𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟓𝟑

𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟓𝟑

ℑ𝔫𝔫𝔢𝔯𝔥𝔞𝔩𝔟 𝔡𝔢𝔯 𝔉𝔢𝔰𝔱𝔲𝔫𝔤𝔢𝔫 𝔳𝔬𝔫 𝔄𝔰𝔨𝔞𝔟𝔞𝔫
ℳ𝒶𝓇𝓎𝒶𝓃𝒶

Das kalte Eisen der Fußfessel von Rabastan Lestrange grub sich tief in meinen Hals. Ich war noch nie auf solch brutale Art gewürgt worden und spürte schon Lichtpunkte vor meinen Augen tanzen. Ich hatte mir sterben irgendwie friedlicher vorgestellt. Unter dem Sauerstoffverlust begann mein Körper auf dem Boden zu zucken, meine weit aufgerissenen Augen sahen in die des Mannes, der über mir lehnte. Ich glaubte blanke Abscheu in Rabastans Augen zu sehen - weshalb ich mir auch den nächsten Ausdruck in seiner Mine nicht erklären konnte. Es schien etwas wie Entsetzen zu sein, das eine gespaltene Persönlichkeit durch seine Seele jagte. Er ließ von mir ab, das Eisen verschwand von meiner Haut und langsam wich er zurück, während ich mich röchelnd auf den Bauch drehte und keuchend nach Luft schnappte. Mein Atem ging rasselnd, Tränen brannten in meinen Augen, als mein Blick zu dem Todesser flog. ,,Na? Nicht Herr über den eigenen Verstand? Soll hier ja bekanntlich öfter vorkommen", brachte ich heiser hervor. ,,Du wirst dich zwischen dem Monster und dem Menschen schon entscheiden müssen. Ich dachte eigentlich, das hättest du längst getan", fügte ich krächzend hinzu.

Zitternd kämpfte ich mich auf die Beine, während die dunklen Augen von Rabastan Lestrange mich feindselig fixierten. ,,Wenn du das jemandem erzählst, mache ich dich dafür doch noch kalt, Stone. Du wirst sehen", zischte er und ich lachte kehlig auf. ,,Was? Dass du zum ersten Mal nicht in der Lage warst, zu töten? Oder siehst du einfach weg, wenn du unschuldige Muggel und Zauberer mit deinen Flüchen quälst?", gab ich zurück, rieb mir den schmerzenden Hals, was Rabastan schnauben ließ. ,,Pass auf was du sagst, Stone. Bevor ich es mir nochmal anders überlege", knurrte er - ehe die Tür aufgestoßen wurde. Atemlos und verschwitzt schob sich Altair Thorne in den Raum und ich legte hastig meine langen Haare über die Haut an meinem Hals, funkelte Rabastan still an und kniete neben meiner Wanne nieder. ,,Alles klar?", fragte Altair misstrauisch, als der Todesser sich ebenfalls wieder abwendete. Warum hatte er mich nicht getötet? Warum hatte er es nicht gekonnt? Er hätte mein Wissen im Keim ersticken können und hatte es nicht getan. Brach Askaban selbst eine so kalte, gewissenslose Seele wie ihn? Ich nickte Altair zu und ließ meine Hände zischend in dem Eiswasser verschwinden, begann wieder damit die zerschlissenen Lumpen auszuwaschen. Er hatte mich nicht umgebracht... Wieso tat es niemand? Altair hatte es auch nicht tun können... Woran lag es? Meinen Augen? Oder wieso konnten nun weder Altair, noch Rabastan mich noch richtig ansehen?


Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Altair mich schließlich in meine Zelle zurückführte. Schweigend lief ich ihm hinterher, mein Hals brannte wie Feuer und da das Adrenalin in meinem Körper verschwunden war, brachte ich vor Schmerzen kaum noch ein Wort heraus. Auf dem Weg die schmalen Treppen hinauf, blieb Altair so plötzlich stehen, dass ich gegen ihn lief und beinahe rückwärts die Stufen runtergefallen wäre, hätte er nicht geschickt nach mir gegriffen und mich festgehalten. ,,Du glaubst nicht ernsthaft, du könntest das vor mir verstecken, oder?", fragte er mich ernst und sein Blick richtete sich auf meinen Hals. Ich biss mir auf die Unterlippe, ehe ich langsam den Kopf schüttelte. ,,War er das? Der Kerl, mit dem du arbeiten musstest?", fragte er weiter und ich schüttelte erneut den Kopf, ohne wirklich darüber nachzudenken, warum. Die Mundwinkel des einäugigen Mannes zuckten schwach. ,,Wer soll es schon sonst gewesen sein? Ich kann die Kettenabdrücke in deiner Haut sehen, Maryana Black. Sehen verdammt schmerzhaft aus", meinte er ernst und ich senkte den Blick. ,,Warum auch immer du ihn gerade also vor einer Bestrafung zu beschützen versuchst, das schaffst du nicht." Damit trat er die letzten Stufen hinauf, meinen Arm noch nicht losgelassen. Ich wollte etwas sagen, doch ich brachte bloß ein ersticktes Krächzen hervor. Rabastan war ein Todesser, er verdiente eine Strafe... Für all das, was er anderen Zauberern angetan hatte. Für das, was seine Freunde meinen armen Eltern angetan hatten. Und trotzdem tat und sagte ich weiterhin nichts, während meine Kehle heiß brannte und seltsam kribbelte, meine Zunge sich merkwürdig taub anfühlte und ich mich von Altair Thorne alias Arschloch in meine Zelle zurücksperren ließ.

,,Ich versuche dir einen Trank zu organisieren... Gegen die Schmerzen. Und ich werde Madeye informieren, das hat er mir aufgetragen", meinte er nun und ich umschloss die Gitterstäbe, schüttelte bittend den Kopf. Wenn Madeye davon erfuhr, dann würde auch Sirius davon erfahren... Asterion... Hatten die Todesser wirklich meinem Sohn etwas angetan? Tatze hätte das doch niemals zugelassen... Eher wäre er gestorben! ,,Tut mir leid. Ich muss meine Pflicht erfüllen... Ich bin in Aufrichtigkeit an Moody gebunden. Unbrechbar. Dafür beschützt das Ministerium meine Familie." Altair sah mich beinahe entschuldigend an, ehe er sich abwandte. Erstickt seufzend sank ich hinter den Gittern meiner Zelle zusammen. Altair war unbrechbar an Alastor gebunden? Hatte er einen Schwur geleistet? ,,Sieht echt übel aus." Ich drehte den Kopf. Mitleidig sah James mich an und ich blinzelte. Er saß da und spielte mit dem Schnatz, der in Hogwarts-Zeiten dem Quidditchset entwendet und immer bei sich getragen hatte. Durch seine runden Brillengläser sahen seine haselnussbraunen Augen mich ernst an. Ich zuckte schweigend mit den Achseln, rollte mich langsam auf meinem Zellenboden zusammen. Schlafen... Im Schlaf würde ich meine Schmerzen vergessen. ,,Soll ich dir was vorsingen?" James grinste schief. Ein Insider aus unserer Jugend... Ich hatte eine lange Weile, nachdem Fleamont und Euphemia Potter mir Zuflucht gewehrt hatten, Albträume gehabt. Und James hatte mir dann tatsächlich solange die wildesten Rumtreiberstorys erzählt, bis ich eingeschlafen war - oder er hatte gesungen. Trotzdem schüttelte ich den Kopf.

