Moments Fade Away
Jimin
"Ich schenke dir das als Zeichen unserer Freundschaft", lächelnd blickte ich auf den kleinen Ohrring, den mir Yoongi geschenkt hatte. Er war wirklich wunderschön! Ein kleiner Ring mit einer Kette und einer silbernen Feder, die daran baumeln. Genau mein Geschmack!
"Ich weiss, das du mit Jungkook zusammen bist und er dich liebt, aber wenn du einmal einsam bist, dann komm zu mir, ich gebe dir alles wonach du dich sehnst", sprach mein Hyung weiter. Kleine Tränen bildeten sich in meinen Augen. "Wenn du etwas brauchst, musst du nur die Feder sanft berühren, deine Augen schliessen und dich von deinen Wünschen leiten lassen.
"Ich hab dich so lieb Yoongi! Danke dass du mein Freund bist!", quietschte ich und fiel ihm um den Hals.
Der Ältere lächelte verlegen und fuhr sich durch seine braunen, wirren Haare. Er wusste, dass ich etwas Streit mit Jungkook hatte. Aber nichts dramatisches. Das würde sich wieder richten. Er jammerte mich nur in letzer Zeit ständig an. Ich weiss auch nicht wieso. Das sah ihm eigentlich gar nicht ähnlich.
Schnell lief ich ins Bad um mir den Stecker anzumachen. Wow! Ich sah in den Spiegel, was zurückschaute, sah schon verdammt gut aus! Dieses Accessoire vervollständigte meinen Look perfekt.
Ich wollte auch schon freudig Yoongis Zimmer betreten, um ihm zu versichern, dass ich das Geschenk liebte, da vernahm ich ein leises Schluchtzen.
War das wirklich Yoongi? Langsam öffnete ich die Tür. Ja, da sass er, das Gesicht in den Händen vergraben, die Beine angewinkelt auf seinem Bett und weinte bitterlich vor sich hin. Der Arme? Was hatte er bloss? Ich trat näher und legte ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter. "Hyung, was ist los? Wieso weinst du denn?", fragte ich. Erschrocken fuhr er hoch und schaute mich mit seinen verweinten Augen an.
"Ich weine nicht."
Jetzt musste ich sogar schmunzeln. "Ich seh doch, das was nicht stimmt Yoongi." "Jimin, lass mich", jetzt war seine Stimme wieder kühn. Der gefühlslose Yoongi war zurück. Na toll. Was hatte ich denn bitte wieder falsch gemacht.
Ein letzes mal schniefend, wischte er sich das Gesicht mit dem Pulliärmel trocken und schaute mich dann gezwungen lächelnd an.
Ich wollte nicht. Ich wollte ihn nicht anschauen. Nicht so. Nicht wenn er sich zu einem Lächeln zwingen musste. Ein falsches Lächeln konnte ich mir sparen! Ich will etwas sagen. Doch er ist schneller.
"Du liebst Jungkook. Nicht wahr?", wollte er wissen. "Natürlich", antwortete ich. Kaum hatte ich das gesagt, fühlte ich mich schlecht. "Ich möchte nur wissen", begann Yoongi mit einer unglaublichen Traurigkeit in der Stimme, "wie es sich anfühlt." Kurz unterbrach er sich um mir tief in die Augen zu schauen. Sein Blick schein Gedanken zu Lesen. Tränen glitzerten in seinen dunklen Augen. "Ich möchte nur wissen, wie es ist, geliebt zu werden."
" Ich mein, du wirst auch irgendwann den Richtigen finden. Glaub mir, das wird schon noch kommen." Ich wollte noch etwas sagen, räusperte mich dann aber nur unatürlich laut und senkte den Blick zu Boden. Ich machte schon den Mund auf, da sprach auch schon Yoongi.
"Hey, hey Jimin, sieh mich an.
Weisst du, manchmal, da ist es einfach besser, nichts zu sagen und den Moment ausklingen zu lassen."
...
Inzwischen war es Abend. Müde drehte ich mich immer wieder im Bett herum. Wo blieb Jungkook? Ich wollte nicht allein einschlafen.
