von Sitzen keine Rede sein. Die Füße lagen auf der Couchlehne oben und mein Kopf hing über die Couchkante herunter, auf der Höhe wo normalerweise das Schienbein war, meine Haare schleiften über den Boden. So hatte ich natürlich nicht den ganzen Tag gelernt, aber die letzte halbe bis Stunde sicherlich.
Logans starrte mich abwartend an. Da ich beschlossen hatte im Wohnzimmer zu lernen, hatte er seine Sachen auch hergeholt und sich an den Tisch zu mir gesetzt. Jedoch konnte ich nicht still sitzen beim Lernen, dafür war ich zu unruhig, wie er ziemlich schnell fest gestellt hatte. Um es zu zugeben, ich hätte nicht gedacht, dass er es wirklich mit mir in einem Raum aushält, wenn ich lerne. Meine Frustrationsgrenze war gering, meine Motivation im Urlaub und meine Geduld Mangelware. Tyson hatte ich schon vertrieben, anfangs wollte er noch mit mir lernen und auch alle anderen kamen nur dann herein, wenn sie etwas mit Logan besprechen wollten. Ich war schlicht und ergreifend unerträglich und ich wusste es, ich ging mir ja selbst auf den Nerv, doch ich konnte nichts daran ändern.
"Pause?" Schlug Logan vor, ging jedoch nicht auf meinen vorherigen Kommentar ein. Es war bei weitem nicht der erste dieser Art und mittlerweile wusste jeder, dass ein blöder, wenn auch lustig gemeinter Kommentar dazu, nicht jedes Mal so bei mir ankam wie er gemeint war. Dafür fehlte mir schlicht und ergreifend der Nerv.
Ich schüttelte den Kopf und schwang die Beine von der Lehne. "Nein, jetzt ist Schluss. Ich kann es wirklich nicht mehr sehen und ich habe das Gefühl gleich durchzudrehen. Wenn ich die Klausuren verhaue, dann muss ich sie nochmal nachschreiben. Ist mir jetzt ehrlich gesagt scheißegal." Im Grunde genommen war es das natürlich nicht, aber ich hatte jetzt so viel gebüffelt, dass ich einfach nicht mehr mehr lernen konnte. Es musste reichen und wenn nicht hatte ich keine andere Wahl. Ich konnte es dann auch nicht mehr ändern. Allein der Gedanke, dass ich morgen für die nächsten zwei Fächer lernen müsste, löste ein Gefühl, das stark an Brechreiz erinnerte, in mir aus. "Du schaffst das morgen." meinte Logan zuversichtlich, während er aufsprang wie als hätte er nur auf diese Worte gewartet und kam zu mir. Noch bevor ich mich richtig aufgerichtet hatte, beugte sich sein dunkler Schopf über mich und seine Lippen legten sich fordernd auf meine. Genussvoll seufzte ich auf und auch Logan gab ein kleines zufriedenes Knurren von sich als sich unsere Zungen berührten. Es war verdammt schwer die Finger voneinander zu lassen, während des Lernens, aber irgendwie hatten wir beide es geschafft. Dafür genossen wir es jetzt umso mehr. Meine Finger glitten über sein Gesicht, die kräftige Halsmuskulatur entlang zu seinen Schultern, auf der Suche nach Halt. Es war anders jemanden Kopfüber zu küssen, fremdartig und aufregend. Heiß.
Als ich keine Luft mehr bekam, lösten wir uns voneinander. Logan sah mit funkelnden Augen zu mir herab und ich lächelte zu ihm hinauf. Ich liebte ihn wirklich. Und er mich auch, sonst hätte er schon längst kapituliert und das Handtuch geworfen, doch das hatte er nicht getan. "Ich würde dich gern entführen." murmelte er mir zu und hauchte einen Kuss auf meinen Mundwinkel. Meine Finger lagen locker hinter seinem Nacken verschränkt, die Hände hatte er neben meinen Schultern auf die Couch gestützt.
"Ja?" fragte ich spielerisch nach. "Wohin denn?"
"Das verrate ich dir nicht." grinste er und löste meine Finger hinter seinen Nacken nach einem viel zu kurzen, neckenden Kuss. Mit einem bedauernden Seufzer richtete ich mich auf und ließ mich von Logan hochziehen. Mit einem Lächeln über die Schultern zog er auffordernd an meiner Hand und ich ließ es zu, dass ich mich einmal lachend um meine eigene Achse drehte und Logan dann einen Arm über meine Schultern legte und mich so ganz dicht an seine Seite zog. Ich konnte den schmachtenden Blick zu ihm hoch einfach nicht lassen und er erwiderte ihn. Im Flur bestand er dann darauf, dass ich mich ein wärmer anzog, obwohl das Wetter mittlerweile mild war und eine dünne Jacke meist ausreichte. Er war überfürsorglich und mit jeden Tag, an dem mein kleiner Bauch besser zu erkennen war, wurde es schlimmer.