Das Surren des Schnatzes hallte in meinen Ohren wieder, ehe James ihn geschickt wieder einfing. ,,Gut, dann erzähle ich dir was", murmelte er, während ich langsam die Augen schloss. Seine Stimme klang seltam weit weg... ,,Erinnerst du dich noch, als wir den Torbogen der großen Halle verhext hatten? Alle Schlangen waren plötzlich zu einem Liebesgeständnis gezwungen... Oder als wir die große Halle geflutet haben und Dumbledore sich nur lässig einen Cocktail gezaubert hat, während die McGonagall vor Wut beinahe bewusstlos geworden ist? Merlin, das waren Zeiten! Oder als Tatze...-" Mehr bekam ich nicht mit. Seine ruhige Stimme hatte mich schon in den Schlaf geschickt.




,,Bereit?" Madeye Moody sah Sirius Black ernst an und dieser richtete den Kragen seines aubergine farbenen Mantels, bevor er nickte. ,,Papi!", japste Asterion quengelnd auf dem Arm seiner Patentante. Seit gestern Abend beherrschte er dieses Wort und Sirius hatte sich vor Glück kaum noch eingekriegt. Er drehte sich um und trat noch einmal vor seinen Sohn, um ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn zu drücken. ,,Ich liebe dich, Asterion... Sei lieb zu Tante Sisi und Onkel Moony, ja?", flüsterte er und strich Asti sanft über die Wange, als der Kleine brav nickte. Dann hob Sirius den Blick. ,,Du kommst doch wieder, oder?", fragte Remus flüsternd und sein Freund nickte traurig. ,,Ja... Auch wenn es mir schwer fallen wird, sie erneut zurück zu lassen..." Remus nahm Sirrah den kleinen Asterion ab, als sie sich zu ihm wandte. ,,Warte noch einen Moment, ich gebe dir noch zwei Fotos für Mary...", murmelte sie und zog Sirius am Mantelärmel zur Seite.

,,Im äußersten Notfall... Meine letzte Ration Vielsafttrank... Aber Sirius... Bitte vertraue mir trotz allem. Nutze diese Möglichkeit nur, wenn du dir ganz sicher bist, dass Mary nicht mehr lange hat, hörst du? Wenn der Tausch nämlich auffliegt, könnte es sein, dass man dich töten wird... Und solange ich noch immer Chancen sehe, Mary heile zu euch beiden zurück zu bringen... Ist mir es lieber, wenn ihr beiden noch durchhaltet und du es übers Herz bringst, sie noch einmal zurück zu lassen...", flüsterte sie und schob ihm das kleine Fläschchen mitsamt Fotos zu. Langsam nickte er, bevor er sie für einen Moment in die Arme schloss. ,,Ich wüsste nicht, was ich ohne deinen Scharfsinn und deinen Ehrgeiz tun sollte, Sirrah Sylvane...", murmelte er und Sirrah lächelte und hauchte ihm einen Kuss auf den Wangenknochen. ,,Gib den hier Mary von mir, ja?", schmunzelte sie und er zwinkterte ihr zu. ,,Sehr gerne..."

Sirius strich seinem Sohn ein letztes Mal durch die feuerroten Locken, bevor er von Moody gepackt wurde und die beiden disapparierten. Seufzend sahen Remus und Sirrah einander einen Moment an, während Asterion glucksend an einem Wollfaden vom Cardigan seines Patenonkels zupfte, der sich offenbar gelöst hatte. ,,Ich hoffe, dass alles gut wird... Und wir nachher nicht etwa Moody allein in der Tür stehen haben..." ,,Oder niemanden mehr...", pflichtete Sirrah dem Werwolf seufzend bei und lehnte einen Moment ihren Kopf an seine Schulter, was Asterion als Einladung dafür sah, den Wollfussel, den er rausgezupft hatte, in ihre Haare zu schieben.

