XV

Seonghwa pov.

[...]

"Anfangen bitte!"

"Jung Jaehyun! Mich kennen Sie, die Herren. Viel haben ich und meine Gefährten getan. Auf den Händen mit denen wir den König gestürzt haben, werde ich euch bis in den Himm tragen! Für uns tue ich das! Für unser Volk!", rief er und bekam Gejubel.

"Für ein besseres und geordnetes Korea!" Breit lächelte er, war hoffnungsvoll. Viel sagte er überraschenderweise nicht, obwohl es ihm besser tun würde, neben mir und dem ehemaligen Piraten.

Interessiert musterte Hongjoong, der neben mir stand, ihn. Älter als wir waren alle Aufgestellten, Hongjoong der Jüngste, danach kam ich.

"Nächster!", wurde angekündigt.

"Damen und Herren, Kim Seungmin lautet mein Name. Wir schwören als Trio unser Bestes für euer Wohl zutun!" Aufrecht stand er, fast wie im Militär.

Unbewusst richtete ich mich auf und machte es ihm nach. Verwirrung sah ich in den Gesicht des Publikums. Als er sich lockerte tat ich es auch. Angewohnheiten eben. Jahrelang ging ich auf die Militärschule, meine Anpassungsfähigkeit wurde mir halb eingeprügelt.

Erneut wurde applaudiert. Der nächste, wir waren fünf.

"Song Jiyeong. Seit Jahren bin ich engagiert in der Politik und stand in der ersten Reihe des 7. August Marsches. In meinen zukünftigen Reden werdet ihr mehr über mich erfahren und mich hoffentlich dem Amt als nächster Herrscher als genügend sehen."

Ein unbekannterer Name, leiserer Applaus.

"Dankeschön. Kim Hongjoong, Sie sind dran."

Nachdenklich blickte der Angesprochene durch den Saal.
Seine Mimik war ernst. Einschüchternd war seine Aura.

Leicht berührte ich seinen Arm, damit er nicht jeden verängstigte.
Ein charmantes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Viele der Politiker vor uns mussten hierbei schmunzeln. Sie kannten nur die Liebe zu einer Frau, doch unsere folgte dem selben Prinzip und löste die selben Gefühle - auch in ihnen - aus.

"Ich entschuldige." Bemerkt hatte er, dass er Mal wieder gruselig gewirkt hatte.

"Liebe Zuhörer. Liebes Volk. Meinen Namen kennt ihr. Er ist unwichtig, vergisst ihn, merkt euch nur meine Stimme, meine Worte. Denn das Aussehen oder der Name, mit dem man geboren wurde. Es ist alles nicht wichtig. Intelligenz zeigt sich durch die Wahl seiner Worte."

Die Aufmerksamkeit aller konnte er sich schnappen.

"Aufgewachsen bin ich hier.
Verlassen habe ich dieses Land ebenfalls. Man könnte mich als Schmarotzer bezeichnen oder als Verräter. Doch ich stehe hier und blicke euch in die Augen."

Nach einer Sprechpause setzte er sich auf den Boden und sah hoch. So als würde er persönlich zu jeden einzelnen von ihnen sprechen zeigte er sich.

"Auf der selben Augenhöhe stehen wir nicht. Zusammengeschlossen als eine Stimme steht ihr nämlich höher."

Kurz blieb er still, dachte über seine weiteren Worte nach.

"Anders als mein Geliebter habe ich Fehler gemacht, doch ich war sechzehn und wollte leben. Vertreter des Volkes. Ich bin einer von euch. Euren Schmerz verstehe ich besser als die Adeligen oder Rittern dort oben."

Ehrlich zu sein war ihm unglaublich wichtig.

"Unwichtig wie schwer der Weg wird, wie viele Dolche mir gegen den Rücken gehalten werden: Ich habe viel gegeben und werde es weiterhin. Mein Schiff habe ich schon verlassen, obwohl immer gesagt wird ein Captain geht mit seinem Schiff unter."

