A U R O R A

Endlich bin ich hier in Spanien. Nach dem großen Familienstreit habe ich meiner Familie gesagt das ich nicht länger mehr mit ihnen leben möchte. Da ich mein Studium endlich abgeschlossen habe als Ärztin und endlich einen Job erhalten habe in El Salvador in einem der größten Krankenhäuser bin ich endlich froh einen Platz gefunden zu haben. Ich kann endlich einen neu Start beginnen ohne von jemanden verhindert zu werden.

Mit schnellen Schritten laufe ich die letzten Treppenstufen nach oben ins Krankenhaus und laufe schnell zur Informationsstelle.

,,Hola ich bin Aurora Fernandez, die neue Ärztin."

,,Hola Miss Fernandez. Señor Gómez erwartet Sie schon in seinem Büro. Ich bringe sie schnell dahin."

Mit der Akte in ihrer Hand laufe ich ihr hinterher. Zusammen fahren wir mit dem Fahrstuhl in den fünften Stock. Danach laufen wir den Gang entlang und zur letzten Tür. Vor der Tür bleiben wir stehen und klopfen.

,,Señor Gómez, Señorita Fernandez ist hier."

,,Hola Señorita Fernandez, ich freue mich sie kennenzulernen. Kommen sie gerne rein und setzten sie sich hin."

,,Gracias señor Gómez."

,,Wir wollen ja nicht viel Zeit verschwenden, sie haben ja schon Tamara kennengelernt. Da sie frisch fertig sind mit ihrem Studium werde ich sie einer bestimmten Gruppe zuteilen. Der Gruppe von Señor Suarez, er spezialisiert sich auf alles mögliche. Sie werden mit ihm in die OPs gehen und ihm auch in der Notaufnahme unterstützen. Gleich wird Ihnen noch Señor Suarez das Krankenhaus zeigen und dann können Sie heute noch beginnen."

,,Gracias Señor Gómez."

Nach einem kleinen Pipen klopft es an der Tür.

,,Hola Señor Suarez. Das ist ihre neue Kollegin Aurora Fernandez. Sie ist eine fertige Studentin und darf endlich auch als Ärztin arbeiten. Da ihre Gruppe noch Unterstützung benötigt, habe ich sie ihnen zugeteilt. Señorita Fernandez wird für die erste Zeit bei Ihnen überall dabei sein und wenn sie sagen, sie ist bereit kann sie auch alles alleine machen. Ich wünsche ihnen Señorita Fernandez noch einen schönen ersten Arbeitstag."

Mit meinem neuen Arbeitgeber verlassen wir das Büro und fahren mit dem Fahrstuhl wieder runter.

,,Also da ich nicht so sehr auf das Siezen stehe, duzen wir uns einfach, wenn es für dich kein Problem ist. Ich bin Elias, Elias Suarez."

,,Ja na klar, ich mag das ganze Formelle auch nicht so sehr. Ich bin Aurora Fernandez." 

,,Aurora, klingt sehr schön. Wieso wolltest du eigentlich Ärztin werden?"

,,Ich mochte es schon immer Menschen zu helfen und zu unterstützen. Ich wollte auch das die Leute mich sehen und erkennen das es auch gute Leute gibt, die nicht alles machen, nur wegen Geld. Und du?"

,,Das klingt richtig cool, ich bin Arzt geworden, weil wir das noch nicht in der Familie hatten. Zwar waren einige von uns Ärzte, aber die haben nicht viel mit uns zu tun. Wir haben in der Familie von einigen Berufen fast alles."

Er muss wohl zu einer groß Familie gehören, wenn sie viele in der Familie haben, die viele verschiedene Berufe tätigen. Leider habe ich nicht viele Geschwister. Leider nur eine kleine Schwester und einen großen Bruder die ich über alles liebe. Zwar sollte ich nicht von der Familie abhauen, aber ich konnte nicht mehr in unter diesen ganzen Umständen weiter leben und der Streit hat mich das letzte Stück gegeben um mein Entschluss zu fassen. Einen neu anfangen anzufangen.

,,Wieso bist du eigentlich hierher gezogen nach El Salvador?"

,,Familiäre Gründe"

Ist das einzige was ich raus bringe. Ich werde jetzt nicht einem fremden Menschen meine ganze Vergangenheit erzählen.

,,Oh, das ist schade. Na ja, da wir ja jetzt in unserer Station sind, kannst du schon mal einige Akten nehmen und anfangen einige Patienten zu behandeln, während ich den anderen Teil übernehme und zwischendurch mal bei die vorbei schauen werde."

,,Okay, gracias Elias."

Und schon beginne ich die erste Akte zu öffnen. Eine alte Frau die ihre Finger gebrochen hat. Sie kann nur Spanisch, ist 67 Jahre alt und hat Angst vor Spritzen.

,,Hola señora Lia, soy su médico de cabecera Aurora Fernández. Hoy me ocupo de ella. Se ha roto los dedos de la mano derecha. Tenemos que operarlos. Sin embargo, todo el proceso le será explicado en persona."

( Hallo Miss Lia, ich bin ihre behandelnde Ärztin Aurora Fernandez. Ich kümmere mich heute um sie. Sie haben ihre Finger gebrochen an der rechten Hand. Wir müssen sie operieren. Der ganze Prozess wird Ihnen aber noch einmal persönlich in einem Gespräch erklärt. )

,,Gracias, Señorita Fernández. ¿Puedo llamar a mi hijo para que me traiga mis cosas? ¿Y cuándo me operarán?"

( Vielen Dank, Frau Fernández. Kann ich meinen Sohn anrufen, damit er mir meine Sachen bringt? Und wann werde ich operiert? )

,,Todo lo demás, como el procedimiento y la duración, se discutirá con usted."

( Alles andere wie der Ablauf und die Dauer, wird mit ihnen noch besprochen. )

,,Gracias Señorita Aurora."

Und so ging es die nächsten drei Stunden so. Einige Patienten mussten Blut abgenommen werden. Einige mussten wir einen kompletten Check up machen. Ein Patient musste sogar in die Kardiologie gebracht werden. Einen Drogen abhängigen hatten wir auch noch.

,,Hola Aurora, komm ich Erlöse dich ein wenig und wir gehen was kleines Essen. Du sieht ein wenig erschöpft aus."

,,Gracias Elias"

Zusammen laufen wir in die große Cafeteria, wo wir uns Essen auf einem Tablett legen und uns einen Tisch aussuchen.

,,Und wie waren bis jetzt ersten Patienten?"

,,Anstrengend, einige wollten nicht alle Behandlungen haben, als wären sie hier im Hotel. Andere wiederum hatten so angst, dass sie am liebsten alle Untersuchungen machen wollten, nur um sicher zu gehen."

Lachend hält sich Elias den Bauch fest.

,,Ja einige von ihnen kenne ich. Deshalb habe ich sie ja auch dir gegeben."

,,¡Eh, así que hiciste esto especialmente!"

( Hey du hast das also extra gemacht! )

,,Disculpe Aurora, aber ich hatte ehrlich gesagt kein bock mehr immer die gleichen Personen zu behandeln. Ich muss doch die Chance ergreifen, dass ich endlich eine Kollegin habe, die mich unterstützt."

( Entschuldigung )

,,Unterstützt oder eher ausnutzt?"

Dabei schaue ich ihn leicht böse an und verschrenke meine Arme vor die Brust.

,,Dich ausnutzen? Niemals du bist mir zu sympathisch um dich ausnutzen zu können Pequeña Aurora."

( kleine )

,,Hey klein bin ich nicht!"