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taehyungs sicht
[tipp: hört den song oben während des lesens!]
ein peinliches schweigen erfüllte die windstille luft vor dem manga - laden, nachdem sich taehyung gemeinsam mit jeongguk verabschiedet hatte. mingi hatte seinem zukünftigen mitarbeiter noch einen bedeutungsvollen blick zugeworfen, um den jungen mann an ihre vereinbarung zu erinnern; und so stand taehyung nun hier und versuchte vergebens den optimalen weg zu fnden, um jeongguk zu verkünden, dass er noch zeit mit ihm verbringen würde. es war seltsam. seine hände hatte er in den taschen des trenchcoat zu fäusten geballt, die er immer wieder löste.
jeongguk war damit beschäftigt, seiner smartwatch igendwelche befehle zu erteilen und taehyung war froh über die zeit, die er dadurch schinden konnte, denn ihm war immer noch nicht eingefallen, wie er den anderen von einem gemeinsamen nachmittag überzeugen konnte. der junge mann ließ seinen blick über den platz und die straßen vor ihm gleiten, in der hoffnung, er würde irgendeinen grund finden, um mit jeongguk noch zeit zu verbringen. und tatsächlich - sein herz machte einen erleichterten satz - , da war noch der eiswagen von vorhin.
„darf ich dich auf ein eis einladen? als...kleines dankeschön, weißt du?", er gab sein bestes, um seine tiefe stimme unter kontrolle zu bringen, als jeongguks kopf beim wort eis hochschnellte und sein gegenüber aus strahlenden augen ansah. gott, diese hitze in taehyung war verdammt heftig. als jeongguk zu lächeln begann, musste er einfach den blick losreißen, denn sonst würde sein inneres zu flüssiger lava werden. „sehr gerne. da vorne ist eine bank, da könnten wir dann das eis essen.", erwiderte der jüngere freundlich und deutete auf eine metallene sitzgelegenheit unter einer birke, die ungefähr 50 meter entfernt stand.
„gut. wenn du willst, kannst du dich da schon mal hinsetzen.", schlug taehyung vor und fuhr sich durch sein dunkles haar, "und ich hole das eis. welche sorte möchtest du haben?", er wagte einen blick zum anderen, der ihn interessiert betrachtete und dann den kopf leicht neigte, während er überlegte. jeongguks stirn legte sich in falten, so als würde er angestrengt nachdenken, und als die sonne hinter einer wolke hervorkroch und sein gesicht beschien, konnte taehyung die narbe erkennen.
das make - up hatte gute arbeit geleistet, aber der ältere konnte den langen schnitt trotzdem unter der hautfarbenen textur ausmachen, mit der jeongguk seinen angeblichen makel hatte verstecken wollen. automatisch begann sich in ihm etwas zu regen, wie ein tier oder eine kreatur. langsam kroch dieses etwas durch seinen bauch, wanderte an seinem herzen vorbei und verstopfte dann seine atemwege - so, als wolle ihm dieses dunkle gefühl die luft abschnüren. die schuld, die ihn soeben überfallen hatte, ließ den jungen mann seine augen weiten, weil er so überrascht von dieser gefühlsregung war.
„ich gaube, ich nehme schokolade.", jeongguks melodische stimme riss taehyung aus seinem film, und nach mehrfachem blinzeln war er in der lage, zu reagieren. „okay, ich bin gleich da.", er warf jeongguk ein schiefes lächeln zu, ehe er in richtung eiswagen verschwand und dabei versuchte, die ganzen emotionen abzuschütteln, die der schüler innerhalb kürzester zeit in ihm ausgelöst hatte. was machte jeon jeongguk nur mit ihm?
nach fünf minuten warterei und einer erfolgreich aufgegebenen bestellung schlenderte taehyung mit zwei eiswaffeln zu jeongguk. in seiner linken hand hielt er das schokoladen - eis, in der anderen eine kugel karamell - eis, auf die er sich schon sehr freute. wann hatte er das letzte mal unbeschwert ein eis gegessen? es kam ihm wie eine ewigkeit vor, die vergangen war, seitdem er sich diesen luxus gegönnt hatte - aber heute machte er eine ausnahme. er hatte jetzt einen job, er durfte das ruhig feiern.
das redete er sich zumindest ein, um die schuldgefühle im keim zu ersticken, die just von seiner seele besitz ergriffen hatten. er hatte an seine mutter gedacht und an die tatsache, dass sie alleine zuhause saß und wahrscheinlich wieder versuchte, den uralten fernseher zum laufen zu bringen.
