🐶 zweiundzwanzig 🐰
Glücklicherweise gab es am nächsten Tag gute Nachrichten. - Auch wenn es wohl besser gewesen wäre zum heutigen Schulunterricht zugehen, entschied sich Changbin dagegen. Zugleich war es auch ein bisschen unfair, denn er hatte Chanmi zur Schule gebracht, aber ihr versprochen, dass er sie nach dem Unterricht direkt abholen würde und sie dementsprechend nicht bis spät nachmittags dort verbringen musste. - Am Vormittag war er nämlich ins Krankenhaus gegangen, um sich nach seinen Eltern zu erkundigen. Seine Mutter wurde heute Morgen bereits von der Intensivstation auf eine normale Station verlagert. Ihr Zustand war nicht mehr derartig kritisch gewesen, dass sie um ihr Leben bangen musste. Anders war es aber mit seinem Vater gewesen, der noch einige Tage auf der Intensivstation verbringen musste.
Jedenfalls solang, bis er wieder eigenständig atmen konnte.
„Was hältst du davon, wenn wir etwas essen, wenn wir deine Schwester abgeholt haben?", schlug Seungmin vor. Auch er war heute nicht in die Schule gegangen. Zwangsweise hatte er seine Mutter vorgespielt, dass es ihm nicht gut und so wie es ausschaute, hatte keiner seiner Elternteile mitbekommen, dass sie Besuch hatten. Vielleicht war die Schauspielerei ein bisschen waghalsig, das musste er schon zugeben. Aber anders hätte er sich nicht von der Schule befreien können und schwänzen kam für ihn nie wirklich infrage. Davor hatte er einfach viel zu sehr Angst, was ihn dann erwarten würde.
„Ich hab kein Geld mit dabei und zu mir zu gehen, ist mir zu stressig, weil ich ganz genau weiß, wie sehr mich Chanmi nerven wird."
„Ich kann euch auch etwas kaufen. Das ist vollkommen in Ordnung!"
„Ist schon okay, ich hab nicht wirklich Hunger."
Doch für Seungmin war das Thema in dieser Hinsicht beendet, dass sie sich etwas zu essen holen würden. Ganz egal, ob es Changbin unangenehm war. Freunde machten das und dementsprechend würde er ein nein auch nicht akzeptieren können. Außerdem wusste er, dass der Ältere nichts gegessen hatte, genauso wenig wie er selbst und wenn er ehrlich war, hatte er langsam aber sich doch schon ziemlich Hunger.
„Dafür hab ich aber Hunger! Also kauf ich uns nachher allen etwas", gluckste der Rothaarige und schmiegte sich wieder einmal an den Arm von Changbin, dem nur ein leises Seufzen entglitt. Er wollte sich wirklich sicher sein, dass es dem Älteren gut ging. Vielleicht war sein Verhalten in dieser Hinsicht ein kleines bisschen zu viel, aber er mochte das Gefühl einfach, wenn Changbin lächelte und dass es zum Teil wegen ihm war. Keinesfalls wollte er zeigen, dass er mehr Geld als er hatte, nur irgendwie wollte er sich revanchieren für das, was der Ältere für ihn tat. Das fing mit gestern Abend an, dass sie sich viel unterhalten hatten, denn das lenkte Changbin zugleich ab, aber kein einziges Mal hatte einer von ihnen noch einmal dieses ganze Thema erwähnt, was gestern passiert sein könnte. Wahrscheinlich war das auch besser so gewesen, denn nur so konnte Changbin es bis heute verdrängen. Dabei war Verdrängung nie etwas Gutes. Die ständigen Fragen was passiert war, wieso dies passiert und was genau mit seinen Eltern jetzt war, hätten ihn mehr als nur aufgefressen.
„Manchmal weiß ich echt nicht, ob ich dich süß finden soll.", grummelte Changbin leise vor sich hin, der sich innerlich hoffte, dass man seine Worte nicht allzu gut verstanden hatte. Nicht wirklich hatte er darüber nachgedacht, was er sagte, noch wusste er woher diese Worte aus ihm kamen. Ja, manchmal fand er Seungmin schon putzig. Vor allem dann, wenn er sich an seinen Arm schmiegte und leicht lächelte. Das Lächeln verblieb jedoch, auch wenn sich der Jüngere ziemlich schnell von ihm trennte, denn er wollte Changbin nicht wirklich nerven. Vor allem wollte er ihm das Laufen nicht erschweren dadurch.
„Du kannst mich süß finden, Binnie~"
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