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Wooyoung pov.
Zusammen mit einem meiner Geliebten ging ich durch den großen Marktplatz, gefüllt mit Ständen von Leuten, die ich kannte.
In meinem Magen herrschte jedoch ein flaues Gefühl. Ich wollte hier weg.
So viele Erinnerungen von dem Leben, welches ich verlassen hatte schossen in meinen Kopf.
Genau hier her rannte ich als Kind durch, hoch zum riesigen Palast, der damals aufgrund des wechselnden Regierungssystems ausgeräumt wurde. So oft war ich genau hier gegen den Mast vor Täntchen Aerums Gewürzstand gelaufen. Doch in genau diesen Gassen ist mir auch anderes widerfahren. Genau hier gegenüber lag mein alter Lehrort. Kurz erstarrte ich als ich ihn sah, jedoch ging ich weiter mit meinem San mit als ich seine Berührung an meinem Handgelenk spürte.
Bei dem glücklichen Gesicht von unserem Captain konnte ich ihm doch nicht gestehen, dass dies meine Heimatstadt war. Niemand wusste davon und erinnerte sich anscheinend auch nicht daran.
Hier genau an diesem Hafen hatte ich damals meine Freiheit gefunden.
Mir wurde schlecht, doch ich hatte jemand an meiner Seite, der für mich sein Leben geben würde. Nur dank ihm fühlte ich mich sicher und hielt es hier aus, obwohl jede Ecke verpestet von dem Parfüm meines Lehrers schien.
"Sannie.", flüsterte ich und zog ihn etwas näher an meine Seite, da er sehr mittig lief und Leute gegen ihn prallten.
Sanft klopfte er auf meinen Rücken und blieb einen Schritt hinter mir. So fühlte mich um einiges sicherer. Ich selbst wusste nicht wieso, aber jedesmal als ich seinen Namen sagte gab er mir eine sanfte Berührung.
Ich musste durch den Tag, ich wusste das. Es war nur ein Tag. Ein Tag von vielen. Außerdem würde ich diesmal nicht leiden.
"Wir müssen nach hinten.", sagte ich und deutete zu meiner begehrten Stelle, bevor ich mich auf dem Weg zu dem Geschäft meiner ehemaligen besten Freundin machte.
"Du wirkst so als würdest du dich hier auskennen?", kam aus dem Älteren, der versuchte in mein verdecktes Gesicht zu blicken.
Zögerlich nickte ich und sah zu ihm hoch. Sein Blick sah so beeindruckt aus, dass es mein Herz erwärmte. Diese braunen Augen strahlten eine solche Wärme aus.
"Ich hatte hier einen langen Sommer.", log ich und lächelte ihn an.
"Ich werde dir noch einen Ort zeigen, ja?", sagte ich und strich mir verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Gerne, mein Geliebter.", erwiderte der Schwarzhaarige charmant und folgte meinen eiligen Schritten.
Meine Kapuze hing tief in meinem Gesicht als ich durch die weiße Glastür den schön dekorierten Laden betrat. Er hatte weite Fenster, die jedoch durch Dichte weiße Vorhänge bedeckt waren.
Ich sah zu meiner rechten und erblickte ein Foto von uns, Kang Nara und mir Jung Wooyoung. Das Foto war wirklich spontan hat aber einen Haufen von Geld gekostet. Nach einem langen Tag waren wir raus in die Stadt und gingen zu dem Fotograf, da er zu der Zeit ein wirklich gutes Angebot hatte.
Mir wurde klar, dass ich vielleicht sogar noch als vermisst galt. Die Schuldgefühle in mir ließen mich nicht mehr atmen, doch nun war ich viel glücklicher. Die Entscheidung hatte mich gerettet. Obwohl es schwer war hatte ich etwas aus meinem Leben gemacht, auch wenn es manche als unmoralisch ansahen!
"San ich kann das nicht.", jammerte ich und ließ mich sanft in seine Arme fallen.
"Nicht so auffällig", wollte er sagen, doch wir waren sicher, weshalb es mir ziemlich gleichgültig war.