Fröstelnd schloss Sirius seinen Mantel, als er mit Moody auf einem felsigen Vorsprung rauskam und sich keuchend ein Stück vorlehnte, ehe er vom Auror schon den Umhang umgeworfen bekam. ,,Hüte dich mit deiner Euphorie! Ich habe keine Lust, gleich ein paar gierige Dementoren am Hintern kleben zu haben! Halte dich zurück, sei aufmerksam und äußerst vorsichtig! Und tu, was ich dir verdammt nochmal sage!", zischte er dabei und Sirius nickte noch, bevor er endgültig verborgen war und der Auror zielstrebig voran schritt. Er war die Kälte gar nicht mehr gewohnt... Ihm wurde übel, je mehr er sich umsah. Noch einmal hier her zurück zu kehren... Das war neben dem Verlust seiner Verlobten der schlimmste Traum, der ihn nächtlich heimsuchen konnte. Moody trat nun an den Hintereingang, durch welchen Sirius damals auch als Animagus geflohen war. Er schob dem Hauselfen eine beträchtliche Menge an Geld zu, bevor er ihn passieren ließ und der Rumtreiber sich geschickt durch den Spalt schob, bevor der Elf die Tür vor ihm noch geschlossen hätte.

Sirius erkannte den Hauself wieder und er sah sogar, dass er seinen Ring um den Hals trug, mit welchem er ihn damals bezahlt hatte, um Mary ein Hologramm von sich zu schicken. Er konnte es nicht lassen, dem Elf ein Bein zu stellen, sodass er lang hin schlug und sich krächzend wieder aufrappelte. Alastor bog ab, den Sirius allzu bekannten Korridor hinunter- obwohl sich keiner der solchen hier in Askaban wirklich voneinander unterschied. Sirius beschleunigte seinen Schritt, als er die Zelle von Maryana sah und Moody fluchte leise, als der Animagus sich ungeduldig an ihm vorbei drückte. ,,Jetzt hab doch mal Geduld, Black!", knurrte Moody und Mary hob verwirrt den Kopf vom Boden. ,,Wie könnte ich das nicht haben... Anders als du, du bist schon wieder hier...", krächzte sie, sodass sich Sirius' Nackenhaare aufstellten. Maryana... Seine geliebte Maryana... Kaum noch was war von ihr übrig geblieben... Sie war leichenblass, komplett abgemagert und ihr Haar war ungestüm und verfilzt, fiel ihr tief ins Gesicht. ,,Seht zu, dass ihr leise seid, ich halte Wache und gebe ein Zeichen...", murrte Moody und schloss die Zellentür auf. ,,Was...", hauchte die Rothaarige verwirrt und rutschte weiter in die Schatten hinein. ,,Ist das eine Falle? Moody, was soll das?", wimmerte sie und das Herz des Rumtreibers zog sich schmerzhaft zusammen. ,,Du kannst jetzt, Black...", meinte der Auror und schloss die Tür wieder, um im Korridor zu verschwinden.

Mit klopfendem Herzen hob Sirius nun langsam den Umhang von seinem Kopf und Marys Augen weiteten sich, ehe ihm auffiel, dass es vor Schreck war. ,,Nein, nicht du schon wieder... Bitte... Bitte nicht...", schluchzte sie und mit schmerzverzerrtem Gesicht betrachtete Sirius sie. ,,Mary... Ich bins... Sirius... Dein Tatze...", sprach er sie sanft an. Erkannte sie ihn nicht? Sie schüttelte leicht den Kopf, Tränen liefen ihr über die Wange, ehe sein Blick auf ihren blauen Hals fiel. ,,Mary, mein Herz, was haben sie dir angetan?", entfuhr es ihm verzweifelt und als er seine Hand nach ihr Ausstrecken wollte, zuckte sie zurück. ,,Du kannst mich nicht berühren, du bist nicht echt...", schluchzte sie und Sirius schüttelte den Kopf. ,,Doch, Maryana, das bin ich... Ich habe Dumbledore gebeten, mir den Tarnumhang zu leihen... Die glorreiche Idee deiner besten Freundin Sirrah Sylvane...", erklärte er ihr und einen Moment starrte sie ihn noch an, bevor sie zitternd die Hand hob.

