#♜Ⅵ.

▰▱▰▱▰▱▰▱▰▱▰▱▰


🦋🕸️ .


𝐌𝐈𝐍𝐇𝐎 𝐏𝐎𝐕 .

Solch ein auf und ab seiner Gefühle hatte der Schwarzhaarige lange nicht mehr erlebt . Und er wurde zunehmend unsicherer , ob ihm gefiel , was der Jüngere mit ihm anstellte . War das alles nur ein Spiel für ihn ? Und würde er selbst im Ende leer , als Verlierer ausgehen müssen , wie so oft schon zuvor ?


☆.。.:*・°☆.。.:*・°☆.。

☆.。.:*・°☆.。.:*・°☆.。


𝐍ach mehreren Versuchen schaffte ich es schließlich, meine Wohnungstür aufzuschließen und deutete Jisung, einzutreten. Dieser schaute sich sogleich mit großen Augen in dem schmalen Flur der Wohnung um.

Mit einem Quietschen fiel die hölzerne Tür hinter uns zu, was den Blondhaarigen wieder zu mir sehen ließ. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen, deutete ich ihm näher zu kommen.

Aus mir unerklärlichen Gründen errötete er, als ich ihm aus seinem Mantel half und bedankte sich daraufhin mehrmals, bevor er schüchtern auf den Boden starrte. Oh, wie schüchtern dieser Junge wirklich war, würde ich noch im Laufe der nächsten Stunden zu sehen bekommen...

Fröstelnd rieb sich der andere über die Arme, wie erwartet hatte auch seine Jacke dem strömenden Regen nicht standhalten können, sodass dieser selbst durch den dicken Stoff seines Pullovers gedrungen war.

Ich musterte kurz seine im Gegensatz zu mir ein wenig breiter gebaute Statur, ehe ich ihn daraufhin wies, hier kurz zu warten. Jisung gab einen zustimmenden Laut von sich und sah mir hinterher, wie ich durch die Tür meines Schlafzimmers ging.

Wenn ich eines nicht mochte, dann war es, wenn jemand anderes in meiner Wohnung und noch viel schlimmer, in meinem Schlafzimmer war. Nun, das heute ein Tag vieler Ausnahmen meinerseits war, das wusste ich bereits.

Zu meinem Leidwesen.

Kurz suchte ich in den feinsäuberlich zusammengelegten Stapeln meines Kleiderschranks nach einer passenden Jogginghose für den Jüngeren.

Früher hatte ich diese wie die Pest verabscheut, konnte nicht fassen, dass Menschen so etwas unmodisches anziehen konnten.

Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Doch dann hatte ich die Kontrolle über mein Leben verloren.

Gedankenversunken überreichte ich Jisung die Kleidung kurz darauf, woraufhin er sich mit einem Lächeln bedankte.

"Du solltest duschen, ehe du dich noch erkältest. Das Bad ist die zweite Tür rechts."

Ich wandte ich mich mit einem unwohlen Gefühl in meinem Bauch von ihm ab. Es war komisch, eine andere Person neben mir hier zu haben. Es fühlte sich nicht richtig an.

Nicht, dass mich die ständige Einsamkeit glücklich machte, die mich schon seit Jahren verfolgte, doch ich hatte mich nun mal daran gewöhnt, allein zu sein. So traurig wie das auch war.

Der letzte Besuch einer anderen Person hier war schon viel lange her, zu lange, als dass ich mich daran erinnern konnte. Oder wollte...

Langsam strich ich mir über den gestrickten Pullover, den ich trug, welcher nun unangenehm wie eine zweite Haut an mir klebte. Selbstverständlich nicht selbst gestrickt. Wie auch.

Dafür hatte ich ihn selbst gekauft, in einem kleinen Secondhandladen am Rande der Innenstadt. Derselbe, aus welchem ich auch den Roman erworben hatte, den ich zurzeit las.

Das, was dort eingenommen wurde, wurde größtenteils an das städtische Tierheim gespendet. Und das unterstützte ich nur zu gerne.

Egal wie menschenscheu ich war, tierlieb war allemal.

Doch da ich mich nicht einmal um mich selbst kümmern konnte und noch weniger mein Leben auf die Reihe bekam, hatte ich auch nicht vor, mir in nächster Zeit ein Haustier anzuschaffen. Ich vernachlässigte mich selbst schon genug.

Zwar würden ein wenig Nähe und Zuneigung, Gesellschaft in meiner Einsamkeit sicherlich nicht schaden, aber meine Vernunft wie auch mein Gewissen konnten nicht zulassen, dass ich mir dennoch einen Mitbewohner holte.

Resigniert musste ich kurz darauf feststellen, dass ich dem Blondhaarigen vorhin meinen letzten sauberen Kapuzenpullover gegeben hatte, dennoch ich war mir sicher, dass er ihn mehr brauchte als ich.

Also nahm ich nach kurzer Überlegung ein weites Hemd aus Satin, dessen weicher Stoff sich um meine Schultern schmiegte und eine ebenso lockere Hose, fuhr ich mir ein letztes Mal durch meine leicht feuchten Haare und zuckte zusammen, als ich mich umdrehte.

