Kapitel 7
Tag 963
,,Sora?", fragte ich leise, wΓ€hrend mein Blick auf der Seife lag, die der Angesprochene auf meinem nacktem KΓΆrper verteilte. ,,Mhm" war die einzige Antwort, die er mir gab und konzentrierte sich nun darauf, uns beide zu waschen.Β
,,Warum handelst du so?", rutschte es mir raus, doch dabei wollte ich eigentlich gar nicht so plΓΆtzlich damit kommen.Β
,,Wie handle ich denn?", fragte er und sah mich genervt an.Β
Ich schluckte. Doch dann murmelte ich leise:,,Du tust mir weh..." Ich konnte nichts tun, da schlug er mich wieder und ich zuckte schmerzerfΓΌllt auf.Β
,,Ich tue dir nicht weh!", schrie er mich wΓΌtend an. ,,Ich zeige dir nur, wie das Leben wirklich ist! Und zwar grausam!" Ich wollte etwas sagen, da packte er meinen Kopf und drΓΌckte ihn unter Wasser.
Ich verstand nicht mehr, was er sagte, doch ich konnte an diesem Druck festmachen, dass er wΓΌtend war. Ich hatte ihn wohl verΓ€rgert...Β
Ich versuchte gar nicht erst, mich zu wehren, denn ich wusste, dass er mich nicht sterben lassen wΓΌrde, auch wenn genau das sogar mein Wunsch war. Er zog mich wieder hoch und ich hustete. ,,Γberleg dir zwei mal, was du mit mir besprechen willst!", fauchte er mich an und ging dann seine ΓΌbliche "Routine" durch;
Er drΓΌckte meinen KΓΆrper unter sich, sodass mein Kopf noch aus dem Wasser schaute und tat es. Er tat es solange, bis er nicht mehr konnte und hΓΆrte irgendwann endlich auf, sich in mir zu bewegen.
,,Ich tue es, weil ich genau dasselbe wie du auch schon durch machen musste", beantwortete er meine zuletzt gestellte Frage. ,,Du hast..." Ich sah ihn erschΓΆpft an. ,,Ja, habe ich."
Aber wenn er wusste, wie sich das anfΓΌhlte, wieso tat er das?
Warum wollte er mir weh tun, trotz dessen, dass er sich selbst mal so fΓΌhlte?
Ich verstand ihn einfach nicht. Doch vielleicht war das auch besser so, denn ich wollte ihn gar nicht verstehen. Ich wollte nicht riskieren, irgendwann auch so ein Monster zu werden, wie Sora, ich wollte glΓΌcklich sein... Doch egal wie groΓ dieser Wunsch war... Er wΓΌrde so schnell nicht in ErfΓΌllung gehen kΓΆnnen.
Sora stand auf und holte sich zwei HandtΓΌcher. Mit dem einem trocknete er sich ab, mit dem anderem mich. WΓ€hrend er ΓΌber meine nassen Haare fuhr, sah ich bloΓ mit meinen leeren Augen zu Boden.Β
Wie gerne wΓΌrde ich ihm sagen, dass ich ihn hasste. Wie gerne wΓΌrde ich ihn anschreien, einfach all meinen Schmerz rauslassen, ihm zeigen, wie ich mich wirklich fΓΌhlte... Doch eigentlich wusste er das ja sogar.
,,Sie sind wieder so lang", sagte Sora und holte eine Schere aus der Schublade. Ich wusste, dass er eher auf Haare bis ΓΌber die Schultern stand, aber diese Haare waren nicht seine, sie waren meine... Es war doch mein Recht, zu entscheiden, ob er das jetzt tun durfte oder nicht...
Aber statt mich nach Erlaubnis zu fragen, schnitt er mir mit der Schere die Haare ab. Das etwa 8cm lange abgeschnittene Haar fiel zu Boden, mein Blick kΓΌhl auf sie gerichtet.Β
,,So ist's besser", meinte mein EntfΓΌhrer und kΓ€mmte mir meine ΓΌbrig gebliebenen kurzen Haare.Β
Die Schere bekam meine Aufmerksamkeit. Dann die Narben auf meinen Armen.Β
Ich wollte nichts sehnlicher, als....
Frei sein.
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