KAPITEL 2
𝟎𝟖. 𝐍𝐎𝐕𝐄𝐌𝐁𝐄𝐑 𝟏𝟗𝟖𝟑, 𝐇𝐀𝐖𝐊𝐈𝐍𝐒, 𝐈𝐍𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀 – Am morgen wacht Sinika mit Schmerzen im Rücken auf und mustert ihre Umgebung.
Sie befindet sich eindeutig nicht mehr auf dem Police Department. Sie liegt auf einem Sofa und eine Decke bedeckt ihren Körper und sie trägt noch immer die Klamotten vor Vortag.
Sinika setzt sich auf und erkennt eine schäbige Bude. Es ist alles andere als sauber und eine Menge Alkoholflaschen und Zigarettenschachteln liegen überall verstreut herum.
Sinika lässt ihren Rücken einmal knacken und steht dann vom Sofa auf. Angewidert sieht sie sich ein wenig um und erkennt einen Zettel, welcher auf einem Tisch liegt.
Geh zur Schule. Und geh danach sofort zum Police Department. Augen verdrehend lässt die Blondine den Zettel wieder los und sucht ihre Taschen.
Sie fühlt sich schmutzig und hat das dringende Bedürfnis sich umzuziehen und sich zu waschen.
Als sie ihre Taschen gefunden hat, kramt ist nach ihren Hygieneartikeln und frischen Klamotten und sucht die Dusche auf.
Unwohl zieht sie sich aus und betritt die Dusche und lässt das Wasser über ihren Körper laufen. Sie schließt ihre Augen und wäscht sich ausgiebig, bevor sie das Wasser wieder abstellt und ein Handtuch um ihr Körper wickelt.
Frisch gewaschen und angezogen schaut Sinika auf die Uhr und stellt fest, dass sie schon spät dran ist. Schnell kämmt sie sich die nassen Haare, sucht ihren Rucksack und verlässt den Trailer.
Draußen atmet sie die frische Luft ein und schaut sich die Umgebung genauer an. Vor ihr steht ein Trailer und dahinter befindet sich ein riesiger See.
Mit schief gelegtem Kopf genießt Sinika die Aussicht. Die Vögel zwitschern und die Schülerin lächelt leicht. Und dann sucht sie den Weg zur Schule.
Als sie das Gebäude der Hawkins High School erblickt, atmet sie glücklich ein und mischt sich unter die anderen Schüler.
»Ist das der Junge, der vermisst wird?«, fragt Sinika einen Jungen, welcher gerade ein Plakat an die Wand pinnt.
Sinika sieht sich die ganzen Kinderbilder des vermissten Jungen an und muss Festellen, dass er noch viel Jünger ist, als sie erst angenommen hatte.
Überrascht von der plötzlichen Stimme dreht sich Jonathan um und mustert das fremde Mädchen kurz. »Ja, das ist mein Bruder, Will«, erklärt er ihr und Sinika nickt verstehend. »Das tut mir leid.«
Sinika schweigt kurz, schenkt ihm ein mitfühlendes Lächeln und reicht ihm dann die Hand. »Ich bin Sinika«, stellt sie sich ihm vor und Jonathan muss schmunzeln. »Jonathan«, sagt er schlicht und legt seine Hand in ihre.
»Seht mal, ist das nicht erbärmlich? Die neue freundet sich mit dem Byers-Jungen an«, lacht Carol Perkins und lacht ihren Freund hämisch an.
»Ja, total peinlich. Warum gibt sie sich mit so einem ab, wenn sie doch bei uns sein kann?«, fragt Tommy und legt seiner Freundin einen Arm um die Schulter.
»Seid nicht so gemein. Sie kennt doch noch niemanden«, verteidigt Barbara die Blondine und Steve muss lachen.
»Oh, wir sind uns bereits begegnet. Nicht wahr, Nancy?« Dabei sieht er seine Freundin an, welche sofort rot wird.
»Ich sag mal Hallo«, meint Nancy und verlässt die kleine Gruppe, um sich zu Jonathan und Sinika zu stellen. »Hey«, sagt sie leise und stellt sich neben Jonathan und sieht Sinika peinlich berührt an.
Nancy muss noch immer daran denken, wie sie Steve und sie in der Mädchentoilette begegnet ist. »Hey«, erwidert der Junge sofort und sieht Nancy traurig an.
»Ja, hey. Ich bin Sinika. Wir sind uns gestern nur kurz über den Weg gelaufen. Schön dich kennenzulernen.« Sinika hält auch ihr die Hand hin und Nancy ergreift diese schwach.
