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Es dauerte nicht sehr lange bis die Crew zusammen mit Naeun an der Küste, an dem das Schiff geankert war, ankam.
Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen, was Hongjoong schwer schlucken ließ. Immer noch machte er sich Sorgen über den Jungen, den er mit seinen eigenen Händen erzogen hatte. Es wäre eine Lüge zu behaupten Hongjoong und Jongho wären etwas anderes als Vaterfigur und Sohn.
Natürlich war es Seonghwa, der dies als erstes bemerkte. Wie sollten die anderen das denn auch? Wooyoung und seine Schwester unterhielten sich aufgeregt, Yunho und Mingi tuschelten und San und Yeosang sahen ihrem Geliebten zu so als würden sie überhaupt ein Wort seines Gesagten verstehen.
Liebevoll strich der ehemalige Prinz seinem Liebhaber über den Rücken und ließ ihn etwas auf seiner Schulter ruhen. Der Tag war vor allem für ihn ziemlich lang. Während Hwa nur etwas Isolation in seinem Zimmer ertragen müsste, wären sie erwischt worden, riskierte Hongjoong sein Leben und kassierte währenddessen sehr sehr viel Erniedrigung.
"Es war ein langer Tag, nicht?", fragte der Schwarzhaarige als die Kutsche langsam stehen blieb.
"Sehr...", seufzte Joong und genoss das Gefühl gehalten zu werden.
Als Captain war er meist für diese Aufgabe verantwortlich, obwohl er am Anfang körperlichen Kontakt verabscheute. Mit der Zeit lernte er die Love languages der anderen wertzuschätzen, doch es war ein langer weg bis er zu dem Punkt kam an dem er jetzt angelangt war. Dieser war nämlich ein großer Fortschritt. Es wurde sogar zu seiner eigenen Gewohnheit.
"Schatz wir müssen aufstehen...", murmelte Seonghwa und legte seine Hand auf den Oberschenkel des Jüngeren.
Zärtlich strich er über ihn und konnte gar nicht aufhören ihn anzufassen oder in sein hübsches Gesicht zu sehen.
"Mein Liebster...", flüsterte er verspielt in sein Ohr und bemerkte im Laufe ein paar Sekunden, dass sich nichts regte.
"Huh?!", kam aus Mingi und er lehnte sich zu seinem Captain rüber.
Zögerlich, da er Angst davor hatte angeschrien zu werden, tätschelte er seinen Kopf und machte eine außergewöhnliche Entdeckung. Er... war eingeschlafen.
"Er ist-...?", fragte Yunho erstaunt.
"Was ist mit Hyung?", fragte San neugierig und runzelte seine Stirn als er sich in die Mitte lehnte.
"Eingeschlafen.", grinste Seonghwa und bemerkte gar nicht was für eine große Geste das war.
Ein riesiger Erfolg!
Captain Hong schlief bei niemandem auf dem Schiff ein. Mit Ausnahme von Jongho nach der Versöhnung ihres großen Streits. Nicht, dass er den anderen nicht vertraute. Es war wie eine Schutzreaktion seines Geistes. Hongjoong bekam es nicht hin paranoide und surreale Gedanken abzuwenden. Deshalb verschloss er immer die Tür zu seinem Zimmer oder schlief eben nicht.
"Das ist unglaublich...", staunte Woo, doch im Raum herrschte Trübsal.
Keiner der Jungs konnte dieses Gefühl beschreiben. Alle von ihnen waren in glücklichen Beziehungen, vertrauten jedoch auch ihren Brüdern, die sie auf dem Schiff kennengelernt hatten mit ihrem Leben. Etwas was der Silberhaarige einfach nicht konnte, obwohl er es immer versuchte.
Immer wieder scheiterte er vergeblich daran den anderen seine Gefühle, Sorgen und tiefsten Gedanken zu offenbaren, da er die Regeln eines Captains genau kannte.
Sie waren in sein Gehirn gebrannt. Mit 16 machte er nicht wenig durch, beobachtete wie zwei seiner Kapitäne hingerichtet wurden.