Der Saal blieb für eine kurze Zeit still.

"Sprechen Sie weiter.", bat jemand aus den hinterne Sitzen.

"Geben Sie den anderen auch eine Chance, der Herr.", erwiderte der Kim höflich und bekam ein leichtes Lachen.

"Es bin nur noch ich, Liebster. Nimm dir die Zeit.", widersprach ich.

"Dann setze dich zu mir.", verlangte der Silberhaarige und wank mich zu sich.

Zögerlich sah ich in die Menge und setzte mich zu ihm. Ein Gemurmel fand statt, auch hinter uns zwischen den anderen Kandidaten.

"Haben Sie bestimmte Fragen?" - "Sind Sie so brutal wie immer wieder von Ihnen erzählt wird, Herr Kim?"

Etwas änderte sich in dem Ausdruck Joongs, leicht senkte er den Kopf.
"Viel habe ich durchlebt der Herr. Armut, Hunger, die Tode meiner Geschwister und die Prostitution meiner weiblichen Familienmitglieder.

Mit sechzehn bin ich meinen eigenen Weg als Knabe auf ein Piratenschiff gegangen. Nicht wenig leid habe ich durchlebt und schlussendlich das ganze Schiff geräumt. Blut klebt an meinen Händen. Es ist keine Lüge.

Kriegskünste besitze ich, bin stark und gefürchtet gewesen. Brutal gegen meine Feinde, doch als Piratenkönig war dies ein Muss, da es kein politischer Ort war.

Doch in meiner Obhut hatte ich ohne den Prinzen dazu zu zählen sechs Jungs, die ich erzogen und als Captain geführt habe. Den Jüngsten, den ich wie einen Vater aufgezogen habe. Einen weichen Kern habe ich demnach, anhand Seonghwas können Sie diesen wahrscheinlich schon heute etwas beobachtet haben."

"Sie sind gut in Ihren Worten.", gab Seungmin gestresst von sich.

"Ich danke ihnen. Stets habe ich gelesen. Daher entstammt dies höchstwahrscheinlich."

"Können wir fortfahren?"
Unzufrieden wirkte das neue Trio.

Ich nickte und stand auf. Meinem Versprochenen half ich an der Hand hoch und küsste sie.

Applaus würde Hongjoong noch gewidmet, besonders Woosung klopfte laut. Es war schön einen Verbündeten hatte er gefunden. Verdient hatte er diesen Erfolg.

"Vor all der Menschenmenge?", fragte mein Liebster mich leicht überfordert, da tausende Leute auf uns hinab sahen.

"Lang genug habe ich dich versteckt.", lächelte ich liebevoll.

Wenn nicht ich gewann sollte er es.
Ich liebte ihn mir allem, was ich hatte.

Verlegen lächelte ich als ich mich vor den Anwesenden verbeugte und auch mit meiner Rede anfing.

"Park Seonghwa mein Name. Mich kennen Sie als ihr ehemaliger Prinz."
"Mein ganzes Leben lang stehe ich in der Öffentlichkeit. Sie kennen mich, Sie haben immer eine Seite von mir gesehen. Doch es gibt vieles, welches Sie nicht wissen. Ich bin kein Prinz, nie habe ich mich der Rolle zugehörig gefühlt. Vielleicht, da ich nicht dazu geboren wurde."

Es fiel mir schwer zu sagen. Ich atmete durch und griff nach Hongjoongs Hand.

"Wie meinen Sie das?", fragte Jaehyun irritiert.

Ich schluckte. "Ich bin ein Bastard. Meine Mutter ist die, die sie kennen, doch ich bin ein Liebeskind. Anscheinend bin ich das Kind meines Onkels."

Bemitleidende Stimmen hallten durch den Raum, viele holten Luft oder schienen beim bloßen Anblick von Überraschung überrollt.