"Jisung..."

Mit roten Wangen blinzelte ich überrascht, als ich den Jüngeren am Türrahmen lehnend sah. Dieser erwiderte meinen beschämten Blick mit schiefgelegtem Kopf und einem Grinsen auf den Lippen.

Seine noch nassen Haare fielen ihm ins Gesicht, die schwarzen Klamotten an seinem Körper standen ihm und ließen ihn maskuliner als zuvor wirken. Dass er die Ärmel des Hoodies hochgekrempelt hatte, machte es nicht besser.

Ich schluckte trocken. Wie lange er dort wohl schon stand?

Verlegen wollte ich mich an ihm vorbeidrängen, und dieser komischen Situation entflüchten, doch ich wurde prompt daran gehindert.

Ich spürte Jisungs Griff an meiner Hüfte, wie er mich festhielt. Dadurch, dass er mich an sich gerissen hatte, war ich gegen ihn geknallt und hatte meine Hände auf seiner Brust abgelehnt. Schnell zog ich diese wieder zurück.

Die Wärme seiner Finger drang mit Leichtigkeit durch den dünnen Stoff des weißen Hemdes. Ich hatte das Gefühl, zu verbrennen. Was hatte er vor?

"Du bist so unfassbar hübsch, Hyung", hauchte Jisung mit honigweicher Stimme, sein Gesicht nur mit wenigem Abstand von dem meinen entfernt, sodass ich seinen Atem gegen meine Lippen prallen spürte. Ich spürte seinen Herzschlag, so nah waren wir uns.

Scharf sog ich die Luft ein, als er mit seiner anderen Hand über meine Wange strich, wich nervös dem intensiven Blickkontakt aus, mit welchem wir uns die letzten Sekunden angestarrt hatten.

Jisungs Geruch nach einer Mischung aus Sandelholz und Zitronengras, meinem Duschgel und ihm selbst vernebelte meine Sinne.

"Du b-bist hübscher", stammelnd versuchte ich etwas Abstand herzustellen, da mich seine Nähe, wie man sah, vollkommen aus dem Konzept brachte. Er brachte meinen Gedanken durcheinander, bis sie sich nur noch um ihn drehten.

Doch das raue Holz des Türrahmens, an welchem Jisung kurz zuvor noch so lässig gelehnt hatte, hielt mich auf. Der Blondhaarige verstärkte daraufhin unterbewusst den bisher nur durch seine wärme spürbaren Druck um meine Hüfte.

Warum fühlte sich das so gut an?

Seine im schwachen Licht der Flurlampe nun zartbitterbraunen Augen funkelten mir entgegen und er legte für einen winzigen Wimpernschlag seine weichen Lippen auf meinen rechten Mundwinkel.

"Danke, dass ich heute hierbleiben darf, Hyung."

Genauso schnell, wie er mich vorhin gepackt hatte, ließ er mich auch wieder los. Ich widerstand dem Drang, mit meinen zitternden Fingern über meine Unterlippe zu fahren. Bedankte man sich heutzutage so?

Er hätte mir auch mit genügend Abstand danken können, dann wäre ich jetzt nicht so verwirrt. Und ich hatte den ganzen Nachmittag gedacht, er wäre schüchtern.

Wie man sich täuschen konnte...

Ich räusperte mich.

"Ja natürlich... Du hast ja nicht mit Absicht deine Haltestelle verpasst."

Bist du dir sicher, Minho? flüsterte meine innere Stimme, die ich ganz schnell wieder zum Verstummen brachte. Er wird die Nacht heute hier verbringen, ganz in deiner Nähe...

"Willst du e-eine Rauchen?", fuhr ich stotternd fort. Wahnsinn. Meine soziale Kompetenz war der Wahnsinn.

Jisung jedoch schien nichts gegen meinen Vorschlag zu haben, woraufhin ich ihn in Richtung Wohnzimmer führte. Er ging hinter mir, der dunkelrote Teppich verschluckte seine Schritte.

Mir war immer noch heiß, mein Herz schlug noch immer schneller als sonst. Ich brauchte frische Luft, dringend.

Sogleich griff ich nach der bereits angebrochenen Packung Zigaretten, welche auf einem kleinen und wackeligen Tischchen neben dem alten Ledersofa, bei einem gläsernen Aschenbecher in der Form einer Sanduhr lag.

Dann riss ich sofort das große Fenster auf, als wir den Raum betraten und begann hektisch und mit zitternden Fingern, die Schachtel der Zigarettenpackung zu öffnen.

Jisung war damit beschäftigt mein Wohnzimmer zu betrachten.

Es war nichts Besonderes, genauso wie jedes andere Zimmer in meiner Wohnung klein und schlecht beleuchtet. Goldene Bilderrahmen mit schwarzweißen Bildern darin verdeckten einen Großteil der verblichenen und einstmals geblümten Tapete.