"Unwichtig wie nah du jemanden bist: Sie werden dich auf dem Schiff hintergehen, sobald du ihre Wünsche nicht erfüllst. Piraten sind auf eins aus und waren es auch schon immer. Gewinn. Sobald sie Verlust erleiden wirst du auch etwas verlieren und zwar deinen Kopf...", wurde ihm gesagt.
Deshalb musterte er selbst seine Geliebten wie Fremde und sah ihr Verhalten objektiv.
Joong musste erfolgreich sein, sich um das Wohl und die Wünsche der anderen kümmern, durfte keine Schwäche zeigen und musste auf der Demokratie lauschen, auch wenn diese eines Tages seinen sicheren Tod unterschreiben würde.
Zu sehen wie einfach der Captain seinem Geliebten traute, wie wohl er sich bei diesem fühlte, wie verliebt er ihn ansah und wie herrlich und erfreulich er lachte, ließ er zugleich die Truppe so fühlen als wäre ihre Aufgabe gescheitert. Als hätten sie es nicht geschafft genug zu sein um ihren liebsten, fast schon vergötterten Captain Hong glücklich zu machen.
Es wurde still. Nach und nach stiegen alle still aus. Bedrückt von der Stimmung verabschiedete sich selbst der Jung sich mit einer halbherzigen Umarmung von seiner Schwester bevor er sich auf's Schiff begab.
Natürlich war Hwa verwirrt. Jeder benahm sich plötzlich anders und er fühlte sich auf einmal unglaublich ausgegrenzt. Immerhin hatte er keine Ahnung was falsch war und ob es an ihm lag. Mit einem respektvollen Kuss auf die Wange verabschiedete er sich von seiner jahrelangen Bekannten gegenüber er vorhin grundlos skeptisch war. Naja zu vertrauen war nicht einfach, wenn man schon von seiner eigenen Schwester betrogen wurde.
"Wenn du schon kein Mädchen findest kann ich dir ein Küsschen auf die Wange geben. Danke für deine Hilfe. Kümmere dich um meine Schwester, ja?", bedankte sich der Park bei Naeun.
"Natürlich. Immerhin sind wir aus einer Blutlinie.", lächelte sie und klopfte auf die Schulter des Schwarzhaarigen.
"Passe dafür auf meinen Liebsten Bruder auf. Ich habe ihn vermisst. Kommt ab und zu wieder her...", erwiderte die Brünette und fing plötzlich an zu Weinen.
"Ich würde am liebsten mit, weißt du? Aber mir geht es hier gut. Als Politikerin werde ich versuchen etwas zu verändern...", erklärte sie sich.
Aufmunternd klopfte Hwa auf ihren Kopf, der Junge den der liebte lag schlafend in seinen Armen.
"Viel Erfolg... Du bist mit so vielen Frauen eine neue Zukunft für dein Land. Ich bin stolz auf dich. Es wird schwer, aber du wirst es schaffen. Deshalb wünsche ich dir viel Stärke. Mache deinen Bruder Stolz.", erwiderte er sanft und sah zu ihr hoch.
"Ich lege den Kleinen dann Mal schlafen.", lächelte er und küsste die Stirn des schlafenden Engels.
"Auf eine bessere Zukunft.", hoffte Naeun optimistisch.
"Auf eine bessere Zukunft.", wiederholte er.
Gerade als der Park sich umdrehte hörte er noch eine Aussage der Jüngeren, die ihn fast schon zum Weinen brachte.
"Höre niemals auf ihn so voller Liebe anzuschauen. Deine Gefühle gegenüber ihm sind klar und das zu sehen beschert einem Du hast nicht den Segen deiner Familie, jedoch hast du meinen."
"Auf Wiedersehen.", erwiderte Seonghwa mit umgekehrten Rücken und krallte sich unbewusst in die dünne Kleidung deines Geliebten.
