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Chan;
Dann war ich also um knapp vier Uhr morgens in der Polizeiwache.
Ich bezahlte natürlich gleich für alle drei die Kaution. Ich konnte nicht nur Minho mitnehmen und die anderen hier drin lassen. Erstens hätte ich mir sowieso keinen Vorteil daraus ziehen können und zweitens hätte ich das auch gar nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können.
Auch wenn die zwei etwas gegen mich hatten konnte ich sie nicht hinter Gitterstäben zurücklassen.
Der Papierkram war schnell erledigt aber als ich auf der Wache auftauchte war eigentlich schon alles geregelt. Leute mit Geld hatten Macht und Einfluss. Auch bei der Polizei. Mein Name war nicht unbekannt dank meines Vaters und nur wenige würden es wagen sich gegen diesen zu stellen. Aber die Karte wollte ich gar nicht vorlegen. Ich zahlte die Kaution und die drei wurden frei gelassen. Sie sind scheinbar in ein Schwimmbad eingebrochen und so sahen sie auch aus. Sie waren halb nass und ich befürchtete sie würden morgen alle schwer erkältet sein, wenn ich sie nicht schnell nachhause brachte.
Aber es war nicht einfach drei Betrunkene Anfang Zwanzig in mein Auto zu bekommen. Die drei benahmen sich noch kindischer als mein Sohn, wenn ich ihn mit ein paar Freunden vom Kindergarten abholte. Sie kicherten ständig über alles und Minho war furchtbar anhänglich. Ich kannte ihn schon, wenn er zu viel getrunken hatte aber so betrunken hatte ich ihn nur selten gesehen. Es war ja auch okay. Sie waren noch so jung und wenn ich mich an ihr Alter zurück erinnerte, war ich auch ständig betrunken. Eigentlich war die Sache sogar etwas amüsant.
Schwieriger war es allerdings sie aus meinem Auto und hoch in ihre Wohnung zu bringen. Während Minhos ein Mitbewohner fast aus dem Auto gefallen war, bretterte Jisung fast die Treppen herunter als er fast oben war. Minho klammerte sich zum Glück an mich fest und jammerte dabei die ganze Zeit. Er verfluchte mich, dann verfluchte er wieder sich und dann die ganze Welt. Ich kam mir vor wie ein Babysitter und das um diese Uhrzeit war schon ziemlich hart.
Dennoch war ich froh, dass Minho mich angerufen hatte und niemand anderen. Ich konnte alles regeln und dafür sorgen, dass diese kleine Aktion in Vergessenheit geriet. Auch die werten Polizisten ließen sich bestechen. Es war alles nur eine Frage des Geldes.
Als ich sie alle heile in die Wohnung gebracht hatte, überließ ich den anderen beiden sich selbst. Sie waren auf die Couch gefallen und schon fast eingeschlafen. Mein Teil war damit erfüllt und ich hatte keine Lust sie noch in ihre Zimmer zu schleppen. Es reichte, wenn ich ein Riesen Baby an mir kleben hatte. Obwohl ich ihm sehr gerne half. Minho konnte mich immer anrufen, wenn etwas war. Ich war immer für ihn da. Und daran schien er sich noch gut dran zu erinnern. Wieso hatte er mich sonst angerufen?
„Chaaannie ich bin soo müde."
Als ich ihn auf seine Bettkante setzte, kippte er gleich müde zurück, aber wir waren noch lange nicht fertig. Also zog ich seinen Oberkörper wieder hoch damit ich seine feuchten Sachen ausziehen konnte.
„Du kannst gleich schlafen, Kätzchen. Lass mir dir nur helfen etwas trockenes anzuziehen.", „Du willst mich bloß nackt sehen."
Er fing wieder an zu kichern und nachdem ich ihm das nasse Shirt über den Kopf gezogen hatte, ließ er sich wieder zurückfallen. Körperspannung war in dieser Situation gleich null. Auch wenn er so sexy war, war er in diesem Moment einfach nur niedlich. Das brachte mich zum Grinsen.
„Du weißt, ich liebe es dich nackt vor mir zu haben, aber du wirst dich erkälten, wenn du die Sachen anbehältst, Schatz."
Ich öffnete seinen Kleiderschrank und suchte mir etwas passendes und Langes aus. Ein langes Shirt würde reichen, aber trockene Unterwäsche brauchte er auch.
„Bist du böse auf mich, Channie?"
Ich drehte mich überraschend um und musterte den süßen Jungen auf seinem Bett. Er sah zum Anbeißen aus und wenn ich gewollt hätte, hätte ich ihn locker rumbekommen. Aber ich wollte seinen Zustand nicht ausnutzen. Er konnte gar nichts mehr richtig einschätzen. Das Einzige was er brauchte war jetzt eine Mütze voll Schlaf.
„Ich könnte nie böse auf dich sein, Kätzchen. Komm her und heb die Arme hoch."
Ich setzte mich an die Bettkante und wieder fing er an zu kichern, ließ es aber zu von mir umgezogen zu werden. Danach zog ich seine Bettdecke über seinen Körper und strich ihm liebevoll über seine Haare.
„Du darfst mich nicht Kätzchen nennen.", „Dir hat es früher immer gefallen, wenn ich dich so genannt habe. Du wirst immer mein Kätzchen sein."
Gerade als ich dachte er wäre eingeschlafen, wollte ich aufstehen und sein Zimmer verlassen. Meine Aufgabe war erfüllt und auch wenn ich sehr gerne bei ihm geblieben wäre, wäre er morgen früh ausgetickt, wenn er mich in seinem Bett erwischt hätte.
Minho schlief aber noch nicht. Er griff sich mein Handgelenk im Halbschlaf und wollte mich nicht gehen lassen.
„Kannst du nicht mit mir kuscheln, Channie? Mir ist immer noch soo kalt."
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