In diesen vier Wänden waren wir sicher und würden es auch sein würde ein Bürgerkrieg oder sonstiges ausbrechen. Die Familie Kang hatte ihre Arme immer für mich offen gehabt. San bat mich trotzdem loszulassen, jedoch schüttelte ich nur meinen Kopf. Mein Blick fiel auf meine frühere beste Freundin.
"Nara!", rief ich und sah wie die Arme zusammen zuckte.
Sie sah zu mir. Natürlich kam ihr meine Stimme bekannt vor.
"Entschuldigen Sie Herr wie kann ich ihnen-"
Fest schloss ich sie meine Arme. Tränen rannten über meine Wangen und ich zog ihren Duft in meine Nase. Aprikosen, wegen der Marmelade, die sie jeden Tag aß. Trotzdem nahm sie nie zu.
"Wooyoung was ist los?!", fragte San panisch und umarmte mich von hinten während er versuchte mich weg zu ziehen.
"Wooyoung?", wiederholte sie verdutzt und zog meine Kapuze nach hinten.
Die Brünette hielt sich ihr Herz und trat einen Schritt zurück.
"Was?!", rief sie laut.
"Wo warst du?! Und wer ist das!?"
Die Wut beziehungsweise die Enttäuschung war in ihren Augen zu sehen. Schließlich hatte ich sie zusammen mit meinem alten Leben verlassen.
"Ich war überall...", antwortete ich und deutete auf San, "Er ist meine Liebe.".
"Meine Liebe?", fragte San denn es war das einzige Wort, das er verstand.
"Wer ist das und wem erzählst du das?"
Seine Stimme war voller Zweifel. Er zweifelte nun wirklich an mir? Ernst sah der Größere mich an und hielt mich von hinten fest.
"Sie war meine beste Freundin...", kam aus meinen Lippen.
Genauso wie Hongjoong das Recht hatte seine Schwestern zu sehen hatte ich es doch auch!
"Einen Sommer lang?", lachte der Santos verdutzt.
Schließlich ging es auch um Leben und Tod. Er wusste eben nicht, dass Nara niemanden etwas sagen würde. Sie war loyal und würde lieber sterben als jemanden zu verraten, da sie selbst unglaublich viele Schuldgefühle bekam wenn sie einen Vogel erschreckte.
"Es ist meine Heimatstadt...", gestand ich, da ich es nicht länger aushielt.
Plötzlich funkelten seine Augen bedrohlich auf.
"Der Typ der dir das angetan hat ist dann wahrscheinlich auch hier?", kam aus den Lippen des jungen Piraten.
Ich schiefte ein, "Ja..." weshalb er mich los ließ.
"Es tut mir so leid.", flüsterte der Schwarzhaarige und wollte mir Freiraum geben, jedoch sehnte ich mich im Moment nur nach ihm.
Fest umarmte er mich als er dies bemerkte und ließ mich in seine Brust weinen. Ich war keine Heulsuse, doch nun fühlte ich mich wieder wie in mein altes Leben zurück gesetzt. Schon jetzt konnte es nicht abwarten auf das Schiff zu hüpfen und diesen Ort erneut zu verlassen.
"Wooyoung ist das ein Piratenamulett?"
Die Hand der Brünetten wanderte zu meinem Hals.
Besitzergreifend schob San sie zurück.
"Mein Wooyoung.", warnte er in gebrochenem Koreanisch.
Nara sah ihn verwirrt an. Ab dem Punkt versuchten beide verschiedene Sprachen aus bis sie auf eine gemeinsame kamen.
"Ist Spanisch okay?", fragte der Muttersprachler.
"Ja! Also wer bist du?", antwortete die Braunhaarige.
"Wie gesagt der Liebhaber deines ehemaligen besten Freundes."
"Woo war schon immer anders jedoch habe ich das nicht erwartet.", kommentierte sie.
"Ich akzeptiere es! Doch wieso ist er geflohen und wohin?"
