ƙαριƚҽʅ ୨

Völlig fertig angelte ich mir ein Whiskeyglas aus einem Schrank und gleich darauf auch die entsprechende Flasche. Ich füllte das Glas gut und nahm sofort einen Schluck. Wie ein warmer Schauer floss die goldgelbe Flüssigkeit meinen Hals hinab und erfüllte mich mit einem Hauch Wärme. All das hier ließ sich wirklich nicht mehr im nüchternen Zustand ertragen. Mit der Flasche in der einen und dem Glas in der anderen Hand wanderte ich zurück zum Sofa.

Gerade als ich das Glas nachdenklich schwenkte, trat Rickman ebenfalls frisch geduscht aus dem Badezimmer. Ihr Blick fiel sofort auf das Glas in meiner Hand.

„An das Bild dürfen Sie sich schon einmal gewöhnen", sagte ich mit einem Blick auf ihre Kleidung, die sie sich eben wohl gekauft hatte: eine hautenge Jeans und ein roter Wollpullover. Erneut mit der Tüte unter dem Arm kam sie zu mir. Die Tüte landete etwas unsanft auf dem Boden neben einem der zwei Sessel, sie ließ sich in eben jenen seufzend fallen.

„Aber nur, wenn ich auch ein Glas bekomme", meinte sie etwas sicherer als eben noch. Überrascht von der Paroli, die sie mir auf einmal bot, zog ich eine Augenbraue hoch.

„Gut", stimmte ich dann zu. Mithilfe meines Zauberstabs ließ ich ein weiteres Glas zu mir schweben. Ich füllte es ebenfalls mit Feuerwiskey und reichte es ihr über den Wohnzimmertisch hinweg.

„Danke." Zögerlich noch nippte sie an dem Alkohol, dann stürzte sie den gesamten Inhalt des Glases hinunter. Kurz schüttelte sie sich. Belustigt goss ich ihr ein zweites ein, als sie mir ihr leeres Glas entgegen hielt.

„Sie müssen gleich aber schon noch stehen können", stoppte ich sie.

„Das werde ich, besser als jetzt", seufzte Rickman.

„Bevor wir gleich in das Schulleiterbüro müssen, sollten wir wenigstens über das hier reden", schlug ich vor.

„Ja."

„Wie alt sind Sie überhaupt?", fragte ich die Frage, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte, erschien sie mir eher noch recht jung.

„29", antwortete sie. „Sie?"

„39."

„Na ja, immerhin nur zehn Jahr, hätte uns ja schlimmer treffen können", versuchte sie etwas unbeholfen zu spaßen.

„Haben Sie den dunklen Lord umgebracht?", fuhr ich fort.

„Nein, sonst würde ich Sie sicher nicht heiraten." Nickend nahm ich ihre Antwort zu Kenntnis.

„Was war das eigentlich eben?", fragte sie leise und versteckte sich sofort hinter ihrem Glas. Ich tat es ihr gleich und nahm einen Schluck, unsicher, was ich sagen sollte und was nicht.

„Sie ähneln einer anderen Person", antwortete ich dann schwammig. „Vielleicht sollte ich mich umziehen gehen", unterbrach ich dann das kurze und äußerst unsicher stockende Gespräch und exte den Rest meines Getränks. Rickman tat es mir gleich. Sie sammelte ihren Beutel wieder vom Boden auf und verschwand erneut im Bad, ich im Schlafzimmer, wo ich ratlos vor meinem Kleiderschrank stand. Nicht, dass ich Wert auf mein Aussehen legte, aber heute war es trotzdem seltsam. 

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