𝑻𝒘𝒆𝒍𝒗𝒆

D/N

Seufzend massierte ich meine Stirn, während ich den Duft meines Tees einatmete. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er jede Sekunde explodieren, und diese lauten Geräusche auf dem Dach machen es nicht besser. Ich weiß nicht welche Roboter Tony da oben etwas machen lässt, aber sie könnten doch etwas leiser sein oder?! Seufzend nahm ich meine Tasse und stellte sie in die Spüle, da ich jetzt nur noch ins Bett wollte. Gerade als ich am Wohnzimmer vorbei lief, sah ich etwas schnelles am Fenster, weshalb ich meinen Blick dorthin lenkte. Natürlich, war es aber bereits weg. Ich wollte weiter laufen, doch da hörte ich auf einmal ein leises Piepen, was mich wunderte. Minutenlang stand ich da und sah mich etwas um, um herauszufinden, woher dieses Piepen kommt. Irgendwann sah ich hoch an die Decke, wo das Piepen schon lauter war. Was haben die da oben gemacht? So langsam bekam ich ein ungutes Gefühl, welches sich in leichte Angst verwandelte, als das Piepen immer schneller wurde.

,,D/N, ist alles in Ordnung?" Riss mich eine Stimme aus den Gedanken, weshalb ich dorthin sah und Natasha entdeckte.

,,Hörst du das auch?" Stellte ich eine Gegenfrage, worauf es still war, da Natasha versuchte herauszufinden, was ich höre. Anscheinend wusste sie worum es sich handelte, da sich ihre Augen weiteten. Gerade als sie etwas sagen wollte, war es auch schon zu spät.

BOOM

Ein extrem lauter Knall ertönte, der die Decke zum Einsturz brachte und den Boden vibrieren ließ. Natasha und ich versuchten schnell den fallenden Dachteilen aus dem Weg zu gehen, doch sie wurde von irgendetwas getroffen und lag nun Ohnmächtig auf dem Boden. Meine Augen weiteten sich vor Schreck und meine Beine bewegten sich wie von ganz alleine. Der Boden bewegte sich stark, weshalb ich es nicht so leicht hatte zu Natasha zu gelangen, doch nach wenigen Sekunden hatte ich es geschafft.

,,Natasha!" Schrie ich und ließ mich neben sie auf meine Knie fallen, wie wild rüttelte ich an ihr und entdeckte dabei eine Wunde an ihrer Stirn.

,,Natasha bitte, du musst aufstehen!" Schrie ich voller Angst und sah wie alles um uns herum immer weiter in sich zusammenfiel. Auf einmal ertönte noch ein lauter Knall, der mich heftig zusammenzucken ließ und einen eckelhaften piep Ton in meinen Ohren erzeugte. Ein großer Schatten legte sich über uns, wobei ich meinen Kopf hoch riss und meine Augen weitete, als ich sah, wie ein Haufen Trümmer auf uns hinab stürzte. Das schaffe ich nicht mehr, ich kann Natasha nicht so schnell von hier wegbringen. Auch, wenn ich unglaubliche Angst hatte, stützte ich mich beschützerisch über sie und nahm all den Schmerz auf mich...

Natasha

,,Mein Kopf." Sagte ich leise und öffnete langsam meine Augen, worauf sie sich sofort weiteten. D/N war über mich gebeugt und sichtbar ohnmächtig, während wir von vielen Trümmerteilen gefangen waren. Es war dunkel, nur ein paar Löcher in den Wänden schenkten uns Licht. Ich sah mir D/N genau an und merkte schnell, dass sie schwer verletzt war. Eine Stange, welche aus der Wand über ihr ragt, hat sich durch ihre linke Seite gebohrt und endet kurz vor meinem Bauch. Die ganze Stange sowie mein Oberteil, ist von ihrem Blut bedeckt. Auch aus D/Ns Mund tropfte etwas Blut, was mich nur noch mehr beunruhigte. Ihre Arme sind rechts und links von mir abgestützt und sorgen dafür, dass uns die Trümmer nicht zerquetschen. Jedoch zittern sie ein wenig, wer weiß, wie viel Gewicht D/N gerade auf sich trägt. Ich hob vorsichtig meine Hände und legte sie auf D/Ns Wangen, die ich leicht schlug.

