KAPITEL 25
𝟎𝟔. 𝐎𝐊𝐓𝐎𝐁𝐄𝐑 𝟏𝟗𝟖𝟓, 𝐋𝐄𝐍𝐎𝐑𝐀 𝐇𝐈𝐋𝐋𝐒, 𝐂𝐀𝐋𝐈𝐅𝐎𝐑𝐍𝐈𝐀 – Das Auto von Jonathan kommt vor einem großen Einfamilienhaus zum Stehen.
»Wow«, haucht Will begeistert und verlässt das Auto. Er läuft auf seine Mutter zu und die beiden nehmen sich in den Arm. Anschließend steigen auch Jonathan und Sinika aus und gesellen sich zu den anderen.
Sie legt Elf einen Arm um die Schulter und zieht sie zu sich heran. »Wer ist bereit für einen Neuanfang?«, fragt Joyce und schließt die Haustür auf.
»Ich bekomme das größte Zimmer!«, ruft Will begeistert und rennt an allen vorbei und ins Haus.
Sinika und Jonathan lachen sich an, doch schnell werden die beiden ernster und rennen ebenfalls los. »Dann bekomme ich das zweitgrößte Zimmer!«, lacht sie.
Jonathan lässt das nicht auf sich sitzen und legt seine Arme um sie und hebt sie hoch. »Nur über meine Leiche«, lacht er, lässt sie wider los und nutzt seinen Vorsprung und rennt ins Haus.
»Na warte«, haucht sie und kneift die Augen zusammen. Sie rennt wieder los und sucht nach Jonathan.
»Das zweitgrößte Zimmer ist unten«, lacht Joyce, die hinter Sinika steht und dankend dreht sich die Blondine um. »Danke«, lächelt sie und sieht zu Jonathan, der oben an der Treppe steht. »Ha!«, ruft sie und rennt hinunter in das Zimmer.
Jonathan folgt ihr und schaut sie mit einem beleidigten Blick an. Sinika grinst zufrieden und streckt ihm die Zunge raus.
»Aber Mom!«, beschwert er sich und schaut seine Mutter an. Doch Joyce zuckt nur mit den Schultern. »Sie war eben schneller«, erwidert sie und zwinkert Sinika frech zu.
»Ihr steckt unter einer Decke!« Frustriert legt sich Jonathan die Hände über den Kopf zusammen. »Hey, Jonathan. Sieh mal, wie groß mein neues Zimmer ist!«, ruft Will seinem Bruder zu und Sinika und Joyce fangen an zu lachen.
Nachdem sich auch Elf und Joyce ein Zimmer ausgesucht haben, tragen sie alle ihre Kartons in ihre Zimmer und fangen an auszupacken.
»Joyce?«, ruft Sinika durch das Haus, als sie eine Kiste mit der Aufschrift Küche auf die Arbeitsplatte stellt.
»Was gibts, Liebes?«, fragt Joyce und Sinika dreht sich zu der Mutter um. »Ist es in Ordnung, wenn ich kurz weg bin? Ich würde gerne Christine und Kai überraschen«, erklärt sie ihr vorhaben und Joyce nickt.
»Natürlich. Mach das. Aber sei zum Abendessen wieder hier. Wir bestellen heute Pizza«, meint Joyce und Sinika nickt. »Klar. Ich werde nicht lange weg sein.« Sie winkt ihr zum Abschied zu und geht zu Fuß zu Christine rüber.
Sie klingelt und wartet geduldig, bis sich die Türe öffnet und der lockige Rotschopf sieht sie mit einem riesigen Lächeln an. »Nika!«, ruft sie glücklich und die beiden fallen sich in die Arme. «Du bist hier!«, lacht sie und die Blondine nickt.
»Ja!«, lacht sie ebenfalls und die beiden lachen sich an. »Wir müssen sofort zu Kai«, meint sie und zieht sich ihre Schuhe an. »Mom, ich bin weg!«, ruft Christine und schließt die Tür hinter sich.
Sie greift nach Sinikas Hand und die beiden laufen los. Vor dem Haus von Kai bleiben die beiden Stehen und Sinika versteckt sich hinter der Hauswand.