Schon seit ein paar Wochen kam er immer so spät, geduscht und völlig fertig zu mir ins Zimmer um mit mir zu Kuscheln und dann bei mir zu schlafen. Um einen Film zu schauen oder richtig zu reden blieb dann kaum noch Zeit übrig. Schliesslich konnte BTS auf zwei Schlaftabletten als Member verzichten.
Als ich ein leises Knarzen hörte, drehte ich mich zur Tür um. "Jungkook", flüsterte ich, als er näher an mich herantrat. Er ging vor mir auf dem Boden in die Hocke und drückte mir einen kurzen Kuss auf den Mund.
"Tut mir leid, wenn ich wieder so spät dran bin Baby", sagte er leise und küsste dann noch sanft meine Stirn. Ein Kribbeln zaberte sich auf meine Haut. Seine Lippen waren so unglaublich sanft! "Wo warst du denn wieder so lange?", fragte ich gähnend und suchte mir einen bequeme Position währendem Jungkook sich vor den Schrank stellte und sich sein Shirt auszog und sich dann nur mit einer Jogginghose bekleidete.
Lächelnd drehte er sich zu mir um und lief langsam aufs Bett zu. Mann, seine Frisur! Er sah einfach verdammt gut aus! "Ich war duschen."
Langsam legte er sich neben mich und nahm mich ganz fest in den Arm. Ich legte mein Kinn auf seine Schulter und schlang ein Bein um seine Hüfte.
"Du kannst doch nicht sooo lange brauchen nur um dich zu duschen", jammerte ich. Der Griff um meine Taile liess zu meinem bedauern nach. Jungkook riss mich fast von sich weg und funkelte mir böse in die Augen. "Wenn ich sage ich war duschen, dann war ich auch nur duschen verstanden!"
"Ich meinte ja nur...", brachte ich hervor und wandte meinen Blick ab. Zwei Finger griffen an mein Kinn und zwangen mit wieder in Jungkooks schwarze Aungen zu blicken. "Hör auf Jimin! Hör auf damit!", sagte er streng.
"Womit, ich will doch nur wissen...", weiter kam ich nicht. Jungkook dominanter Blick lässt mich verstummen. Stumm blinzle ich mir die Tränen aus den Augen. Wieso? Ich wollte doch nicht, dass er sich nervt. Ich wollte ihn doch nur bei mir haben. War es denn falsch, mit seinem Freund Zeit verbringen zu wollen?
"Es ist erbärmlich. Du solltest dich schämen Jimin! Wieso vertraust du deinem Freund nicht!? Liebst du mich überhaupt noch!?" Er schrie nicht. Nein, seine Stimme war kühn und schneidend. Und das machte mir mehr angst, als wenn er mich angebrüllt hätte. Viel mehr Angst.
So schluckte ich nur und befreite mich dann aus seinem starken Griff. Was war nur mit ihm geschehen? Mehr enttäuscht als wütend drehte ich Jungkook den Rücken zu und liess meine Hand zu meinem Nachtisch gleiten. Ich tastete nach dem Handy. Ein Blick aufs Display und ich wusste, dass es schon halb eins Nachts war. Dann fuhr ich mir erschöpft mit der Hand durchs dichte, blonde Haar.
Dabei verharrte ich, als ich etwas kühles mit meinen Fingerkuppen ertastete.
Der Talisman von Yoongi. Er fühlte sich schön an in zwischen meinen Fingern. In Gedanken verloren drehte ich ihn zwischen den Zeige- und dem Mittelfinger herum. Als ich mit dem Daumen darüberstrich ertastete ich etewas, das sich falsch am Platz anfühlte, nicht dazupasste. Vorsichtig nahm ich den Ohrenring ab. Da erkannte ich, was von Hand mühsam in den Ring geritzt worden sein musste.
"J+Y"
"Süss", dachte ich und musste schmunzeln. Er warklich der allerbeste Freund, den man sich vorstellen könnte. Stand mir immer bei, egal was ich für einen Scheiss von mir gab. Genau dass sollte Jungkook doch auch, oder etwa nicht? So etwas machte doch Freundschaft oder auch eine Beziehung aus.
Vetrauen, Unterstützung.
"Ich wünschte, ich könnte verstanden werden. So richig. Und geliebt.", dachte ich verträumt. Wenig später driftete ich in die Dunkelheit ab.
