FOURTYONE
Das sehnsüchtig erwartete Kapitel: (Ihr könnt meiner Schwester ein Danke ausrichten, nur wegen ihr kommt das Kapitel schon heute. Sie hat sich die Mühe gemacht und es gemeinsam mit mir Korrektur gelesen.)
Viel Spaß beim Lesen!
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Ein paar Minuten zuvor:
"Haben sie schon etwas wegen Walker herausgefunden?" Fragte Tyson, er stand mit dem Rücken an der Wand neben der Tür zu den Frauentoiletten. Alex schüttelte den Kopf, er stand gegenüber von Tyson. "Noch gar nichts."
"Weiß Rio wenigstens etwas wegen die Typen hier?" Fragte Ty weiter nach. Eine kleine Blondine kam aus der Toilette, starrte sie erschrocken an und beeilte sich dann zu ihrem Vorlesungsraum zu gehen.
"Nichts." Seufzte Zack und wollte am liebsten die Zähne fletschen, da jeder Student, der an ihnen vorbei lief, sie neugierig musterte. "Das Auto ist geklaut. Julius und Co. sind der festen Überzeugung, dass sie nicht von hier sind. Irgendwelche Spuren, die auf sie hindeuten, wurden noch nicht gefunden. Aber Kristof glaubt er hat einen fremden Lykae vorhin gewittert."
Überrascht zog Ty eine Braue hoch und stieß sich von der Wand ab. Er trat näher zu den beiden heran und senkte die Stimme. "Wo?"
"Am Hintereingang vom A-Gebäude." Das war schräg gegenüber von dem Gebäude, in dem sie sich momentan befanden.
"Dann passiert vielleicht ja doch noch etwas Spannendes." Grinste Tyson, der das stundenlange Sitzen, eingequetscht zwischen Menschen in einem stickigen Raum und dabei irgendwelchen Vorträgen zu lauschen als Folter empfand. Er war wie jeder andere Lykae auch und liebte es sich frei zubewegen. Eine der Frauen aus Sarahs Kurs näherte sich ihnen, Tyson trat einen Schritt zur Seite und beachtete sie nicht weiter als ihm auf einmal ein unverkennbarer Geruch entgegen kam, zeitgleich hörten sie das Zuschlagen der schweren Eingangstür. "Lykae." Knurrte Zack im gleichen Moment wie Rios Bewusstsein sich gegen ihres drängte. Angriff. Vier Lykae haben es ins Gebäude geschafft. Sagte Rio zu ihnen als sie ihn ihre Gedanken einließen. Schwach bekamen sie einen Eindruck von dem Kampf der vor dem Gebäude stattfand. In dem langen Flur, in dem sie standen, sahen sie die Eingänge nicht und das Gebäude hatte mehrere davon. "Sie kommen von beiden Seiten." Stellten Tyson fest als auch vom anderen Ende des Flurs der typische Geruch eines Lykae ihm entgegen schlug. "Ich geh nach hinten." Sagte Zacharias.
"Dann nehmen wir vorn." Stimmte Ty zu und stürmte mit Alex an seiner Seite Richtung Haupteingang.
"Du musstest dir unbedingt mehr Action wünschen oder?" Fragte Alex als sie die zwei finster dreinschauenden, mit Dolchen bewaffneten Lykae entdeckten.
"Hör auf zu heulen." Forderte Tyson und näherte sich dem einem mit wachsamer Haltung, jederzeit bereit zuzuschlagen.
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„Du kommst jetzt mit, kleine Schlampe!" knurrte er mich auf Englisch an. Grob zerrte er mich an meinem Arm nach oben, sodass ich vor Schmerz aufwimmerte und mir noch mehr Tränen über das Gesicht liefen. Mir tat alles weh, ich war mir ziemlich sicher, dass ich bald zusammenbrechen würde und jetzt wollte dieser grobe Idiot mich entführen. Kurzer Hand biss ich ihm in seinen Arm, so dass er mich losließ und wütend zu mir herum fuhr. Er verpasste mir eine schallende Ohrfeige, die mich hart mit der Hüfte gegen das Waschbecken taumeln ließ. Mit meinen Händen krallte ich mich in die abgenutzte Keramik um nicht erneut zu fallen. „Lass mich in Ruhe!" verlangte ich und trat nach ihm. „Pass mal auf, Kleine." Sagte er als er mich an meinen Haaren packte und mich so nah an ihm heran zerrte das gerade eine flache Hand zwischen unsere Gesichter passte. „Michael hat gesagt, wir sollen dich holen und am Leben lassen, der Rest war ihm egal. Ich glaube, ich werde dir erst einmal beibringen, wo dein Platz ist." Auch wenn seine Worte panische Angst in mir hochsteigen ließen, nutzte ich die Nähe und zog mein Knie hoch. Er sah es nicht kommen und schrie schmerzerfüllt auf. Seine Hände fassten sich schützend in den Schritt. „Dafür wirst du bezahlen, menschliche Drecksschlampe!" noch während er das sagte, drehte ich mich um und stürzte zur Tür. Gerade als ich die Klinge ergriff, packte er mich erneut und warf mich über seine Schulter. Entsetzt keuchte ich auf, trat und schlug wild um mich. Fast schon etwas schwerfällig kletterte er mit mir über der Schulter aus dem Fenster. „Du wirst es bereuen geboren worden zu sein!" versprach er, während meine Gegenwehr immer schwächer wurde.
