KAPITEL 32

𝟐𝟓. 𝐌Ä𝐑𝐙 𝟏𝟗𝟖𝟔 𝐇𝐀𝐖𝐊𝐈𝐍𝐒, 𝐈𝐍𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀Noch immer lächelt Sinika den Officer an.

Das Licht blendet sie und Sinika winkt dem Mann zu. »Phil. Es ist schön Sie wieder zusehen«, sagt sie schließlich und Calvin Powell dreht sich zu Callahan um.

»Was machst du denn hier? Du lebst doch in Kalifornien mit den Byers, oder?«, fragt er und Sinika nickt.

»Doch. Aber ich besuche meinen Freund Steve«, erklärt sie, was ja noch nicht mal gelogen ist. »Und ... wo ist Steve?«, fragt der Officer und Sinika beißt sich auf die Unterlippe.

Dann schaut sie zu Max und den anderen und dann wieder zu Phil. »Ach, wir haben verstecken gespielt«, lügt sie und die anderen Nicken zustimmend.

»Ok. Ihr vier kommt jetzt mit«, geht der Chief dazwischen und Sinikas Augen werden groß. Sie schaut schnell Richtung Lovers Lake und sieht dann zu ihren Freunden.

Die vier teilen sich auf und Max und Sinika fahren gemeinsam mit Phil Callahan und Dustin und Lucas mit dem Chief.

Max hat während der gesamten Fahrt ihre Kopfhörer auf und Phil schaut immer wieder durch den Rückspiegel nach hinten.

»Wie läuft das Studium, Sinika?«, fragt er und Sinika nickt leicht. »Gut. Es gefällt mir«, sagt sie kurz angebunden und schaut nach draußen.

Phil nickt und belässt es dabei.

Im Haus der Familie Wheeler sitzen die drei Teenager auf der Couch und Sinika steht mit verschränkten Armen hinter ihnen.

Die Eltern von Mike und Nancy, Dustin, von Erica und Lucas sind anwesend und schauen die vier mit verschränkten Armen an.

»Und was genau habt ihr am See gemacht?«, fragt Callahan und die drei Teenager schauen sich stumm an, als scheinen sie sich zu besprechen.

»Was Sinika bereits gesagt hat. Wir haben verstecken gespielt«, wiederholt Dustin die Worte, die das Mädchen einige Zeit zuvor am See gesagt hat.

»Verstecken? Um neun Uhr abends?«, fragt Callahan und alle Anwesenden im Raum schauen die vier an. Sinika nickt. »Dusty! Da wurde jemand ermordet«, meldet sich die Mutter von Dustin zu Wort.

»Ja, wir ... Wir haben das bemerkt, als wir da waren«, lügt er und Sinika verdreht in Gedanken die Augen. »Deswegen haben wir aufgehört zu spielen«, sagt Lucas. »Und war Nancy bei dem Versteckspiel dabei?«, fragt Mrs Wheeler.

Während Sinika und Max mit einem klaren "Nein" antworten, nickt Dustin. »Ja. Äh ...«

»Wir sind uns nicht sicher«, sagt Lucas. »Sie war da«, beharrt Dustin und Erica im Hintergrund verdreht über die vier die Augen. »Dann ist sie weggegangen«, fügt er hinzu. »Es ist alles ein bisschen kompliziert.«

»Und, dann sind Sie gekommen«, geht Lucas dazwischen und Sinika nickt zustimmend. »Genau. Und dann haben die drei gewettet, dass ich mich nicht traue, das zu sagen«, meint Max und die drei nicken. »Das mit dem Killer.«

»Zum Glück wurdet ihr nicht erschossen«, kommentiert Mr Wheeler und Sinika schaut den Mann verwirrt an. Erschossen?

»Hattet ihr Kontakt zu Eddie?«, fragt Powell. »Zu diesem Psycho ... Freak-Killer?«, fragt Dustin übertrieben schlecht gelogen nach und schüttelt den Kopf. »Nein!«

»Wir haben schon voll lange nichts von ihm gehört«, meint Max. »Das ist doch kompletter Müll!«, meint Erica nun leicht aufgebracht und kommt mit verschränkten Armen näher. »Erica!«, ruft ihre Mutter empört.

