𝐊𝐋𝐄𝐋𝐈𝐉𝐀𝐇𝐁𝐄𝐊𝐀𝐇 - a normal day
Rebekah
,,Ich sehe, dass du mich anrufst, du brauchst es also nicht alle zwei Sekunden tun, kleine Schwester", hörte ich Klaus harsche Stimme am Telefon, als er endlich abnahm.
,,Wenn du dich minutenlang nicht meldest, brauchst du dich nicht wundern, wenn ich dich nerve", konterte ich sofort und verdrehte die Augen. Glücklicherweise sah er das nicht.
,,Seltsam. Genauso lange wie ich dich ignoriert habe.", meldete er sich wieder.
Ich verdrehte nur die Augen und ließ mich auf die Couch fallen. ,,Was zur Hölle treibst du denn so wichtiges? Wenn du weiterhin den Idioten spielen willst, bitte. Aber Elijah und ich warten hier schon eine Ewigkeit auf dich, verdammt nochmal."
Elijah, der gegenüber auf dem Sofa saß und ein Buch las, blätterte eine Seite um. ,,Sprache, Rebekah", wies er mich hin ohne aufzusehen.
Ich ignorierte ihn einfach. Es gab wichtigeres als sich darum zu bemühen, nett mit Klaus zu sprechen.
,,Ich, liebe Schwester, genieße gerade einen Bourbon im Rousseaus und bevorzuge keine unnötigen Störungen. Also komm endlich zum Punkt, Liebes."
Dieser Mann würde mich eines Tages noch in den Wahnsinn treiben, so viel stand fest. Wahrscheinlich beruhte das auf Gegenseitigkeit. Ohne Elijah hätten Klaus und ich uns definitiv schon mehr als einmal gegenseitig getötet, wenn unser Streit wieder ausartete.
,,Unsere Mutter plant etwas gegen uns und wir wissen von Marcels Vampiren, dass sie Finn und Kol auf uns ansetzen wird. Also komm verdammt nochmal nach Hause, damit wir endlich einen Plan zusammenstellen können. Es geht hier immerhin nicht nur um uns, sondern auch um Hope."
Mit diesem Satz hatte ich ihn endlich davon überzeugt, denn er legte noch in derselben Sekunde auf.
,,Charmant...", murmelte ich mit einem letzten Blick auf das Handy und warf es mit Schwung auf den Wohnzimmertisch.
,,Wo ist die kleine Wölfin?", wollte ich wissen während ich mir einen Bourbon einschenkte, der so gut wie immer offen auf dem Tisch stand. Ich setzte das Glas an die Lippen und trank einen großzügigen Schluck davon. Elijah blätterte immer noch sehr gelassen in seinem Buch. ,,Oben bei Hope", antwortete er konzentriert.
,,Was liest du da?"
Es musste wohl sehr spannend sein, wenn er nicht mehr davon loszukriegen war. Seit meinem Telefonat mit Klaus hatte mein großer Bruder mich nämlich nicht einmal angesehen.
,,Mutters Grimoire. Möglicherweise findet sich darin ein Zauber, mit dem wir ungebetene Gäste aus unserem Haus fernhalten können. Hope ist sicher, wenn Mutter und unsere Brüder nicht ins Haus gelangen können und da Niklaus und du euch sowieso darüber streiten werdet wer den besten Plan zustande bringt, habe ich beschlossen die Vorarbeit zu leisten."
Das klang durchaus einleuchtend und typisch Elijah, dass er sich immer schon im Vorfeld vorbereitete. Hoffentlich brachten seine Recherchen auch etwas.
,,Wir haben da nur ein Problem, denn es gibt keine Hexe, die auf unserer Seite steht."
,,Dann zwingen wir eine."
Elijahs Bereitschaft so gelassen einen Mord zu begehen jagte anderen Angst ein, aber Klaus wäre sicher begeistert. Ich grinste leicht. ,,Also gut. Dann zwingen wir eine."
In derselben Sekunde öffnete sich die Tür und niemand anderes als Klaus stürmte herein. ,,Wo ist Hope?", fragte er ohne uns ansonsten zu begrüßen.
,,Dir auch einen wunderschönen Tag", antwortete ich und nickte zur Decke hinauf. Das sollte Klaus die Antwort geben, die er haben wollte.
,,Was plant unsere Mutter?", fragte er weiter.
Elijah blätterte eine Seite um: ,,Das wissen wir nicht, Niklaus. Wir gehen davon aus, dass es mit Hope zu tun hat. Es würde mich nicht wundern, wenn sie sie in die Finger bekommen will."
Klaus musterte uns beide mit verschränkten Armen. ,,Ihr beide macht einen riesengroßen Aufstand darum, dass ich schnellstmöglich herkommen soll, aber anstatt mit der Rettung meiner Tochter zu beginnen liest Elijah ein Buch und meine kleine Schwester betrinkt sich. Wunderbar."
Ich hob die Hand und leerte im selben Moment mein Glas. Der Alkohol tat unglaublich gut und ich fand nicht, dass er das recht hatte über Elijah und mich zu urteilen. ,,Das sagt gerade der, der bis vor zehn Minuten noch im Rousseaus an seinem Drink geschlürft und mit Camille geflirtet hat."
,,Immerhin flirte ich jede Woche mit derselben Barkeeperin, während du, liebe Schwester, jeden Tag einen neuen Mann in unser Haus schmuggelst. Ironischerweise dachtest du wahrscheinlich, dass ich das nicht merke. Was ist aus Marcel geworden? War er dir zu langweilig?"
Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und ich funkelte ihn wütend an. ,,Bevor ich nicht wichtiger bin als diese idiotische Stadt, kann Marcel bleiben wo er ist. Hat er nicht auch mit Camille geschlafen? Ich habe gehört das ist noch nicht lange her."
,,Wieso glaubst du, dass mich das interessiert? Camille kann tun was sie will", knurrte Klaus in meine Richtung und stand in Vampirgeschwindigkeit am Sofa.
Ich grinste nur leicht. ,,Weil es dich eindeutig interessiert."
,,Bist du etwa eifersüchtig?", wollte er wissen.
,,Davon träumst du", schoss ich sofort zurück und stand auf, sodass ich direkt vor Klaus stand. Das es hier schon lange nicht mehr um Hope oder Mutter ging merkten wir schon gar nicht mehr.
,,Ich habe Marcel kürzlich mit einigen blonden Mädchen gesehen. Zweifellos hält er nach etwas jüngerem Ausschau"
,,Camille offensichtlich auch!", fuhr ich ihn an und griff nach der Bourbonflasche.
,,Willst du doch wieder den Dolch?", fragte Klaus, woraufhin ich nur lachen konnte. ,,Schon wieder die alberne Dolchnummer? Man konnte meinen, du hättest dir in all den Jahren etwas anderes einfallen lassen um mir zu drohen, Nik."
Ich merkte das wir beinahe aufeinander losgingen. Klaus ballte seine Hände zu Fäusten und ich machte mich innerlich bereit, auf den Angriff einzugehen und ihn erfolgreich abzuwehren.
Doch plötzlich stand Elijah in Vampirgeschwindigkeit zwischen uns und unterbrach unsere hitzige Diskussion.
,,Das reicht. Bleibt beim Thema", sagte er und sah zwischen uns beiden hin und her.
,,Ich habe nichts getan", erwiderte Klaus gelassen und grinste sein übliches Grinsen. ,,Lass uns ein paar Familienmitglieder besiegen."
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