Christine klingelt an der Tür und nach einigen Sekunden öffnet Kai diese. »Christine? Was machst du hier?«, fragt Kai und Christine hat große Schwierigkeiten nicht zu lachen.
»Buh!« Sinika springt vor den Jungen und Kai erschreckt sich. »Verdammt, Sinika«, meint Kai und hält sich die Hand ans Herz.
»Sinika!«, schreit er dann glücklich, als er realisiert, wer da vor ihm steht. »Überraschung«, lacht sie und die beiden fallen sich in die Arme.
»Ich habe schon gedacht, du kneifst und lässt das College sausen«, meint der Junge. »Wie, hast du es deinem Vater eigentlich erklärt?«, fragt Kai weiter und Sinikas Blick wird ernster.
»Kann ich euch das vielleicht wann anders erzählen?«, fragt sie nach und die beiden nicken.
»Natürlich. Ist alles in Ordnung?«, fragt Christine nach und legt der Blondine eine Hand auf die Schulter. Sie hat sofort gemerkt, dass aus einmal was ganz und gar nicht in Ordnung ist.
»Ja. Doch, alles in Ordnung. Ich muss jetzt wieder zurück nach Hause. Ich habe Joyce versprochen, dass ich sofort wieder da bin«, erklärt sie den beiden.
So ganz überzeugt sind die beiden nicht, aber nicken dennoch. »Natürlich. Wir können uns ja morgen treffen. Vielleicht im Rink-O-Mania?«, fragt Christine und Sinika nickt.
»Das hört sich gut an. Kann ich Elf und die anderen mitbringen?«, fragt sie die beiden und wieder nicken sie. »Klar! Wir wollen deine Freunde aus Hawkins kennenlernen«, lacht Kai und die beiden umarmen sich.
Zum Abschied umarmt Sinika auch noch Christine und winkt den beiden zum Abschied zu und geht dann nach Hause. »Ich bin zurück!«, ruft sie, als sie das Haus betritt. »Sinika! Hilfst du mir bitte?«, fragt Joyce direkt und das Mädchen nickt.
Bis zum Abend haben die fünf schon viel geschafft und bestellen schließlich am Abend bei Surfer Boy Pizza. Als es knappe 25 Minuten später an der Tür klingelt, öffnet Sinika die Tür und erkennt direkt Argyle.
»Argyle. Hey«, lächelt Sinika den Jungen an und Argyle erwidert das Lächeln. »Hey Sinika. Krass, du bist hier«, meint er und Sinika lacht. »Ja, hahaha. Und du lieferst Pizza aus«, schmunzelt sie unbeholfen. »Ja, cool oder?«, fragt er.
Sinika nickt. »Cool, ja. Wie viel bekommst du?«, fragt sie, um den unangenehmen Gespräch zu entkommen. »Ähm, das macht ... einen Moment ...«
Argyle schaut auf den Kassenzettel und Sinika wartet mit verschränkten Armen und einen Lächeln auf den Lippen. »Das macht genau 38,27 $.«
»Hier, der Rest ist für dich«, meint sie und überreicht ihm 45 $. »Danke. Guten Hunger und wir sehen uns«, lacht er, händigt die Pizzakartons aus und verscheidet.
Sinika schaut ihm nach, schüttelt über den Jungen belustigt den Kopf und schließt die Tür hinter sich. »Pizza ist da!«, ruft Sinika durch das Haus und stellt die Pizzakartons auf den Tisch.
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𝟎𝟕. 𝐎𝐊𝐓𝐎𝐁𝐄𝐑 𝟏𝟗𝟖𝟓, 𝐋𝐄𝐍𝐎𝐑𝐀 𝐇𝐈𝐋𝐋𝐒, 𝐂𝐀𝐋𝐈𝐅𝐎𝐑𝐍𝐈𝐀 – Gegen Mittag fahren Jonathan, Sinika, Will und Elf nach Rink-O-Mania.
»Kai und Christine sind super. Ihr werdet sie mögen«, meint Sinika und schaut erst Jonathan und dann Elf und Will durch den Rückspiegel an.
