𝐏𝐚𝐫𝐭 𝟏

Ella

Ich ging gestresst nach Hause. Der ganze Tag war komisch. Ich fühlte mich komisch und wollte einfach nur noch nach Hause.Es regnete stürmisch und der Wind wehte durch meine Haare. Sie flogen in alle Richtungen.

Irgendetwas war heute seltsam, dass wusste ich .

Ich versuchte langsamer zu gehen, doch mein Körper veranlasste mich dazu, zu rennen.

Was in mich gefahren war ? - Ich weiß es selbst nicht.

In meinen Ohren hörte ich die Melodie des Liedes. Das Lied dessen Titel mein Namen war.

Wo bist du jetzt, Ella?
An deinem Auto fand man Blut, Ella
siehst du uns von da oben zu, Ella?
Sie wissen nicht, was sie da tun, Ella
Wieso hat keiner was gesagt, Ella?
Sie hörten, wie er nach dir fragt, Ella
Jeden Abend an der Bar, Ella
Und jetzt hörst du uns zu, Ella

Ich weiß nicht, wo ich bin
An meinem Auto fand man Blut ?
Ich sehe euch von da oben zu...
Ja, sie wissen nicht, was sie da tun.
Weil sie es lieben mich leiden zu sehen.
Doch keiner antwortete ihm.
Jeden Abend an der Bar...
Und jetzt hör ich euch zu...

Momentan weiß ich nicht, an welchem Punkt meines Lebens ich angekommen bin. Jeden Tag, habe ich das Gefühl, dass eines Tages etwas passieren wird, was nicht gut für mich sein wird. Etwas, was mein ganzes Leben verändern wird, ob positiv oder negativ, dass weiß ich noch nicht.

Ich versuche mein Leben zu leben, aber das Gefühl unter Beobachtung zu sein schreckt mich ab. Allgemein werde ich niemals mein Leben so leben können, wie andere. Es war einfach anders.

Wer oder was beobachtet mich ?
Und was will diese Person von mir ?

Er verfolgt dich grad und du sitzt hier allein, Ella
Ich sitze hier allein?
Und er wer verfolgt mich bitte?

Diese Line hatte sich in meinen Kopf gebohrt.

Wer verfolgte mich ?
Und warum ?

Ach, ach, Ella, du machst dir wieder zu viele Gedanken. Das tat ich immer... .

Ich war schon immer so. Immer habe ich aus allem ein Drama gemacht. Ständig bin ich zur Poetin geworden und dass nur bei minimalen Sachen.

Es war einfach so unangenehm und peinlich. Das sagten mir auch alle...

Da ich mich versuchte selbst ruhiger zu kriegen, ging ich langsamer, beruhigte meinen Atem und ging entspannter und machte das nächste Lied an um meinen Geist von diesen dummen Gedanken zu befreien.

In the middle of the night
In the middle of the night
Just call my name, I'm yours to tame
In the middle of the night
In the middle of the night
I'm wide awake, I crave your taste

Schon besser.

Gechillt lief ich durch die Gassen zu unserem Haus. Der Regen prasselte nur so auf meinen Kopf. Meine Haare waren klitschnass doch das interessierte mich so gar nicht.

Ich war angekommen.

Schnell atme ich tief durch und schließe die Tür leise auf.

Meine Tasche lege ich lautlos auf den Boden. Plötzlich höre ich Stimmen aus dem Wohnzimmer. Stimmen von Menschen die ich nicht kannte und Stimmen meiner Mutter.

Wahrscheinlich lächelte sie wieder so, dass man ihre Grübchen sah.

Es muss was Besonderes sein, dachte ich mir.

Doch spätestens nach dem Satz, den meine Mutter gerade ausgesprochen hatte war mein Lächeln vergangen.

»Ja, die Verlobung kann nächsten Freitag stattfinden« hörte ich meine Mutter sagen.
In meinem Kopf schwirrten Fragen.

Doch das einzige, was mir bewusst war, war das meine Mutter mich gerade verkauft hatte.

Mein Lächeln war umgehend verblasst. Man sah nicht einmal mehr das ich gelächelt hatte.

Wie eine Mumie stand ich vor dem Schuhschrank und lugte zwischen den Spalt der Tür.
Zu mehr war ich auch nicht im Stande.

»Schön, dann machen wir das so«, hörte ich eine weitere erfreute Stimme, die ich jedoch nicht kannte.

In meinen Augen bildeten sich Tränen.

Hier stand ich, Ella, 18 Jahre alt, hört wie ihre Mutter ihre ungewollte  Ehe plant, und ist komplett überfordert mit der ganzen Sache.

Was soll ich tun ?
Soll ich rennen ?
Soll ich gehen ? - sowie die andere Ella es getan hatte?

Ich sah mich um. Jeder war dort, sogar meine Cousine.

Sie plapperte glücklich drauflos: »Ella liebt es zu lesen und natürlich zu schreiben. Sie hat mal gesagt, dass sie-«

Ich hatte gegen die Wand getreten.

Wie konnte sie nur ?
Sie hat mich verraten !
Fuck, fuck man

Meine Mutter drehte sich in meine Richtung und fing an mutig zu reden: »Egal wer du bist, komm aus deinem Versteck«

Pff, als wären wir im 18. Jahrhundert und es herrscht ein Mythos, dass der Kaiser abgestochen wird. Genau so redet sie.

Ich blieb da, wo ich war, doch ich ging einen kleinen Schritt nach rechts, sodass sie mein Gesicht sehen konnte. Mehr konnte und wollte ich nicht tun.