"Zu unserem Captain auf unser Schiff. Wieso? Wegen diesem Dreckskerl, der sich sein Lehrer genannt hat!"
"Du kennst deinen Geliebten wahrscheinlich er ist überdramatisch! Es war sicher kein richtiger Grund-" - "Er hat ihn misshandelt!"
Es war süß wie mein Freund mich verteidigte. So langsam ließ ich von ihm ab und bekam meine Tränen von dem Schwarzhaarigen weg gewischt. Kurz blieb ich still, doch ich konnte es nicht länger in mir halten.
"Genau wie deine Schwester.", erklärte ich ihr meine damalige Situation.
Ihre Schwester hatte es damals sogar in den Tod getrieben. Schockiert weitete die Kang ihre Augen und kam zu mir. Sie tätschelte meinen Kopf und war ganz die alte...
"Es tut mir so Leid... Sucht ihr Unterkunft?", fragte sie mich und San.
Respektvoll sah Nara zu ihm ohne ihn oder mich in jeglicher Weise zu verurteilen.
"Nein sondern Kleider und Anzüge. Ich habe ordentlich Kohle!", erwiderte ich etwas aufgeregter.
"Dankeschön. Das Geschäft ist davor unter zu gehen. Ich hoffe euer Bedarf ist groß.", schmunzelte sie und führte uns zu der Kleidung.
"Wirklich? Das tut mir leid...", murrte San halbherzig und kassierte einen ordentlichen Schlag von mir.
So wie ein Idiot grinste er danach selbstgefällig und half mir beim Aussuchen meines Kleides. Auch ich half ihm bei der Auswahl. Am Ende wollte ich mich sogar mitten im Laden auf ihn stürzen, da er so gut aussah.
Während ich mich für ein weiß-pinkes Kleid mit leichten Blumendetails, Korsett und Spitze entschied, hatten wir einen schwarz-goldenen teuer aussehenden Anzug für San ausgewählt.
Mingi bekam ein schimmerndes babyblaues Kleid, welches sicherlich sein schönes Schlüsselbein durch das schulterfreie Detail und seine langen Beine durch einen Schlitz vorne zeigen würde, obwohl er eigentlich unsere pinke Prinzessin war.
Yeosang hingegen bekam ein Geschenk kleines von uns. Einen Anzug, der ganz zu einem Adligen passte. Die Spitzendetails an seinen Ärmeln gefiel uns beiden sehr und auch die Farbe, ein blasses blau war unglaublich.
Hongjoong und Jongho würden sich um die verbliebenen Sachen auf der Liste kümmern. Also die Masken und verbliebenden Kleidungsstücke, vielleicht noch eine Perücke, da wir auch Schuhe, Accessoires und etwas Makeup für alle besorgten. Es war meiner Meinung nach relativ fair aufgeteilt.
Mit unserer 'Beute' in unseren Händen gingen wir zurück zum Schiff nachdem ich meine alte beste Freundin zum Abschied umarmte.
Es war emotional ziemlich aufreibend für uns beide. Besonders da ich mich beim ersten Mal nicht verabschieden konnte. Obwohl wir uns heute getroffen hatten, hatten wir keinen blassen Schimmer von dem was in der Zwischenzeit bei uns beiden passiert war.
...Was das Leben uns gelehrt hatte oder welche Trauer wir verspürt hatten.
Deshalb sagte ich auch alte beste Freundin. Wir haben einander wieder in unseren Armen halten können, doch das war er auch.
Die Vertrautheit, die wir in der Vergangenheit hatten war nicht mehr nach aber die Spur in unserem Herzen hatte uns wieder zu einander geführt.
Irgendwie konnten weder ich noch San nachdem wir unsere Kleidung geholt hatten, unsere Aufregung für den heutigen Abend zurück halten. Doch als ich das Schiff wieder betrat versteckte ich mich umgehend in meine Schlafkammer.
Unser Captain war natürlich besorgt obwohl er es nicht zugeben wollte, doch Sannie versprach mir glücklicherweise niemandem etwas zu erzählen, was passiert war.
Manches war mir eben zu peinlich...
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