An der Rollschuhbahn angekommen steigen sie alle aus Jonathans Auto und Sinika kann ihre Freunde schon am Eingang sehen.
»Nika!« Christine winkt ihrer besten Freundin zu und Sinika läuft auf die beiden zu und fällt ihnen um die Arme.
Dann dreht sie sich zu ihrer Familie und lächelte sie an. »Das sind Kai und Christine. Und das ist meine Schwester Jane, Jonathan und sein Bruder Will.«
»Schön euch kennenzulernen. Nika hat schon viel von euch erzählt«, lächelt Christine. »Wollen wir rein gehen?«, fragt Kai und deutet nach drinnen.
Sinika nickt und nimmt Elfie an die Hand. »Hast du nicht gesagt, deine Schwester heißt Elf?«, fragt Kai und die Blondine nickt. »Ja, Elf ist ihr Spitzname«, erklärt sie.
Drinnen stellen sie sich an und holen sich Rollschuhe. Als sie ihre Rollschuhe bekommen haben, setzen sie sich hin und ziehen sich die Schuhe an.
Gerade als Christine und Kai die Bahn betreten wollen, hält Sinika die beiden auf. »Geht ihr schon mal vor, Jonathan. Ich wollte mit Christine und Kai noch was bereden.«
Der junge Mann nickt und betritt mit Elf und Will die Bahn. »Alles in Ordnung?«, fragt Kai besorgt und Sinika nickt. »Ja, wollen wir uns setzen?«, fragt sie, und die beiden Nicken.
An einem leeren Tisch setzen sich die drei und Christine und Kai sehen ihre Freundin besorgt an. »Ich wollte mich wegen gestern entschuldigen. Das ich euch so abblitzen lassen habe«, fängt sie an.
»Aber mein Vater ... Er ... Am 04. Juli gab es bei uns in Hawkins einen Brand in der Mall. Mein Vater starb, um uns zu retten«, erzählt Sinika und hat große Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten.
»Oh Nika ... Das ...«, fing Kai an, doch wird von Sinika unterbrochen. »Es ist jetzt vier Monate her. Es war schwer, aber jetzt bin hier.«
Christine umarmt ihre beste Freundin. »Es tut mir so leid«, haucht sie. »Fang jetzt bitte nicht wieder an zu weinen«, lächelt Sinika schwach und Christine wischt schnell die Tränen beiseite.
»Es war am Tag an seiner Beerdigung. Ich saß draußen in Jonathans Auto und habe geweint, als sich Joyce zu mir ins Auto setzte ...«
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𝟎𝟗. 𝐉𝐔𝐋𝐈 𝟏𝟗𝟖𝟓 𝐇𝐀𝐖𝐊𝐈𝐍𝐒, 𝐈𝐍𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀 – »Sinika?«
Sinika hatte gar nicht bemerkt, wie sich Joyce zu sie ins Auto gesetzt hatte. Schnell wischt sich das Mädchen die Tränen beiseite und schaut die Mutter an.
»Joyce. Ich habe dich gar nicht gehört«, haucht Sinika und lächelt schwach. Joyce schweigt und schaut die junge Frau mitleidig an.
»Es tut mir leid, Liebes«, flüstert sie und legt Sinika eine Hand auf den Unterarm. »Mir auch«, weint Sinika und die beiden nehmen sich in die Arme.
Joyce wischt Sinika die Tränen beiseite und streicht ihr die losen Haarsträhnen hinters Ohr. »Ich würde gerne mit dir reden«, beginnt Joyce.
Interessiert nickt Sinika und Joyce atmet schwer durch. »Ich liebe dich, Sinika. Und ich liebe Elf. Als wäret ihre beide meine eigenen Kinder.« Sinika nickt.
»Ich weiß, du liebst Elf und du würdest alles für sie tun, Sinika. Aber du bist gerade mal 18 Jahre jung. Du kannst nicht für sie sorgen. Das verstehst du, oder?« Natürlich versteht Sinika das.
»Versteh mich nicht falsch, Liebes. Ich möchte nur das beste für euch beide. Und ich denke, dass Elf bei mir gut aufgehoben ist.« Sinika nickt.