»Ja, ich erinnere mich. Ich bin Nancy«, stellt sich die Brünette vor und schüttelt die Hand der Blondine.
Dann widmet sich Nancy wieder dem Jungen und lässt die Hand von Sinika schnell los. »Ich wollte nur sagen, dass mir das alles total leid tut. Also, wir alle denken wirklich viel an euch.«
Dabei schaut sie zu ihren Freunden und dann wieder zu Jonathan. »Das ist scheiße«, sagt sie noch und Jonathan stimmt ihr schweigend zu. »Ihm geht es sicher gut. Er ist ein schlauer Junge.«
Dann klingelt es und Nancy entfernt sich ein wenig von den beiden. »Ich muss los. Chemietest«, erklärt sie dem Jungen und Jonathan nickt verstehend. Dann dreht sich die Brünette um und geht zu ihren Freunden.
Sinikas Blick folgt dem Mädchen und sie sieht, wie der Junge aus der Toilette gestern, ihr einen Arm um die Schulter legt und sie mit sich zieht. Dann bleibt ihr Blick bei Barbara hängen und Sinika winkt ihr lächelnd zu.
Barbara erwidert das Lächeln und folgt dann ihren Freunden. »Ich muss dann auch mal zum Unterricht. Viel Glück noch. Wir sehen uns bestimmt wieder«, verabschiedet sich das blondhaarige Mädchen und Sinika verschwindet in den Gängen.
Jonathan schaut ihr nach und schenkt dem Plakat mit den Bildern von seinem jüngeren Bruder noch einen letzten Blick, bevor er das Gebäude der Hawkins High School verlässt und in sein Auto steigt.
Währenddessen macht Sinika noch schnell einen Abstecher auf der Mädchentoiletten. Sie wäscht sich die Hände und macht einen Zopf, damit die noch feuchten Haare ihr nicht weiter im Gesicht hängen.
Sie muss sich noch immer an die kurzen Haare gewöhnen. Als sie die Toilette wieder verlässt, keucht sie überrascht auf, als sie den Jungen von vorhin an der Wand gelehnt sieht.
»Stellst du immer fremden Mädchen auf Toiletten nach?«, fragt sie ihn grinsend und geht weiter. »Das mache ich doch gar nicht«, rechtfertigt sich Steve und Sinika muss auflachen.
»Und du verfolgst mich. Also ich würde das als Stalking bezeichnen«, schmunzelt sie und dreht sich zu dem Jungen um. »Ich kenne ja noch nicht mal deinen Namen. Ich persönlich fühle mich unwohl, wenn du mir nachstellst.« Sinika grinst den Jungen mit roten Wangen an und wartet gespannt auf eine Antwort.
Steve kratzt sich verlegen im Nacken und fährt sich anschließend durch die Haare. »Ich stelle dir nicht nach. Ich möchte dich lediglich nur kennenlernen.«
Dann hält er ihr seine offene Hand hin, welche Sinika schmunzelnd ergreift. »Ich bin Steve. Aber manche nennen mich auch King Steve«, sagt er selbstbewusst und stellt sich aufrecht hin. »King Steve?«, fragt Sinika und muss im nächsten Moment anfangen zu lachen.
»Das hört sich total bescheuert an.« Das Mädchen kriegt sich gar nicht mehr ein vor lachen und wischt sich die ersten Lachtränen weg. Erst jetzt lässt sie seine Hand los und stemmt sie sich in die Hüfte.
»Hey, ich bin hier an der High School sehr beliebt«, verteidigt er seinen Titel und seine Ehre. »Das glaube ich dir sofort«, lacht die Blondine und setzt sich wieder in Bewegung.
»Hey, jetzt warte doch mal. Hast du vielleicht Lust heute Abend zu mir zu kommen? Meine Eltern sind nicht da und ein paar Freunde kommen vorbei. Das wird bestimmt lustig.« Doch Sinika schüttelt den Kopf und biegt in den nächsten Gang ab.
»Ach komm schon. Du bist schließlich neu und kennst noch nicht so viele.« Steve stellt sich vor das Mädchen und Sinika bleibt knapp vor ihm stehen. »Nein danke. Ich habe wirklich keine Lust. Aber danke für die Einladung.«
»Dann gib ich dir trotzdem mal meine Adresse. Nur, falls du es dir anders überlegst.« Steve greift in seinen Rucksack und holt einen Stift hervor und greift nach Sinikas Hand. Erst weigert sich die Blondine, doch lässt dann locker, als Steves Griff fester wird.
