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ZuuleBranie

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Ich war 8 Jahre alt, als ich ihn das erste Mal sah. Ich war gerade von der Schule nach Hause gekommen. DrauรŸen lagen Unmengen von Schnee, was damals ziemlich normal fรผr den Dezember war. Meine Eltern wรผrden in einer halben Stunde nach Hause kommen, wie jeden Montag. Mein Magen fing an zu knurren, also entschied ich mich dazu mir etwas SรผรŸes zu nehmen. Ich ging in die Kรผche, in der unser SรผรŸigkeitenschrรคnkchen stand. Ich setzte mich auf den Kรผchenboden und machte die Tรผr zum Schrank auf. Als ich gerade meine Hand rausstreckte um Gummibรคrchen zu holen, bemerkte ich es. Da leuchteten zwei gelbe Augen mitten im Schrank. Ich schrie auf und rutschte sofort nach hinten zurรผck, bis mein Rรผcken gegen einen Stuhl knallte. "Hallo, kleines Mรคdchen. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich bin Mister Eatsweet", stellte sich die Kreatur im Schrank vor. Seine Stimme war tief, kratzig und klang eher mรคnnlich als weiblich. Obwohl man das schwer unterscheiden konnte. Mister Eatsweet blieb ganz hinten im Schrank versteckt. Das was besonders hervorstach waren seine leuchtend gelben Augen, mit schlitzartigen Pupillen. Unbehagen breitete sich in mir aus. Mittlerweile hรคtten bei mir die Alarmglocken geschlagen, aber ich war noch ein Kind. "H-hallo. Was machst du hier?", fragte ich mit zittriger Stimme. "Oh ich besuche dich hier nur. Ich besuche alle braven Kinder zur Weihnachtszeit und heute bist du dran", sagte er mit aufgeregter Stimme. Ich sah zu, wie eine Reihe weiรŸer Zรคhne aufblitzte. "Bist du so etwas wie der Weihnachtsmann?", fragte ich nach lรคngerem Zรถgern. Irgendwas gefiel mir an diesem Wesen nicht, und obwohl ich an Elfen und den Weihnachtsmann glaubte, merkte ich, dass das hier kein so friedliches Wesen sein konnte. "Nicht ganz. Ich bin ein Helfer vom lieben Weihnachtsmann. Ich soll vorweihnachtliche Freude verbreiten und Kindern SรผรŸigkeiten schenken. Daher kommt auch mein Name", erklรคrte er weiter. Nachdem er zu Ende gesprochen hatte, wurde sein Grinsen noch breiter. Ich schluckte. Ich hatte noch nie von so einem Helfer gehรถrt. Ich รผberlegte wie ich am besten das Gesprรคch beenden konnte, denn je lรคnger er sprach, desto unheimlicher wurde alles. Mittlerweile war mir auch der Appetit an SรผรŸem vergangen. "Na wie siehts aus? Willst du zu mir kommen? Dann kann ich dir deine SรผรŸigkeiten geben. Und ich kann dir verraten, du warst so brav, du hast dir von allen Kindern die meisten verdient!", verkรผndete er feierlich. Doch mir war gar nicht nach feiern zumute. Ich wollte nur so schnell wie mรถglich von dieser Kreatur weg. "Ich darf jetzt eigentlich nichts sรผรŸes essen, ich muss auf meine Eltern warten. Und erst nach dem Mittagessen darf ich SรผรŸis essen", redete ich mich heraus, in der Hoffnung es wรผrde einfach verschwinden. Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht und seine Augen wirkten jetzt traurig. "Da bin ich jetzt aber enttรคuscht. Ich wollte dir doch nur eine Freude machen... WeiรŸt du, viele haben Angst vor mir... Und das nur wegen meinem Aussehen. Deswegen verstecke ich mich auch hier im Dunkeln. Dabei will ich wirklich nur kleinen Kindern eine groรŸe Freude bereiten", fing er an zu erklรคren. Seine Stimme klang so verletzlich und sanft. Er tat mir irgendwie leid. "Bist du dir sicher, dass du deine SรผรŸigkeiten nicht willst?", fragte er erneut. Ich รผberlegte. Vielleicht kรถnnte ich ganz schnell hereinklettern und genauso schnell wieder herausklettern. Und mir wรผrde nichts passieren. "Ja, also, vielleicht kรถnnte..."

Plรถtzlich ging die Tรผr auf und meine Mama kam herein. "Hallo mein Schatz!", rief sie frรถhlich durch das Haus. "Ich bin in der Kรผche!", rief ich zurรผck. Meine Mama kam kurz darauf zu mir und lรคchelte mich an. "Ich durfte heute frรผher nach Hause gehen, ist das nicht schรถn? Sag mal, warum sitzt du denn auf dem kalten Boden?", fragte sie mich und beugte sich zu mir herunter. Ich schaute in den Schrank, doch Mister Eatsweet war verschwunden. "Ich wollte mir nur etwas sรผรŸes holen", sagte ich schlieรŸlich. Meine Mama hob mich auf und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Hast wohl schon einen groรŸen Hunger. Komm, ich mach uns mal was zu Essen", verkรผndete sie und lief mit mir zum Wohnzimmer, wo sie mich auf das Sofa setzte. Den restlichen Tag รผber konnte ich an nichts anderes als an Mr. Eatsweet denken. Wรผrde er wiederkommen? Oder war am nรคchsten Tag schon das nรคchste Kind an der Reihe? Ein paar Tage verstrichen und es geschah nichts besonderes. Ich hatte die Begegnung mit Mr. Eatsweet schon komplett vergessen, als ich an einem Abend nicht einschlafen konnte. Ich wรคlzte mich stรคndig im Bett umher, bis ich mich dazu entschied, zu meinen Eltern zu gehen und ihnen davon zu berichten. Ich ging langsam die Treppe herunter. Ich schaute vom Treppengelรคnder in das Wohnzimmer, wo meine Eltern Nachrichten im Fernsehen schauten. Im Fernseher war ein Reporter zu sehen, der vor einem Haus stand. Ich brauchte einen Moment bis ich verstehen konnte was er sagte.

"Das Rรคtsel nimmt kein Ende. Weiterhin verschwinden Kinder spurlos, aus ihrem Zuhause. Denken Sie, es gibt noch Hoffnung fรผr die Familien?"

Er reichte das Mikrofon an einen Polizisten und in dem Moment war ich wie eingefroren. Der Polizist schaute genau mit demselben traurigen Gesichtsausdruck in die Kamera, wie Mr. Eatsweet. "Es ist nicht meine Aufgabe, den Eltern unnรถtig Hoffnung zu machen oder sie ihnen zu nehmen. Ich hoffe einfach aus ganzem Herzen, dass die kleinen Kinder gefunden werden", sprach er mit derselben Stimme wie das Wesen, dem ich vor Tagen begegnet bin. Ein Schauer lief mir den Rรผcken hinunter. Was wรคre wohl passiert, wenn ich auch in den Schrank gekrochen wรคre? Wรคre ich jetzt auch verschwunden, wie die anderen Kinder? Und obwohl ich die Frage nicht hunderprozentig beantworten konnte, war ich meiner Mutter unglaublich dankbar, dass sie an diesem Tag frรผher nach Hause gekommen war. Wer weiรŸ, was sonst mit mir geschehen wรคre. Und bevor wieder zum Reporter geschalten wurde, bohrten sich die leuchtenden Augen des Polizisten direkt in meine.

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