„Das Gleiche dachte ich gerade über dich!" hörte ich Rios angespannte Stimme. Ich riss den Kopf hoch und sah Rio für einen Moment nicht weit entfernt von mir stehen. Er spukte Blut auf den Boden, sein Hemd war zerrissen, die Hose dreckverkrustet und über seinen linken Arm lief eine Menge Blut, ebenso wie aus seiner Nase. Neben ihn stand Kristof mit einer Waffe auf meinen Entführer gerichtet. Rechts daneben Linus, in beiden Händen jeweils einen Langdolch haltend. Alle sahen sie ziemlich ramponiert aus, doch mehr als bereit mich aus dem Klauen dieses Dreckschweins zu befreien. Erleichterung begann sich in mir breit zu machen und ich bemerkte wie mir die Sinne immer mehr schwanden. Nein, verdammt. Verzweifelt kämpfte ich darum bei Bewusstsein zu bleiben.
„Es ist aus. Lass sie herunter!" forderte Tysons Stimme. Ich sah ihn nicht, aber er musste sich wahrscheinlich im Bad aufhalten.
„Nein." Knurrte der Lykae. Auf einmal flog ich durch die Luft. Panisch schrie ich auf. Sah die Messer immer näher kommen. Doch anstatt aufgespießt zu werden, fing Linus mich auf. Gerade noch rechtzeitig hatte er die Dolche fallen lassen. Sofort suchte ich nach Halt. Krallte mich in sein Shirt fest und schrie auf als Schmerz mich auf mein rechtes Handgelenk aufmerksam machte.
„Es wird alles gut!" hörte ich den rothaarigen Lykae auf Englisch zu mir sagen. Ich bekam nur noch am Rande den Trubel mit als mir endgültig schwarz vor Augen wurde.
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„Au." Entrang sich mir. Ich sah noch nichts, war vollkommen orientierungslos, aber an meinem linken Oberarm schmerzte es höllisch. „Sie kommt zu sich." Sagte eine fremde, weibliche Stimme. „Hören Sie mich, Frau Schiffer?" Dieses Mal war es eine männliche Stimme, die von der anderen Seite an mein Ohr drang. Gerade wieder zog etwas an meinem Oberarm, eine Hand hielt ihn fest und ich zischte auf. Ich versuchte mich dem Schmerz zu entziehen, als ich erneut die weibliche Stimme vernahm. „Halten Sie still." Forderte diese. „Es ist gleich überstand." Fügte sie beruhigend hinzu. Ich blinzelte gegen das grelle Licht über mich an, gab es dann auf. Noch einmal zog es an meinen Arm, dann brannte es wie die Hölle. „Ahhh..."
„Was machen Sie mit ihr?" vernahm ich Rios aufgebrachte Stimme etwas weiter vor mir. „Die Schnitte müssen desinfiziert werden." Kam kurz darauf die nüchterne Antwort von der Frau.
Ich schlug die Augen auf und kniff sie wieder zu als das Licht mich erneut blendete. „Frau Schiffer, hören Sie mich?" wiederholte der fremde im weißen Kittel Mann und leuchtete mir mit einer kleinen Lampe in die Augen. „Ja." Antwortete ich überfordert und blinzelte gegen das Licht an. „Wer sind Sie?" fragte ich. „Ich bin Dr. Geh..."
„Was ist mit meinem Baby?" rief ich panisch aus als meine Erinnerungen wieder kamen und unterbrach ihn rüde. Ich entriss der pummeligen Frau in weiß meinen Arm und legte meine Hände schützend auf meinen Bauch. Ich spürte nichts, aber das hatte ich auch vorher nicht.
„Es ist alles in Ordnung mit ihrem Baby, Frau Schiffer. Keine Sorge." Versicherte mir der Arzt.
„Wirklich?" Ich war den Tränen nahe.
„Wirklich." Bestätigte er. „Sie haben zwar einiges abbekommen, aber ihrem Baby ist zum Glück nichts passiert." Erleichtert ließ ich den Kopf zurück auf die Liege sinken. Kurz sah ich mich nun um. „Wo bin ich?" fragte ich.
„Im Krankenhaus. Erinnern Sie sich noch was vorgefallen ist?"
Ich nickte. „Svenja hat mich betäuben wollen, wir haben gekämpft und als ich sie..." Ich stockte.