"Heyyyy, na, schön geschlafen?" Unverständliche Worte murmelnd drehte ich mich im Bett hin und her. Seit wann war Jungkook den so gut drauf?"Jimiiiiniiiie." Schon wieder diese sanfte Stimme an meinem Ohr. Bitte was? Sie war sanft. Zu sanft. Viel zu liebevoll um Jungkooks zu sein. Innerlich Ohrfeigte ich mich sofort für diesen Gedanken und kuschelte mich wieder in mein Kissen.
"Lass mich doch einfach schlafen", nuschelte ich und zog die Decke höher nach oben. Sie roch ganz anderes als gewohnt.
Kurz zuckte ich zusammen, als sich zwei starke Arme von hinten um meinen Oberkörper schlangen. "Bin müde", gähnte ich. "Ach Jiminie, du bist so niedlich mit deiner Morgenstimme." Da spürte ich auch schon wie sich sanfte Lippen auf meinen Nacken setzen und kleine Küsse verteilten. "Junkook-ah lass mich schlafen", jammerte ich weiter. Was er als nächstes sagte, liess mich erschrocken die Augen aufreissen.
"Liebend gern." Jetzt. Langsam war ich wach genug gewesen, um die Stimme endlich nach gefühlten Jahren zu erkennen. Oder eben nicht zu erkennen.
Das war niemals im Leben Jungkook!
Das war niemals in Leben mein Bett!
"Was zum?!", auf einmal war ich wach. Als hätte mir jemand einen Kessel Wasser über den Kopf gelehrt, hockte ich mich augenblicklich Kerzengerade im Bett an und starrte mein verwirrtes Gegenüber an.
Shit, da wurde mir bewusst, was geschehen war. Was gestern geschehen war. Shit! Ich konnte mich nicht erinnern! Hatten wir zusammen geschlafen?
Fakt war, ich lag hier halbnackt mit Yoongi in seinem Bett und er hatte sich keine zwei Sekunden vorher noch an mich gepresst. "Haben wir- Ich, ich kann das nicht getan haben, ich- ich liebe Jungkook", sagte ich stockend. Doch Yoongi schüttelte nur betrübt lächelnd den Kopf.
"Jiminie, wie könnte ich nur, du willst doch geliebt werden, nicht durchgenommen."
Plötzlich drang Namjoons tiefe Stimme durch den Dorm. " Yoongi?! Kommst du? Wir wollten doch ins Studio!"
Wie zu Eis gefroren sass ich nun da, nur in Boxer und starrte den Gesichtsausdruck den Älteren an. Wie er sich von LIebevoll auf gehext wechselte.
Shit! die Türklinkewurde heruntergedrückt. "Ich liebe dich Jimin es tut mir so leid, aber ich kann das nicht mehr", hauchte mir Yoongi noch gegen die Lippen, legte die Hände an meine Wangen und gab mir noch einen innigen Kuss auf den Mund, dann stand er auf, zog sich noch in aller Eile einen Hoodie an und stürmte dann aus seinem eigenen Zimmer. Vor der Tür wartete schon Namjoon, wesshalb Yoongi die Tür sofort hinter sich ins Schloss fallen liess. Jetzt sass ich hier. Völlig verdattert. Was war gerade geschehen?
Yoongi liebte mich. Konnte das wirklich sein? Aber ich konnte ihm nichts geben, ich war mit Jungkook zusammen. Ich liebte Kookie, nicht Yoongi.
Kaum war Yoongi verschwunden wurde auch schon die Tür aufgerissen und ein echt verheult aussehender Taehyung kam herein. Ich schnappte mir schnell einen von Yoongis Pullovern, zog ihn über und nahm den weinenden Jungen ganz fest in den Arm. "Tae, was ist denn los?", fragte ich einfühlsam und brachte ihn dazu sich neben mich aufs Bett zu setzen.
Yoongi war auf einmal ganz vergessen. Der Braunhaarige verdeckte sein Gesicht mit den Händen und wollte einfach nicht aufhören zu schluchtzen. "Jimin, Jimin, es tut mir sooo leid, ich wollte das nicht", heulte er.
