06 | Bang Chan
Minho, Changbin, Hyunjin und ich verließen das Schulgelände, doch nicht wirklich um zu schwänzen. Ich wusste der kleine hatte uns beim verlassen des Schulgeländes beobachtet, doch interessieren tat es mich nicht. Das Küken war wirklich süß, doch hing ich immer noch zu sehr an Felix. Wir hatten an dem Abend einen heftigen Streit, aber ich hatte ihn nicht ermordet. Vielleicht musste ich durch meine Eltern Menschen verletzen, aber ich musste sie nicht töten. Sie wussten von Felix und was wir am laufen hatten. Wir waren nicht wirklich lange zusammen, vielleicht zwei Monate oder so. Es hätte länger angehalten wenn er nicht gestorben wäre. Felix war viel zu freundlich gewesen, er war stets glücklich und überaus fürsorglich. Er war ein Engel.
Ich würde niemals das Bild aus dem Kopf bekommen, als ich am Tatort ankam. Ich hatte einen Anruf bekommen und schneller als meine Eltern gucken konnten, war ich vom Esstisch aufgestanden und bin zum Tatort gefahren. Und als ich Felixs Leiche gesehen hatte, wie er von mehreren Messern erstochen wurde, hatte es etwas mit mir getan. Ich wollte mich rächen für das was meinem Freund angetan wurde. Die Menschen, die ich nur einschüchtern sollte, starben. Sie alle starben da ich es übertrieb. Meine Eltern waren zwar stolz auf mich, aber ich war es nicht. Ich hatte schon sämtliche Leute auf dem Gewissen und damit konnte ich einfach nicht umgehen.
Meine Eltern waren Führer einer Auftragskillerfirma. Sie ließen Menschen töten und das mit Freude. Meine Eltern töteten aber nicht ohne Grund. Wenn mal ein Auftrag kam, dann hatte es immer gute Gründe gehabt, warum die Person sterben sollte. Meine Eltern ließen Menschen nicht ohne guten Grund töten. Natürlich wurden die Personen erstmal eingeschüchtert und dies war meine Aufgabe. Ich schüchterte die Menschen ein, bevor eine geliebte Person, oder sie selbst umgebracht wurden. Die Aufgabe des Tötens wollte ich nicht übernehmen. Doch seit Felixs Tod übertrieb ich es eben.
Hyunjin war der Sohn eines Mafiabosses, Yeji war seine Schwester. Zwillingsschwester um genau zu sein. Die beiden Handelten nicht mit ihren Eltern da diese die Zwillinge unbedingt aus ihren Geschäften raushalten wollten. Sie wollten eben nicht das ihre Kinder dabei wahrscheinlich sogar ums leben kommen. Seine Eltern verwöhnten ihn und Yeji so gut es ging, trotzdem wünschten die beiden sich eher ein normales Leben. Daher rebellierten sie eben so gut es ging. Manipulierten die Geschäfte ihrer Eltern und taten eben Dinge, die sie nicht tun durften.
Changbin war der Sohn eines CEO's. Sein Vater arbeitete in der Musikbranche und sein Entertainment war sehr hoch angesehen. Viele Junge Menschen wollten dort als Trainee beginnen, damit sie später die Reichweite bekamen, die sie sich wünschten. Aber sein Vater nahm wirklich nur Leute, die Multitalentiert waren und sich nicht unters Messer legten um schön zu sein. Sein Vater war da sehr streng. Er wollte eben natürliche Schönheiten präsentieren. Das Changbin auch von Natur aus ein hingucker war, machte seinen Vater natürlich sehr stolz. Das er sich tattoowierte, machte seinem Vater nichts aus, Hauptsache es blieb bei diesen Mustern, die er jetzt auf seinen Armen, Hals und teilweise an seinem Oberkörper hatte. Ja, ich hatte Changbin schon halb Nackt gesehen. Wir waren sturzbesoffen und irgendwann kam es halt soweit, dass uns so warm wurde, das wir auf der Party nur noch Oberkörperfrei rumliefen. Unsere Körper konnte man wenigstens ansehen.
