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Chan;


Es waren vier Tage vergangen, in denen ich Minho nicht mehr sah. Ich konnte ihn weder anschreiben noch anrufen. Ich hätte zu seiner Wohnung fahren können, doch ich ließ es.


Zunächst war ich erschrocken über mich selbst.


Das was im Club passiert war erschreckte mich selbst. Jisung hatte mir erzählt es hatte ewig gedauert bis Changbin und er mich von diesem Typen wegzerren konnten. Daran konnte ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Ich hatte auch Minho's verzweifelten Rufe nicht wirklich mitbekommen, in denen er mich sogar fast schon an flehte aufzuhören.


So etwas war mir noch nie passiert und ich wusste auch nicht was in mich gefahren war. Plötzlich sah ich nur noch rot und es war fast so als hätte mich jemand eingenommen. Als wäre ich nicht mehr ich selbst und etwas sehr Tiefes und Dunkles übernahm die Oberhand.


Es war bescheuert so etwas zu denken aber genau so hatte es sich angefühlt.


Jisung hatte mir erzählt, wie furchteinflößend ich gewirkt hatte. Es regte mich auf und ich ärgerte mich furchtbar über mich selbst. Diesen Typen hatte ich echt übel zugerichtet und das, obwohl er viel breiter als ich war. Normalerweise benutze ich nie Fäuste, um etwas zu klären. Eher versuchte ich mit Worten einzuschüchtern aber nicht mit körperlicher Gewalt. Als ich Minho so bedroht gesehen hatte war es aus in mir. Die Gefühle kochten über und eins führte zum anderen.


Ich hatte mir viele Gedanken gemacht die letzten Tage.


Ob er mich überhaupt noch wiedersehen wollte?


Hatte ich ihm Angst gemacht?


Dachte er nach der Sache jetzt schlecht von mir?


Gab es überhaupt noch eine Chance nach all dem?


Diese Fragen quälten mich die restlichen Tage und es machte mich krank.


Vorhin erst hatte Jisung sich von mir verabschiedet. Er war extra noch mal zu mir gekommen, um nach mir zu sehen. Er bemerkte, wie niedergeschlagen und schlecht gelaunt ich war. Endlich hatte ich jemanden gefunden der mir wirklich gefiel und dann passierte so etwas. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Das war neu denn eigentlich hatte ich mich immer unter Kontrolle. Das jagte einem schon etwas Sorge ein..


Schließlich hielt ich diese ganze Warterei und Fragerei nicht mehr aus. Was würde passieren, wenn.. was würde er denken..


Es brachte alles nichts und so entschlossen ich mich unter die Dusche zu steigen und mich danach fertig gemacht auf den Weg zu machen,


Es dauerte nicht lange und ich erreichte das Wohnhaus in dem Minho sich mit seinen zwei Mitbewohnern eine Wohnung teilte. Bevor ich in das Gebäude ging, schaute ich nach oben und seufzte schwer. Es kostete wirklich Überwindung her zu kommen. Ich hätte es nämlich nur schwer ertragen, wenn er mich ablehnen würde, nur weil er Angst oder ein schlechtes Bild von mir hatte. Wir waren nicht zusammen. Wir kannten uns noch nicht einmal wirklich. Und trotzdem verprügelte ich den Kerl als wäre Minho mein Ehemann und als hätte er ihn vergewaltigt oder so. Dazu kam noch die rasende Eifersucht, die ich in mir gespürt hatte. Es war komisch.


Da ein anderer Anwohner gerade das Gebäude verließ, konnte ich ohne zu klingeln reinschleichen. Der Weg zum Fahrstuhl war leicht gefunden und auch schnell erreichte ich das Stockwerk in dem Minho legte.


Als ich vor seiner Tür stand kostete es wirklich viel Mut für mich auf die Klingel zu drücken. Von Minho wollte ich nicht abgelehnt werden. Normalerweise musste ich mir nie solche Sorgen machen. Es war nicht gewöhnlich. Ein sehr beunruhigendes Gefühl.


Es dauerte ein wenig, bis mir die Tür geöffnet wurde und Minho überrascht vor meiner Nase stand. Mit großen Augen musterte er mich, schien mit allem aber nicht mit mir gerechnet zu haben.


„Chan..", hauchte er fast schon atemlos. War das ein gutes oder schlechtes Zeichen?


Langsam nickte ich, räusperte mich leicht und hielt ihm den mittelgroßen Teddy mit der Pralinenschachtel in seinen Händen hin.


„Ehm.. ich bin nicht sehr gut in Entschuldigungen, aber ich muss mich ganz dringend bei dir entschuldigen."


Kurz machte ich eine Pause, ließ meinen Blick über ihn wandern. Minho sah so aus als würde er es sich gerade bequem machen wollen. Es weckte sofort das Gefühl in mir ihn an mich zu ziehen und mit Küssen zu übersähen. Leider konnte ich das nicht einfach so machen.


„Es tut mir leid, was da im Club passiert ist.. Du musst sicher denken ich wäre ein Schläger, aber das bin ich eigentlich überhaupt nicht. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist aber als ich dich mit diesem Typen gesehen habe ist eine Sicherung bei mir durchgebrannt. Normalerweise löse ich sowas nicht mit Fäusten, aber ich hatte das Gefühl dich beschützen zu müssen."


Minho hörte mir aufmerksam zu und hielt sich dabei an seiner Tür fest. Als müsste er gerade Halt haben da er ansonsten sich nicht auf den Beinen halten konnte. Ich musste ihn furchtbar erschreckt haben.


„Ich weiß nicht, ob du Teddybären magst.. Du hast mal erwähnt du magst gerne Katzen, aber die gab es leider nicht.. Ich wollte dir keine Blumen bringen.. Vielleicht bist du allergisch dagegen?"


Ich versuchte um den heißen Brei zu reden. Es war mir wirklich unangenehm. Auch diese Situation war für mich komisch. Wann musste ich mich immerhin schon mal für so etwas entschuldigen? Noch nie und das war sehr merkwürdig.


„Es wäre sehr schade, wenn du mich nicht mehr wiedersehen wollen würdest.. Ich mein. ich könnte es verstehen, aber ich würde dich viel lieber weiter kennenlernen. Du gefällst mir und ich mag dich jetzt schon unheimlich gerne. Klingt das gruselig?"


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