Im Jahr 1996

In der großen Halle von Hogwarts waren noch hier und da vereinzelnde Schüler, die was aßen. Drei von ihnen waren Aeryn, Selenia und Daphne. Sie hatten ihre erste Zeitreise ohne große Verletzungen überstanden, nur ein paar Prellungen, Schnittwunden und blauen Flecke. Diese konnten sie mit einigen der magischen Pflanzen von Daphne und einer Zutat von Snape heilen.

Professor Snape hatte den Verlust eins seiner geliebten Zutaten leider bemerkt, weswegen die drei Mädchen ständig auf der Hut waren. Der einzige Vorteil, den die drei Unruhestifter hatten, war, dass Professor Snape immer erst Harry Potter verdächtigte.

„Aeryn kannst du mir bei Verwandlung helfen?", fragte Selenia leise.

„Warum flüsterst du, wenn ich dir nur Nachhilfe geben soll?"

Schweigend verstrich einige Sekunden, bis Selenia grinste.

„Das ist keine Nachhilfe, ich will ein Animagus werden"

„Pshh Snape kommt", flüsterte Daphne ihren Freundinnen zu.

Mit wehendem Umhang schritt Professor Snape zielgerichtet auf die drei Schülerinnen zu.

„Wenn das nicht Miss Black, Miss Blackwood und Miss Steward sind. Ihr habt nicht zufällig mitbekommen, wie eine Murtlap-Essenz verschwunden ist. Oder wie hat er sonst Beine bekommen?"

„Einen Zauber für Beine an Gegenständen kenn' ich gar nicht", sagte Daphne, ohne einen Gedanken zu verschwenden, was für ein Unsinn das war.

„Miss Steward, einen solchen Zauber meinte ich nicht. Sie", er hielt kurz inne und besann sich eines Besseren.

„Sie sollten lieber in den Unterricht gehen, vielleicht schaffen sie es, ihre Dummheit mit konstitutiven Wiederholungen auszugleichen"

Beleidigt zog Daphne einen Schmollmund und sah zu ihren Freundinnen.

„Professor Snap, vielleicht hat Potter sich einen ausgeliehen, weil er auf den Abenteuern zu große Angst vor Verletzungen hat" versuchte es diesmal Selenia, die Aufmerksamkeit auf andere zu lenken.

„Miss Black, das habe ich bereits getan. Es sieht mir eher so aus als wäre es einer von euch gewesen"

Diesmal lagen alle Augen auf Aeryn.

„Miss Blackwood, haben Sie mir etwas zu sagen?" Aeryn schluckte ihren bissigen Kommentar runter.

„Nein Professor. Ich weiß leider nichts darüber." Severus Snape zog die Augenbauen zusammen und begutachtete die drei nochmal. Bevor er schnaubend, mit wehendem Umhang, die große Halle verließ.

„Das war knapp ...", murmelte Selenia und stand auf. „Wir müssen los ... wir haben jetzt Kräuterkunde"

Begeistert das zu hören sprang Daphne auf. Auch Aeryn machte sich bereit, mit einem Gesichtsausdruck als hätte man ihr die schlimmste Strafe der Welt verpasst.

„Hör auf, so griesgrämig zu sein. Nur weil du keinen grünen Damen hast, heißt, dass es keinen Spaß macht."

„Es macht keinen Spaß, wenn man ständig Ärger bekommt, weile eine Pflanze gestorben ist." Gab Aeryn von sich.

„Dabei sollten Pflanzen doch voll dein Ding sein. Es ist ja eher eins der weiblichen Künste der Magie." Mischte sich eine sehr wohlbekannte Stimme ein. Draco Malfoy. Ohne auf eine Antwort zu warten, lief er lachend an uns vorbei.

„Arsch", sagten Selenia und Aeryn gleichzeitig.

„Aber ein gutaussehender" schwärmte Daphne ein wenig. Die angewiderten Blicke ihrer Freundinnen übersah sie einfach.

Im Gewächshaus angekommen, suchten sie sich Plätze zusammen und fingen mit dem Unterricht an. Heute waren die Kreischbeißer dran. Wie der Name schon vermuten ließ ... kein angenehmer Start in den Tag.

Nach einigen Stunden war das Gekreische endlich vorbei. Aeryn wurde nur 2 x gebissen, aber ansonsten lief alles wie es sollte. Kräuterkunde war noch nie ihr bestes Fach gewesen, zumindest die Praxis. In der Theorie wusste sie natürlich, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Pflanzen haben. Nur konnte sie keine Ihrer Pflanzen am Leben erhalten. Einmal versuchte sie es sogar mit einem Kaktus ... welcher starb ... seitdem hielt sie sich von Grünzeug fern und überließ es Daphne.

Bis zum Nachmittag hatten sie noch Pflege magischer Geschöpfe bei dem Malfoy sich den Arm gebrochen hat und direkt zu seinem Vater rennen wollte, Zaubertränke wo Professor Snape die drei auf den Kicker hatte und dann schlussendlich nur noch 2 Stunden Ihr Wahlfach.

Sie hatten sich für den späten Nachmittag in Hogsmeade mit Koen verabredet. Da er kein Schüler mehr war, konnte er nicht das Gelände betreten.

Mit seinen Fingern trommelte er leise auf dem Tisch, während er auf seine Schwester und ihre Freundinnen wartete.

„Warum so nervös?" Fragte ihn eine Bedienung.

„Etwa ein Blind Date?", kicherte sie und hob anzüglich ihre Augenbrauen.

„Ihhh" hörte er direkt seine Schwester kreischen.

„Date? Mit dem da? Da date ich lieber Malfoy." Sagte Selenia angewidert.

Die Bedienung sah verwirrt zu den dreien und ging schweigend weg.

„Huh ... Malfoy? Ernsthaft? ..." murmelte er leise.

„Was wolltest du von uns?", fragte Daphne mit einem Lächeln auf ihren Lippen. Sie war die einzige, die wirklich nett zu ihm war. Nicht, dass die anderen zwei nicht auf seiner Seite waren. Sie würden ihn immer beschützen und immer helfen, nur ... sie waren beide wie seine Schwestern. Sie nutzen nun mal jede Gelegenheit, um ihm auf die Nerven zu gehen.

„Wir müssen wieder in die Vergangenheit"

Die Stille, die nach seinem Satz ausbrach, war beinah greifbar. Er hoffte, dass einer der Mädchen endlich etwas sagen würde. Doch keiner von ihnen sah aus als wollten sie was sagen.

„Ich ... Wir müssen zurück, diesmal nicht ganz so weit. Dort ist eine Information verloren gegangen, die das Ministerium brauch."

„Wieso sollten WIR dann dahin? DU bist bei dem Ministerium angestellt, nicht wir." Stellte Selenia ruhig fest.

„Ich brauche euch, weil ich nicht auf das Grundstück der Schule komme. Ihr müsst als Schüler nach Hogwarts und ich suche in den umlegenden Dörfern nach Hinweisen."

„Was bekommen wir dafür?" Aeryn sah ihn misstrauisch an.

„Ein Abenteuer? Wer kann schon behaupten, sein fünftes Schuljahr in einem ganz anderen Jahrhundert verbracht zu haben?"

Daphne und Selenia drehten sich zu Aeryn und fingen an, leise zu diskutieren. Nur Aeryn sah ihren Bruder weiterhin kritisch an.

„Wir sind dabei, wenn du uns dafür das gesamte Jahr Butterbier ausgibst"

Lachend stimmte Koen zu.