„hier bin ich wieder.", deklarierte er leise und ließ sich neben jeongguk auf der bank nieder, der ihn mit einem breiten grinsen anstrahlte. „ich realisiere erst jetzt, wie hungrig ich war. gut, dass du mich daran erinnert hast, taehyung.", er nahm dem anderen das eis aus der hand, und jeongguks fingerkuppen strichen kurz über taehyungs handrücken. die berührung hatte dem flügelschlag eines schmetterlings geglichen, doch der ältere fand, dass sie sich viel stärker angefühlt hatte - er hatte sofort an einen kleinen, lilanen blitz denken müssen. so, als hätte es gefunkt.
die beiden aßen in ruhe ihr eis. keiner wollte den anderen beim genießen stören und so saßen sie dieses mal in angenehmer stille nebeneinander und ließen das geschehene einfach auf sich wirken. taehyung ließ sich den süßen geschmack auf der zunge zergehen und redete sich selbst ein, dass sich das geld für das eis eindeutig gelohnt hatte, als jeongguk zu sprechen begann. „ich freue mich so für dich, taehyung. ich wusste, dass du es schaffen würdest!", der junge mann drehte sich mit seinem torso in taehyungs richtung und lächelte dann freundlich und oh gott -
er war so schön.
taehyung erstarrte, als er jeongguk so sah, mit diesem grinsen auf den rosanen lippen und diesem funkeln, dieses verdammte leben, in seinen augen. er musste nur in diese augen sehen und er fühlte sich automatisch so, als hätte er noch eine chance. als könnte man ihm verzeihen für all diese idiotischen fehler, als könnte man ihn lieben, obwohl er so unperfekt war und so kaputt. das eis tropfte auf seinen handrücken, hinterließ eine hellbraune spur auf seiner geschundenen haut und flog dann auf die parkbank - und taehyung wollte das am liebsten auch tun.
der schwerkraft, dieser anziehenden kraft nachgeben. er wollte diesem effekt, dieser hitze, nachgeben und jeongguk an sich ziehen, den jüngeren an seiner lederjacke zu sich ziehen, sodass das leder auf dem stoff seines mantels landete, daran rieb. jacke an jacke, mund an mund. die hitze wurde unerträglich, brannte sich wie eine zundschnür durch all seine adern direkt zu seinem herzen, wo eine gewaltige explosion alles in die luft gehen ließ.
da wusste er es. und die erkenntnis tat so, so weh. sie schien ihn schier zu töten, zerstören zu wollen. und gleichzeitig fand er seinen inneren frieden, seine seele lächelte dankbar, mit einem lachenden und einem weinenden auge, ehe die theatermaske zu staub zerfiel und sein innerstes offenbart wurde, sein schicksal begann.
jeon jeongguk war der junge mann, der ihm das herz brechen würde.
fuck.
„taehyung?...alles...okay?", er war unfähig, auf jeongguks besorgten worte zu reagieren und starrte sein gegenüber in einer trance an. alles an jeongguk begann, hypnotisierend zu werden, ihn in einen sog aus gewaltigen gefühlen zu ziehen, der ihn nie wieder gehen lassen würde. wie der mythos des bermuda - dreiecks würde sein schicksal enden, das wusste er. trotz all der risiken, trotz dem grausamen ende, das taehyung erwarten würde, schickte er sein schiff, sein herz, direkt in das sagenhafte, brutale und zerstörerische bermuda - dreieck und würde es bereitwillig untergehen lassen, sobald die wellen, der reißende schmerz, über ihn rollen würden.