„Das ist in Ordnung." Meinte Rio. Er trug noch die gleichen Sachen wie zuvor, jedoch war von seinen Verletzungen nur noch ein dünner Grind oder ein blaugrüner Fleck zu sehen sowie das Blut an seiner Kleidung. „Du hast nur dich selbstverteidigt." Dabei knirschte er mit den Zähnen und ich sah in seinem Blick, dass er sich selbst die Schuld gab, dass es soweit gekommen war.
„Wissen Sie auch noch was danach geschehen ist?" fragte der Arzt weiter und ich richtete meinen Blick wieder auf ihn. Er beobachtete mich aufmerksam.
„Ja, der Ly..." Rio trat näher an meine Liege und warf mir einen ernsten Blick zu. „Der Mann, der mich entführen wollte, muss das Fenster eingeschlagen haben. Mit ihm hab ich auch gekämpft." Erinnerte ich mich und durchlebte die schrecklichen Momente noch einmal. „Es tut mir so Leid, Sarah. Wir hätten da sein sollen."
„Mr. Santos, bitte unterbrechen Sie nicht meine Unterhaltung mit Frau Schiffer." Forderte der Arzt verärgert und bedachte Rio mit einem mahnenden Blick. Der hob die Hände und trat wieder zurück an die Wand.
„Was ist das Letzte, an das Sie sich erinnern?"
„Ich glaube Linus hat mich aufgefangen?" Ich war mir nicht mehr so sicher. Es war alles ziemlich verschwommen.
„Das stimmt mit dem überein, was Herr Santos erzählt hat. Sehr gut. Wie fühlen Sie sich?"
„Wie überfahren?" Meine Antwort war eine halbe Frage. Mein Kopf pochte schmerzhaft, mein Kinn tat weh, meine Mundwinkel brannten, mir war halbschlecht. In meiner rechten Hand spürte ich ein dumpfes Schmerzgefühl, sie war bandagiert wie ich sah und der Rest meines Körpers brannte, pochte oder zog. Im Großen und Ganzen also ziemlich beschissen.
„Wie schlimm ist es?" fragte ich schließlich, als ich den Blick einmal über mich gleiten ließ.
„Sie haben ein angebrochenes Handgelenk, ein mittelschweres Schädelhirn Trauma, einen verstauchten Knöchel und zahlreiche Schnittverletzungen an den Armen, einige wenige an Hals und Gesicht. Jedoch sollten sie bis auf ein oder zwei kleineren Narben an ihren linken Oberarm," Das war da, wo die Krankenschwester mir noch die letzten Scherben herausgezogen hatte, „keine weiteren Narben zurückbehalten. Dann sind da noch zahlreiche Prellungen, überall. Wir würden Sie gern zur Beobachtung über Nacht hier behalten." Schloss er seinen kleinen Bericht über meinen körperlichen allgemeinen Zustand ab.
„Kommt gar nicht in Frage." Wehrte ich ab, während Rio „Selbstverständlich." sagte. Böse sah ich ihn an. „Das hast du nicht zu entscheiden."
Rio schüttelte den Kopf. „Logan wird mir schon allein für heute Nachmittag den Kopf abreißen. Wenn ich ihm dann auch noch erkläre, dass ich zugelassen habe, dass du dich selbst entlässt, während der Arzt meinte, dass du noch da bleiben solltest, dann kann ich mir mein eigenes Grab schaufeln."
„Logan muss davon gar nichts erfahren." Er würde sich nur unnötige Sorgen machen und das wollte ich nicht. Kurz kratzte sich Rio verräterisch am Kopf. „Oh nein." Murmelte ich entsetzt. „Du hast ihm..."
„Du warst bewusstlos..." meinte der muskelbepackte Riese als würde das alles erklären. "Er ist schon auf dem Weg hierher."
„Ich muss unbedingt nach Hause." Erklärte ich dem Arzt.
„Sie sollten sich ausruhen und schonen." Erklärte Dr. Irgendetwas und sah mit abschätzendem Blick zwischen Rio und mir hin und her. Eindeutig versuchte er unsere Unterhaltung zu verstehen. „Das werde ich, versprochen." Ich hatte wirklich nichts anderes vor. Aber ich wusste, dass Logan toben würde und er würde noch mehr toben, wenn er erfuhr, dass ich Krankenhaus war.
„Was ist mit deinem Baby?" fragte Rio und spielte eine ganz miese Karte aus. „Falls doch noch etwas sein sollte, wärst du hier wesentlich besser aufgehoben."
„Ich hasse dich." Murrte ich. In dieser Hinsicht würde ich nichts riskieren. Rio grinste zufrieden denn er wusste, er hatte gewonnen.
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# Und was sagt ihr nun?
Da sich dieses Buch langsam dem Ende zu neigt, habe ich schon einmal Cover und Vorwort von Hetzjagd veröffentlicht. In dem Buch geht es um Ash. Da Hetzjagd direkt an den Epilog von diesem Buch anknüpfen wird, werde ich den Prolog erst veröffentlichen, sobald ich den Epilog hier veröffentlicht habe.
PS: Ich hoffe ihr seid Sarah's Bodyguards und auch mir jetzt nicht mehr ganz so böse! ;D
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