,,Tatze? Bist du es wirklich?" Sie rang nach Atem, als ihre eiskalten Fingerspitzen seine warme Wange berührten. ,,Ja, mein Herz. Ich bin es...", entgegnete er brüchig, bevor er sie in seine Arme schloss und sie fest- aber bedacht, ihr nicht weh zu tun in seine Arme zog, sodass sie sich bitterlich weinend an seinem Mantel festkrallte. ,,Mein wunderschöner Sirius... Schau dich nur an...", flüsterte sie und er schloss die Augen, als ihre kalten und rauen Finger über seine Wangen glitten. ,,Du müsstest erst unseren Sohn sehen... Der Inbegriff wahrer Schönheit- und ich sage dir, dem ist der kleine Rotzbengel sich sogar bewusst", entgegnete der Animagus mit einem schwachen Lächeln, bevor er die Fotos aus der Innenseite seiner Weste zog. ,,Oh... Asterion...", entwich es Mary mit einer Mischung aus Erleichterung und Schmerz. Zitternd hielt sie die Bilder in den Händen und betrachtete sie genaustens, versuchte sie wahrlich in sich aufzusaugen. ,,Er ist das schönste und wertvollste, was du mir hast schenken können, Maryana..." Mit verweinten Augen erwiderte sie seinen Blick.

,,Daran bist du nicht ganz unbeteiligt gewesen, Tatze...", erwiderte sie und leise seufzend nahm er ihr Gesicht in seine warmen Hände, was sie für den Moment die Augen schließen ließ. ,,Ich muss träumen... Oder endlich gestorben sein... Du bist hier, bei mir...", wisperte sie und Sirius deckte den zitternden, dürren Leib seiner Verlobten mit einem Zipfel des Umhangs zu. Er musste jeden Moment auf der Hut sein, sich wieder darunter zu verbergen, falls jemand durch den Korridor kommen würde. ,,Nein, mein Herz, ich bin wirklich hier... Ich musste dich sehen... Ich musste dir Asterion zeigen... Und ich musste kommen, um dir Mut zu machen und dich um etwas zu bitten...", hauchte er, denn er ahnte, sie hatten nicht mehr viel Zeit. ,,Ich bin nicht mehr schön anzusehen, Tatze... Es ist nicht mehr viel von mir übrig...", flüsterte sie und zog langsam seine Hand von ihrer eingefallenen Wange, drehte den Kopf weg. ,,Nein... Nein...", entgegnete er und schob sanft seine Finger unter ihr Kinn, um es wieder zu sich zu drehen und seine Stirn an die Ihre zu drücken. ,,Ich sehe in deine Augen und unter den tiefen Schleier von Schmerz und Sehnsucht... Und ich sehe noch immer dieselbe Frau, dieselbe Schönheit... Die Liebe meines Lebens...", wisperte er, bevor er sie sanft küsste, was Mary einen Laut des Glücks entlockte. Sie hatte geglaubt, niemals... Nie wieder etwas Gutes verspüren zu können- etwas Echtes und nicht etwa ein Gefühl durch Vorstellungskraft oder durch Erinnerungen...

