𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟤𝟧

Taehyung PoV

Ich saß entspannt auf meinem Schreibtischstuhl und sah mir die Fotos, die ich in der letzten Zeit so gemacht habe. Dabei versuchte ich mich für welche zu entscheiden, die gut für meine Mappe sind, welche hauptsächlich aus künstlerischen und ästhetischen Bilder bestehen soll. Für ein paar solcher Fotos bin ich heute morgen verdammt früh aufgestanden, um den, im Licht der aufgehenden Sonne, schimmernden Tau an den kleinen Spinnenweben zu fotografieren. Diese Weben befanden sich außerhalb meines Fensters und waren nicht so gut zu erreichen, aber die Bemühungen haben sich ausgezahlt.

Die Fotos waren teilweise wirklich gut, zwar nicht alle, aber ein paar und das würde schon reichen. Während ich also die einzelnen Bilder in meiner Galerie betrachtete, kamen plötzlich Bilder zum Vorschein, von denen ich vollkommen vergessen hab, dass ich sie gemacht habe. Doch jetzt, wo ich sie genauer besah, kam mir der Grund für diese Fotos wieder in den Sinn:

Diese braunen Augen, sie hatten mich heute Mittag völlig aus dem Konzept gebracht. So unschuldig und voller Freude, ich musste sie einfach auf ein paar Bildern festhalten, unbemerkt natürlich.
Ich wollte es ganz heimlich machen, damit er ja nichts von meinem Vorhaben mitbekam. Er soll nicht wissen wie sehr ich seinem Blick bereits verfallen bin, wie sehr das Glitzern in dem tiefen Braun mich zum Lächeln bringt.

Und dieses Glitzern kommt auf den Fotos noch mehr zum Vorschein, es springt förmlich aus dem Geräterahmen heraus um jeden in seiner Umgebung mit diesem Strahlen anzustecken. Mein Grinsen wurde breiter, meine Gedanken drifteten immer weiter ins Nichts und verloren sich regelrecht in diesen freundlichen, liebenswerten Augen.

Sie haben irgendwas an sich, was meinen gesamten Verstand benebelt, ihn gefangen nimmt und nur widerwillig wieder gehen lässt. Es kommt mir vor, als habe ich endlich das gefunden, wonach ich mich schon mein Leben lang gesehnt habe. Als sei ich nun vollständig und als sei das Gefühl der Leere verschwunden.
Lacuna. Ein lateinischen Wort stehend für einen fehlenden Platz, sich nicht vollständig fühlen.

Doch ich bin dieses Gefühl jetzt los, ich fühl mich nun ganz, vollstandig.
Und es ist so ein tolles Gefühl, diese Fülle in einem, ausgelöst durch jemand ganz besonderes, jemand der das fehlende Puzzleteil ersetzt hat und das Puzzle schließlich vollendet hat.

Wie ein Idiot grinsend sah ich weiter die Bilder von Jungkook an, die ich heimlich während unserer Einkaufstur gemacht habe. Ich war so fasziniert von diesem Grinsen und seinen traumhaft schönen Augen, er schien das Universum in ihnen zu halten...

,,Sag mal...sind das Bilder von Jungkook?" Eine helle, neugierige Stimme drang an meine Ohren und ließ mich zusammenzucken, wobei mir meine Kamera beinahe aus den Händen gefallen wäre. Im letzten Moment konnte ich sie jedoch noch fangen und drehte mich dann zu demjenigen um, der es für nötig gehalten hat, mich so erschrecken zu müssen.

Und neben mir stand kein geringerer als mein bester Freund Jimin, der mit vor Neugier glänzenden Augen die Bilder auf dem kleinen Bildschirm betrachtete.

,,Was!? Nein..", meine Wangen nahmen gefühlt den tiefsten Rotton an was den etwas Älteren zum Schmunzeln brachte. ,,Ich schwöre! Du hast dich sicher bloß verguckt!"
Meine Versuche Jimin vom Gegenteil seiner eigentlichen richtigen Vermutungen zu überzeugen, liefen alle ins Nichts. Er glaubte mir nicht, nicht eine einzige Sache die ich versuchte ihm zu verklickern.

,,Gib es einfach zu Tae, da ist doch nichts schlimm dran.", aufmunternd klopfte mein bester Freund mir nach unser etwas längeren Diskussion, ob der Junge auf meinen Bildern nun Jungkook ist oder nicht. ,,Da ist wohl was schlimm dran! Ich hab die Fotos ohne seine Einverständnis gemacht, sowas ist strafbar. Datenschutz und so.." ,,Also hast du Bilder von ihm gemacht?" Verdammt. Jedes Mal. Jedes verdammte Mal falle ich auf ihn herein, dabei müsste ich seine Maschen und Tricks doch mittlerweile kennen.

,,Ja, ja ich habe Bilder von ihm gemacht, aber nur weil ich ihn nicht die ganze Zeit wie so ein Spanner begaffen wollte, verstehst du?" Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber das spielt jetzt keine Rolle. Er begann zu lachen, während seine Finger nach meiner Kamera langten, vermutlich um die Jungkook-Bilder durch zu schauen.
,,Ich hab mir ein bisschen mehr Unterstützung und Verständnis von meinem besten Freund erhofft!", beschwerte ich mich schließlich, als der Junge immer noch nicht aufgehört hatte zu lachen.

,,Ja ja, red du nur. Aber deine Bilder sind echt gut geworden, die kann ich sicher Jungkook zeigen!", begeistert von seiner eigenen Idee wollte der Kleinere sich schon verdünnisieren, doch ich hielt ihn mit vor Entsetzen geweiteten Augen auf und drückte ihn auf mein Bett.
,,Das lässt du mal schön bleiben, klar? Es reicht schon, dass du davon Wind bekommen hast, und ich würde es wirklich schätzen wenn du einmal deinen Mund halten würdest, damit niemand jemals davon erfährt. Ich werde die Bilder einfach wieder löschen und du vergisst das am besten, in Ordnung?", auffordernd hielt ich Jimin meine Hand hin, mit der Hoffnung er würde sie ergreifen und so tun als habe er diese Bilder nie gesehen.

,,Okay, ich werd so tun, als würden diese Bilder nicht existieren, aber tu mir den Gefallen und lösch sie nicht. Dafür sind sie zu guck.", er lachte wieder, während er meine Hand wie bei einem Millionen-Deal ergriff und sie voller Überzeugung schüttelte.
Irgendwie macht mir sein ständiges Gelache Angst. Natürlich bin ich es gewohnt ihn glücklich und fröhlich durch die Welt wandern zu sehen, aber heute schien er besonders gut drauf zu sein.

,,Wieso grinst oder lachst du eigentlich die ganze Zeit so?"
Ich ließ seine Hand los und war gespannt auf seine Erklärung, die vermutlich wie immer, aus ein paar Wörtern bestehen wird.

,,Nichts besonderes, es hat mich einfach gefreut, dass ich heute mit Hobi und Jo tanzen konnte." Während diese Worte seinen Lippen verließen, strahlten seine Augen und es war schön mit anzusehen wie er sich über die kleinen Dinge im Leben freut.

,,Ich muss jetzt los! Ach das hier ist noch deins!", rief Jimin während er fluchtartig aus dem Raum rannte und ein Stück Stoff auf den Boden flattern ließ. Ich wusste direkt worum es sich bei dem Stück Stoff handelt, weshalb ich Jimin aus vollem Halse mit einem belustigten Unterton in der Stimme nachbrüllte:,,Park Jimin, ich wusste doch dass du dieses T-Shirt genommen hast!"

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