,,D/N..D/N...D/N wach auf." Sagte ich und wurde immer lauter, während ich ihr etwas stärker auf die Wange schlug. Gerade als ich nach ihrem Puls sehen wollte, öffnete sie endlich langsam ihre Augen, worauf ich erleichtert seufzte.

,,B..Bist du..Verletzt?" Fragte sie mich flüsternd und hatte sichtlich damit zu kämpfen, ihre Augen offen zu halten.

,,Bis auf meinen Kopf, denke ich nicht, zumindest spüre ich sonst nichts. Hast du starke Schmerzen?" Fragte ich sie nun und begann ein wenig ihre Wangen zu streicheln.

,,J-Ja." Ich sah sie besorgt an, während sich langsam Tränen in ihren Augen bildeten.

,,Meine Hüfte schmerzt unvorstellbar, meine Arme fühlen sich an wie Zahnstocher, die jede Sekunde zu brechen drohen und mein Rücken brennt fürchterlich. Außerdem ist da dieses unglaublich schwere Gewicht, ich weiß nicht wie lange ich das noch halten kann."

,,Ich wünschte so sehr, ich könnte dir helfen D/N. Halte noch ein wenig durch, ich bin mir sicher, dass die anderen gleich kommen und uns hier herausholen." Versuchte ich sie zu beruhigen, worauf sie langsam nickte. Doch die anderen kamen nicht...Wir lagen eine Weile hier, in der ich versuchte D/N irgendwie wach zu halten, denn durch den hohen Blutverlust drohte sie immer wieder ihr Bewusstsein zu verlieren. Es waren Bomben, es müssen Bomben gewesen sein. Aber wie zum Teufel sind die auf das Dach gekommen, ohne dass das jemand gemerkt hat?!

,,Na..Tascha, ich halte nicht mehr lange durch..Das Gewicht..Wird immer schwerer." Hauchte D/N erschöpft, weshalb ich immer mehr Angst um sie bekam. Wo zum Teufel bleiben die anderen? Ich kann D/N nicht mehr lange wach halten!

,,D/N bitte, du musst noch ein bisschen durchhalten, hörst du?" Sagte ich und rüttelte leicht ihren Kopf, damit sie ihre Augen nicht schließt. Jedoch erreichten sie meine Worte kaum noch, was mich panisch werden ließ.

,,D/N du musst durchhalten!..D/N!" Ich schrie sie an und versuchte sie wach zu halten, doch es half einfach nicht. Langsam stiegen mir Tränen in die Augen und meine Verzweiflung wurde immer stärker, ich will nicht, dass D/N mich verlässt. Langsam hob ich etwas meinen Oberkörper und zog ihr Gesicht weiter zu mir runter, bis wir uns ganz nah waren.

,,Ich will dich nicht verlieren, hörst du?" Flüsterte ich unter Tränen, während ich den leichten Druck der Stange an meinem Bauch ignorierte. Sanft streichelte ich D/Ns Wangen und kam ihr langsam immer näher, bis meine Lippen vorsichtig auf ihren lagen.

Mein Herz klopfte so unheimlich schnell, als ich die Wärme ihrer Lippen spürte. Sie waren so weich und hatten durch das Blut einen leicht metallischen Geschmack, doch das interessierte mich gerade herzlich wenig. Ein paar Minuten später bewegten sich D/Ns Lippen langsam, weshalb ich erleichtert seufzte, bevor ich meine Lippen ebenfalls bewegte. Ich schloss meine Augen und genoss jedes noch so kleine Gefühl, welches dieser Kuss in mir auslöste. Das ist das erste Mal, dass ich für eine Person so empfinde. Das erste Mal, dass mir eine Person in kürzester Zeit so verdammt wichtig geworden ist.

,,Halte durch, bitte...Bitte." Hauchte ich gegen ihre Lippen und öffnete leicht meine Augen, worauf ich in ihre sah.

,,Ich halte durch...Für dich." Erwiderte D/N ebenfalls hauchend, bevor sie mir einen kleinen Kuss schenkte, der meine Lippen etwas kribbeln ließ.

,,Weißt du..Eigentlich habe ich es lieber...Wenn ich unten bin." Sagte sie auf einmal, weshalb ich völlig verwirrt war. Nachdem ich ihren Satz aber nochmal durchgegangen bin und mir bewusst wurde, in welcher Pose wir uns befanden, musste ich tatsächlich etwas lachen.

