23. Schriller Fall

Stech ihn ab!
Rot, alles Blutrot.

Ich spรผrte, wie das Blut an meinem Arm hinunterlief; warm und klebrig. Die rote Flรผssigkeit tropfte auf den Boden und bildete eine dunkelrote Pfรผtze um mich herum. Mein Herz raste, wรคhrend ich mich in einem Durcheinander aus Gedanken und Emotionen verlor.

Ich konnte nicht anders, als die Scherbe anzustarren, als wรคren sie ein zerbrochener Spiegel meiner verzweifelten Gedanken und meiner kaputten Seele. Die Scherben, die noch immer in meiner Hand verweilte, symbolisierte meine verlorene Kontrolle, meine Unfรคhigkeit, mich von meiner Vergangenheit zu befreien.

Die Stimme von Lucca hallte immer noch in meinen Ohren wider, drรคngte mich dazu, weiterzumachen, weiterhin seinen Anweisungen zu folgen.

Du hast ihn nicht getroffen, sondern den Blutbeutel. Mach weiter. Stech ihn ab!

Mein Herz raste, mein Atem kam in unregelmรครŸigen, flachen StรถรŸen, und meine Hรคnde zitterten vor Anspannung, Angst oder vielleicht auch Adrenalin.

Aber da war auch eine andere Stimme, leiser, aber dennoch prรคsent. Eine Stimme, die mir sagte, dass das nicht richtig war, dass ich aufhรถren musste.

Askim kam auf mich zu, seine Augen voller Besorgnis und Verwirrung. Er versuchte, mich zu beruhigen; "May, chill. Es ist alles gut."

Mich zurรผckzuhalten; "Mini, leg dich wieder hin, damit die ร„rzte dich versorgen kรถnnen", aber meine Gedanken waren wie wildgewordene Tiere; auรŸer Kontrolle und nicht zu bรคndigen.

Stech ihn ab.
Lass sein Blut flieรŸen.
Oder bist du zu schwach dafรผr?

"Ich kann das nicht", murmelte ich kraftlos zu mir selbst.

Auf meinen Knien, neben dem Krankenbett, lieรŸ ich die Glasscherben vor Verzweiflung fallen. Die Scherbe zerbrach erneut in tausend zarte Splitter.

Das klirrende Gerรคusch schallte durch meine Ohren, meinen Kopf... Meinen gesamten Kรถrper. Es hรถrte sich wie schrilles Geschrei an. So als wรผrde Lucca durch meine Ohren schreien, weil ich nicht das tat, was er von mir verlangte.

Eine plรถtzliche Wรคrme floss durch meinem Kรถrper, welche sich auch nur Sekunden danach wie eine Leere anfรผhlten. Ich starrte den Boden an, welcher voll Blut war. Das Blut, welches mich eigentlich versorgen sollte... Verstand in dieser Situation nicht, was mit mir geschieht, und das alles, was ich fรผr die Realitรคt hielt, eine reinste Illusion meiner eigenen Gedanken war.

Kleine Punkte sammelten sich vor meinen Augen und ein hรถllischer Schmerz durchzog meinen Kopf. Ich fiel und fiel und fiel, bis mich eine Mรผdigkeit auffing und mich langsam und kraftlos auf den Boden federn lieรŸ. Auch nur Sekunden spรคter schlossen sich meine Augen und ich fiel in ein tiefen, unรผberwindbaren Schlaf.

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