»Man merkt doch, dass sie lügen«, kommentiert sie und deutet auf die vier. »Sie haben schon ganz lange Nasen.«

»Erica!«, sagen ihre Eltern gemeinsam. »Aber ist doch so!«, meint sie. »Lügt ihr etwa diese Polizisten an, Dusty?«, fragt Ms Henderson ihren Sohn.

»Nein!«, sagt der Junge in einer viel zu hohen Stimmlage und Sinika schließt einen Augenblick die Augen. Herr Gott Dustin!

»Die Polizei anzulügen ist ein Verbrechen«, lehrt Mr Sinclair und die vier nicken. »Aber ich lüge nicht!«, lügt Lucas. »Das Blaue fällt vom Himmel runter!«, meint Erica und Dustin schaut die Jüngere verständnislos an.

»Drohen Sie ihnen eine Gefängnisstrafe an. Vielleicht lockert das ihr Zungen«, sagt Mr Wheeler. »Sie wollen die Kinder ins Gefängnis stecken?«, fragt Mrs Sinclair nach.

»Er hat es nicht so gemeint«, verteidigt Mrs Wheeler ihren Mann. Sie sollte sich scheiden lassen, denkt sich Sinika.

Und dann geht die Diskussion richtig los. Alle reden aufeinander ein. Jeder geht auf jeden los. Nur Sinika hält den Mund und liefert sich mit dem neuen Chief ein Blickduell.

»Ruhe, verdammt!«, meint er nach einer Weile und löst den Blick von dem Mädchen.

Doch keiner hört auf den Mann und Chief Powell steht von seinem Stuhl auf. »Ruhe jetzt!« Alle im Raum verstummen und schauen den Mann überrascht an.

»Wir versuchen es jetzt auf zivilisierte Art und Weise«, erklärt der Mann. »Einer nach dem anderen«, fügt er hinzu und deutet dann auf Max. »Du zuerst.«

»Was? Warum? Ich bin nicht mal im Hellfire-Club«, beschwert sich Max. »Muss ich dir Handschellen anlegen?«, fragt Callahan und alle schauen den Mann fragend an.

Sinika legt dem Mädchen eine Hand auf die Schulter und Max dreht sich zu der Älteren um.

Sinika nickt leicht und Max steht schließlich auf und folgt den beiden Polizisten. Dustin hat sich derweil von den anderen abgeschottet und versteckt sich auf der Toilette und versucht die anderen zu erreichen.

Lucas und Sinika stehen in der Küche und überlegen, was sie machen sollen. Doch da kommt Dustin schon wieder und die beiden schauen den Jungen hoffnungsvoll an.

»Und?«, fragt Sinika ihn direkt nach, doch der Junge schüttelt den Kopf. »Nichts.«

»Ob sie durchgekommen sind?«, fragt Lucas die beiden und Sinika zuckt mit den Schultern. »Durch das Wassertor?«, fragt Dustin ihn. »Ohne uns? Ohne einen Plan? Ohne Waffen? So dumm sind die auf keinen Fall«, meint er.

Lucas nickt, doch Sinika ist sich da nicht so sicher. »Die melden sich nicht, weil die Sheriffs uns erwischt haben«, meint Dustin. »"Die Sheriffs"?«, fragt Erica belustigt nach und die drei drehen sich zu Lucas' Schwester um.

»Wo sind wir hier? Bei Rauchende Colts? Der Dumme und der Hässliche? Soll ich die Bande zusammentrommeln? Die Pferde satteln?« Erica stellt ihr Trinkpäckchen auf die Theke ab.

»Erica! Bitte, geh ... Geh einfach weg«, meint Lucas. »Vorschlag«, erwidert das Mädchen und Sinika lehnt sich weiter nach vorne.

»Entweder, du sagst mir, was hier läuft, oder ich erzähle Sinika und Dustin, was ich unter deinem Bett gefunden habe«, meint sie und hat ein siegessicheres Grinsen auf den Lippen.

Dustin und Sinika schauen Lucas fragend an. Was zur Hölle?

»Bitte nicht«, meint Lucas und schaut seine Schwester flehend an. »Spuck's schon aus, Cowboy«, verlangt Erica. »Was war unter deinem Bett?«, fragt Dustin seinen Kumpel.

