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ใ€Œ๐—ž๐—ถ๐—บ ๐—ฆ๐—ฒ๐˜‚๐—ป๐—ด๐—บ๐—ถ๐—ปใ€

Tatsรคchlich hatte ich es irgendwie hinbekommen diesen Vortrag รผber die Bรผhne zu bringen. Ganz davon abgesehen, dass ich nur gestottert hatte, dachte, man wรผrde mich jederzeit gleich auslachen und selbst als er vorbei war, hatte ich das Gefรผhl, dass wir eine schlechte Note allein wegen mir bekommen wรผrden. Somit wuchs auch das schlechte Gewissen recht schnell in mir, zwang mich mit Selbstvorwรผrfen zu bewerfen und hatte bereits damit abgeschlossen, dass Hyunjin jemals wieder ein Wort mit mir sprechen wollte. Es war ein beklemmendes Gefรผhl, obwohl ich zufrieden sein sollte. Glรผcklich darรผber, dass ich mich meiner Angst gestellt hatte und doch zwang sie mich wieder in die Knie, gab mir einen erneuten Grund mich selbst zu hassen. Egal, was ich machte, ich wรผrde nie auch nur ansatzweise glรผcklich sein kรถnnen.ย 

โ€žSei stolz auf dich!", munterte mich der Junge auf, weswegen ich mich so fรผhlte. Nicht, dass es seine Schuld war, aber wegen ihm machte ich mir einfach einen zu groรŸen Kopf.ย 
In mein Sichtfeld huschte eine kleine Flasche Wasser, die Hyunjin zu mir geschoben hatte. Ich hatte ihm niedergeschlagen erzรคhlt, dass ich etwas zu trinken, dank der Aufregung, vergessen hatte und somit dachte ich auch, dass ich jeden Moment umkippen wรผrde. Zwar war das nur wieder dieses Denken gewesen, was sich nicht bewahrheitete, aber ich hatte Kopfschmerzen bekommen, welche sich langsam aufbauten und somit immer stรคrker gegen meine Schlรคfen drรผckten.ย โ€žDas ist fรผr dich. Du solltest wirklich etwas trinken. Dein Haut ist blasser als sonst, als wรผrde es dir nicht gut gehen." Dabei wรผrde Wasser wohl nicht sonderlich viel bringen. Es lag an dem Schlafmangel. Einerseits, weil ich mir Horrorszenarien des heutigen Vortrags ausmalte, andererseits war es, wie es immer der Fall war, meine Gefรผhle zu Hyunjin. Ich wรผrde lรผgen, wenn ich sagte, dass es nicht schlimmer wurde, seitdem ich mit ihm sprach. GenieรŸen tat ich es dennoch. Wer wusste schon, wie es in ein paar Tagen aussah?

ย โ€žD-Das h-h-hรคttest du n-nicht tun m-mรผssen.", gab ich leise murmelnd von mir. Dabei sah ich Hyunjin fรผr einen Sekundenbruchteil in die Augen und spรผrte sofort, dass dieser ein Nein nicht akzeptieren wรผrde. Wohl eher wรผrde er solang bei mir verbleiben bis ich auch nur den kleinsten Schluck getrunken hatte. Es war aufmerksam, aber ich fรผhlte mich schlecht, dass er sich um so jemanden wie mich Mรผhe gab. Ich wรผrde ihm niemals das zurรผckgeben kรถnnen, was er bisher fรผr mich getan hatte. Man konnte es sich wie ein Weg vorstellen. Wรคhrend Hyunjin drei Schritte auf einmal tat, war ich gerade einmal dabei einen Einzigen zutun, weil ich dreimal nachdachte, was ich tat. Und wenn ich zum Entschluss kam, dass ich einen Schritt setzte, รผberlegte es ein weiteres Mal, ob es wirklich richtig war diesen Schritt zu setzen.

Ich wollte Hyunjin nicht unterstellen, dass ein schlechter Mensch war. Ich war einfach nur sehr sensibel, was das anging. Ich wollte nicht verletzt werden, im eisigen, noch so dรผnnen Eis einbrechen und daran ersticken, wenn ich jemanden an mich heranlieรŸ.ย 

โ€žDu hast es verdient, also sind wir quitt."ย 

Somit schraubte ich etwas widerwillig den Plastikverschluss auf, sah noch einmal unsicher zu Hyunjin, der mich auffordernd anlรคchelte, ehe ich tatsรคchlich ansetzte und einige, kleine Schlรผcke zu mir nahm. ZugegebenermaรŸen hatte ich wirklich Durst, was mir in diesem Moment bewusst wurde.

