💭 thirty seven
»Aber die Therapien hier schlagen alle nicht an und deswegen erkundigen sich meine Pflegeeltern nach Therapiemöglichkeiten im Ausland. Wenn sie was gefunden haben, werde ich scheinbar Korea verlassen und hoffentlich wird es besser werden. Ich möchte niemanden mehr zur Last fallen...« Mit einem Lächeln sah er zum Jüngeren, konnte erkennen, wie sehr ihm die ganze Sache scheinbar zu schaffen machte. Jedenfalls wirkte Felix nachdenklich, war zwar ruhig, wie sonst auch, aber schien mit sich zugleich auch zu kämpfen, was er sagen sollte.
»Guck nicht so. Es wird wohl ab jetzt besser werden... Ich hab akzeptiert, dass ich nicht so bin, wie die anderen und dass daran etwas machen sollte, um andere nicht noch mehr zu schaden.« Felix nickte daraufhin nur, weil ihm noch immer die Worte fehlten, die er zu solch einem Thema sagen konnte. Er war vollends überfordert und obwohl Hyunjin sagte, dass Chan daran leiden könnte, fühlte es sich nun noch einmal beschwerlicher an dies von ihm selbst zu hören. »Wenn ich nichts dagegen mache, kann mich das sogar hinter Gittern bringen. Ich könnte ohne schlechtes Gewissen Menschen einfach umbringen und würde es nicht als vollkommen falsch ansehen, was ich tue.«
»Sehr beruhigend...«
Leise kichernd stieß Chan die Luft aus und wandte seinen Blick dann aus dem Fenster. Er hatte nicht mehr sonderlich viel zu sagen, dass all das, was er ihm sagen wollte, hatte er bereits getan und somit würde er einfach auf eine Reaktion von Felix warten, ehe er schon bald gegen würde. Einige Wochen würde er zwar noch in die Schule gehen, aber sobald er einen Therapieplatz bekam, würde er aus Felix' Leben verschwinden und er scheute sich auch nicht davor, ihm nicht mehr zu schreiben. Es würde wesentlich besser sein, wenn er nicht noch mehr Unheil in seinem Leben anrichtete.
»Und in meinen Augen ist es auch richtig, dass wir dann keinen Kontakt mehr haben. Ich weiß nicht, wie schwer es für dich wird, jemanden gehen zu lassen, wenn man Gefühle für diejenige Person hat... Aber du hast Jisung und auch Hyunjin, die dich nicht gehen lassen würden. Ich wäre wohl nie in der Lage deine Gefühle erwidern zu können, weil ich allein schon an Freundschaften scheitere. Es tut mir leid, Felix.« Jedoch hatte der Jüngere in diesem Moment nicht einmal mehr daran gedacht, dass er noch immer einen Crush auf Chan hatte, der allerdings so langsam abklang und er sich somit auch von seiner Leine, wie der Ältere es beschrieb, losreißen konnte. Felix war frei und somit tat es auch nicht mehr so sehr weh, weil die Erkenntnis doch recht schnell kam, dass er nicht einmal mehr diese Worte gebraucht hatte.
»Ich weiß... Mach dir um mich keine Sorgen. Vielleicht trifft man sich ja ein zweites Mal irgendwann im Leben. Danke, dass du mir davon erzählt hast. Das ist wirklich nicht selbstverständlich und ich verzeih dir auch für das, was du getan hast.« Zum ersten Mal konnte Felix ihm in die Augen sehen, ohne dass es ihm unangenehm war. Er fühlte sich ihm nicht unterlegen und hatte auch keine Angst, dass Chan ihm schaden würde. Es war absurd, aber die wenigen Tage hatten ihn wirklich dazu gebracht zu einem gewissen Teil der alte zu werden.
»Zwar hab ich dank dir gesehen, wo ich niemals Enden möchte, aber es war auch eine wichtige Erkenntnis, die jeder wohl einmal machen muss, um zu sehen, dass jeder auf seine eigene Art und Weise eine schlimme Zeit durchmachen kann. Am Ende wird es allerdings doch irgendwie wieder gut.« Am liebsten hätte Chan ihm zu gestimmt. Leider hatte er so eine Erfahrung nie machen können, dass er da mitreden konnte.
»Aber Jisung passt gut auf dich auf, dass dir das kein zweites Mal passiert. Das würde er nicht noch einmal zu lassen wollen.«
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