»Gar nichts«, erwidert Lucas. »War es eklig? Skala von eins bis zehn«, möchte Dustin von Erica wissen. »Einhundert«, antwortet Erica und Sinika Augen werden riesig. »Einhundert?«, fragt Dustin verblüfft nach.

»Ok, ok, ok. Der Serienkiller ist ein dunkler Zauberer aus der Schattenwelt«, fängt Lucas an seiner Schwester zu erklären.

»Und wir haben ihn gesucht, aber er ist auf der anderen Seite, wo wir nicht hinkönnen. Jedenfalls dachten wir das, aber dann haben wir ein Tor im Lovers Lake gefunden.«

Erica hört ihrem Bruder zu, so sieht es zumindest aus und trinkt dabei ihr Trinkpäckchen leer und stellt es auf die Theke. »Deswegen waren wir da. Aber diese dummen Polizisten haben uns geschnappt. Und wenn du irgendjemanden was davon sagst, damit meine ich auch Mom und Dad und Tina ...«

Lucas macht eine Pause und schaut seine Schwester eindringlich an. »Insbesondere ... Tina, dann ... erstick ich dich im Schlaf. Hast du mich verstanden?« Gelangweilt schaut Erica ihren Bruder an und stützt ihr Kinn auf ihrer rechten Hand ab.

»Hm ...«, überlegt sie laut. »Erica?«, fragt Lucas gestresst nach. »Hast du kapiert?«

»Das mit dem Ersticken im Schlaf schon, aber sonst nicht viel. Warum sollten sie in Lovers Lake ein Tor öffnen?«, fragt sie nach. »Was?«, fragt Lucas verwirrt nach.

»Die Kommunisten«, erklärt sie. »Die Kommunisten waren das nicht«, meint Lucas. »Wer war's dann?«, fragt sie. »Niemand«, meint Lucas. »Ist es einfach zum Spaß aufgegangen?«, fragt Erica.

»Erica. Du hast keine Ahnung, wovon du da redest«, motzt Lucas seine jüngere Schwester an. »Nein, hat sie nicht. Aber ... sie wirft eine wichtige Frage auf«, sagt Dustin und Sinika schaut den Jungen fragend an.

Dustin bemerkt die Blicke seiner Freunde. »Na, wie ist das Wassertor zum Beispiel aufgegangen?«, fragt er in die Runde. Sinika zuckt mit den Schultern.

»Soweit wir wissen, gingen bisher nur zwei Tore auf. Eins durch El und eins durch die Kommunisten. Aber dieses Mal waren es weder El noch die Kommunisten, also ...« Dustin lässt den Satz unausgesprochen und in seinem Kopf scheint es auf einmal klick zu machen.

»Ach du Scheiße. Warte mal, warte mal, warte mal«, murmelt Dustin vor sich hin und Lucas schaut ihn fragend an. »Moment. Moment, Moment, was?«, fragt er weniger gescheit nach.

»Es gibt eine Sache, die wir bis heute nicht verstanden haben.« Dustin setzt sich nun in Bewegung und geht um die Theke in der Mitte der Küche rum.

»Und zwar, warum Vesna Menschen tötet. Was ist sein Motiv? Jugendliche zu töten? Das kam uns immer unsinnig vor. Zu banal.« Dustin hebt die Arme in die Luft und Sinika schaut den Jungen verständnislos an.

»Und vor allem, was hat der Gedankenschinder mit all dem zu tun?« Der Junge dreht sich wieder seinen Freunden zu. »Mann, vielleicht ist es ja das. Das ist die Antwort.«

»Was ist die Antwort?«, fragt Lucas. Da kommt auf einmal Karen Wheeler in Begleitung eines Polizisten in die Küche und fragt ihn, ob er wirklich nur ein Wasser haben möchte. Die anderen verstummen sofort und Sinika inspiziert auf ihre Haarspitzen.

Letztendlich nimmt er aber eine Cola und die vier verlassen schlagartig die Küche. »Ok, hört mir einfach zu. Wie hat El das Haupttor geöffnet?«, fragt er. »Durch den Kontakt zum Demogorgon«, meint Lucas.