โ€žW-Wieso?", fragte ich. Ich hatte nichts fรผr ihn getan, dass er sich revanchieren musste, noch etwas anderes. Viel eher war ich so wie immer. Zurรผckhaltend. Nicht gesprรคchig. Langweilig fรผr andere. Es hatte sich nicht viel verรคndert. In meinen eigenen Augen jedenfalls.ย 
โ€žDu hast dich versucht zu รถffnen." Doch ich lieรŸ seine Worte eher unkommentiert, legte meine Stirn dafรผr in Falten. Mein Herz machte einen Hรผpfer, welches dann sofort schneller und fester gegen meine Brust schlug. Es tat fast weh, wenn ich mich zu sehr auf meinen Herzschlag konzentrieren wรผrde.ย โ€žEs kann gut sein, dass ich es รผbertrieben sehe, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es fรผr dich ein paar anstrengende Tage waren... Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob du รผberhaupt weiter mit mir zutun haben mรถchtest."ย 

In mir schrie alles. Glรผck. Angst. Unsicherheit. Eine Mischung aus verschiedenen Dingen, die ich nicht bei genauem Namen kennen konnte, weil sie ineinander รผbergingen. Lediglich mein Lรคcheln wurde breiter, aber ich war unfรคhig zu reden. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Es fรผhlte sich an, als wรคre es ein Traum, welchen ich schon drei oder viermal getrรคumt hatte. Aber nicht wie die Realitรคt, die sich vor meinem eigenen Auge abspielte.ย 

โ€žIch schรคtze, dass ist wohl ein Ja.", kicherte Hyunjin, weswegen ich mir auf die Lippe biss. Vielleicht lachte er mich aus und meinte es nicht einmal ernst mit mir? Die positiven Gefรผhle rรผckten in den Hintergrund, mein Lรคcheln erstickte. Die Unsicherheit kehrte in mir zurรผck. Ich konnte mich jedoch zu einem Nicken zwingen. Eines, welches wohl nicht sonderlich bemerkbar war und ich somit ebenso wenig sicher war, ob es nur eine Bewegung war, die ich mir selbst einbildet oder ob Hyunjin diese zumindest im geringsten wahrgenommen hatte.ย 

โ€žWenn dir danach ist, du kannst mir jederzeit schreiben, wenn es fรผr dich in Ordnung ist!", meinte er noch, ehe es klingelte und somit auch die Mittagspause fรผr beendet erklรคrt wurde. Es wurde lauter, der Raum fรผllte sich und meine Kopfschmerzen schienen ab diesem Zeitpunkt ihren Hรถhepunkt erreicht zu haben. Wenn ich welche hatte, dann war ich derartig gerรคuschempfindlich, dass regelrecht alles diese Schmerzen verstรคrken konnte. Ein einzelnes Gesprรคch war davon oft nicht betroffen, aber so, wie die Situation jetzt war, dass alle wieder in den Raum kamen und wirr umherredeten, lieรŸ alles schlimmer werden. Fรผr einige Minuten war es sogar so schlimmer, dass ich meine Augen schlieรŸen musste, weil ich nicht mehr ganz so scharf sehen konnte, was in mir wiederum Panik aufkommen lieรŸ, weil mein Kรถrper auf einmal nicht so richtig mehr funktionierte.ย 

Meine Existenz war einfach eine reine Zumutung.ย 

Als ich meine Augen wieder รถffnete, der GroรŸteil wieder ruhig war, saรŸ Hyunjin schon wieder auf seinem Platz im anderen Ende des Raumes. Mir fiel auf, das ich ihm nicht einmal mehr auf seine Aussage geantwortet hatte, besser gesagt ich hatte nicht einmal etwas erwidern kรถnnen. Doch ich wollte ehrlich zu mir selbst sein, es wรผrde viel zu lang dauern, ehe ich Hyunjin schreiben wรผrde und somit hรคtte ich das Interesse, welches er fรผr mich noch hatte, vollends verspielt.ย 

Also erlischt auch der letzte Funken an Freude.

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