Minhos Eltern waren eigentlich nur Menschen die in Geld ertranken und er war eben der typische Rebellische Sohn. Minho hatte einen älteren Bruder, auf den seine Eltern wirklich Stolz waren und Minho sich ein Beispiel dran nehmen sollte. Aber er wollte nicht so sein wie sein Bruder, weshalb er sich eben uns anschloss. Jahrelang war Minho nur ein Einzelkind, wurde verwöhnt und kannte es eben nicht anders, bis angeblich plötzlich sein Bruder wieder auftauchte. Das war sowieso die Kurioseste Geschichte die ich je gehört hatte. Gut das er sowieso viel Dreck am stecken hatte. Das war auch der Grund weshalb wir das Gelände der Schule verließen. Minho wollte seinen angeblichen Bruder erledigen. Nicht Körperlich, nur Mental. Für das Körperliche wäre ich verantwortlich, aber nur wenn er Minhos Eltern nicht beichten wird. Es stimmte, das unser Lino einen Bruder hatte, der war auch entführt worden, aber sie glaubten alle das er Tod war. Außerdem sah man bei ihm null Ähnlichkeiten mit Minho und seinen Eltern. Auf jeden Fall waren wir bei seiner Angeblichen Firma angekommen. Obwohl sie mir ziemlich bekannt vorkam.
,,Bist du dir sicher dass das hier seine Firma ist?" fragte ich Minho, der gerade das große Gebäude vor uns musterte. Er nickte und zeigte uns ein Foto von der Firma die angeblich seinem Bruder gehörte. Es war das gleiche Gebäude wie das, was direkt vor uns stand. Verwirrt und etwas überwältigt von dem Gebäude gingen wir an die Rezeption, wo uns eine Sekretärin direkt ansprach.
,,Was kann ich für euch tun, Jungs?" fragte sie und flirtete offensichtlich mit uns. Aber das störte mich jetzt nicht wirklich. Ich wollte einfach nur zu dem Idioten der angeblich Minhos Bruder war.
,,Wissen sie wo der Firmenleiter ist?" fragte ich die Frau und spielte ein wenig mit ihr, warf ihr anzügliche Blicke rüber, damit sie uns direkt sagen konnte, wer hier der Firmenleiter war und wo er sich gerade befand.
,,Was macht ihr denn hier?" fragte uns plötzlich eine bekannte Stimme und alle drehten sich direkt zu der Stimme, die sich als die von Jeongin rausstellte. Die eigentliche Frage war ja wohl was er hier tat.
,,Ah Jeongin! Gut das du da bist, du hast heute drei Termine. Zahnarzt in einer halben Stunde, bei Mister Im um 16 Uhr und bei deinem Vater. Jetzt." Jeongin nickte nur, blieb trotzdem stehen, da er wahrscheinlich noch eine Antwort von uns hören wollte.
,,Meinem Vater gehört diese Firma, ich dachte vor allem du weisst bescheid, Chan. Naja, wenn ihr zu meinem Vater wollt, kann ich euch gerne mitnehmen." wir sahen uns an und nickten dann. Vielleicht wusste Jeongins Vater von Minhos Bruder und wenn nicht, dann hatten wir wenigstens einen Beweis, der aufdecken könnte, was für ein Lügner Minhos Bruder war. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl nach oben, dort wo wahrscheinlich Jeongins Vater sein Büro hatte. Doch anders als erwartet stiegen wir direkt in einem luxoriösen Arpartement aus, was mich wirklich beeindruckte. Wir gingen durch den großen Wohnraum und dann zur einer Treppe, die nach oben führte. Dort waren mehrere Zimmer und wenn Jeongin hier wirklich wohnte, war sicher eines der Zimmer von ihm. Er ging auch in eine der Türen rein, um seinen Rucksack abzustellen und sich umzuziehen. Dabei hatte er wirklich keine Scheu gehabt, das wir ihm dabei zusahen. Zumindest ich sah ihm zu, da ich von hier aus einen sehr guten Blick auf seinen Körper hatte. Sein Körper war dünn, aber er schien dabei zu sein, sich Muskeln anzutrainieren. Immerhin waren seine Arme schon sehr gut formiert.
