2. Dezember: happily ever after PART 1


Über dem Camp Halfblood ging die Sonne langsam unter und im Pavillon des Camps aßen Halbblute, Satyrn und Nympen zu Abend, lachten und redeten.
Alle außer eine bestimmte, 19 Jahre alte, Tochter der Athene.
"Arbeitest du immer noch?", Percy beugte sich über Annabeth, die am Tisch ihrer Hütte saß. Sie nickte auf Percys Frage hin nur kurz, wandte sich dann aber wieder dem Plan des Olymps zu.
Sie hatte schon fast alles fertig konstruiert, sich den Kopf darüber zerbrochen, wie sie am besten die Kuppel des Aphroditetempels aufrecht erhielt und den Thronsaal mit einem aufwendig verziehrten Podest mit Feuerstelle für Hestia versehen.
Jetzt fehlte nur noch eine Gedenktafel für alle Helden und Heldinnen, die in den beiden Kriegen gestorben waren. Sicherlich würden die Götter nicht sonderlich begeistert sein, doch Percy hatte ausnahmsweise mal eine gute Idee gehabt. Keiner der Opfer sollte je in Vergessenheit geraten.

"Kannst du mir mal irgendwas zu essen geben, Algenhirn?",
rief Annabeth ihrem Freund zu.
Dieser nickte, schnappte sich kurzerhand einen roten Apfel aus der Obstschale und warf ihn über den Hephaistos- und Demetertisch in Richtung seiner Freundin, ohne seine Diskussion mit Jason über die geplante Vergrößerung des Pavillons zu unterbrechen. Annabeth pflückte den Apfel aus der Luft, ohne wirklich zu bemerken, was er geworfen hatte.
Plötzlich wurde es im Pavillon totenstill.
Percy grinste vor sich hin und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Annabeth brauchte einen Moment, hielt schließlich inne und vermutete schon Schlimmes, als sie den Apfel mit gerunzelter Stirn musterte. Dann viel es ihr auf.

Wenn im antiken Griechenland einer Frau ein Apfel zugeworfen wurde, glich dies einem Heiratsantrag.
Annabeths Blick wanderte langsam zu Percy, dann wieder zu dem Apfel in ihrer Hand, dann wieder zu Percy.

Sie stand auf und lief auf ihn zu, so nervös wie noch nie in ihrem Leben.

"Percy, du weißt schon, dass du mir gerade einen Heiratsantrag auf altgriechisch gemacht hast?"
Percy nickte grinstend, aber jeder, der ihn etwas kannte, konnte seine Nervovität sehen.
"Aber klar doch, Neunmalklug. Willst du auch noch den Ring?", antwortete er. In seiner Stimme war ein ganz klarer Schwall Unsicherheit zu hören.
Annabeth klappte den Mund auf und wieder zu. Sie feixte. Er hatte es tatsächlich gewusst. Und er hatte es mit Absicht gemacht. Jeder Teil von Annabeth schlug Purzelbäume und ihr Herz war der Meinung, es müsse in sehr unregelmäßigen Abständen schlagen. Für einen kurzen Moment zögerte sich, dachte nach. Erinnerte sich an all die Jahre voller Qualen, an Luke, an Rachel, an Calypso. An ihren Kampf um New York, die Reise mit der Argo II, ihr Sieg gegen Gaja.

Warum das zögern?

Es war diese ganze Zeit so gewesen. Voraussehbar. In Stein gemeißelt. Logisch. Verpflichtend. Für sie gab es nie jemand anderes als Percy. Kein anderer wäre von ihr oder den Moiren akzeptiert worden. Schicksal. Und trotzdem die Liebe ihres Lebens, die sie nie wieder hergeben wollte.

"Du bist ein Idiot, Algenhirn.", sagte sie. "Natürlich will ich."

-Fortsetzung folgt am 05.12-

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