»Telepathischen Kontakt. Genau wie ...« Dustin lässt den Satz unausgesprochen. »Wie Vecna. Wenn er seine Flüche auferlegt«, sagt Sinika jetzt und versteht, worauf Dustin hinaus will.

Dustin nickt. »Ganz genau. Und was ist, wenn er sie nicht einfach nur tötet, wenn er sie tötet, sondern eine starke telepathische Verbindung zu seinen Opfern herstellt? Eine Verbindung, die stark genug ist, um ein Loch in die Raum-Zeit-Struktur zu reißen.«

»Er öffnet weitere Tore«, sagt Lucas. »Bingo.« Dustin nickt.

»Vertsanden. Wir sind noch im Wheeler-Haus.« Es ist die Stimme eines Polizisten, welche die Vier zusammenzucken lässt. Sie gehen ins Wohnzimmer.

»Warum sollte er Tore öffnen?«, fragt Sinika die Jungs. »Um die Welt zu erobern«, erklärt Lucas. »Und wen kennen wir, der die Weltherrschaft anstrebt?«, fragt der Junge mit der Cap.

»Der Gedankenschinder«, sagt Lucas wieder. »Und, wenn der Demogorgon nur sein Fußsoldat war, dann ist Vecna sein Fünf-Sterne-General. Ein Fünf-Sterne-General mit der Mach, Tore zu öffnen!«, erklärt Dustin.

»Ach du Scheiße«, flucht Lucas. »Ach du Scheiße«, stimmt Sinika ihm zu und Dustin nickt. »Ach du Scheiße. Ich hab ehrlich gesagt kein Wort verstanden«, meint Erica und schaut die Drei überfordert an.

»Ab dem Haupttor hab ich gar nichts mehr gecheckt. Bitte auf Anfang«, verlangt die Jüngste. »Erinnerst du dich ans Hawkins-Labor?«, fragt Dustin sie, doch Erica schüttelt den Kopf. »Nein. Hab ich verdrängt«, meint sie.

Sinika schaut die Drei mit verschränkten Armen an, als das Licht an der Haustür anfängt zu flackern. Sie legt den Kopf schief, verdrängt das Gespräch zwischen Erica und Dustin und zieht die Augenbrauen kraus.

»Das bringt uns zu der Frage, die wir uns zuerst gestellt haben. Wieso gibt es ein Tor im Lovers Lake? Ausgerechnet da? Analysieren wir das mal. Was haben Vecna und Elfie gemeinsam?«, fragt Dustin.

Sinika hört nur teilweise zu und geht zurück in die Küche, um sich etwas zu trinken und etwas zu essen holen. Als sie aus der Küche wiederkommt, sieht sie, wie das Licht im Esszimmer flackert.

Es wird heller, dann wieder dunkler und Sinika stellt die Cola beiseite. Sie schüttelt den Kopf.

Das bildet sie sich doch nur ein. Oder?

Doch dann leuchten die Lampen in bestimmten Abständen immer wieder auf. »Hey ... Ähm ,... Leute?« Sinika geht auf die Lampe zu und bleibt mit ein wenig Abstand darunter stehen.

»Ist die Lampe wirklich so viel spannender als das, was ich hier gerade sage?«, fragt Dustin und Sinika verdreht die Augen.

»Ja ... Nein. Jetzt schaut doch mal.« Sie deutet auf die Lichter. »Flackern die nicht?«, fragt sie die Drei.

Erica stellt sich neben Sinika und nickt. »Ja. Das tun sie«, sagt sie zustimmend. »Meint ihr das ist Vecna?«, fragt Erica ängstlich und sieht zu Dustin und Lucas.

Aber Sinika schüttelt den Kopf. »Nein. Nicht Vecna. Der würde nicht um Hilfe bitten«, meint die Brünette und geht näher an die Lampe ran. »Hilfe? Wie kommst du drauf, dass die Lampe "Hilfe" signalisiert?«, fragt Lucas.

»Drei mal kurz, dreimal lang, dreimal kurz«, murmelt sie in Gedanken. »Das sind Steve und die anderen!«, ruft sie euphorisch aus und dreht sich zu ihren Freunden um.

