🂾85🂾
Hongjoong pov.
"Bist du fertig?", schmunzelte ich und drehte mich ohne auf die Antwort zu fragen um.
Sachte küsste ich die entblößte Schulter des Älteren und deutete auf den Balkon.
"Ich warte auf dich", meinte ich und ging schlussendlich bald dorthin.
Überall leuchteten Lichter und man konnte das Trommeln und tanzen selbst von hier oben aus hören. Diese Stadt hatte wirklich Herz und Seele, war so warm.
"Ich wette die Jungs sind gerade dort.", lächelte ich verträumt und bewegte mich mit der Musik mit.
"Manchmal frage ich mich was meine Mutter von uns denken würde.", flüsterte Seonghwa überraschend ruhig als er von hinten kam.
"Ich denke nicht, dass sie mich mögen würde. Immerhin bin ich anders als ihr.", kommentierte ich lässig und bekam ein Kopfschütteln.
Mit dem Rücken an den Zaun gelehnt sah ich in sein Gesicht.
Wie war er plötzlich auf das Thema gekommen?
"Sie würde dich nicht mögen, sondern lieben. So wie du und so wie ich gehörte sie nicht zu dem Haus. Ihr beide ähnelt euch mehr als ich ihr."
Seine Augen füllten sich mit Tränen und er blickte in den Himmel. "Alles gute zum Geburtstag, Mutter."
Oh nein.
"Nein...", hauchte ich und ging schnell auf ihn zu.
Meine Hände legten sich an seine Wangen, meine Daumen wischten schon die ersten aufkommenden Tränen weg.
Ich konnte es nicht. Ich hielt es nicht aus, sein Weinen, doch leider hörte es nicht auf. Ein herzzerreißendes Schluchzen kam nach dem anderen und ich konnte nicht anders als mit ihm zu fühlen, das Messer zu spüren, welches sich qualvoll langsam in meine Brust bohrte und mein Herz durchlöcherte. Jedes verzweifelte Geräusch, jedes Erschaudern spürte ich in meinem tiefsten Innersten.
"Weine nicht... Nein...", bat ich und sah in sein Gesicht.
Seine Augenbrauchen waren zusammengezogen, sein Mund offen, Augen wässrig, Gesicht feucht.
Zittrig atmete ich aus und legte meine Stirn an seine. Er sollte spüren, dass ich hier war, dass ich an seiner Seite war. Meine Augen kniff ich zu, schloss sie verzweifelt.
Meine Mutter, wegen ihr hatte ich auch viel geweint, doch nicht mehr als für meine älteste Schwester, die mich mit stolzen 7 Jahren aufzog als wäre ich ihr Kind.
Heena Noona.
Auch ich konnte nicht anders als Anfangen zu Weinen. Die Frauen in unseren Leben prägten uns wirklich am meisten.
"Wir werden zurück gehen und ihr Grab besuchen. Das von deiner Mutter und ich werde dich zu ihnen führen, meiner Familie. Du wirst alle kennenlernen, wir werden meine toten Geschwister beerdigen.", sagte ich und glaubte leider auch daran.
Es war ein Traum...
"Du wirst deinen Vater kennenlernen. Deinen richtigen. Wir werden die Wahrheit erfahren und den Namen deiner Mutter reinwaschen. Wir werden sie rächen..."
Ich schluchzte und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
"Es tut mir leid die Laune verdorben zu haben, doch ich habe eben das heutige Datum erfahren. Vier Jahre ist es nun her."
Sanft umfasste ich seine Hände und verschränkte sie mit meiner.
"Seonghwa.", sprach ich klar.
"Ich liebe dich und bin an deiner Seite. Du kannst mir immer die Laune verderben denn ich schätze dich und mir gefällt es von deinen Gefühlen zu erfahren, zu sehen was in deinem Kopf vorgeht."
Warm sah er mich an und umarmte mich liebevoll als auch er die Fiesta unten bemerkte.
"Bestimmt sind da die Jungs.", schmunzelte er und wischte sich die letzten Tränen weg.
"Hah das gleiche dachte ich.", lächelte ich ihn entgegen und spürte wie er sich meine nasse Wange trocknete.