»Du bedeutest mir auch sehr viel, Joyce. Du bist für Elf und auch für mich eine gute Mutter«, lächelt Sinika. »Ich weiß, das Elf bei dir gut aufgehoben ist. Und ich werde mit Elf mitgehen. Egal wohin.«
Joyce nickt. »Das weiß ich, Liebes. Aber ...«
»Ich habe eine Zusage für das College in Lenora Hills«, unterbricht Sinika die Mutter und Joyce sieht das Mädchen überrascht an.
»Sinika, das hast du ja überhaupt nicht gesagt.« Joyce lächelt stolz. »Ich habe es niemanden gesagt«, meint Sinika. »Ich wollte es ihm sagen, aber dann ...«
Es wird still im Auto und beide überlegen, was sie als nächstes sagen sollen. »Lenora Hills. Dort bist du aufgewachsen, oder?«, fragt Joyce und Sinika nickt.
»Ja. Kai, Christine und ich haben schon immer gesagt, wir gehen gemeinsam auf das College«, erklärt Sinika. »Kalifornien.« Joyce scheint etwas zu überlegen. »Was hältst du davon, wenn wir nach Lenora Hills ziehen?«
Sinikas Augen werden riesig. »Wirklich?« Joyce lächelt sie an und lächelt. »Ja. Du könntest dort aufs College gehen. Und wärst bei Elf. Natürlich nur, wenn wir dort ein angemessenes zu Hause für uns finden.«
Verstehend nickt Sinika. »Das verstehe ich.«
»Bist du dir sicher, Liebes? Möchtest du aus Hawkins weg?«, fragt Joyce und Sinika nickt. »Wie gesagt. Ich gehe dahin, wo Elfie hingeht.«
»Das ist ein Wort.« Die beiden lächeln sich an und umarmen sich dann. »Ich bin so stolz auf dich, Liebes. Das solltest du wissen. Und dein Vater wäre das auch.«
Joyce legt Sinika eine Hand an die Wange und streicht ihr einzelne Tränen weg. »Ich vermisse ihn«, weint Sinika und Joyce nickt. »Ich vermisse ihn auch.«
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𝟎𝟕. 𝐎𝐊𝐓𝐎𝐁𝐄𝐑 𝟏𝟗𝟖𝟓, 𝐋𝐄𝐍𝐎𝐑𝐀 𝐇𝐈𝐋𝐋𝐒, 𝐂𝐀𝐋𝐈𝐅𝐎𝐑𝐍𝐈𝐀 – Schnell wischt sich die Blondine ihre Tränen weg.
»Ich vermisse ihn. Ich vermisse alle beide«, haucht Sinika und Kai setzt sich schnell neben seine beste Freundin und nimmt sie in die Arme.
»Das tut mir so leid, Nika«, tröstet er sie und Christine setzt sich auf die andere Seite von ihr und nimmt sie auch in ihre Arme.
Nach einer dicken Umarmung von den beiden, löst sich Sinika und sieht die beiden an. »Euch habe ich natürlich auch vermisst«, lächelt sie.
»Wir haben dich auch vermisst«, schmunzelt Christine und streichelt ihr die Haare aus dem Gesicht. »Wollen wir jetzt auch auf die Bahn?«, fragt Sinika und die beiden Nicken.
Kai und Christine nehmen Sinika an die Hand und die drei betreten die Bahn. Lachend fahren sie ihre Runden und Sinika schließt sich dann irgendwann Elf an.
Hand in Hand fahren die beiden und nach einigen Stunden verlassen sie alle das Rink-O-Mania. »Danke für den schönen Tag«, lächelt Sinika ihre Freunde an.
»Ich hoffe, wir wiederholen das«, schmunzelt Christine und die beiden umarmen sich. »Das hoffe ich auch.« Sinika umarmt anschließend auch Kai und die Blondine steigt zu Jonathan ins Auto.
»Deine Freunde sind echt nett«, lächelt Will von der Rückbank und Sinika nickt. »Ja, die beiden sind echt die besten.«
Jonathan fährt vom Parkplatz und Sinika schaut durch die Scheibe nach draußen. Sie erkennt einen Friseur und muss lächeln. Für morgen hat sie bereits einen neuen Plan.
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