Tyson sollte sogar schon meinen Rucksack tragen, was dieser Idiot auch jedes einzelne Mal tat, wofür ich immer wieder unangenehme Blicke kassierte. Ich hörte und spürte das Getuschel hinter mir, auch wenn ich es zu ignorieren versuchte, klappte es leider nicht immer und es war schrecklich. Doch von meiner Schwangerschaft wusste zum Glück noch niemand etwas. Da ich schon immer ein paar weitere Blusen und lockere Shirts im Schrank hatte, viel dies nicht auf. Und ich hatte nicht vor es den anderen auf die Nase zu binden, diese Bombe würde ich erst später platzen lassen, wenn überhaupt.
"Hast du Hunger oder so?" fragte Logan, kaum das wir drei Schritte vor die Haustür getreten waren und drehte sich zu mir um. Sein Gesichtsausdruck war besorgt, fast schon als hätte er etwas Wichtiges vergessen. Lächelnd schüttelte ich den Kopf. "Es ist alles okay. Zeig mir, was du mir zeigen willst." forderte ich ihn auf und war mir bewusst, dass wir nicht allein waren. Tyson und Rio hatte ich kurz vor uns aus der Tür schlüpfen sehen und auch hinter uns hielten sich mit großer Sicherheit ein paar Bodyguards auf, auch wenn ich sie nicht sah.
"Sicher?" fragte er. Als ich nickte, griff er wieder nach meiner Hand. "Aber wenn du irgendetwas willst oder brauchst, sagst du bescheid."
"Mache ich und jetzt mach dir nicht so einen Kopf. Für den Moment reicht es mir einfach deine Nähe und das schöne Wetter zu genießen." sagte ich und legte den Kopf in den Nacken. Die Augen geschlossen, genoss ich die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Ich vertraute darauf, dass Logan schon aufpassen würde wohin ich lief.
"Ach, meine Nähe reicht dir nicht mehr." stichelte er, ich hörte den belustigten Unterton in seinen Worten, weswegen ich mir gar nicht die Mühe machte die Augen zu öffnen und erwiderte unbekümmert: "Sorry Süßer, aber heute ausnahmsweise nicht."
"Das merke ich mir."
"Und was machst du dann?" fragte ich lässig und kuschelte mich ein wenig mehr an seine Seite als er mich in die entgegengesetzte Richtung vom Stadtkern zog.
"Ich beweise dir, dass ich absolut unersetzbar bin." Als ein Schatten auf mein Gesicht fiel öffnete ich die Augen wieder und wandte mich Logan zu. Die Sonne war nun gänzlich hinter den Berg verschwunden. Schade, aber es war zum Glück immer noch hell genug. "Das weiß ich schon längst." erwiderte ich. Logan war für mich alles.
"Es schadet nicht, wenn ich dich noch einmal daran erinnere." meinte er. Seine Augen blitzten auf und ich bekam eine Ahnung davon wie er es mir beweisen wollte.
"Mach das. Ich glaube, ich sollte dich auch daran erinnern wie unersetzbar ich für dich bin." meinte ich dann mit spitzbübischen Grinsen.
Logan lachte rau. "Ich freue mich darauf."
Gemeinsam liefen wir im einträchtigen Schweigen die Straße weiter hinauf. Nur ab und zu warf ich einmal einen Blick zu dem Mann an meiner Seite und genoss es nichts zu tun, meine Gedanken schweifen zu lassen, einfach bei ihm zu sein.
"Wie alt bist du eigentlich?" fragte ich dann ganz unvermittelt und sah ihn neugierig an. Ich wusste nicht was ich für eine Antwort zu erwarten hatte, immerhin waren die Lykae unsterblich und Ash hatte gemeint, dass sie ein gutes halbes Jahrhundert jünger als Logan war.
Ich merkte genau wie Logan sich bei meiner Frage anspannte, sichtlich unwohl starrte er erst in den Himmel ehe er sich zu mir wandte.
"Warum willst du das gerade jetzt wissen?" wich er meiner Frage mit einer Gegenfrage aus.
"Weil es mir gerade jetzt eingefallen ist." erwiderte ich ehrlich und versuchte gelassen zu bleiben. Logans Unwohlsein machte mich nervös. Wie schlimm konnte seine Antwort schon sein? Oder hatte er etwa schon ein vierstelliges Alter? Erschrocken riss ich bei diesem Gedanken die Augen auf und sprach meine Befürchtungen laut aus.
