2.

Y/n pov.

Heute war es soweit, heute war der Kampf zwischen Toman und Valhalla.

Für Ende Oktober war es noch recht warm. 

Gerade betraten wir das Gelände des Schrottplatzes. Der Staub wurde durch die vielen Schuhe aufgewirbelt und viele Schaulustige saßen auf den alten Autos. 

Ich lief hinter Peh, konnte durch meine Größe nur über einige Köpfe sehen, als ich auf ein Augenpaar traf.

Violette Augen sahen direkt in meine und sofort machte sich ein komisch angenehmes Gefühl in mir breit. Da ich dieses Gefühl nicht kannte, sah ich von dem älteren Haitani weg, konzentrierte mich auf das Geschehen vor mir.

Nicht nur der Haitani Bruder hatte mich bemerkt, sodass einige Kommentare zu meinem da sein geäußert wurden. In etwa so etwas wie:

,,Was macht ein Mädchen in einer Gang?"

,,Warum bindet sich Mikey freiwillig einen Klotz ans Bein?"

,,Mädchen gehören hier nicht her."

Und all' so einen Scheiß warfen einige von Valhalla und von den Außenstehenden ein.

Am liebsten hätte ich einen blöden Kommentar losgelassen, doch stand ich dazu nicht in der Position und durfte mir somit keinen dummen Kommentar erlauben.

,,Die ganzen Kommentare, müssen dir doch ziemlich gegen den Strich gehen, was Y/n?", lachte Peh, versuchte mich zu Provozieren, was ich nur ignorierte.

Irgendwann unterbrach Kazutora das Ganze und schlug den Aufseher für den heutigen Kampf zusammen, da ihm Drakens Worte nicht ganz passten. 

Dementsprechend begann der Kampf in einem Chaos, was mich nicht sonderlich störte.

Vergleichsweise hatte ich weder Größe noch Kraft, was meine Gegner betraf, dafür beherrschte ich zum Teil verschiedene Kampfsportarten und hatte eine bessere Reaktionsfähigkeit.

Während ich dem einem Typen mit meiner flachen Hand gegen seinen Vitalpunkt am Hals schlug, trat ich dem anderen in die Magengrube.

Man konnte deutlich den Größenunterschied der Gangs spüren.

Gerade als der Gegner vor mir zu Boden ging, drehte ich mich herum und trat einem Anderen mit meinem Fuß gegen die Schläfe.

So zog sich der Kampf in die Länge. 

Immer mehr von Toman verloren an Kraft oder wurden K.O. geschlagen.

Ich ließ meinen Blick über den Platz gleiten, stellte fest, dass fast nur noch die Divions- und Vizekommandanten standen.

,,So eine Scheiß", fluchte ich vor mir hin, schlug erneut Jemanden zu Boden.

Meine Handknöchel bluteten bereits und mein Kopf pochte, da mir vorhin jemand mit irgendeinem schweren Gegenstand auf den Kopf geschlagen hatte.

Ran pov.

,,Die Kleine ist wirklich süß", säuselte ich, beobachtete ihre geschickten Bewegungen.

,,Tch. Mädchen haben hier nichts zu suchen", murrte mein Bruder, musterte ebenfalls das Geschehen.

Ich zuckte mit den Schultern, während mein Blick nur ihr galt. Sie war wirklich hübsch und gut im Kämpfen – sie weckte durchaus mein Interesse.

,,Und wenn schon, lieber eine starke Frau, als einen Mann der nichts auf die Reihe bekommt und nur rumheult."

Mein Bruder lachte auf, putzte seine Brille.

Y/n pov.

So langsam ging auch mir die Kraft aus.

Ich wusste schon gar nicht mehr, wie viele ich K.O. geschlagen hatte.

Meine Hände zitterten durch die ständigen Adrenalinschübe und das Pochen in meinem Kopf wurde immer schlimmer.

Erneut trat ich jemanden ins Gesicht, schlug ihm zusätzlich in den Nacken und er sackte zu Boden.

Als wieder jemand auf mich zu kam, sah ich, wie er ein Messer zückte.

Er griff mich mit dem Messer an, jedoch wich ich ihm aus, versuchte ihm das Messer aus der Hand zu nehmen, scheiterte.

Da ich zu sehr mit der Person vor mir beschäftigt war, bemerkte ich die Person hinter mir nicht, welche mir mit einem alten Metallrohr auf den Kopf schlug.

Durch den plötzlichen Schmerz, ließ ich von dem Typen ab, worauf er mich erneut angriff.

Schützend hielt ich meine Arme überkreuzt vor mein Gesicht, konnte so den Angriff halbwegs abwehren.