Tröstend nahm ich ihn in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken. Nach einer Weile löste sich Tae dann selbst von mir und strich sich nochmals die Tränen aus den Augen. Er schloss kurz die Augen und blickte mich dann innig an. "Ich weiss nich wie ich das erklären soll", begann er. Aufmerksam lauschte ich seinen Worten. "Jungkook, er, er hat dich betrogen", brachte er dann heraus. Verdutzt blinzelte ich ihn an. "M-Mit wem?", fragte ich dann einfach tonlos.
Verkrampft biss sich Taehuyng auf die Unterlippe. "M-mit m-mir." Das war zu viel für den Jüngern. Erneut fing er an erbärmlich zu heueln und schlug sich die Hände vors Gesicht.
"Ich dachte wir sind Freunde", das alles war so schockierend, dass ich keine Normalen Sätze hervorbrachte. "D-Du verstehst nicht. I-Ich wollte das n-nie. Er, er hat einfach gemacht", Taes Stimme zitterte so sehr, dass ich nicht anders konnte, als ihn in den Arm zu nehmen.
"Jungkook hat dich Vergewaltigt?", fragte ich. Irgend ein Teil in mir schien es wohl schon lange gewusst zu haben.
"Mhm, letze Woche zweimal, und, und gestern nochmals", stotterte er schluchtzend. "I-Ich fühl mich s-so schmutzig", keuchte er.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste es einfach nicht. Wie versteinert sass ich einfach da, strich über Taes wuschelige Haare und sagte kein Wort. Da fiel es mir ein: Yoongi
"Yoongi, ich liebe ihn", sagte ich leise. Ich hatte es schon immer getan. Nur hatte ich es nicht verstanden. Yoongi, der Mensch auf dieser Welt, der mir besser beigestanden hatte, als jemals irgendwer zuvor. Der Mensch, der mir geborgenheit Schenkte. Der Mensch, der mir Liebe schenkte, wahre Liebe.
Auf einmal war mir Tae egal. Jungkook war mir egal. BTS war mir egal. Das einzige was ich wollte, war Yoongi. HIer und jetzt. Ich würde nicht merh länger warten.
Schon stand ich auf und verliess wortlos das Zimmer. Entschlossenheit hatte mich gepackt. Doch ehe ich den Gang entlanggelaufen war, vernahm ich Namjoons Stimme.
"Yoongi?! Bist du langsam fertig? Yoongi?! Ich geh sonst ohne dich lass dir das gesagt sein!"
Schnell ging ich zu meinem Hyung. "Was ist denn?" "Der hat sich jetzt ernsthaft seit Minuten schon da drin eingeschlossen. Er wollte sich doch nur noch schnell fertig machen.", motze Namjoon. "Alles gut da drin?", fragte ich nun etwas beunruhigt.
Als antwort bekam ich ein lautes rumpeln zu hören. Gefolgt von einem dumpfen aufprall und einem Schmerzhaften Zischen. "Yoongi?", meine Stimme zitterte. "N-Ni", seine Stimme wurde von einem schmerzensschrei unterbrochen.
"Yoongi?!", schrie ich verzweifelt. "Zur Seite Jimin." Wie konnte Namjoon nur die Ruhe selbst sein. Was war da drin los? Zu Geschockt mich zu bewegen, ignorierte ich die Anweisung des Älteren. "Ich sagte zur Seite!", befahl er nun etwas lauter.
Schnell tat ich, wie mir geheissen. Namjoon trat die Tür beim dritten Versuch ein. Keuchend drückte er sich als erster ins Badezimmer. Erschrocken zog er die Luft ein und blieb stehen. "Was ist da los?", fragte ich und drängte mich gleichzeitig neben dem Riesen durch.
Was ich da zu Gesicht bekam, zeriss alles in mir, was Schmerzen konnte. Mein Herz schien gerade zu verbluten.
Rein der Anblick brachte mir einen Schwall von Tränen.