Als der Kugelschreiber die Handfläche von Sinika berührt, zuckt sie zusammen, weil es plötzlich ungewohnt kitzelt. »Also, falls dir langweilig ist, weißt du ja jetzt wo du mich findest.« Steve zwinkert ihr zu und lässt Sinika verwirrt im Gang stehen.
Perplex schaut Sinika auf ihre Hand und schüttelt belustigt den Kopf. Kurz ist sie am überlegen wieder in der Mädchentoilette, um sich ihre Hand zu waschen, entscheidet sich aber dagegen, da sie schon zu spät zum Unterricht dran ist. »King Steve«, flüstert sie und muss wieder lachen. »Das muss ich Christine erzählen.«
Nach der Schule macht sich Sinika nicht wie von ihrem Vater gewünscht auf den Weg zum Police Department, sondern erkundigt die Gegend. Hawkins hat eigentlich viel zu bieten. Eine Videothek in der sich Sinika sofort wohlfühlt.
Am liebsten ist ihr der Stand mit den Star Wars Filmen. Aber lange bleibt Sinika nicht, da sie noch ein wenig mehr erkundigen möchte.
Die Schülerin geht ein wenig spazieren und findet einen Baggersee und sogar einen Schrottplatz. Kurz ist sie am überlegen, ob sie den Wald erkundigen soll, entscheidet sich dann aber dagegen, da ja schließlich noch immer ein Kind vermisst wird.
Also geht Sinika wieder zurück und findet eine Bücherei, wo sie sich ein wenig umschaut. Danach findet sie sogar noch ein Kino und als sie den Film Dead Zone sieht, denkt sie an ihre besten Freunde, bei denen sie sich bis jetzt noch nicht gemeldet hat. Schnell sucht sie eine Telefonzelle auf und wirft eine Münze ein und wählt die Nummer von Christine.
»Mrs. Vic, wer spricht da?« Als Sinika die Stimme von Christines Mutter hört, muss die Blondine automatisch lächeln. »Hallo Mrs. Vic. Hier ist Sinika«, meint das Mädchen und die Frau auf der anderen Seite der Leitung atmet hörbar ein.
»Sinika, liebes. Es ist schön deine Stimme zu hören. Wie geht es dir?«, fragt sie liebevoll und Sinika muss schmunzeln. »Sehr gut, danke der Nachfrage. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich habe nicht mehr so viel Zeit. Ist Christine Zuhause?«, fragt sie und Mrs. Vic bejaht.
»Natürlich. Ich hole sie sofort. Christine! Sinika ist am Telefon und möchte dich sprechen!«, schreit sie und die Blondine hält den Hörer vom Ohr weg.
»Nika?« Die Stimme von Christine lässt Sinika den Hörer wieder an ihr Ohr wandern. »Christi!«, sagt Sinika erleichtert. »Du solltest dich schämen, dich erst jetzt zu melden«, tadelt das Mädchen in Kalifornien und Sinika muss lachen.
»Wir haben uns zwei Tage nicht gesehen«, erinnert das blonde Mädchen ihr beste Freundin und Christine atmet schwer aus. »Zwei Tage zu viel.« Dann lachen beide und Christine fängt wieder mit dem Gespräch an. »Und, wie ist er so?«, fragt sie aufgeregt und Sinika verdreht die Augen.
»Um ehrlich zu sein, habe ich keine wirkliche Ahnung. Ich bin ihm gestern begegnet und er schien nicht so begeistert davon, eine Tochter zu haben, von der er die letzten sechzehn Jahren nichts wusste. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen«, erklärt Sinika und Christine summt leicht.
»Na ja, es ist bestimmt nicht einfach. Er muss das auch erst mal verarbeiten.« Sinika nickt zustimmend. »Du hast vielleicht recht«, sagt sie leise und wirft eine weitere Münze ein.
»Und schon irgendwelche heißen Typen kennengelernt?«, fragt Christine und Sinika muss lachen. »Nein, nicht wirklich. Aber ich habe jemanden kennengelernt, der sich selber King Steve nennt«, lacht sie und der Rotschopf in Kalifornien kichert ebenfalls.
»Nicht dein erst, oder? Was ist das denn für ein Idiot. Halt dich von ihm fern«, schmunzelt Christine und Sinika nickt, ehe ihr auffällt, dass Christine, sie ja nicht sehen kann. »Werde, ich. Der hat sowieso eine Freundin und einen komischen Freundeskreis«, erklärt Sinika.
»Das ist nur noch ein weiterer Grund. Sonst gibts keine Typen? Ist sonst noch irgendwas passiert?«, fragt Christine interessiert und Sinika bejaht. »Ein Junge ist vor zwei Tagen verschwunden. Er ist bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht«, klärt sie ihre beste Freundin auf.