Mein Blick wurde weich, "Vor kurzem habe ich es erfahren... An dem Tag meiner Flucht. Ich wünschte ich hätte mehr Zeit mit ihm verbringen können. In der letzten Woche meines Daseins als Prinz war er mehr Vater als der ehemalige König, welchen ich seit Jahren so bezeichnete. Es ist alles in Ordnung. Ich habe es akzeptieren können. Demnach keine Sorge."

Meine Aussage bestärkend lächelte ich zu ihnen und etwas stärker sprach ich, als ich fortfuhr, "Ein anderer Mann bin ich, war immer anders als die Königsfamilie, stets das schwarze Schaf. Ich werde Ihnen meine Stärke zeigen und meine Loyalität unserem Volk gegenüber.

Sie werde ich nicht enttäuschen.

Meinen Brief haben Sie gelesen und meine Vorhaben kennen Sie. Zum Wohl unserer Menschen haben ich und mein Versprochener vieles geplant."

Ein Applaus und ein weiteres Verbeugen von mir. Es war stark. Doch nicht so stark wie Hongjoong, diese Aura, die er hatte, dieses besondere Funkeln hatte ich nicht. Stattdessen jedoch meinen Charme.

"Ich danke Ihnen." Schnell notierte der Protokollierer sich die Namen der Bewerber.

"Hiermit wäre die Sitzung beendet. Weitere Kandidaten können sich bis Tag drei anmelden und abmelden. Ich hoffe Sie morgen erneut hier zu sehen. Zum Wohl unseres Reiches."

"Zum Wohl.", schmunzelte ich.

"Hoffen wir das Beste." - Mein Liebster.

Nach und nach verließen die Teilnehmer der heutigen Sitzung den zuvor königlichen Versammlungssaal und schüttelten allen von uns den Händen. Doch besonders Hongjoong und ich bekamen viel zugeflüstert.

"Ich lasse Ihnen einen Brief zukommen, Herrn Park und Herr Kim.", teilte uns einer von Vielen mit.

"Ich unterstütze beide von euch. Möge einer von euch eines Tages an der Spitze stehen."

Manchmal gingen sie aber auch nur zu Hongjoong oder nur zu mir. Das neue Trio schien nicht groß überzeugen zu können. Sie sah man eher als hohe Beamte oder Kanzler.

Doch König, Präsident, Befehlshaber oder Regent zu sein... Dies war nur für die geeignet, die dafür geboren wurden, dieses Merkmal und diese Willensstärke in ihrem Blut trugen und keine Scheu hatten dies zu zeigen.

Der starte Blick Hongjoongs wirkte edel, seine Statur stark. Als die Halle sich immer mehr leerte bahnte ich mich zu ihm rüber und schenkte ihm einen Kuss auf seine Wange.

"Liebster, deine Aura lässt mich erschaudern."

Seine Wange strich ich herab und bekam ein Lächeln.

"Versuchen tue ich es zu wirken wie ein starker Mann, doch hiermit lässt du mich wirken wie ein Weichei. Doch da es deinen Aktionen entspringt akzeptiere ich es.", erwiderte er mir und schlang seine Arme um meine Schultern.

Nase auf Nase trafen wir auf einander. Er roch nach Hunger, etwas musste ich ihn Essen lassen.

"Lieben werde ich dich immer.", hauchte er und ließ unsere weiche Haut auf einander treffen. Nase gegen Nase rieben wir in tiefster Ebene unserer Liebe.

"Ich dich auch und verlassen werde ich dich nie."

"Besser so, denn das werde ich auch nicht.", grinste er mir entgegen.

Wir waren uns so nah, dass beim Sprechen unsere Zähne fast an einander stießen. Zufrieden waren wir konnten nicht aufhören und anzulächeln.

"Komm her...", sprach ich an und drückte ihn gegen meine Lippen.

Die Abneigung der letzten Männer, die ihre Papiere zusammen packten spürte ich. Unwichtig war es mir jedoch. Wir liebten uns und unsere Träume hatten wir zusammen geschmiedet.

Ohne ihn gab es keine Welt mehr für mich.

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