aber das ertrinken würde schön werden. wie konnten die wellen, die ihn leiden lassen sollten, denn nicht schön sein, wenn sie vom schönsten menschen dieser erde aufgepeitscht worden waren? er konnte nicht einmal wütend auf jeongguk sein. denn sein seelischer tod würde durch jeongguk zu der definition der puren ästhetik werden, jedes kunstwerk dieser welt überschatten und ihm lehren, was wahre schönheit war. wahre schönheit war schmerzhaft. sie war leidenschaft, sie war der pure schmerz, sie war wie das laufen durch zerbrochene kristallgläser.
er war nicht verliebt. er spürte noch keinen hauch von liebe für jeon jeongguk, aber taehyung wusste, dass das nicht lange währen würde. am besten sollte er sich jetzt noch in dieser leere suhlen, die bald durch liebe vertrieben werden würde. liebe, die ihn zerstören würde. der gedanke war beängstigend, doch taehyung wollte sich nicht fürchten, denn dazu war er doch geboren worden, oder? schon vor seiner geburt, im leib seiner mutter, hatte er dieses gen eingepflanzt bekommen. er war geboren, um das herz gebrochen zu bekommen, es in tausend stücke zersplittern zu lassen, seine seele unter schmerz und hass zu begraben, bis diese keine luft mehr bekam und elendig verkümmerte und eine leblose hülle zurückließ.
die welt wurde auf einmal ganz, ganz klein.
nur er und jeongguk. jeongguk und er.
so, wie es sein sollte.
„ja, alles in ordnung. ich bin nur meinen gedanken verfallen.", die stimme taehyungs zitterte nicht, sondern blieb konstant freundlich, schlug keine wellen in richtung panik oder verwirrung aus. er sah auf sein eis, das in der waffel immer mehr zerlaufen war, und als er wieder zu jeongguk blickte, dessen seelenspiegel immer noch bekümmert auf taehyung sahen und diesen beobachteten, schmunzelte der ältere.
die hitze war verschwunden.
„ich muss mich bei dir bedanken, jeongguk. ich denke, ich bin noch nie so einem reinen menschen begegnet. danke.", er bedankte sich nicht nur für diese gelegenheit, die jeongguk ihm ermöglicht hatte, er bedankte sich nicht nur für diese freundlichkeit, die in allen gesten des jüngeren lag, nein - er bedankte sich bei jeongguk dafür, dass er ihn zerstören würde und es nicht jemand anderes war.
„ach, das ist doch nicht der rede wert.", gerührt biss jeongguk in seine eiswaffel und zuckte dann mit den schultern, so als wäre es wirklich irrelevant. als er wieder den kopf hob, hing an seinem kinn ein stück der waffel, und taehyung konnte sich einfach nicht mehr bremsen, stoppen - vorsichtig wischte er den krümel von jeongguks gesicht, der konfus innehielt und taehyung anblinzelte. „du hattest da was.", erklärte taehyung sein verhalten, ehe er sein eigenes eis noch einmal kostete. bildete er sich das nur ein...oder wurden jeongguks wangen wirklich rosa?
sein blick blieb an den hohen wangenknochen hängen, an der zarten farbe, die auf der haut wie eine pfingstrose erblühte, nur um wieder zu verschwinden. dieser moment war unreal, glich einem sonett shakespeares und der traurigsten liebesgeschichte, die je geschrieben wurde. „würde es dir etwas ausmachen, noch ein wenig zeit mit mir zu verbringen, jeongguk?"
mingis wunsch war zu seinem eigenen geworden, und vielleicht waren ihm deswegen die worte so leicht von seiner zunge gerollt. jeongguk begann langsam zu nicken und biss wieder in seine waffel, dieses mal aber ein wenig vorsichtiger. „sehr gerne. ich kenne einen ort, an dem wir zeit verbringen könnten! ich denke, er wird dir gefallen.", bejahte er nach seinem bissen taehyungs frage, sodass dieser zu schmunzeln begann. „okay, jetzt bin ich gespannt. dann essen wir noch unser eis fertig...und gehen dann los."
