열셋

Sichtlich überrascht musterte Hyunjin den Australier, wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte. Irgendwie hatte er den Felix von gestern in seinem Hinterkopf und rechnete im nächsten Moment mit einer Abfuhr, wenn er ihm zustimmte. Als er aber dessen zurückhaltenes Lächeln sehen konnte, welches recht unschuldig wirkte, war Hyunjin sich sicher, dass der Jüngere es wirklich ernst meinen musste und seine Worte nicht in binnen Sekunden zurückzog, als hätte er es sich anders überlegt. So nickte der Blonde zögernd, wartend auf eine Gegenreaktion.

"Freut mich, dass wir das auch geklärt haben.", meinte der Jüngere wiederum recht kühl, öffnete die Tür und trat in den langen Gang, um in das verwirrt Gesicht des Brünetten zu sehen, der nicht sonderlich wusste, was die Aktion sollte. Auch Hyunjin wusste nicht so wirklich, was er nun mit sich anfangen sollte. Zwar hatte er eine Art neue Chance bekommen, aber was er mit dieser anfangen sollte, wusste er nicht, sodass er ziemlich ratlos abseits stand, die Beiden musterte. "Ach ja, willst du noch meine Nummer haben? Oder gib mir einfach deine. Ich schreib dir irgendwann, wenn ich es nicht vergesse." Auffordernd blickte Felix noch einmal in das Büro und hielt ihm sein Handy entgegen. Nach einigen Sekunden nahm der Ältere es auch an, zwar zögernd, aber er tat es und so musterte Felix jede noch so kleine Bewegung, die der Blonde tätigte. Mit einem viel zu aufdringlichen Lächeln gab Hyunjin ihm sein Handy wieder, als sich ihre Blicke trafen.  

"Man sieht sich.", trällerte der Jüngere in einer zu hohen Tonlage und zog Jisung mit sich, sodass dieser nicht einmal im Ansatz etwas hinterfragen konnte. 

So ganz verstand der Koreaner den plötzlichen Sinneswandel nicht, den er von Felix mitbekommen hatte und irgendwie war es auch besser so gewesen. Vielleicht hatte er einfach nur einen guten Tag oder er führte etwas im Schilde, was er sich noch gar nicht ausmalen wollte und konnte.

Was auch immer es war, er hoffte einfach, dass es keine sonderlichen Folgen gab. Denn bis jetzt war er sich ziemlich sicher, dass es keinesfalls seine Worte sein konnten, die den Australier in kürzester Zeit zu einem Umdenken gebracht hatten. Das war seiner Meinung nach so gut wie unmöglich. Also musste es irgendein Detail geben, welches er übersehen hatte oder Felix hatte es von Beginn an geplant. So, wie es bei vielen Menschen der Fall war, denn Hyunjin vergaß nicht, dass Felix auch nicht wirklich anders als die anderen war und ihn schlussendlich schaden wollte. Ein winziges Detail ausnutzte und ihm zu seiner Marionette machte. Und das brachte ihn zur Überlegung, ob es nicht besser war, wenn er die Nachricht, wenn er denn eine bekommen würde, ignorierte und sein Leben so lebte, wie bisher. Ohne irgendjemanden. Dann müsste er genauso wenig die Angst haben, jemanden zu verletzen und verletzt zu werden.

Nicht desto trotz kam Hyunjin seiner eigentlichen Absicht nach und wollte das Projekt abgeben, welches er fertig gemacht hatte. Auch wenn er sich freute, dass er für heute nichts mehr zutun hatte und er nach Hause gehen wollte, ließ ihn der Gedanke um Felix' Verhalten nicht los. So gern er auch für eine Minute nicht daran denken wollte, verstand er einfach nicht, wieso er plötzlich zu diesem Sinneswandel kam. 

Als er einen kleinen Zettel auf seinem Platz entdeckt hatte, den er zuvor nicht wahrgenommen hatte, wurde er umso mehr stutzig. "Eine Welt voller Misstrauen, ist eine einsame Welt. Brech' deinen Hass, um glücklich zu werden.", stand auf diesem und irgendwie konnte er nur von Felix sein, denn Jisung war nie jemand gewesen, den es sonderlich interessierte, wie Hyunjin war. Er war quasi auch nur einer von vielen anderen, die nicht verstanden, warum der Blonde so war, wie er war. Und bemühen tat er sich darum ebenso nicht.

"Sagt der Richtige, was?" Seufzend zerknüllte Hyunjin das kleine Stück Papier, damit es am Ende im Papierkorb landen konnte. Felix hatte allerdings nur gute Absichten, weil er wusste, wie grausam die Welt sein konnte und das wollte er dem Koreaner noch zu gern zeigen. Er war keinesfalls wie die Anderen.

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