Dicht an dicht standen Bücherregal an Bücherregal an den Wänden des Raumes und machten ihn damit nur noch kleiner. Sie waren vollgestopft mit alten, vergilbten Büchern, Edelsteinen und irgendeinem antiken Zeug aus den verschiedensten Antiquitätenhandlungen war.

Ein alter Perserteppich bedeckte den gesamten Boden, nur am Rand konnte man ausgetretene Dielen erahnen. Seitdem ich hier eingezogen war, hatte sich nichts an der Einrichtung geändert. Die Wohnung hatte den Besitzern des Bücherladens darunter gehört, in welchem ich seit langem arbeitete.

Auffordernd stupste ich den Jüngeren an, bot ihm eine Zigarette an, die er dankend annahm. Unabsichtlich berührten sich dabei unsere Hände, seine warmen und meine eiskalten. Ich zuckte kurz zurück, schaute aufgrund meiner Reaktion zur Seite.

Die Tatsache, dass ich nach einer halben Ewigkeit einen Gast in meinen vier Wänden begrüßen durfte, somit jemanden in meine Privatsphäre eindringen lassen hatte, machte mich nervös.

Ich hörte, wie Jisung leise seufzte und presste daraufhin meine Lippen zusammen. Es tat ein wenig weh. Zu wissen, dass der andere sich nun vielleicht unwohl fühlte.

Vermutlich dachte er nun, dass ich ihn nicht mochte.

Wortlos griff ich nach dem Feuerzeug, dass bereits auf der Fensterbank gelegen hatte und versuchte mit zitternden Fingern, die Flamme zum Erleuchten zu bringen.

Doch natürlich war wie so oft das Leben, oder eher meine Hände, nicht auf meiner Seite und ich scheiterte. Die Augen des anderen auf mir halfen nicht wirklich. Frustriert wollte ich es aufgeben, doch dann klickte es endlich.

Tief atmete ich durch und zündete die Zigarette zwischen meinen Lippen an. Ich blinzelte überrascht, als Jisung sich daraufhin zu mir vorbeugte, um seine Zigarette gegen die glimmende Glut der meinen zu halten.

Ich wünschte, ich hätte eine gute Menschenkenntnis, könnte ihn leichter durchschauen.

Erleichtert nahm ich darauf den ersten Zug und lehnte mich sogleich ein wenig entspannter als zuvor lehnte ich mich aus dem weit aufgerissenen Fenster, starrte in die Dunkelheit.

Es regnete immer noch, ich hatte sämtliches Zeitgefühl verloren, wusste nur, dass ich die letzten Stunden gemeinsam mit dem anderen verbracht hatte.

Ich bemerkte, wie der Blondhaarige mich, genauer gesagt mein Seitenprofil, musterte. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch, versuchte mich nicht mehr von ihm verunsichern zu lassen.

"Kann ich dir helfen?"

"Nein, ich genieße nur die Aussicht."

Ich verdrehte meine Augen. Wie ich solche Sprüche doch hasste. Doch Jisung schien gerade erst angefangen zu haben, schien sich wohl daraus einen Spaß machen zu wollen.

Wie amüsant.

"Alles an dir ist perfekt. Deine geschwungenen, hellrosanen Lippen. Deine hohe, schmale Nase und deine dunklen, beinahe schon schwarzen Augen, die wie Obsidian ausseh-"

Genervt schnalzte ich mit meiner Zunge und unterbrach in damit bei seinem Redefluss.

"Jisung. Du liest eindeutig zu viele Bücher. Hör auf, mich mit deinen Worten verlegen machen zu wollen, das funktioniert in der Realität nicht."

Kopfschüttelnd drückte ich die Zigarette zwischen meinen Fingern in dem Aschenbecher vor mir aus und schnippte den Stummel aus dem Fenster. 

Jisung lachte, was mich komischerweise verlegen machte. Wieso war er so verdammt attraktiv, ohne es überhaupt zu versuchen?

"Aber bei dir funktioniert es doch, nicht war?"

Ich verschluckte mich bei seiner unverfrorenen Frage an meiner eigenen Spucke und schaute ihn mit tränenden Augen nur böse an, während ich versuchte, wieder Luft zu bekommen.

"Unsinn."

Harsch versuchte ich meine Verlegenheit zu überspielen, hatte nicht vor, mich noch ein weiteres Mal von ihm so überrumpeln zu lassen. Ich hatte für einen Moment meine Hülle fallen lassen, doch so schnell würde mir das nicht mehr passieren.

Ich hatte nicht vor, all die Jahre, die ich gelernt hatte, sämtliche Gefühle zu verdrängen, nun innerhalb weniger Stunden umsonst gewesen sein.

Gefühle ließen einen leiden und ich hatte meiner Meinung nach schon genug gelitten.



▰▱▰▱▰▱▰▱▰▱▰

𝖆𝖚𝖙𝖍𝖔𝖗'𝖘 𝖓𝖔𝖙𝖊 .

uhm i really don't know if it all went too fast now or was a bit too much tbh

some feedback would be great <3

. 🧸 𝖑𝖔𝖛𝖊 𝖞'𝖆𝖑𝖑

▰▱▰▱▰▱▰▱▰▱▰

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top