11 | Plan
| Luciana
„Oh fuck nein, das werde ich sicher nicht. Nichtmal der beste stalker würde mich dazu bewegen, das ich zu dir und deiner Familie ziehe" sprach ich jetzt also mehr als nur deutlich sauer und fest entschlossen zu den schwarzhaarigen vor mir, als ich realisierte dass das Geräusch von zerbrochenen Glas von mir kam.
Und gerade als für mich das Thema dann auch schon durch war und ich mir einen Handfeger holen wollte, um die Scherben von meinem Glas zu beseitigen, was mir durch den Schock runtergefallen ist, fing er an zu reden.
„Bitte vergiss mal nicht, mit wem du gerade redest", sagte er nun genauso fest entschlossen von seiner Aussage und kurzerhand drehte ich mich mit hoch gezogenen Augenbrauen zu ihm.
„Na denn sag mir mal, mit wem rede ich den gerade? A, mit dem Mafiaboss, der in meine Wohnung eingebrochen ist oder B, mit dem Typen, der denkt, dass es völlig okay wäre Sachen zu entscheiden, die mein ganzen Leben verändern würden, nachdem er mich einmal geküsst hat" holte ich soeben also kurz einmal frustriert Luft und das Arschloch sah völlig entspannt aus.
„Den ich habe das Gefühl A und B gehen doch ein wenig Hand in Hand, was den 'Mafiaboss, Machtmissbrauch' betrifft" fuhr ich indessen selbstbewusst, mit dem Gefühl im Recht zu liegen weiter, und sprach, mit intensivem Augenkontakt, zu dem Typen mit den unglaublich schönen Augen. Vielleicht kam das, was ich zu ihm gesagt habe, ein wenig hart rüber, doch es war die Wahrheit. Zumindest aus meiner Sicht.
So habe ich also endlich die Scherben des Glases entsorgt und hatte gerade den Handfeger wieder in meinen Schrank weggelegt, als er weiter zu mir redete.
„Weder A noch B treffen zu. Da du mit dem Typen redest, der zu deinem Geburtstag einen großen Aufwand gemacht hat, obwohl du nicht darum gebeten hast. Ich bin der, der jeden auf dieser Welt töten würde, der dich nur ein Hauch von unwohl sein fühlen lässt und verdammt, ich bin der, der dich nicht nur vögeln wird, bis du die Sterne siehst, sondern ich würde dir jeden einzelnen davon kaufen, damit du auch immer eine Erinnerung daran hast wie du meinen Namen geschrien hast"
Ich muss zugeben, dass ich mir selbst diese Worte nicht gerne sage, aber sie sind die reine Wahrheit. Er hatte mich sprachlos gemacht.
Diese dicke Luft war zwischen uns deutlich spürbar, da er wusste, dass seine Worte meine Gefühle komplett widerlegt hatten und er, auch wenn zwischen uns noch nicht viel gelaufen ist, wahrscheinlich mit diesen Worten wirklich recht hatte.
„Luciana, lässt du mich oder lässt du mich jetzt nicht, erstmal meine Begründung aussprechen oder zählt diese eh nicht, da ich nur ein Mafiaboss bin, der vor ein paar Wochen bei dir eingebrochen ist und sich dafür direkt entschuldigt hat?"
musste er meine Sprachlosigkeit natürlich ausnutzen, um seine vernünftige Art noch einmal zum Ausdruck zu bringen.
„Meinetwegen" war das einzige, was ich herauspressen konnte, als ich ein neues Glas aus meinem Schrank geholt hatte. Und als ich dieses auch schon vor mir abgestellt habe, begann er zu reden oder eher gesagt mich zu überzeugen, zu ihm zu ziehen und ich schenkte mir eine Limo ein.
„Es geht jetzt alles ganz schnell, Leute haben uns im Club gesehen und wissen jetzt oder zumindest bald wo du wohnst, da du in keinem Gesichtern-Haus lebst und damit bist du zur Zielscheibe geworden und Leute wollen dir was an tun oder durch dich an mich kommen wollen. Damit ist deine Wohnung und dein Job eine Gefährdung für vielleicht ganz Italien, wenn die falschen Leute dich finden" erklärte er mir jetzt nun also ruhig und logisch, warum es die beste Entscheidung wäre zu ihm zu ziehen und leider kam es mir sogar logisch vor, egal wie sehr ich ihn gerade hasste.