»Denkst du wirklich, die sind durch das Wassertor gegangen?«, fragt Dustin nach und stellt sich zu der Älteren. »SOS«, meint Sinika zu dem Jüngeren.

»Ich habe sie vollkommnen überschätzt«, meint Dustin verzweifelt und Sinika nickt. »Vielleicht hatten sie ja keine andere Wahl«, überlegt sie laut und Lucas zuckt mit den Achseln.

Dann leuchten Dustins Augen. »Ich habe eine Idee.« Er zieht Lucas und Erica mit sich mit und gemeinsam knöpfen sie Holly ihr Lite-Brite ab. »Hey!«, beschwert sich die jüngste Wheeler und Erica überreicht ihr eine Packung Skittles.

Sinika hat den anderen derweil mitgeteilt, dass sie sich oben bei Nancy im Zimmer treffen werden. Dort sitzt sie und wartet auf die anderen drei. Erica, Lucas und Dustin kommen ins Zimmer gestürmt und setzten sich zu Sinika auf den Boden.

Lite-Brite besteht aus einem Leuchtkasten mit kleinen farbigen Plastikstiften, welche Dustin und Lucas eilig die Plastikstifte in den Leuchtkasten stecken. Als alle Stifte stecken, steckt Sinika das Kabel in die Steckdose.

Das Licht geht an. »Ok, könnt ihr das sehen?«, fragt Dustin laut und hofft, die auf der anderen Seite können es hören. Plötzlich leuchtet das Licht viel heller als gewöhnlich und glücklich schauen sich die vier an.

»Oh, genial!«, ruft Erica zufrieden aus und sie und Sinika klatschen zufrieden miteinander ein. »Wir bewegen es nicht, aber ziehen den Stecker. Haltet euch bereit«, sagt Dustin und diesmal zieht Lucas das Kabel raus.

»Gut, versucht es jetzt!«, ruft Dustin wieder und im nächsten Moment erschient das Wort "HI" auf dem Leuchtkasten. »Es funktioniert!«, lacht Sinika begeistert.

Dann tauchen wieder ein paar Buchstaben auf und Sinika legt den Kopf schief, als die drei "G. E. F." vorlesen. »Gefroren? Gefroren?«, fragt Dustin und sieht Sinika an, die mit den Schultern zuckt. "A. N." steht dort als Nächstes. »"G. E. N."«, ließt Sinika laut vor.

»Gefangen«, schlussfolgern die anderen. »Sie sind auf der anderen Seite gefangen«, meint Lucas. »Ok, äh ...«, stammelt Dustin. »Könnt ihr nicht wieder zurück durchs Wassertor?«, fragt Sinika laut.

»Was wird das?«, fragt Dustin, als auf dem Leuchtkasten ein "W" gezeichnet wird. "A. C. H. E. N." »Das Wasser Tor wird bewacht«, schlussfolgert Sinika. »Wir haben da vielleicht eine Theorie, die helfen könnte!«, ruft Dustin.

»Wir glauben, das Wassertor ist nicht das einzige Tor«, erklärt Dustin. »Wir glauben, dass an jedem Tatort ein Tor ist«, meint Sinika. Ein Fragezeichen erschient auf der Leuchttafel.

»Oh Mann. Echt jetzt?«, ruft Dustin verzweifelt. »Wie oft muss ich denn noch recht haben, bevor ihr mir einfach vertraut?«, fragt er aufgebracht. Auf der Leuchttafel erscheint eine Weile nichts mehr.

Dann ein Haken.

Die vier scheinen also verstanden zu haben. »Dann schnappen wir uns jetzt Max und verschwinden«, murmelt Sinika gestresst und lässt sich auf Nancys Bett fallen. »Wie kommen wir am schnellsten zu Eddie?«, fragt Erica.

Dustin ist derweil nach unten verschwunden, um Max zu holen. »Mit den Fahrrädern, würde ich sagen«, überlegt Lucas und Sinika nickt. »Das Auto von Nancy steht noch immer bei Skull Rock. Die Fahrräder sind unsere einzige Möglichkeit.«

Als Dustin und Max ins Zimmer gestürmt kommen, sind Lucas und Erica bereits aus dem Fenster geklettert und haben die Fahrräder aus der Garage gestohlen. Sinika folgt ihnen und muss feststellen, dass es nur vier gibt.

