Your sick

"Kommst du mit mir runter?", fragte Namjoon nach einer Weile vorsichtig, woraufhin Jungkook sich zaghaft von ihm löste und nickend versuchte seine Haare zu bändigen. 
"Okay, die Parks hat Mama weggeschickt", erklärte der Ältere, "sie hat sich Sorgen um dich gemacht." Jungkook zuckte mit den Schultern, eigentlich mochte er die Parks, vorallem Jimin, sie waren seit mehr als zwei Jahren sehr gut befreundet.

"Versteh schon", murmelte er und konnte sich nicht leugnen, dass er sich Taehyung nicht für einen Augenblick in dieser Situation vorstellte. Er hätte sich wohl aus Schuldgefühlen verantwortlich gefühlt und sich kleinlaut entschuldigt. 
Taehyung war leise, aber wenn er etwas sagte, dann waren es eigentlich immer gute Dinge. Er hatte einmal zitiert, man solle seinen Mund geschlossen halten, wenn man nichts schönes zu sagen hätte und nach diesem Motto hatte er auch gelebt.

Jungkook schüttelte den Kopf um die Gedanken an ihn loszuwerden.

Er merkte gar nicht richtig, wie er neben seinem Bruder die Treppen hinunterging, so sehr war er darauf konzentriert, die aufkommenden Erinnerungen abzublocken. 

"Jungkook geht's dir gut?", fragte die Schwarzhaarige, die in der Küche kniete, als sie die Treppe hinunter kamen. "Ich hab' die Scherben zusammengesammelt. Ist dir etwas passiert?" 
"Danke Mama", murmelte Jungkook. Sein Hals war trocken und schmerzte beim Reden. 
"I-Ich, sorry wegen dem Geschirr", meinte er dann stockend.
"Das ist unwichtig, Hauptsach dir geht es gut", sagte sie sanft. Da fiel ihr Blick auf den grauen Verband. "Hast du dich-" "Mir geht's gut. Die sind nicht tief", log der 15-jährige noch bevor seine Mutter zu Ende sprechen konnte. 
"Nein", sagte Namjoon und klang schon fast professionell, wie er seinem Geschwister widersprach. "Nein, ihm geht es nicht gut", bekräftigte er seine Aussage und schaute zu seiner Mutter.

Jungkook mochte seinen Bruder, aber in diesem Moment hätte er ihm am liebsten eine Geklatscht. Vielleicht auch zwei.

Mit einem musste-das-wirklich-sein-Blick schaute er den Brillenträger an und wandte sich dann augenverdrehend an seine Mutter, die ihn schon wissend anblickte. 

"Weisst du ich bin nicht blind Jungkook", seufzte sie, "Doktor Kim hat mir die Diagnose geschickt, die er erstellt hat. Du hast paranoide Schizophrenie, das ist mir durchaus bewusst." "A-Aber-", fiel ihr der Schwarzhaarige ins Wort. 
"Nein Jungkook. Es gibt kein Aber. Die Diagnose mag frühzeitig sein, aber keinesfalls unnötig oder verwerfenswert", ihre Stimmer wurde immer gebrechlicher, "Ich will doch nur das es dir gut geht. Ich will einfach, dass du gesund wirst mein Sohn." 
"Das kann nicht dein ernst sein", sagte ich wütend und fuhr mit der Hand in ihre Richtung. 
"Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du mich für krank hältst. Weisst du wer krank ist? Ihr! Wie könnt ihr einen Jungen, der 11 verdammte Monatelang in unserem Haus ein und aus gegangen ist übersehen! Ich bin doch nicht beklopt! Ich weiss, was ich gesehen habe!

Frustriert stampfte er davon, liess seine Mutter mit verdattertem Gesichtsausdruck am Boden knienden in der Küche zurück und rannte die Treppe nach oben in sein Zimmer.
Er konnte nur noch hören wie Namjoon "falsche Wortwahl, Mom", kommentierte, dann brüllte er seine ganze Wut raus, was die leisen Geräusche von unten übertönte.

"Paranoide Schizophrenie, Pah! So ein Blödsinn!", dachte Jungkook wütend. 
Taehyung war echt verdammt nochmal! Es war doch total normal, alles was er all die Monate gemacht hatte, soll auf einmal nie geschehen sein, nur weil sich sein dämlicher Bruder nicht an ihn erinnern konnte. Doch das hiess doch noch lange nicht, dass Jungkook verrückt sein sollte.

Frustriert drehte er sich zu seinem Bett um und wollte sich eigentlich darauf legen, als er Inne hielt.
Wie zu Stein erstarrt, gaffte er regelrecht auf das weisse Bettlaken, das beschmiert worden war. Zerbrochene Kreide lag auf dem schwarzen Bett verstreut. Als er genauer hinsah, erkannte er erst, dass ein weisser Schriftzug auf sein Bettlaken gezogen worden war. 

"Jungkook, schrei mal nicht so", beschwerte sich Namjoon, der auf einmal in der Zimmertür aufgetaucht war. Schon wieder war es geschehen. Erneut hatte er seinen Mund aufgemacht, ohne es richtig gemerkt zu haben. Dann fluchte sein Bruder leise und trat ein paar Schritte nach vorne neben den Jüngeren. "Verdammt, was hast du bitte angestellt", fragte Namjoon sichtlich irritiert und las dann leise vor:

"Stay alive"

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