𝐄́𝐥𝐢𝐭𝐞 • feliz navidad [1]
♡ POLO ♡
Dezember, 2017
Jedes Jahr, nur wenige Tage vor Weihnachten, trafen wir uns bei Guzmán. Wir backten Plätzchen und wollten ein bisschen in Weihnachtsstimmung kommen. So bildete auch dieses Jahr keine Ausnahme.
Als Carla und ich in die Küche kamen war bereits alles in vollem Gange.
Lu beklagte sich lautstark über das Mehl, das überall an ihren Klamotten klebte weil Ander nicht aufpasste. Dieser versuchte nämlich gerade den Teig auszurollen. Marina hielt das Rezept in der Hand und gab Anweisungen was die beiden tun mussten. Guzmán kümmerte sich um das wichtigste - die Getränke. Gerade stellte er sechs Gläser auf den Tisch und schenkte allen etwa gleich viel ein.
,,Na endlich, Polo. Dachtet ihr etwa, ihr könntet dieses Jahr nur zum Essen kommen?", fragte Ander über die Schulter und widmete sich wieder dem Teig. Lu und er führten irgendeine Diskussion darüber, weil Lu meinte es besser zu wissen.
,,Wer nicht hilft bekommt nichts zu trinken!", rief Guzmán uns zu. Er war gerade dabei die zweite Flasche zu öffnen und Marina kümmerte sich derweil um die Weihnachtsmusik.
,,Grundgütiger, mach das wieder aus", hörten wir wieder Lu, die sich wie üblich beschwerte. Es gab kaum etwas, an dem sie nichts auszusetzen hatte. ,,Es kommen jedes Jahr dieselben Lieder."
Carla ließ meine Hand los und legte einen Arm um Lu. ,,Das macht es doch erst zur Tradition."
,,Nichts spricht dagegen sich auch neue Weihnachtslieder einfallen zu lassen, Carla."
,,Dann trink es dir schön", warf Marina ein und wedelte mit dem Rezept in der Luft herum. ,,Wenn wir zum Abendessen Plätzchen haben wollen, sollten wir beginnen sie auszustechen."
,,Ohne mich. Das letzte was ich jetzt noch brauchen kann ist Teig unter den Fingernägeln. Ich hab sie mir erst gestern machen lassen. Polito, du übernimmst."
Lu hob abwehrend die Hände und machte einen Schritt rückwärts. Ich erkannte die Aufforderung und ging seufzend vor den ausgerollten Teig.
,,Ich kümmere mich dann mal um die Verzierung. Ihr Reichen bekommt es nicht einmal an Weihnachten hin, euch die Hände schmutzig zu machen", merkte Ander an und grinste ein bisschen. ,,Carla kann Polo helfen. Die beiden haben noch nichts gemacht."
,,Weil wir gerade erst gekommen sind, du Idiot", erwiderte ich lachend.
Ander grinste. Dabei sah ich deutlich, dass er vorhin schon etwas getrunken haben musste. ,,Die Frage ist nur, wieso ihr so spät seid. Wenn du mich fragst ist mindestens einer von euch beiden vorhin schon gekommen."
Lu, Marina und Guzmán lachten laut auf und ich warf eines der Ausstecherformen nach Ander. Carla verdrehte nur die Augen und grinste bemüht unschuldig. ,,Eine Marquesa genießt und schweigt."
Daraufhin klatschte Guzmán laut in die Hände und alle anderen brachen in Gelächter auf. Sogar ich musste mit einstimmen und war froh, dass die Stimmung endlich ein bisschen aufgelockert wurde. Obwohl die Weihnachtsmusik im Hintergrund tatsächlich etwas nervte.
,,Und kann die adlige Marquesa auch ein paar Plätzchen ausstechen oder muss das ebenfalls Polito für sie erledigen?", fragte Marina schmunzelnd.
Carla hob die Hände und sah Marina an. Dann nahm sie sich einen Ausstecher in Form eines Tannenbaumes und sah ihn in den Teig. ,,Frag doch lieber deinen Bruder und Lu was sie vorhin getan haben. Ich bin sicher sie haben nicht den ganzen Mittag brav Weihnachtslieder gesungen."