Bevor mein Gegenüber handeln konnte, umgriff ich seinen Arm, warf ihn über meine Schulter, brach ihm seinen Arm, händelte ihm das Messer aus der Hand, bevor ich ein paar Meter zurück sprang, um der Person hinter mir auszuweichen.

Das Blut floss über meine Arme. Ich riskierte einen kurzen Blick, stellte fest, dass die Schnitte genäht werden müssen, jedoch keine wichtigen Arterien getroffen wurden.

Gerade als mein Gegenüber mich angreifen wollte, hörten wir, wie alle übrigen Valhalla Personen panisch davon rannten.

Als sich der Staub von dem Platz legte, sah ich auch wieso.

Mikey schlug auf Kazutora ein, während Baji versuchte sich auszurichten, jedoch deutliche Probleme hatte.

Auch die Person vor mir und der dem ich den Arm gebrochen hatte, machten sich aus dem Staub, während ich zu den anderen rannte mich neben Mitsuya stellte.

,,Was ist passiert?", fragte ich außeratem, verstaute mein neues Messer in meiner Hose, versuchte mir die Schnittwunden abzudrücken.

,,Kazutora hat Mikey verprügelt und Baji erstochen und - was ist mit deinen Armen?", unterbrach er sich selbst.

,,Nur ein Kratzer", wank ich ab, machte mir an jeden Arm einen Haargummi um, um vorerst die Blutung zu stoppen.

Ich sah wie Baji sich aufrichtete und zu Mikey ging und ihn halbwegs zur Vernunft brachte.

Gerade als ich sah, dass er sein Messer zückte, mischte ich mich ein, händelte es ihm aus der Hand.

,,Baji stich dich nicht selbst ab, davon wird es weder Kazutora besser gehen noch wird Mikey ihm vergeben", murrte ich, warf ihm einen warnenden Blick zu.

,,Shit Y/n, ich glaub nicht, dass deine Erste-Hilfe ausreichen wird", murmelte er, sackte in meinen Armen zusammen.

,,Hat jemand einen Krankenwagen gerufen?", fragte ich, worauf die anderen nickten.

Chifuyu hielt Baji in seinen Armen, während ich mein Verbandszeug rauskrammte. Als ich die Stichwunde zu Gesicht bekam, musste ich zugeben, dass Baji recht hatte.

Kazutora hatte ihm knapp unter die Rippen gestochen und eine solche Stichwunde, konnte definitiv tödlich enden.

Panisch schnitt ich sein Oberteil auf, versuchte die Blutung so gut es ging zu stoppen.

Das Baji gerade eine Abschiedsrede hielt und Takemitchy und Chifuyu sich heulend neben mir befanden, ließ meine Panik nicht gerade sinken.

Ich wollte nicht das Baji stirbt, aber meine Kenntnisse reichten für diese Stichwunde nicht aus.

,,Beruhig dich Y/n", flüsterte mir Mitsuya zu, legte eine Hand auf meine Schulter.

Erst jetzt merkte ich, dass ich nur meine blutverschmierten Hände anstarrte und aufgehört hatte mich um seine Wunde zu kümmern.

,,Danke Mitsuya", bedankte ich mich, wickelte den Verband weiter.

,,Hey Chifuyu halt Baji wach klar", sprach ich, schaffte es tatsächlich die Blutung für einige Momente stoppen.

Angesprochener nickte, hielt den Schwarzhaarigen wach.

Ich packte mein Verbandszeug wieder ein, da ich schon die Sirenen der Polizei und des Krankenwagens hörte.

Was darauf folgte, passierte recht schnell und durch meine Kopfschmerzen nahm ich nur noch wahr, dass Kazutora sich der Polizei stellte und wir alle vor den Bullen abhauten.

Bei Mitsuyas Bike angekommen machten Peh, er und ich halt.

Keuchend stützte ich meine Arme auf meinen Knien ab.

,,Geh besser nach Hause Y/n du siehst mitgenommen aus", sprach der Silberhaarige, welcher sich ein wenig Blut aus dem Gesicht wischte.

,,Hm alles gut, ich hab nur mies eine auf den Kopf bekommen", lachte ich auf, lehnte mich an eine Hausmauer.

,,Meint ihr Baji wird das überstehen?", fragte ich, fing an meine Schnittwunden zu Verbinden. Ich würde sie zu Hause nähen und desinfizieren.

,,Ich denke schon", sprach Peh, startete sein Motorrad, verabschiedete sich von uns und fuhr nach Hause.

,,Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte Mitsuya, setzte sich auf sein Bike.

,,Nein, schon gut. Ich kenne eine gute Strecke, die nicht weit ist", wank ich ab, er nickte und fuhr weg.

Nachdem ich meine Arme verbunden hatte, machte ich mich auf den Weg nach Hause.

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