Etwas in mir sehnte sich danach ihnen beizutreten. "Sollen wir zu ihnen?"
Der Prinz nickte überraschenderweise, war jedoch besorgt um mein Wohlbefinden.
"Schmerzen hast du nicht?"
Ich schüttelte den Kopf und umarmte seinen Torso.
"Nein du warst wirklich sanft zu mir.", erwiderte ich und sah hoch in seine leuchtenden Augen.
Meine Hand fuhr durch sein Haar.
"Lang gewachsen sieht es besser aus denn je. Es passt zu diesem Land."
Als ich mich löste steckte ich meine Haare mithilfe eines Stifts hoch, "Lass uns runter, Liebster."
Unsere Herzen schlugen wie gleich, unser Atem war auf den des anderen abgestimmt und unsere Augen lagen nur auf dem andern.
"Gerne, Captain.", trällerte er mit seiner dunklen Stimme.
Zusammen gingen wir runter, anfangs Hand in Hand doch bevor es jemand sah lösten wir sie. Die Musik hörte man schon aus der Ferne, langsam ging ich Schritt für Schritt im Einklang auf sie mit.
"Huh-"
An meiner Hand zog mich San zu sich. Seine Hüften bewegten sich zu der Musik und er zwinkerte mir zu.
"Auch hier, Captain!?", fragte er laut und tanzte so als läge es in seinem Blut.
Die Schritte waren scharf und genau, im Kontrast zu den kreisenden Bewegungen seiner Hüfte. Es sah bei dem Schwarzhaarigen jedoch so natürlich aus, weshalb ich mit selbstverständlich etwas abschaute.
Ein Lachen verließ meine Lippen als ich sah wie aufgeregt jeder hier tanzte. Diese Stadt lebte wirklich und dieser Tanz machte unglaublich Spaß.
"Wooyoung, Yeosang, Kommt her! ¡Tengo ganas de bailar!", rief der Choi und ging auf seine Geliebten zu.
Sie tanzten nah, Körper an Körper, doch niemand hatte etwas dagegen.
Dann hielt mich jemand plötzlich an der Hand. Es war ein Bürger, der anscheinend dachte ich könnte tanzen. Zwar sprach er mit mir jedoch verstand ich nicht viel. Trotzdem kamen wir zum Tanzen.
Seonghwa rief ich zu mir, die Reihe der Tanzenden wurde immer länger und wir wurden lockerer. Auch unsere Hüften und Muskeln lockerten sich auf. Die Feier war dort auf ihrem Höhepunkt.
Lange dauerte es jedoch nicht bis wir erschöpft waren und uns durch die Menge zwangen. Ja, auch etwas Alkohol kam ins Spiel.
"Uno!" "Dos!" "Tres!"
Wir alle exten auf drei oder eher gesagt 'tres' unsere Gläser und warteten nur darauf, dass man sie wieder auffüllte und wir weiter trinken konnte.
Daran wie viele Personen wir waren erinnerte ich mich nicht, doch daran, dass es einen unglaublichen Wettstreit gab und Jongho mich im Endeffekt weg von dort drängen müsste damit ich mich nicht zu sehr besoff.
Die Musik dröhnte noch, der einzige Unterschied war mein benebelter Kopf und später das nahe Tanzen an Seonghwa.
Ich war wie geklammert an meinen Geliebten, meine Arme um seinen Nacken und mein Gesicht in seiner Schulter während er mit Yunho scherzte. Langsam schwangen wir hin und her und ich konnte nicht anders als zu grinsen als er laut lachte.
"Der war wirklich gut Yunho.", grinste der Schwarzhaarige und deutete auf Mingis Haare. "Die sind röter als sonst."
Der Jung zeigte ihm seine fleckigen Hände.
"Henna.", sagte ich und bekam verwirrte Blicke von beiden.
"Bei uns heißt es Kına." - "Ja kann sein, dass der Name nicht gleich ist.", erwiderte ich murmelnd.
"Ist eine Pflanze.", sagten wir gleichzeitig.
"Ah..."
"Sollen wir dir auch eine Strähne färben, Schatz?", kicherte ich.
"Gerne!"
Meine Augen weiteten sich.
"Wirklich?!"
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