하나

Es war lang her gewesen, dass Hyunjin jemanden an sich herangelassen hatte. Eine Freundschaft zu haben, war für ihn quasi unmöglich, da er seinen Mitmenschen derartig misstraute, dass er nicht einmal mehr normal mit ihnen umgehen konnte und sich direkt vor allen verschloss. In seinen Augen waren alle Menschen gleich; falsch und unberechenbar. Viel zu selbstsüchtig. Egal war er tat, sie fielen ihm alle in den Rücken. Wenn sie allein ihm gegenüber saßen, stellte er sich vor, was ihre Pläne waren, um ihn schaden zu können, um an sein Geld zu kommen. Denn der Junge sammelte lang keine Freundschaften mehr. Viel eher mochte er das Geld, denn dieses würde ihn nie verlassen. Es war immer da und verriet ihn nicht. Nicht so, wie es Menschen taten.

Er kam zwar gut mit Menschen aus, doch nie ließ er es zu, dass diese Menschen etwas von ihm erfuhren und schüttelte sie ab, wenn er merkte, dass sie auf eine Freundschaft aus waren. Denn niemand wollte mit ihm wirklich befreundet sein, dachte er. Er war nur derjenige, der in der Schule damals beliebt war, weil er gut aussah. Doch nie hatte sich jemand für seinen richtigen und vielseitigen Charakter interessiert. Als wäre es viel wichtiger, wie man ausschaute. Er hasste dieses Gefühl. Damals sehnte er sich nach einer Freundschaft, die so innig war, wie sie ihm seine Klassenkameraden erzählten, doch so eine hatte er nie. Hyunjin war nur der hübsche Junge, mit denen alle irgendwie befreundet sein wollten, weil es alle taten. Doch richtige Freundschaften waren es nie, sondern eher Zweckbeziehuungen.

Manchmal hatte er überlegt den Jungen, der der Streber der Klasse war, zu helfen, weil viele auf ihn herumhakten. Oft sogar mobbten. Doch er traute sich nie, da er letztlich ziemlich introvertiert war, um sich gegen diese Menschen zu stellen. Also sah er zu, wie sie den Jungen mit Worten verletzten. Dabei gab es nicht mal einen wirklichen Grund dazu. Der Australier mit den Sommersprossen war keinesfalls hässlich gewesen. Es war nur die Tatsache, dass er aus einem anderen Land kam, dementsprechend die Sprache nicht perfekt beherrschte. Doch das hielt ihm noch lang nicht davon ab gute bis sehr gute Noten zu schreiben, worauf seine Mitschüler sichtlich neidisch waren.

Jeden Abend hatte sich Hyunjin vorgenommen, dass er diesem Jungen helfen würde und jeden Tag hatte er sich dann doch zurückgezogen. Manchmal dachte er, dass er doch nicht viel besser war, als die ganzen anderen Menschen, mit denen er in seinen bisherigen Leben zu tun hatte. Mit dem Jungen hätte er bestimmt eine wirklich gute Freundschaft führen können, doch er traute sich nicht, verschloss sich. Es war ihm mehr als gerecht, dass dieser in der elften Klasse die Schule gewechselt hatte und somit aus Hyunjins Leben verschwand. Es gab genug Versuche, die er gehabt hätte, doch nie ergriff.

Bis heute fragte der Koreaner sich, was genau mit diesem Jungen geschah. Ob es ihm auf seiner neuen Schule besser ging oder ob er überhaupt noch am Leben war. Schließlich verschwand er und man konnte nur noch munkeln, was mit ihm seither passiert war, dem Freunde hatte er nicht gehabt. An einigen Tagen wurde er das Gefühl nicht los, dass er ihm näher war, als es ihm lieb war und es gab Tage, da konnte er nicht wahrhaben, wie egoistisch er damals gehandelt hatte. Er war ein schlechter Mensch, das wusste er. Doch viel grausamer waren die Menschen um ihn herum.

Mit seinem Geld baute sich Hyunjin eine Mauer auf, die keiner zerbrechen konnte. Sie war seine emotionale Stütze, die ihn nicht im Stich ließ und etwas anderes brauchte er nicht. Keinen Menschen, keine Liebe, keine Freundschaft. Gar nichts, außer das Geld, welches er sich hart erarbeitete und ersparte. Es gab ihm die Macht, die Emotionen ihm nicht gaben, die von andere ausgelöst wurden.

Außer der Junge, der bis zur Elften in seiner Klasse war, konnte diese Mauer zerstören, da sein schlechtes Gewissen nach wie vor da war und ihn nicht verlassen würde. Solang, bis er ihn eines Tages wiedersehen würde.
Lee Felix, derjenige, der Hyunjin dazu brachte mit der Zeit ein besser Mensch zu werden, ohne dass sie jemals ein wirkliches Wort miteinander gesprochen hatten.

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Hellow~

Für alle, die sich wundern, dass sie diese Story vielleicht schon einmal gelesen haben: Mein Account, auf dem diese Geschichte war, wurde gehacked, all meine Geschichten gelöscht.

Sie ist also nicht geklaut!

Diese Geschichte befasst sich mit sozialer Isolation, die durch Geld ausgeglichen wird und dazu um Mobbing. Vor allem die Auswirkungen des Betroffenen, aber auch, die die zugesehen haben, aber nichts unternommen haben.
Ich bitte darum euch in bestimmten Kapiteln zu benehmen, weil sie auf eigenen Erfahrungen basieren und so Kommentare wie "Felix soll sich nicht so haben. Ist doch nicht so schlimm" nicht hören möchte. Wer so etwas nicht durchgemacht hat, der kann sich auch nicht in die Gefühle und Gedanken hinversetzen, die ich hier niederschreibe.

Also ist die Story doch ein bisschen persönlicher, so wie einige meiner Geschichten.

Hiermit wünsche ich euch viel Spaß bei der Geschichte~

- Jean

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