»Krass. Weiß man denn, was passiert ist?«, fragt Christine besorgt. »Nein. Aber die Polizei geht von keiner Entführung aus. Er soll wohl weggelaufen sein. Keine Ahnung. Hoffentlich finden sie ihn. Und das lebend.«
Dann schweigen die beiden und Sinika ergreift wieder das Wort. »Wie geht es Kai? Ist er zu Hause?«, fragt sie. »Nein, Kai hat doch Training«, meint Christine und Sinika schlägt sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
»Stimmt ja, bei euch ist es ja noch 15:00 Uhr.« Und jetzt versteht auch Christine und muss lachen. »Dass du jetzt in der Zukunft lebst, muss ich erst mal verdauen.« Und Sinika stimmt in das Lachen ihrer besten Freundin mit ein.
»Hey, ich muss jetzt Schluss machen. Mein Kleingeld ist alle«, erklärt Sinika und sieht in das leere Portemonnaie. »Alles klar. Viel Spaß dir noch. Melde dich bald wieder«, sagt Christine und Sinika nickt.
»Werd ich. Bestell Kai schöne Grüße. Ich werde mich bei ihm auch bald melden. Machs gut.« Dann legen beide auf und nun fühlt sich das Mädchen wieder alleine und Sinika sucht ein Restaurant auf, um etwas zu essen.
Doch von weiten sieht sie nur Bradley's Big Buy, einen Supermarkt, auf den sie zusteuert. Dort sucht sie nach etwas, was sie auf der Hand essen kann und entscheidet sich für einen Donut und einen Corn Dog. Sinika setzt sich auf eine Bank und ist in Ruhe ihr essen auf.
Es ist schon spät und Sinika überlegt, ob sie langsam mal zum Trailer von Hopper gehen oder das Police Department aufsuchen soll.
Doch als ihr Blick auf ihrer Handfläche hängen bleibt, muss sie schmunzeln und schüttelt den Kopf. Oh Gott, Christine wird mich umbringen, wenn ich nicht gehe, denkt sie sich lachend und schüttelt den Kopf.
Die Adresse ist nicht mehr allzu gut zu erkennen, aber Sinika hat die Adresse vorsichtshalber auf ein Blatt Papier geschrieben.
Um nicht komplett orientierungslos in der Stadt herumzuirren, sucht sie nach einem Laden und kauft sich einen Stadtplan. Als sie die Adresse von Steve gefunden hat, die zum Glück nicht allzu weit von ihrem jetzigen Standpunkt entfernt ist, macht sich Sinika auf den Weg.
Auch wenn es schon dunkel ist, beleuchten die Straßenlaternen die Straßen und die Schülerin kann das große Haus auf der anderen Straßenseite erkennen.
Schnell überquert Sinika die Straße und bleibt vor der Haustür stehen. Unsicher, ob sie klopfen soll oder wieder gehen, wird ihr die Entscheidung abgenommen und ein lauter schriller Schrei ist zuhören.
Mit aufgerissenen Augen sieht sich Sinika um und läuft hinter das Haus. Erst sieht die 16-Jährige niemanden, erkennt dann aber eine Gestalt und geht auf die Person zu.
»Jonathan? Bist du es?« Sinika kommt dem Jungen näher und bleibt vor ihm stehen. »Sinika? Was machst du denn hier?«, fragt der Junge überrascht, da er nicht mit Besuch gerechnet hat.
»Steve hat mich zu seiner Party eingeladen. Und was machst du hier?«, fragt sie den Jungen und deutet mit einem Kopfnicken auf das große Haus mit dem Pool. »Ich... Ich suche hier nach Will«, erklärt er ihr und lässt die Kamera in seinen Händen sinken.
»Und du denkst, dein Bruder ist bei Steve zu Hause?«, fragt sie Jonathan, welcher sofort mit dem Kopf schüttelt. »Nein, ich habe ihn hier im Wald gesucht und habe dann schreie gehört. Die haben mich zu Steves Haus geführt«, erklärt er und deutet auf das Haus mit den fünf Jugendlichen.
»Ja, die Schreie habe ich auch gehört«, murmelt Sinika und sieht ebenfalls zu den Jugendlichen. Nancy schneidet gerade mit einem Messer in eine Bierdose und trinkt dann seitlich aus dieser.
»Und wofür ist die Kamera?«, fragt Sinika dann schließlich. Jonathan blickt auf seine Kamera in der Hand und lächelt dann leicht. »Ach so, ja. Falls ich irgendwas entdecke oder was Auffälliges sehe«, erklärt der Junge und die Blondine nickt verstehend.