der jüngere nickte erneut und ließ dann seine mundwinkel in die höhe wandern. da entfuhr seinen lieblichen lippen ein gluckser und taehyung hob neugierig eine augenbraue. „was ist?" jeongguk antwortete nicht, sondern scharrte mit seinen schuhen den leicht sandigen boden auf, während schalk von seinen gesichtszügen besitz ergriffen hatte. „na los, was ist?", wiederholte taehyung seine frage und gab sein bestes, um ruhig zu bleiben. jeongguk öffnete seinen mund, nur um ihn wieder zu schließen.
langsam hob er den kopf und blickte zum eiswagen, der immer noch da stand. die künstliche intelligenz, die das eis verteilte, trieb soeben small - talk mit einem kleinen kind und taehyung beobachtete, wie sich ein hauch von trauer auf das gesicht des schönlings schlich. „ich weiß nicht, es ist nur...", er stoppte und schüttelte leicht den kopf, „...erklär' mich nicht für verrückt, aber das hier fühlt sich nach etwas wichtigem an.", jeongguk machte vage handbewegungen, um taehyung zu verstehen zu geben, was genau er meinte.
„ja, ich weiß, was du meinst.", flüsterte taehyung zur antwort und erst nach diesen worte traute sich der jüngere wieder, zu seiner begleitung zu sehen. „es fühlt sich an wie schicksal, taehyung. ist das verrückt?", jeongguks stimme versagte verunsichert, obwohl es taehyungs meinung nach keinen grund dazu gab. vorsichtig beugte er sich näher zum anderen und lächelte. seine seele lächelte mit.
„nein, absolut nicht. ich fühle nämlich genauso."
𝘬𝘢𝘱𝘪𝘵𝘦𝘭 𝘢𝘤𝘩𝘵𝘻𝘦𝘩𝘯 𝘦𝘯𝘥𝘦 ☄. *. ⋆
𝘢𝘩𝘩, 𝘪𝘤𝘩 𝘭𝘪𝘦𝘣𝘦 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦𝘴 𝘤𝘩𝘢𝘱!
𝘦𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘴𝘦𝘩𝘳 𝘸𝘪𝘤𝘩𝘵𝘪𝘨, 𝘥𝘢 𝘵𝘢𝘦𝘩𝘺𝘶𝘯𝘨𝘴 𝘴𝘤𝘩𝘪𝘤𝘬𝘴𝘢𝘭
𝘯𝘶𝘯 𝘪𝘯𝘪𝘵𝘪𝘪𝘦𝘳𝘵 𝘸𝘪𝘳𝘥 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘥𝘬
𝘥𝘢𝘴 𝘮𝘢𝘤𝘩𝘵 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘮𝘦𝘨𝘢
𝘦𝘮𝘰𝘵𝘪𝘰𝘯𝘢𝘭 𝘛-𝘛
ü𝘣𝘳𝘪𝘨𝘦𝘯𝘴: 𝘥𝘦𝘳 𝘴𝘰𝘯𝘨 𝘰𝘣𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘳𝘥
𝘫𝘦𝘵𝘻𝘵 𝘻𝘶𝘮 𝘵𝘪𝘵𝘭𝘦 𝘵𝘳𝘢𝘤𝘬 𝘥𝘦𝘴 𝘣𝘶𝘤𝘩𝘦𝘴!!
𝘥𝘢𝘴 𝘭𝘪𝘦𝘥 𝘱𝘢𝘴𝘴𝘵 𝘪𝘳𝘨𝘦𝘯𝘥𝘸𝘪𝘦 𝘱𝘦𝘳𝘧𝘦𝘬𝘵 ^^
𝘸𝘪𝘦 𝘧𝘪𝘯𝘥𝘦𝘵 𝘪𝘩𝘳 𝘵𝘢𝘦𝘩𝘺𝘶𝘯𝘨
𝘫𝘦𝘵𝘻𝘵?
𝘸𝘪𝘳 𝘴𝘦𝘩𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘴,
𝘫𝘦𝘯𝘦𝘩! :)
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