𝙩𝙝𝙖𝙣 𝙩𝙤 𝙗𝙚 𝙬𝙞𝙩𝙝 𝙮𝙤𝙪⌂
𝘪 𝘤𝘢𝘯'𝘵 𝘵𝘩𝘪𝘯𝘬 𝘰𝘧 𝘢𝘯𝘺 𝘨𝘳𝘦𝘢𝘵𝘦𝘳 𝘩𝘢𝘱𝘱𝘪𝘯𝘦𝘴𝘴 𝙩𝙝𝙖𝙣 𝙩𝙤 𝙗𝙚 𝙬𝙞𝙩𝙝 𝙮𝙤𝙪
HYUNJIN;
„Du hättest es mir nie geglaubt aber ich habe einen Jungen kennengelernt, der sich nach mehr als nur eine Bettgeschichte anfühlt. Ja, ich glaube.. ich habe ihn irgendwie gerne."
Ich lächelte leicht, schaute runter auf meine Finger, die ich aufgeregt ineinander verhaspelte.
„Ja, ich weiß, was du denkst.. So was habe ich noch nie gesagt und vielleicht ist es auch ein bisschen übertrieben. Doch er ist der Erste, der sich wirklich für mich zu interessieren Scheint. Ja ja, das haben andere auch. Viele wollten mich retten. Ja, das brauchst du gar nicht zu denken. Aber Jeongin ist irgendwie anders. Ich fühle mich wohl in seiner Nähe.. Aber ich habe Angst, ich könnte ihn mit runter ziehen."
Etwas überfordert mit der Situation, schaute ich nach oben und seufzte dann leise.
Ein angenehmer Windzug wehte durch meine Haare, strich geschmeidig durch diese. Dieser passte gar nicht zu dem Wetter. Wenn ich hoch in den Himmel schaute, war dieser grau von Wolken bedeckt. Es schien so, als hätte sich das Wetter gar nicht mehr beruhigen wollen. Das ganze Wochenende herrschte schon so ein schlechtes Wetter und jetzt wo die neue Woche begann, wollte es sich wohl noch nicht beruhigen. Nein, es war weiter trüb und machte den Anschein als wären Regentropfen bald vom Himmel gefallen.
„Er hat mir sogar eine Lederjacke geschenkt.. Mir hat noch nie jemand so wirklich etwas geschenkt. Er lässt mich bei sich übernachten und wenn ich in sein Gesicht gucke, dann wird mir ganz komisch.", gestand ich und lehnte mich zurück auf der Bank und schaute hoch in den grauen Himmel. Das war doch alles total bescheuert. Die Gefühle waren bescheuert und ich wollte sie nicht fühlen. Es bereitete mir ein wenig Sorge und das wollte ich nicht.
„Vielleicht sollte ich doch Abstand zu ihm nehmen. Es wäre besser für ihn."
Plötzlich spürte ich einen stärkeren Windstoß und er war auch viel kühler als der von eben und es ließ mich die Stirn runzeln. Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe herum, so wie ich es immer tat wenn ich zu viel nachdachte. Ich merkte das selbst nicht mal wirklich. Nach einigen Minuten schaute ich wieder nach vorne und lächelte traurig.
„Du kannst mich nicht davon abhalten. Du bist nicht mal hier."
Bedauernswert schaute ich den Grabstein meiner Mutter an.
Sie war schon so viele Jahre weg und trotzdem kam ich sehr oft hier her und erzählte ihr meine Probleme. Es gab keinem Menschen, dem ich so etwas erzählt hätte. Außer meine Mutter. Sie war so ein warmer Mensch gewesen, ich verstand nicht mal wie sie mit meinem Vater zusammen gewesen sein konnte. Sie sagte immer, er sei gar nicht so ein schlechter Kerl, wie er sich immer gab. Doch dem konnte ich nicht zustimmen. Er war einer der schlimmsten Menschen, die ich kannte. Wer tat seinem Kind schon bitte so etwas an?
So war es kein Wunder wie verbittert ich doch war. Einen geliebten Menschen zu verlieren war sehr schlimm. Gerade wenn es die eigene Mutter war. Wenn man dann noch Jahre lang von seinem Vater terrorisiert wurde, nur weil er mit seiner Trauer nicht umgehen konnte, war es kein Wunder so zu sein.
„Und ich bin so ein Freak.."
Genervt stöhnend ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen und schloss die Augen. Das war so armselig. Wer unterhielt sich schon bitte mit dem Grabstein seiner verstorbenen Mutter. Ich kam mir vor wie ein verrückter aber es half mir, die Last von mir zu reden. Das hatte ich schon damals als ich ein kleines Kind war. Es war wirklich traurig und doch tat ich es.
Ich hatte das Gefühl, sie konnte mich hören. Egal wo sie jetzt auch war. Natürlich konnte sie mir nicht antworten und sie wäre auch nie wieder zurück gekommen. Wenn man einmal vom Tod geholt wurde, dann hätte dieser einen auch nicht mehr gehen gelassen. Tot war eben tot. So war das Spiel dieses Lebens. Dennoch fühlte ich mich manchmal besser wenn ich meine Sorgen einfach runter ratterte oder meine Gedanken eben. Klar, konnte ich auch mit anderen darüber reden. Diese blöde Pädagogin in der Schule versuchte ständig mit mir zu reden sowie dieser Vertrauenslehrer. Sie boten mir das ständig an aber ich lehnte es immer ab. Niemand gingen meine Gedanken etwas an.
Ich wusste nicht wie lange ich hier noch saß doch schließlich stand ich auf, legte den schönen Blumenstrauß, den ich gerade gekauft hatte, vor den Grabstein meiner Mutter. Ich sorgte immer dafür, dass es hier ordentlich aussah. Meine Mum hatte darauf immer sehr geachtet als ich noch klein war. Daran konnte ich mich noch erinnern. Also tat ich es für sie, etwas anderes hatte sie auch nicht verdient. Den alten Blumenstrauß nahm ich wieder mit und hätte ihn weg geworfen.
Manchmal saß ich stundenlang hier und starrte einfach ins Nichts. Es beruhigte mich manchmal ein wenig. Auch wenn ein Friedhof nicht unbedingt ein Ort war, an dem man sich wohl fühlen sollte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top