»Soll ich dir beim Suchen helfen? Ich habe Zeit«, schlägt sie vor und zuckt mit den Schultern, während sie Jonathan liebevoll anlächelt. »Ich dachte, du wolltest zu Steve«, meint Jonathan, doch Sinika schüttelt mit dem Kopf.
»Hatte ich eigentlich vor. Aber eigentlich wollte ich nur meinen Vater ärgern, indem ich nicht nach Hause komme«, meint Sinika und muss schmunzeln. »Aber den interessiert es sowieso nicht, wo ich bin oder mit wem.«
Jonathan betrachtet das Mädchen und nickt leicht. »Ich bin noch gar nicht dazu gekommen dich zu fragen, wieso du eigentlich hierhergezogen bist.«
»Meine Mom ist vor kurzem verstorben und nun bin ich zu meinem Vater gezogen«, erklärt die 16-Jährige und Jonathan nickt wieder.
»Wer ist denn dein Vater? Vielleicht kenne ich ihn?«, fragt der Junge und Sinika muss auflachen. »Davon gehe ich aus. Es ist der Chief.«
»Was echt? Hopper?«, fragt Jonathan unglaubwürdig nach und Sinika nickt zustimmend. Dann hören die beiden wieder schreie und Sinika und Jonathan schauen wieder Richtung Pool und sehen wie Carol im Pool schwimmt und Tommy H. ins Wasser springt.
Dann wird Nancy in den Pool geschubst und Steve springt ihr nach. Jonathan hebt seine Kamera an und möchte davon ein Foto schießen, doch Sinika hält ihn auf, indem sie ihm eine Hand auf die Schulter legt.
»Mach das nicht. Das ist gruselig. Außerdem hat das nichts mit Will zu tun.« Sinika schüttelt mit dem Kopf und lässt Jonathan wieder los. Jonathan ist mit sich selbst am ringen, was er tun soll, hebt die Kamera aber wieder an und schießt ein Foto.
Sinika schüttelt mit dem Kopf und entfernt sich von Jonathan. »Ich geh dann mal. Bis morgen Jonathan.« Doch der Junge scheint sie nicht mehr wahrzunehmen und schießt weitere Bilder.
Zum Glück findet Sinika den Weg wieder zurück und als sie die Hawkins High School sieht, atmet sie erleichtert ein uns aus. Ich hab mich nicht verlaufen, denkt sie erleichtert und geht Richtung des Trailers von Hopper.
»Sinika, bist du das?« Die Angesprochene quiekt erschrocken auf und dreht sich zu der Stimme um. »Oh, Sie sind es nur, Officer Callahan.« Sinika legt sich eine Hand auf ihr Herz und lächelt dann leicht.
»Was machst du hier? Es ist schon spät und du solltest nicht alleine draußen unterwegs sein. Vor allem nicht, wenn Will noch vermisst wird«, erklärt er besorgt und geht auf die Schülerin zu.
»Ich war noch unterwegs und habe wohl etwas länger gebraucht als gedacht.« Dabei schmunzelt sie und Phil Callahan erwidert es. »Komm, ich bring dich nach Hause«, meint er und die beiden setzten sich in Bewegung.
»Nennen Sie es nicht mein zu Hause«, flüstert Sinika geknickt und sieht auf ihr Füße. »Mein zu Hause ist in Kalifornien. Nicht hier und vor allem nicht bei Hopper.«
Officer Phil Callahan weiß nicht, was er sagen soll und schweigt. Als die beiden den Trailer erkennen, dreht sich Sinika zu Phil Callahan um und lächelt dankbar. »Danke, dass Sie mich hierher gebracht haben. Ich werde bei Hopper ein gutes Wort für Sie einlegen.«
Der Officer lacht und nickt dankend. »Schlaf gut, Sinika.« Das Mädchen nickt und geht weiter zum Trailer. »Sie auch.«
Sie dreht sich noch mal zu dem Mann um und winkt ihm zum Abschied. Und auch hier wartet der Officer wieder drauf, dass das Mädchen im Trailer verschwindet. Drinnen zieht sich Sinika ihre Jacke und die Schuhe aus und verschwindet im Badezimmer.
Jim Hopper scheint nicht da zu sein, da auch sein Auto nicht zu sehen war.
Nachdem sich Sinika die Zähne geputzt hat zeiht sie sich ihre Schlafsachen an und setzt sich auf das Schlafsofa. Sie legt sich hin und deckt sich zu. Mit einem letzten Gedanken daran, wo sich ihr Vater wohl rumtreibt, schläft sie ein.
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