,,Vielleicht solltest du aufhören zu starren, Chris. Du sabberst schon." meinte Changbin scherzhaft und ich schüttelte nur den Kopf, ehe ich wieder zu unserem Küken sah, welcher sich umgezogen hatte. Er hatte ein einfaches Schwarzes T-Shirt und eine schwarze Hose mit löchern angezogen. Dazu noch schwarze Converse, die er auch schon in der Schule getragen hatte. Wir gingen einfach den Gang weiter, bis wir an einer großen Tür stehen blieben. Sie war dunkel und mit Goldenem Rand verziert. Bei dieser Tür hatte sein Vater wohl nicht mehrmals überlegt. Ich konnte mir schon denken, dass sein Vater wahrscheinlich sogar mit Geld um sich warf.
Jeongin öffnete die Tür und vor uns erstreckte sich erst ein kleiner Vorraum, der dann in das große Arbeitszimmer seines Vaters führte. Dieser saß auch etwas grimmig an seinem Schreibtisch und musterte uns alle von oben bis unten.
,,Vater, das sind Chan, Minho, Changbin und Hyunjin. Sie wollten dich was fragen und nicht lange stören." meinte der kleine und er schien wirklich großen Respekt vor seinem Vater zu haben. Sein Vater nickte, sah dann mich an. Ok, ich hatte schon großen Respekt vor meinen Eltern, aber Jeongins Vater, das war nochmal eine ganz andere Nummer.
,,Sind das deine Freunde?" fragte sein Vater Jeongin worauf dieser nickte. Sein Vater legte plötzlich diese grimmige Miene ab und sein Mund bildete ein Lächeln.
,,Na dann fühlt euch hier wie zuhause, was war denn eure frage?"
,,Wir wollten fragen ob hier ein Lee Jungwan gearbeitet hat? Oder hier arbeitet?" Jeongins Vater musterte Minho streng, doch ging er an seinem Laptop um wahrscheinlich zu gucken ob er jemanden hier hatte, der Lee Jungwan hieß.
,,Ach unsere kleine Putzfrau. Jungwan hatte bei mir Schulden, die zahlt er ab in dem er die Firma putzt. Er hatte noch nie eine wirkliche Karriere gehabt. Sein bester Job ist der, dem ich ihn gerade biete. Wollt ihr was bestimmtes von ihm?"
,,Vielleicht können sie mir ja helfen. Ich habe das Gefühl das dieser Jungwan nicht mein Bruder ist, der ein Jahr nach meiner Geburt entführt worden ist. Ich wollte fragen ob sie vielleicht rausfinden können, ob er es wirklich ist oder nicht. Ich will nicht das irgendwelche Fremden Menschen das Geld meiner Eltern ausnutzen und sie auf ihrer Mentalen Ebene benutzen. Immerhin spielt er einen verschwundenen Sohn vor." erzählte Minho und Jeongins Vater nickte verständlich, tippte etwas in seinen Computer ein.
,,Ich gucke was sich machen lässt. Schüchtert ihn für ein Geständnis mal ein wenig ein, ihr seht einschüchternd aus wenn ihr wütend seit. Und Jeongin.", Jeongin sah zu seinem Vater, der plötzlich wieder eine grimmige Miene aufgezogen hatte. Hatte Jeongin etwas verbrochen?
,,Schön das mein erster Anruf heute von deiner Schule war. Du hast anscheinend gelernt Menschen einzuschüchtern. Bin stolz auf dich mein Sohn." Jeongin nickte, schien wohl nicht so glücklich darüber zu sein, was sein Vater sagte, aber er ging dann mit uns aus dem Raum wahrscheinlich in sein Zimmer. Er schnappte sich eine Schwarze Lederjacke, steckte sein Handy und Kopfhörer ein um dann vor uns stehen zu bleiben.
,,Ich muss jetzt gehen, hab einen Zahnarzttermin. Wollt ihr runter in die Firma? Ich weiß wo Jungwan gerade putzt. Ich kann jemanden Bescheid sagen der euch zu ihm bringt." meinte er und wir nickten, wir wollten ihn unbedingt zur Sau machen. Minho und seine Eltern hatten es nicht verdient, das jemand sie betrog und dann auch noch einen toten Sohn vorspielte. Das war nicht okay. Ganz und gar nicht okay.
Wir gingen in den Fahrstuhl der uns wieder in die Firma brachte. An der Rezeption lies Jeongin jemanden ausrufen, der uns zu Jungwan brachte. Er verabschiedete sich von uns und wir gingen einem Mann im Schwarzen Anzug hinterher, der uns zu Jungwan führen sollte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top