„Und alles nur, weil ich so bescheuert war und ja zu einem Date mit einem Mafiaboss gesagt habe, da er mir versicherte, mich jetzt nicht und überhaupt niemals zu töten" schüttelte ich jetzt, nun somit, den Kopf und konnte nicht glauben, dass ich nicht daran gedacht hatte, dass es solche Folgen annimmt. Selbst Hunger hatte ich jetzt nicht einmal mehr.
Doch gerade als ich an ihn vorbei laufen und auf mein Sofa setzten, wollte, hielt er mich an meinem Handgelenk fest und zog mich zu sich, wo er seine Hände dann auch schon auf meine Taille legte.
Eingeschnappt, schaute ich ihm in seine Augen.
„Vergiss bitte nicht, dass etwas von uns zusammen gehört. So gäbe es keine Möglichkeit, es so angehen zu lassen das niemand auch nur ihrgenwas von dir erfahren wird. Zumal ich dich so oder so, stolz präsentieren wollen würde aber lass mich dir einen Vorschlag machen" weckte er jetzt nun mein Interesse und ich verschränkt meine Arme vor meiner Brust.
„Okay ja. Rede weiter"
„Also, du ziehst für heute zu uns. Und morgen werden wir uns dann zusammen ein Haus suchen, wo wir beide einziehen und du genügend Rückzugsorte hast." fing er an mir seinen Vorschlag, den er wohl schon geplant haben musste, zu erzählen.
„Aber ich will, dass du meine Familie erst kennenlernst, so kannst du dir auch ein Bild über mich machen. Und wenn du dich dann wirklich damit anfreunden kannst, meins zu sein und wir zusammen eine Zukunft haben könnten, werde ich uns zusammen ein gesichertes Haus kaufen wo wir beide ungestört und in Sicherheit leben können" beendete er nun also seinen Vorschlag.
„Du versprichst mir, meinen Freiraum zu lassen?" ließ ich mich nach einer Phase der Stille, dann doch überreden und sein großes grinsen verirrt es mir dann auch schon. Er ist erleichtert über meine Antwort und nickte zufrieden.
Es war die richtige Entscheidung. An meiner Wohnung und meinen Job klammern oder auf meine Zukunft achten, ebenso wie in einem unbeschwerten Leben leben und nicht mehr in einem Drecks Loch von Gebäude ihrgenwie zurecht kommen. Natürlich nimmt man da, das Zweite.
So standen wir beide noch eine Weile Arm in Arm, als auch schon sein Bruder Alessandro und ein paar Angestellte von ihm mein Haus ausräumten und alles in einem riesigen Wagen transportierten.
„Du wusstest das ich deinem Deal zustimmen würde?" fragte ich ihn jetzt also belustigt und guckte kurz zu seinen Angestellten, als meine Augen wieder auf seine Trafen.
„Sagen wir lieber, dein Mafiaboss aus denn Büchern, hätte sonst auf sein mit Rederecht bestanden" antwortete er mir nun also sehr selbstbewusst, doch eine Sache ließ mich hellhörig werden.
„Du weißt von den Büchern?" fragte ich ihn nun absolut beschämt woraufhin das sein Selbstbewusstsein noch ein wenig steigerte.
„Nach dem Einbruch auch noch warten zu müssen, war nur mal ein wenig langweilig, da dachte ich, ich lese mal ein bisschen" machte er es jetzt auch noch unangenehmer für mich. Und ich schlug ihm auf spaß, leicht auf seinen Arm.
-
Eigentlich wollte ich dann auch, Lorenzos Arbeiter helfen, doch Alessandro meinte, sie bräuchten keine Hilfe. Wo er auch recht hatte, denn im nächsten Moment sah ich, wie sie meinen Kleiderschrank, noch voller Klamotten heruntergetragen.
Sie waren wohl alle echt sehr stark, wenn ich mir das so anschaue. Doch gerade als ich mich mit voller Aufmerksamkeit wieder Lorenzo widmen wollte, kamen Alessandro und ein fremder Typ zu uns und ich drückte unabsichtlich, meinen Rücken gegen Lorenzo. Er musste aufgestanden sein, als ich mit Alessandro geredet hatte.
„Bellissima, das ist Filippo Salvatore und mein Bruder kennst du ja noch. Das sind deine Bodyguards" stellte er mir nun Filippo vor und setzte mich in Kenntnis, dass ich wohl Bodyguards hatte, doch dadurch, dass ich das Gefühl hatte, mich mit Alessandro gut zu verstehen, sollte das kein Problem sein. So gab mir Filippo seine Hand und er sagte:
„Du kannst mich auch einfach nur Lipp nennen, wenn du das möchtest" in einem freundlichen Ton und ich nickte.