"Yoongi!", schrie ich und kniete mich sofort neben ihn. Er kauerte an der Badezimmerwand. den Kopf hatte er gegen hinten zur Seite an die Wand gestützt, seine Armen hingen Kraftlos zur Seite. Blut rann aus den unzähligen, tiefen Schnittwunden. Sein entblösster Oberkörper war ebenfalls davon übersäht. Weinend schaute ich an ihm herunter. Dann in seine vor Anstrengung glitzernden, rabenschwarzen Augen. "Nein!", schrie ich, "Nein, Yoongi, wie kannst du mir das antun!?" Über seine Wange lief eine vereinzelte Träne.
Namjoons: "Ich holf Hilfe!", kriegte ich gar nicht mehr mit. Alles schien zu verschwimmen. Ich konnte nur noch durch meine Tränen hindurch sehen.
"Yoongi, ich, ich bitte, tu mir das nicht an, ich, ich liebe dich.", brachte ich stockend hervor. "Biiiiteee!", schrie ich verzweifelt und drückte seine blutüberströmte Hand fest an meine Brust.
Auf einmal schnappte Yoongi hörbar nach Luft. Er wollte etwas sagen, aber er war zu schwach dazu. Nohcmals versuchte er es. Ich spürte zwei zitternde Finger, die mein Kinn erfassten und mich zwangen nach oben in die einzigen Augen zu blicken, die ich jeden Morgen beim Aufwachen sehen möchte. Dann sprach Yoongi. Seine Stimme zitterte dabei und wir wussten beide, dass es seine letzen Worte sein würden.
"Hey, hey Jimin, sieh mich an.
Weisst du, manchmal, da ist es einfach besser, nichts zu sagen und den Moment ausklingen zu lassen."
Ein letztes sanftes Lächeln verliess seine Lippen.
Dann brach er entgültig zusammen. Ein letzes schmerzerfülltes Zucken und er war tot. Der Junge, den ich liebte.
Ich hatte ihn verloren.
Einige Monate später
Yoongi sollte ernsthaft einen Ersatz bekommen. Das war ja lächerlich. Niemand, absolut niemand konnte Yoongi in BTS ersetzen! Nicht ihn! Er war einzigartig.
Jetzt sass ich hier und wartete auf diesen gewissen Jungen, der anscheinend ein super Rapper wäre. Ganz BTS wartete am riesgien Tisch des Dorm auf den Jungen, der nie genug sein wird. Und wieder musste ich mich schmerzhaft Erinnern. An Yoongis Tod. Den schrecklichsten Tag meines Lebens. Ich hatte danach natürlich mit Jungkook Schluss gemacht. Dieses Arschloch. Niemand hatte gecheckt, was er getan hatte. Taehyung hatte sich nicht getraut es sonst jemandem zu erzählen. Er selbst, hatte sich aber bei mir sowie bei seinem Opfer Taehyung aufrichtig entschuldigt. Aber als ob das nicht genug für einen Tag gewesen wäre, hatte ich tatsächlich auch noch den Ohrring verloren. Das letze Geschenk von Yoongi. Das einzige, was mir halt gegeben hätte. Es war einfach verschwunden. Ich hatte überall gesucht, jedoch ohne Erfolg.
Es war und blieb verloren.
"Wird schon schiefgehen", meinte Namjoon seuftzend, als es klingelte. Er stand auf und öffnete die Tür. Hoseok und Jungkook stellten sich auf Zehenspitzen hinter ihn, wodurch ich von meinem Platz am Tisch nichts sehen konnte.
"Hallo, wilkommen bei BTS mein Name ist Namjoon", begrüsste mein Hyung den Neuen freundlich. "Hey freut mich", kam es ziemlich müde von dem Jungen, der immer noch hinter Namjoon und Hoseok vor mir versteckt war.
Doch Hobi machte keine Anstallt dem Neuling etwas zu entgegnen. Meistens war er doch der Erste, der irgend einen Kram losplapperte. Anstelle dem hörte ich, wie ihm ein leises Pfeiffen entwich. "Krass", hauchte Jin neben mir, der wohl dank seines langen Halses einen ziemlich guten Überblick hatte.
Fragend blickte ich ihn an. Doch er kam nicht dazu, zu antworten. Namjoon und Hobi traten zur Seite um den Rapper hereinzulassen, da trat er in mein Blickfeld.
Der Neue.
Das absolute Ebenbild von Min Yoongi.