Als sie mich erblickte, gefroren wohl all ihre Gesichtszüge, denn ihr Lächeln verschwand schneller als es hergekommen war. Auch wenn ich ihr Lächeln zuvor nicht erblickt hatte.

Ich spürte, wie eine Träne nach der anderen an meiner Wange herunterflossen. Mein Atem war zwar ruhig, doch in mir schäumte und brodelte es wie sonst was.

Dieses Gefühl machte mir absolut kein schönes Gefühl. Ich hasste es.

Als sie meine Tränen bemerkte, runzelte sie besorgt die Stirn und versuchte etwas zu sagen. Doch ihr Mund öffnete sich nur und schloss sich nach einigen Sekunden wieder.

Toll, ich hab echt sehr viel gehört. Danke schön.

Ich atmete tief ein so wie ich es zuvor auch getan hatte.

»Wer ist da? Warum schaust du so?«, fragte mein Vater. Der letzte Satz war an meine Mutter gerichtet, da er nun ebenfalls besorgt aussah und auch genau so klang.

Meine Mutter schaute leicht zu ihm und brachte trotzdem nichts heraus. Ich denke mal das, dass reichte.

Denn er hatte es verstanden, denn er gab nur ein leises »Scheiße« von sich.

Entschlossen drehte ich mich um. Ich werde jetzt nicht brav hier stehen bleiben und mir alles gefallen lassen. - nein. Auf gar keinen Fall!

Es mag sein das ich nur zehn Minuten dort stand, doch in meinem Kopf war es eine Ewigkeit gewesen.

»Ella! Ella!«, hörte ich meinen Namen rufen. Doch ich ging bewusst weiter.

»Ella! Bleib!«, riefen sie. Warum sollte ich? Ich werde gehen! Es ist schließlich meine Entscheidung was ich tue und was nicht.

Ob sie wollen oder nicht. Das lasse ich mir nicht antun. Schnell griff ich nach meinem Portemonnaie und verließ das Haus wieder.

Der Regen hatte zwar aufgehört aber trüb war es immer noch. Genau so wie bei mir. Meine Tränen flossen nicht mehr meine Wange herunter, aber trotzdem ging es mir ganz und gar nicht gut.

Immer wieder hörte ich meinen Namen, doch ich steckte mir nur meine Kopfhörer in die Ohren und ging.

An den Ort an dem es mir gut ging. An dem Ort an dem ich frei war. An dem Ort der Freiheit. An den Ort an dem ich alles rauslassen konnte.

———

Kilian

Seit einer Ewigkeit saß ich hier und ließ es über mich ergehen. Ich wusste nicht, warum meine Mutter mich dazu zwang jemanden zu heiraten, den ich nicht kannte, aber es war mir so oder so egal.

Selbst wenn ich heirate, werde ich das weitermachen was ich davor auch getan habe. Ich werde trotzdem Freundinnen haben oder mich mit welchen treffen. Hier hat mir keiner was zu sagen!

Als unsere Eltern auf den Balkon gingen wendete ich mich ihrer Cousine zu: »Hör zu, es ist mir Scheiß egal wer oder was sie ist, okay? Ich will nichts hören, nichts!«

Eingeschüchtert schaute sie mich an. Ja, sie ist noch jünger aber trotzdem. Die ganze Zeit labert sie hier rum. Ich kann's nicht mehr hören.

Schrecklich.

»An deiner Stelle wäre ich zufrieden. So eine wie Ella wirst du niemals wieder finden« zischte sie.

Ich war doch nicht gemein gewesen. Dieses dumme Ding namens Kind muss immer das letzte Wort haben. Ist das nicht immer so?- doch haha. Ich Merks.

Sie kamen wieder und quatschen darüber, wann was stattfinden soll. Wann meine Hochzeit stattfinden soll. Und daran hatte ich kein Mitspracherecht.

Na ja, interessieren tut es mich jetzt sowieso nicht mehr.

Blablabla, kann mal spannendes passieren? Das ist ja langweilig hier, mein Gott.

Kaum hatte ich zu Ende gedacht, sah ich wie meine »Schwiegermutter« zur Tür starrte und anfing zu schlucken.

Was war denn jetzt los?

Ich hörte Schritte die sich wieder entfernten und langsam war ich wirklich neugierig.

Die Mutter von dieser Ella stand auf und rief etwas, was mich etwas staunen ließ: »Ella! Ella!«

Und wieder: »Ella! Bleib!«

Sie hatte es gehört. Wir hatten es gesehen.

Ich hoffe, dass wenigsten sie etwas dagegen tun könnte.

Kilian, bist du blöd? Wenn du das nicht schaffst, wie soll sie es können? Die Cousine von ihr oder auch das nervige Kind von eben, meinte, dass Ella ziemlich sensibel und emotional sei!

Denn sonst wären wir beide verloren und es wäre einzig und allein ihre Schuld!- Was redest du denn da? Man, die kann doch selbst wahrscheinlich nichts dagegen tun! 

Ich Killian, 19 Jahre alt, werde sicher nicht das tun was meine, ach so tolle Mutter von mir will!, dachte ich mir - Und wie du das wirst! Sprach die Stimme des Dschinns in mein Ohr.

[Dschinns -Teu!el (Ich habe es mit dem ! geschrieben, da ich in meiner Religion, dass Wort nicht aussprechen soll/darf)]

erstes Kapitel hihi ;)
Ich hoffe, dass es euch gefällt ☺️
Lasst gerne eine Reaktion/ einen Kommentar  mit Verbesserungsbedarf da.
-Cece
-1557 Wörter

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