„Freut mich, ich heiße Luciana, doch du kannst mich gerne Lucy nennen, mich nennt nämlich selten wer, bei meinen vollen Namen" setzte ich ihn nun ebenfalls in Kenntnis und nach einer sehr kurzen Unterhaltung, machten sie sich auch schon wieder alle an die Arbeit und ich und Lorenzo packten Kleinigkeiten, die so herumliegen in Umzugskartons.
♡
Nach gar nicht mal so langer Zeit war meine Wohnung, dann also auch schon ausgeräumt und mein ganzer Wohnungsinhalt war nun in einem riesigen schwarzen Bulli. Als ich meinte dass ich irgendwann mal umziehen will, dachte ich nicht dass das jetzt so schnell gehen würde.
So waren Lorenzo und ich noch die einzigen in der Wohnung und sind noch einmal kurz alles abgelaufen, als ich meine Schlüssel zum Schluss auf die Küchen-Theke gelegt habe und Lorenzo und ich gemeinsam aus der Wohnung gegangen sind und wir dann auch schon vor der Wohnungstür standen.
„Ist das wirklich okay für dich?", fragte er mich ruhig und nahm mich seitlich in seinen Arm.
„Ja, ja, ich denke schon, es gibt ja auch keine andere Möglichkeit und ich wollte so oder so irgendwann umziehen, wenn ich das Geld gespart hätte und eine bessere Wohnung gefunden hätte", sagte ich ihm mit gemischten Gefühlen und wir liefen beide nach ein paar Sekunden, zu seinem Auto runter.
Alessandro hatte den Bulli, mit den Arbeitern von Lorenzo, dann auch schon mit meinem Zeug gefahren und fuhr vor uns her, damit der Bulli für ein Tag vor dem Haus von Lorenzo und seiner Familie stehen kann, solange wir noch kein Haus haben und noch in dieser 'Probe Phase' sind.
So fuhren ich und Lorenzo also hinter Alessandro hinterher und ich war schon leicht aufgeregt, dass ich jetzt gleich nun die Eltern von Lorenzo kennenlernen werde.
„Glaubst du, sie mögen mich?", fragte ich ihm aus dem Nichts, als wir zusammen auf den Weg zu seinem Zuhause waren.
„Wenn meinst du? Filippo und Alessandro mögen dich ganz bestimmt, also Alessandro außer Frage" sagte er mit einem lächeln und legte seine Hand auf mein Oberschenkel. Er musste gemeckert haben, das ich so nervös war, das ich sogar mit meinem Bein nicht aufhören konnte zu wackeln.
In dem er seine Hand auf mein Oberschenkel legte, wollte er mich beruhigen. Und er schaffte es auch. Natürlich schaffte er es.
„Nein, ich meine deine Eltern", sagte ich ihm nachdenklich und lehnte mein Kopf, an die kalte Fensterscheibe.
„Auf jeden Fall", versicherte er mir, ohne auch nur einmal kurz zu zögern.
„Und wie kannst du dir da sicher sein?"
„Weil sie dich genau so, mit den gleichen Augen ansehen werden, wie ich als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, sie werden dich lieben, vertrau mir" versicherte er mich jetzt so ehrlich, das er sein Blick vor der Straße, sogar kurz zu mir schwang.
Der Typ neben mir, war echt die Leichtigkeit, die ich in meinem Leben gebraucht habe. Er sieht alles so positiv und ist immer so ruhig bei allem. Also wie das Gegenteil von mir, aber jeder braucht jemanden, der einen ergänzt, oder? Es heißt ja nicht um sonst: Gegensätze ziehen sich an.
Ich meine er hat einen Umzug geplant, auf einem Sonntag organisiert und man merkt ihn null Stress an. Und dazu war er sich auch noch sicher, das er mich dazu überreden kann.
Er zweifelte keine einzige Sekunde an mir, er wusste einfach das der ganze Aufwand nicht umsonst sein würde. Das wir das zusammen schaffen würden.
Ich hätte schon fünf Nervenzusammenbrüche gehabt und Angst gehabt, dass etwas nicht funktioniert, so wie ich es eigentlich geplant habe.
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Das ist nun also mein elftes Kapitel, mit 1940 Wörtern.
Hoffe es gefällt euch ♡ habe mich bisschen schwer damit getan, da ich zur Zeit im Übergang in deren Beziehung bin.
Wird definitiv so viel spannender und vielleicht sogar länger bald :)
Lasst gerne Liebe da, das motiviert mich auch ein wenig mehr. (natürlich nur wenn ihr wollt <3)
Eure
~L
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