Nein, ich überreagierte nicht. Ohne Witz! Er sah wirklich aus wie sein Zwillingsbruder. Das konnte aber nicht sein! Unmöglich war das! "D-das", stotterte ich sprachlos.
Dann hob er sein Kinn etwas vom Boden an und blickte mir direkt in die Augen. Es war als würde ein Feuerwerk losgehen. Nur für uns. So stark knisterte die Luft zwischen uns.
Die nächsten paar Stunden verbrachten die anderen Member damit dem Neuen alles zu zeigen. Ich war währenddessen mit meinen, auf einmal sehr interessant gewordenen Fingern beschäftigt. Kein Wort sagte ich zu dem schönen Jungen.
Ich konnte irgendwie nicht.
Endlich entschied sich Namjoon dafür, dass jetzt mal gut sei und meinte dann einfach mal, er könne seine Sachen doch bei mir unterbringen.
Ich kam gerade geduscht mit frischen Klamotten in mein Zimmer, da sass einfach dieser Neue auf meinem Bett, gegen die Wand gelehnt, mit einem schulterfreien Shirt und spielte mit irgendetwasem in den Händen herum.
Wieso hockte er denn bitte nicht auf seinem eigenen Bett, nebendran? Wusste er nicht, welches seines war?
Wortlos setze ich mich schliesslich neben ihn und entschloss ihn einfach mal zu beobachten. Da erkannte ich auf einmal den Gegenstand in seinen Händen. Wütend riss ich ihm das Teil aus den Händen. "Woher hast du das!? Das gehört dir nicht!", schrie ich ihn an.
Verwirrt schaute er mir in die Augen. Sein Blick folgte dem Schmuck, den ich ihm entrissen hatte.
"Ich habs nicht gestohlen", meinte er ruhig. "Woher hast du es dann!?" "Das lag nach meinem Traing heute Morgen einfach auf meinen Klamotten. Irgendjemand hat es da hingelegt." Abwehrend hob er die Hände. Okay, es war ziemlich warscheinlich, das dieser Ohrring kein Einzelstück war. Jemand hatte eben den gleichen gekauft.
Doch diese Gedanken erlischen, als ich die kleinen Buchstaben auf dem Ring entdeckte. "J +Y", hauchte ich. "Und? Funktioniert es? Lässt es Träume wahr werden", fragte der Junge lächelnd. Abwesend nickte ich.
Woher wusste er davon? Ich hatte nie jemandem etwas davon erzählt.
Ich mustere den Jungen vor mir. Alles was ich sehe, ist Yoongi. Aber das kann nicht sein, Yoongi ist schliesslich tot.
"Wieso hast du?", fragte ich und deutete auf seine Oberarme. Ein Meer aus Narben. Alles Selbstverletzungen, kein Zweifel.
"Das ist eine lange Geschichte, aber die kennst du ja schon", schmunzelte er und fuhr sich durchs Haar. Sprachlos blickte ich ihn an. Das war zu viel. Dieser Junge war einfach zu viel. Wie konnte er nur so geheimnissvoll sein. Als wüsste er genau bescheid. Als wäre er...
Nein, das war unmöglich! Ich musste mich selbst ermahnen.
"Weisst du Jimin, du wirst geliebt. Glaub mir, es sind nicht alle wie Jungkook, du wirst wirklich geliebt", flüsterte er.
"Yoongi, wie kann das sein? Ist das ein Traum?", begann ich und blickte ihm Zweifelnd in die Augen. Das gleiche Funkeln. Das gleiche Glitzern, welches ich erlischen sehen habe. Ich kann das nicht. Traurig senke ich meinen Blick. Da berühren mich zwei unglaublich sanfte Finger am Kinn und heben diese an, sodass ich wieder in die rabenschwarzen Augen blicke.
"Hey, hey Jimin, sieh mich an. Das hier ist kein Traum! Es ist real, verstehst du?
Aber weisst du, manchmal, da ist es einfach besser, nichts zu sagen und den Moment ausklingen zu lassen."
Puh! Ich war den ganzen Nachmittag dran! Hoffe es gefällt irgendjemandem :) Na ja, das liest wohl eh keiner ;(
Falls du das doch liest, Kommentieren ist SEHR erwünscht!
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