,,Sirius...", wimmerte sie, als sie langsam von ihm abließ und ihm liebevoll über die Wange strich. ,,Wer hat dir das angetan, mein Schatz?", fragte er erneut sorgenvoll und strich sanft über die Verfärbung an ihrem Hals, sodass sie zusammenzuckte. ,,Lestrange... Rabastan Lestrange...", flüsterte sie und der Blick des Rumtreibers wurde finster. ,,Diese miese Kanalratte, oh wie gerne ich seinen Kopf zwischen zwei Felsen zertrümmern würde...", knurrte er beinahe schon wie sein Animagus und Marys Mundwinkel zuckten, ihre Hand strich langsam über seine Brust. ,,Oh, wäre ich nicht so müde... Ich stehe drauf, wenn du aus der Haut fährst...", flüsterte sie und Sirius zog sie wieder ein Stück an sich. ,,Warum hat Lestrange das getan? Mary, hat er etwas mit der Sache zutun, die du uns verschweigst?" Verunsichert erwiderte sie nun seinem Blick. ,,D-Deshalb bist du hier?", fragte sie weinerlich und Sirius konnte nicht anders, als schluckend zu nicken. ,,Unter anderem... Ich will auch, dass du durchhältst, mein Herz, das ist wichtig. Sirrah verhält sich wie ein aufgescheuchtes Huhn, sie versucht alles umzugraben, um dich hier rauszuholen... Dabei sind wir auf etwas gestoßen... Jemand hat uns gesagt, du wüsstest etwas Entscheidendes... Den eventuellen Grund für den Tod von Amandriel und warum man verhindern will, dass du Askaban verlässt..."

Erneute Tränen sammelten sich in Maryanas Augen, als sie ihn wieder ansah. ,,Sie werden Asterion dafür umbringen...", weinte sie ängstlich und krallte sich an ihrem Verlobten fest. ,,Das werde ich nicht zulassen, Maryana, hörst du? Niemand wird es wagen, unserem Sohn auch nur ein Haar zu krümmen! Aber du musst mir sagen, was du gesehen... Was du gehört hast! Es ist wichtig... Ich will dich nämlich wiederhaben... Wieder bei mir... Bei uns. Asterion... Er spricht schon seine ersten Worte... Er zieht sich unheimlich gerne an Moonys Hosenbeinen hoch und zu seinem kleinen Wortschatz gehört leider auch schon ein Schimpfwort....-", erzählte Sirius ihr verzweifelt und Mary legte einen Moment die verdreckte Stirn in Falten. ,,Tatze? Was hast du angestellt? Welches Schimpfwort?"

,,Naja, wohl eher ein negativ beschreibendes Adjektiv...", nuschelte er und sie zupfte an einer seiner vollen Locken. ,,Hm?" ,,Dumm?", gab er unsicher zurück und Mary entwich ein kehliges Kichern. ,,Oh Asti...", wisperte sie daraufhin und strich sich eine Träne von der Wange. ,,Er fragt nach dir, mein Herz... Er hat dich nicht vergessen... Und er wird es auch nicht... Genau so wenig wie ich..." Sirius hauchte ihr kleine Küsse auf die Wange, die in ihrem Körper zum ersten Mal seit langem wieder ein wenig Wärme auslösten.

,,Bitte sag es mir... Was verschweigst du?", kam er nun wieder deutlich ernster auf den Ausgangspunkt zurück und Mary seufzte tief. ,,Ich fühle mich so schrecklich, es verschwiegen zu haben, Sirius... Schuldig sogar, ich habe wahrscheinlich verdient, hier zu sein...", setzte sie an und Sirius schüttelte den Kopf, drückte sie sanft an seine Brust. ,,Nein... Du bist viel zu gut, meine Liebe...", entgegnete er. ,,Du hast es nicht verdient, auch nur noch einen weiteren Augenblick hier zu verbringen... Und das tust du nur wegen mir... Wegen mir törichtem Idioten..." ,,Ich liebe dich, Sirius... Ich liebe dich und unseren Sohn so sehr... Für euch, für euer Wohlbefinden würde ich auch tausend Jahre hier verbringen...", entgegnete sie heiser. Und dann begann sie ihm leise zu erzählen, was sie damals im September 1981 mitbekommen hatte, während Sirius sie nahe bei sich hielt, sie wärmte und tröstend wiegte und sie mit dem Gefühl erfüllte, dass er sie noch immer liebte, egal wie sie aussah und egal, was Askaban mit ihrem Verstand schon angestellt hatte... Und dass er sie immer lieben würde und sie nicht aufgab, nicht vergaß. Und dass sie durchhalten musste, denn sie würden sie retten. Sie taten alles dafür.

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