,,Lenk nicht vom Thema ab, Carlita", hörte ich Guzmáns Stimme. Er kam gerade mit zwei Gläsern Wein in die Küche und reichte sie Marina und Ander.
,,Und was ist mit uns?", fragte ich nach, als Guzmán beim zweiten Durchgang nur Lu und sich selbst ein Glas brachte und dann stehenblieb.
Guzmán grinste. ,,Ihr macht das zur Strafe fertig und dann gibts die Belohnung. Auf, Polito. Hilf deiner kleinen Marquesa, sonst werden wir nie fertig."
Ich verdrehte die Augen und griff ebenfalls nach dem Ausstecher, um Carla dabei zu helfen. Alles in allem verbesserte sich die Stimmung noch mehr, je länger wir standen.
Als wir alles ausgestochen hatten, schoben wir das fertige Blech in den Ofen. Grinsend zog ich Carla zu mir und küsste sie auf die Stirn. Carla dagegen beugte sich nach vorne und legte ihre Lippen auf meine.
Leider zog Guzmán mich am Arm von ihr weg und drückte uns ein Glas Wein in die Hand. ,,Auf keinen Fall fangen wir jetzt damit an, Polito. Schon gar nicht in meinem Haus. Dafür hast du Zuhause genug Zeit. Lu und ich machen auch nicht die ganze Zeit rum."
Er reichte Carla das zweite Glas, die es augenverdrehend an sich nahm. Ander hatte es endlich geschafft die Glasur für später fertig zu machen und Marina hob auffordernd ihr Glas. ,,Darauf sollten wir lieber trinken, findet ihr nicht?"
,,Worauf trinken wir nochmal?", fragte Lu. ,,Also ich habe nichts dagegen zu trinken, aber ich verstehe nicht wieso."
Marina lachte leise. ,,Dass wir es endlich geschafft haben alle zusammen etwas zu unternehmen, so wie jedes Jahr. So beweisen wir der Welt, dass die Schüler von Las Encinas mehr können als ihren Reichtum zu genießen und damit anzugeben, dass sie die beste Schule Spaniens besuchen."
,,Niemand gibt damit an", widersprach Lu.
Wir alle sahen sie gleichzeitig an und hoben die Augenbraue. Soweit ich wusste rieb Lu es eigentlich jedem unter die Nase, dass sie Klassenbeste in der Eliteschule war und es auch immer bleiben würde. Sie redete praktisch von nichts anderem.
Lu schürzte die Lippen. ,,Schon gut, dann trinken wir eben darauf."
Marina schmunzelte. ,,Cheers."
Ein klirrendes Geräusch war zu hören, als unsere Gläser sanft gegeneinanderstießen. Gleichzeitig hoben wir sie an die Lippen und nahmen einen großen Schluck des teuren Weines, der zweifellos von Carlas Familie stammte.
,,Heute Abend machen wir aber Glühwein", bemerkte Ander schließlich und sah auf die Uhr. ,,Verdammt, die Plätzchen!"
Er öffnete den Backofen hastig und holte das Blech heraus. Seine Sorge blieb unbegründet, denn sie waren alle in bester Verfassung. Erleichtert atmete er auf. ,,Jetzt warten wir bis sie kalt sind und verzieren sie."
,,Das bedeutet wir sind bald fertig? Na endlich. Eigentlich bin ich nur zum Essen hergekommen", warf Lu erleichtert ein.
,,Du isst Plätzchen?", fragte ich nach.
,,Ein paar. Nicht so viele das meine Figur im Eimer ist natürlich. Wieso fragst du, Polito? Willst du mir damit etwas sagen?"
,,Nein, nein. Nicht doch."
Daraufhin begannen wieder alle zu lachen und es gab wohl keinen Zweifel daran, dass der Abend ein Erfolg geworden ist.
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Je nachdem ob mir noch etwas einfällt kommt in den nächsten Tagen noch ein zweiter Teil oder ein anderer Weihnachts OS :)
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