»Ok. Max fährt bei mir mit«, meint sie, als Dustin und Max aufschließen. Sinika schmeißt sich auf das Fahrrad und Max setzt sich hinten drauf. Sie zieht die Kopfhörer wieder über und Sinika radelt los.

Erica hat derweil bei einem der Polizeiautos einen Reifen eingestochen, worüber Lucas so gar nicht erfreut ist. Sie hören nur noch die Eltern nach ihnen rufen. Max hat ihre Arme um Sinika gelegt, welche große Mühe hat, das Gleichgewicht zu halten.

Am Forest Hills Trailer Park angekommen, schmeißen die fünf ihre Fahrräder beiseite und rennen in den Trailer von Eddie. Drinnen schauen sie sich nach etwas um, womit sie das Tor kaputtmachen können.

Sinika findet schließlich einen Besen, mit dem sie versucht, das Glibberige-Rote-Etwas aufzustechen. Im nächsten Moment zerplatzt der Glibber und Sinika schaut angewidert weg.

»Das gibt's doch nicht«, hört Sinika ihren Freund sagen und schaut wieder auf. Und tatsächlich. Da steht er. Und die anderen. »Steve«, sagt sie erleichtert, als sie ihren Freund lebendig vor dich stehen sieht.

»Hallo!«, ruft Dustin und alle winken den vieren auf der anderen Seite zu. »Hi«, erwidern die vier synchron und sind froh, ihre Freunde zu sehen. »Oh, krass. Das ist echt abgefahren«, meint Robin überwältigt.

»Bada-bada-boom!«, ruft Dustin euphorisch aus. Schnell bauen Sinika und Dustin aus alten Laken eine Art Seil-Leiter. Max, Erica und Lucas holen eine Matratze aus einem der Schlafzimmer und legen die unter das Tor.

Als Sinikas Blick auf die Flecken der Matratze fällt, schaut sie Eddie angewidert an. »Diese Flecken sind, äh ...«, stammelt der Junge, » Keine Ahnung, was für Flecken.«

»Keine Ahnung, wie das physikalisch funktionieren soll, aber ...«, meint Dustin und deutet dabei auf die zusammengeknoteten Laken, »Aber, wird schon schief gehen.«

Er wirft das Seil durch das Tor, welches schließlich und überraschend auf der anderen Seite landet. »Also, geht doch«, sagt er stolz. »Und wenn ich recht habe mit meiner Theorie ...«, murmelt er und lässt die Laken los.

Die Leiter schwebt förmlich zwischen den beiden Welten. »Abrakadabra«, sagt Dustin stolz. »Krass«, meint Max faszinierend. »Und jetzt zieht dran, mal sehen, ob's hält!«, fordert Dustin einen der vier auf.

Und das tut Robin. »Das ist der krasseste Scheiß, den ich je gesehen habe. Und ich hab schon vielen krassen Scheiß gesehen«, grinst Erica beeindruckt, bevor sie Dustin einen High five gibt.

»Ich mach das Versuchskaninchen«, hört Sinika Robin auf der anderen Seite sagen, ehe sie hinaufklettert und kopfüber auf der ekligen Matratze landet.

»Gott sei Dank«, sagt sie und Sinika hilft ihr auf und die beiden fallen sich in die Arme. »Das hat Spaß gemacht.«

Schließlich fällt Eddie durch das Tor und setzt sich ruckartig auf. »Das war witzig«, lacht er und steht auf. Jetzt sind nur noch Nancy und Steve auf der anderen Seite und besorgt schaut Sinika die beiden an.

Doch bevor einer der beiden nach dem Seil greifen kann, werden die Augen von Nancy weiß und sie bleibt regungslos stehen.

»Nancy. Hey! Hey!«, ruft Steve besorgt und rüttelt an dem scheinbar leblosen Körper des Mädchens. »Sag doch was, Nancy. Hey! Nancy, wach auf! Wach auf, Nancy!«

»Vecna.« Es ist Max, die das sagt, und alle schauen besorgt zu Steve und Nancy.

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