,,Du doofe Nuss." Lachte ich und haute leicht auf ihre Wange, auch D/N lachte ganz leicht.

,,Wie kannst du in so einer Situation nur so einen dummen Spruch loslassen?" Ich schüttelte lachend meinen Kopf und konnte nun wirklich nicht glauben, was sie gerade gesagt hatte.

,,Du sahst so ernst aus..Deshalb wollte ich dich..Zum lachen bringen." Lächelte sie leicht und legte ihre Stirn auf meine.

,,Ich liebe dein Lachen." Mein Herz klopfte wieder schneller bei ihren Worten, während ich von ihren wunderschönen D/A/F Augen verzaubert war. Auf einmal ertönte ein Knallen, als wäre etwas schweres umgefallen. Danach ertönten große, laute Schritte, die nur von einem kommen konnten. Hulk.

,,Sie sind hier, die anderen sind hier, sie kommen uns holen."

,,Wie du es...Gesagt hast."

,,Natasha! D/N!" Riefen mehrere Stimmen, worauf ich D/N die Ohren zuhielt.

,,Wir sind hier! Hier unten!" Schrie ich so laut ich konnte und entschuldigte mich kurz bei dem Mädchen über mir, immer wieder knallte etwas, bis die vielen Schritte ganze nah waren.

,,D/N! Könnt ihr mich hören?!" Hörte ich Tonys unheimlich besorgte Stimme.

,,Ja, wir hören dich!" Antwortete ich ihm und entfernte meine Hände wieder von ihren Ohren.

,,Oh Gott sei Dank, wir holen euch hier raus, es dauert nur ganz kurz."

,,Nein wartet, ihr dürft nichts bewegen!" Schrie ich schnell, worauf die Geräusche verstummten.

,,Durch D/Ns linke Seite hat sich eine Stange gebort, die auch in der Wand über ihr steckt. Ihr würdet D/N nur noch mehr verletzen, sie schafft es jetzt schon kaum noch bei Bewusstsein zu bleiben. Wir müssen erst die Stange von der Wand trennen." Erklärte ich ihnen ruhig aber schnell, wobei ich ein paar erschrockene Töne hörte.

,,Und wie machen wir das am besten?" Fragte, so wie es sich anhörte, Steve. Ich suchte schnell nach einem Loch und streckte meine Finger durch.

,,Könnt ihr versuchen, dieses Loch so groß zu bekommen, dass Tonys Hand mit dem Handschuh seines Anzugs hineinpasst?"

,,Ja, warte kurz." Ich hörte wie die Steine entfernt wurden und einige hinunter rollten. Kurze Zeit später war das Loch groß genug und Tony streckte seine Hand hinein, die ich in meine nahm.

,,Hör mir jetzt gut zu Tony, wenn ich jetzt sage, schießt du klar?"

,,Okay." Vorsichtig hob ich seine Hand und legte sie wenige Meter über meinem Bauch um die Stange, danach richtete ich sie noch so, dass er keinen von uns verletzten würde und gab ihm ein Zeichen. Kurz darauf hielt er ein Stück der Stange in der Hand, welches ich ihm abnahm und auf die Seite legte, wenn wir D/N nun von der Wand trennen und ihre Arme nachgeben sollten, würde sie mich nicht mehr mit der Stange erstechen. Das selbe machten wir am anderen Ende der Stange, bevor ich D/N meine Hände unter die Schultern legte, um sie etwas zu stützen. Tony trennte die Stange in zwei und zog seine Wand wieder heraus.

,,Jetzt könnt ihr die Trümmer über uns entfernen, aber vorsichtig!" Wir hörten lauter Geräusche und sahen immer mehr Licht von außen, wenig später gaben D/Ns stark zitternden Arme nach und sie fiel auf mich. Ich konnte sie zum Glück so auf mich legen, dass das Stück Stange, das aus ihrer Hüfte schaut, neben mir ins Nichts zeigt. Sie hätte sich die Stange nur tiefer in den Körper gedrückt, und wir wissen nicht, ob die Stange vielleicht irgendwelche Organe getroffen hat.

,,Wir haben..es...G-Geschafft..Oder?" Fragte D/N völlig fertig mit den Nerven, weshalb ich nickte.

,,Ja, jetzt wird alles gut."


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