Ein Kloß hatte sich in einem Hals gebildet und er hielt die Tränen schwer zurück. Mehr als sie sich erdenken könnte löste die Jung in dem Älteren aus. Es war schön verstanden zu werden. Nach endlosen Gesprächen darüber wie er sündigte mal einen Segen zu bekommen fühlte sich so unglaublich schön an.
"Mache ihn zu deinem Mann.", schmunzelte die Schwester Wooyoungs bevor sie in ihre Kutsche stieg und sich unter Tränen von ihrem Bruder entfernte.
Nach Jahren brachte er ihre Welt in Chaos, jedoch tat er es ihr so gut. Schließlich wusste niemand wieso er plötzlich verschwunden war und was mit ihm war. Ob er in Sicherheit war oder ob er litt...?
Besonders für ein junges Mädchen wie sie damals war es sehr belastend.
Jeden Tag räumte Naeun für eine Zeitspanne von zwei Jahren sein Zimmer auf damit alles schön war, wenn er zurück kam. Sie redete mit ihren Eltern und Geschwistern dafür nett zu sein sollte er zurück kommen damit er nicht wieder gehen würde. Nachts wachte die Kleine in den ersten Wochen seines Verschwindens oft auf. Es kam ihr so vor als würde sie Geruch riechen und setzte sich vor die Haustür. Stundenlang wartete und wartete sie bis sie auf dem harten Boden endlich Ruhe fand, dafür aber ordentlich angemeckert wurde.
Doch nun es war für sie okay. Ein Gefühl des Friedens legte sich auf sie, denn ihr Bruder war es auch. Sie verzieh ihm, was auch immer der Grund dafür war.
Hauptsache er war glücklich, nicht?
Das war am Wichtigsten.
Schluchzend ließ die Brünette ihre Finger über das beschichtete Glas wandern und sah raus ins schwarze Meer, welches ihr von nun an Trost spenden würde. Denn ihr Bruder war da... Es war sein Zuhause und zugleich auch ihres...
Währenddessen ging der Prinz mit gesenktem Kopf voran und trug den Captain auf sein Schiff, das Horizon. Der salzige Geruch des Wassers bescherte ihm Bauchschmerzen, die Höhe als er die Leiter hochkletterte ließ ihn schwindelig werden.
War es doch die richtige Entscheidung?
Er bezweifelte es als mit jedem Schritt das Gerüst sich gefährlich bewegte. Sein Herz zog sich zusammen und Panik legte sich über seinen Körper. Sie hielt ihn fest im Griff. Schwer trug er den Kim hoch und wurde schon runter in sein Schlafgemach geführt, wo er diesen mit zitternden Beinen liebevoll auf die Matratze nieder ließ.
Das Innere Seonghwas kribbelte vor Aufregung als er mit funkelnden Augen hoch blickte. Überall hingen Postkarten, kleine Details gaben dem kleinen Zimmer Charakter und unzählige Bücher lagen in einem ordentlichen Stapel auf dem Boden.
"Ich bin bei dir...", sagte Hwa.
Eine tonnenschwere Last fiel von seinen Schultern und er fühlte sich zum ersten Mal frei. Hier war der Schwarzhaarige sicher und an Seite seines Geliebten. Nun konnte er es nicht länger aufhalten.
Warme Tränen bahnten sich über seine kalten Wangen und verzweifelte Schluchzer verließen seine Lippen.
"Ich bin bei dir...", weinte der Prinz und krümmte sich auf den Boden neben seinem Bett zusammen während er versuchte seine Tränen wegzuwischen.
Sein Weinen wurde lauter und er kniete sich am Bettrand des Silberhaarigen hin. Dankbar nahm er Joongs Hand in seine und schmiegte sich an sie.
"Du hast mich gerettet...
Ich bin die dankbar..."
Schwer versuchte er sich unter Kontrolle zu bekommen und spürte kurzerhand einen lieblichen Kuss auf seinen bebenden Lippen.
𓆸
Ich bin so emotional geworden.
I just love them!!
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