dwadzieścia dziewięć

Der Unterricht war zu Ende gewesen und in der Mittagspause hatte ich Seungmin nicht überreden können, dass er eine weitere Nacht bei mir schlafen würde. Das war mir zwar nicht so ganz recht. Wenn es ihm aber zu unangenehm war, würde ich ihn seine Meinung nicht ausreden wollen. Ich war mir ziemlich sicher, dass er auch eine schöne Zeit bei meinem besten Freund haben würde und dass es sogar angenehmer war, als ständig bei mir herumzuhocken. Ich wollte mich nicht schlecht reden, aber mich verfolgte der Gedanke, dass ich ihm nie so helfen konnte, wie ich eigentlich sollte. Seungmin hatte aber nie etwas dazu gesagt, so, als würde ich doch irgendwie alles richtig machen. Mittlerweile war ich einfach nur verwirrt.

Ich hatte mich dagegen entschieden mit zu Felix zu kommen, weil ich dem Rothaarigen eine gewisse Distanz geben wollte, damit ich ihm nicht zu viel wurde. Jedenfalls leitete ich es von mir selbst ab. Wir hatten nun zwei ganze Tage miteinander verbracht. Zwar nervte mich der Rothaarige nicht, aber ich hatte das Gefühl, dass ich ihn mit meiner Existenz nerven konnte. Zur selben Zeit wusste ich, dass er mich brauchte und immer jemanden bei sich haben musste, damit er keine Panik bekam.

Heute hatte ich mich dazu entschieden, etwas mit Jeongin zu unternehmen, der nach wie vor daran festhielt, dass wir ein Paar werden würden oder bereits schon waren. Mittlerweile war es mir egal gewesen, was er davon dachte. Ich brauchte einfach ein bisschen Ablenkung und das der Jüngere in den letzten Wochen ein bisschen zu kurz gekommen war, hatte ich ihn gefragt. Zwar hätte ich auch Jisung fragen können, doch der würde sowieso nie etwas mit Minho machen und mit einem Paar etwas zu unternehmen, konnte anstrengend sein. Und manchmal fühlte man sich wie das fünfte Rad am Wagen.

Zwar fühlte ich mich den ganzen Tag schon nicht fit, was an dem Schlafmangel lag und mein Kreislauf heute ebenso wenig mitgemacht hatte, aber ich wollte nicht zu Hause herumhocken, weil ich wusste, dass ich mir um Seungmin zu große Gedanken machen würde, als dass es mir lieb wäre. Das wollte ich nicht und weil ich bisher keine Kopfschmerzen als Begleiterscheinung hatte, die mir meine Nerven kosteten, fühlte ich mich in der Lage mich unter Menschen zu begeben.

"Was willst du als nächstes machen?", lockte mich der Brünette aus meinen Gedanken, der abwartend an seinem Getränk schlürfte. Wir saßen schon über eine halbe Stunde in einem Café und hatten uns über viele Dinge unterhalten. Teilweise hatten wir über Lehrer gelästert. Gleichzeitig war ich ziemlich froh, dass er endlich nachgegeben hatte, was die Sache mit Seungmin anging. Das hätte nur die Stimmung gedrückt und veranlasst, dass ich schlechte Laune bekam.

"Ich weiß nicht. Irgendwas... Ich will noch nicht nach Hause." Mit einem strengen Blick warf Jeongin auf seine Uhr, ehe er nickte und mich am Handgelenk mitzog.
"Du hast bestimmt noch kein Geburtstagsgeschenk für Seungmin, richtig? Ich auch nicht, also holen wir uns jetzt eins, welches wir ihm morgen geben."

Auch wenn mir nicht wirklich danach war, hatte ich recht schnell eine grobe Vorstellung, womit ich dem Jüngeren eine Freude machen konnte. So gut wie immer trug er ein kleines Bettelarmband an seinem linken Handgelenk, welches nur einen Anhänger an sich trug. Daher hatte ich die Idee, dass ich ihm einen weiteren Anhänger schenkte, damit er es anhängen konnte, welches eine Bedeutung hatte. Zwar glaubte ich nie wirklich an so etwas, aber vielleicht half es Seungmin und gewann dadurch etwas mehr an Selbstsicherheit und Kraft.

"Hast du eine Idee, was du ihm schenken willst?", fragte ich den Jüngeren, der nur mit den Schultern zuckte. Scheinbar war er genauso einfallslos wie ich, wenn ich jemanden was schenken wollte. Es war das erste Mal, dass mir auf Anhieb einfiel, womit ich jemanden eine Freude machen konnte.

"Ich guck einfach und wenn ich etwas finde, dann kauf ich es." Leise musste ich kichern und schaute mich selbst ein wenig in dem Laden um, ließ meinen Blick über alles ein wenig schweifen, bis ich Anhänger für Armbänder fand, die ich mir ein wenig näher betrachtete. Eine sonderliche Vorstellung hatte ich nicht, aber als meine Finger ein kleine, silberne Libelle zwischen ihnen hielten, wusste ich, dass war es.

Libellen standen für Glück und Kraft. Genau diese Dinge brauchte Seungmin. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top