"Was?!" Logan sah genauso erschrocken aus wie ich mich fühlte. "Nein!" wehrte er dann ab, als wäre die Vorstellung völlig abwegig. Woher sollte ich denn wissen wie alt er war, wenn nicht einmal er selbst es mir verriet? Erleichtert sackten meine Schultern nach unten, dass wäre dann wirklich ein bisschen zu viel gewesen. "Ich bin vierhundertzwölf Jahre alt." verriet er dann und blieb stehen. Er zog mich ganz dicht an sich, sodass wir uns direkt gegenüberstanden. Besorgt musterte er mein Gesicht.
"Du bist ein ganz schön alter Schinken, dass ist dir bewusst, oder?" versuchte ich das ganze ins lächerliche zuziehen, damit er sich endlich wieder entspannte. Und tatsächlich. Seine Schultern lockerten sich und sein einer Mundwinkel hob sich zu einem schiefen Lächeln.
"Das sind doch die besten, oder nicht?" Selbstüberzeugt zwinkerte er mir zu und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. "Du weißt gar nicht wie sehr ich dich liebe." Er war sichtlich erleichtert über meine lockere Reaktion.
"Ich liebe dich mindestens genauso sehr." erklärte ich ihm und legte meinen Kopf an seine harte Brust. Am liebsten würde ich einfach jetzt die Zeit anhalten und diesen Moment ewig genießen. Es waren besonders diese kleinen Momente, die ich so sehr liebte.
"Dann ist ja gut." Seine Hand massierte unter meinem offenen Haar meinen völlig verkrampften Nacken mit sanften kreisenden Bewegungen. "Komm wir müssen weiter, bevor es noch völlig dunkel wird." forderte er mich dann leise auf und ich spürte eine kleine Berührung auf meinen Scheitel. Bedauernd seufzte ich als er mit der Massage aufhörte und wieder nach meiner Hand griff, um mich mit sich zu ziehen.
"Bist du in Australien geboren?" fragte ich ihn dann, als mein Verstand langsam anfing, die Zahl, die er mir genannt hatte zu verarbeiten. VIERHUNDERTZWÖLF Jahre!!!! In einem Museum waren jüngere Ausstellungsstück zu finden, als der Mann neben, der nie im Leben älter als fünfundzwanzig Jahre wirkte, es war. Was musste er alles schon erlebt und gesehen haben?
"Ja, meine Dad kam zwar aus Schottland, aber auf der Suche nach meiner Mom ist er über die ganze Welt gereist. Schließlich hatte er sie in Australien gefunden und ist mit ihr dort geblieben. Er sagte immer, er hat es wegen der Wärme getan, aber er wusste einfach, dass die Highlands nichts für meine Mom gewesen wäre. Sie war auch eine Lykae, aber sie hat, trotzdem sie Gefährten waren, am Anfang absolut gar nichts von Dad wissen wollen. Sie hatte fünf ältere Brüder, die sie immer bevormundet haben und sah es nicht ein sich nun auch noch von einem weiteren Mann bevormunden zu lassen." erzählte Logan und ein Lächeln erschien auf seinen Zügen als er an seine Eltern dachte.
Ich lachte leise. Das klang für mich sehr verständlich. "Ich kann sie voll verstehen. Wie hat dein Dad sie schließlich doch noch rum gekriegt?"
"Er hat einfach nicht locker gelassen und sie mit seinem schottischen Charme umgarnt. Wir McNaught's sind einfach unwiderstehlich." grinste er.
Ich lachte. "Rede dir das ruhig ein."
"Süße." seine Stimme hatte etwas Tadelndes, Neckendes als er sich von mir löste und sein Kleidung auszuziehen begann.
"Was soll das werden?" fragte ich ihn und konnte wirklich nicht meine Augen von ihm lassen. Warum musste er auch immer recht haben?
"Wir gehen eine Runde laufen." grinste er und stand oberkörperfrei vor mir. Mittlerweile waren wir in dem Wald, der die Kleinstadt umgab, angekommen. "Wir haben beide fast die ganze Zeit nur in dem Haus gehockt und uns nicht bewegt. Ich brauche den Auslauf und du kommst dabei auf andere Gedanken und kannst dich einmal so richtig entspannen." lockte er.
Zögerlich schlich sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht. Bis jetzt hatten wir das nur einmal im Traum gemacht und schon da war es atemberaubend gewesen. "Okay." stimmte ich zu. Nackt wie Gott ihn schuf, kam er auf mich zu, küsste mich kurz und trat dann zurück. Keine Sekunde später stand der schon vertraute, riesige Wolf vor mir.
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Ich würde mich über Feedback freuen! Es war ungewöhnlich wieder bei den beiden zu schreiben.
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