✧ 𝑒𝑖𝑔ℎ𝑡 ✧
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Jimin P.o.V.
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»Jeongguk?«, hörte ich unglaubwürdig meine eigene Stimme vor Überraschung hauchen, blickte mit geweiteten Augen bedröppelt hinauf zu dem Gesicht des Größeren und biss mir darauf etwas unsicher auf die Unterlippe.
Jeongguk hatte wohl auch nicht unbedingt damit gerechnet, dass er so plötzlich einen Kerl wortwörtlich an sich dran kleben hatte, weswegen er nach Luft japste, aber keinen Schritt zurückging. Stattdessen blieb er wie festgewurzelt stehen, neigte seinen Kopf zu mir herunter, sodass ihm ein paar seiner gefärbten Haarsträhnen ins Gesicht fielen.
Automatisch musste ich bei diesem Anblick schlucken, wusste nicht, wohin ich schauen sollte. Auf seine etwas geöffneten Lippen oder doch in seine Augen? Und auf welches Auge sollte ich mich fokussieren? Links, rechts, links, rechts, meine Augen huschten immer wieder hin und her, ließen mich sicherlich wie ein junges Rehkitz wirken.
Links, rechts, links, rechts – ein leises Räuspern erklang.
»J-jimin, richtig?«, stotterte er leicht, wurde blassrosa im Gesicht. Ein erleichtertes Lächeln huschte über meine Gesichtszüge, als ich bemerkte, dass auch er nervös war, was meine Augen wiederum zum Strahlen brachte, die sich zu kleinen Halbmonden geformt hatten.
Etwas schüchtern nickte ich, kräuselte etwas meine Nase, als ich die altbekannte Röte um diese herum spürte.
»Ja, Jimin ist richtig«, murmelte ich, fuhr mir dabei einmal durch mein gewelltes Haar, begann während dem Aussprechen gerade erst so richtig zu realisieren, dass ich tatsächlich mit ihm redete.
Er war derjenige, dem ich vorhin noch so offensichtliche Blicke über meine Schulter zugeworfen hatte, extra meine Hüften geschwungen hatte, ihm sogar zugezwinkert hatte – richtig flirty. Woher ich diesen Mut gehabt habe, fragte ich mich gerade auch, denn war eben kein einziger Funke mehr davor übrig.
Abwechselnd mein linkes und rechtes Bein belastend, trat ich schließlich einen winzigen Schritt zurück, denn eines wurde mir gerade eben nur zu bewusst. Seine Anwesenheit machte mich unglaublich verlegen und mir fehlten sogar die Worte.
Doch auch der schwarz-weiß haarige Junge schien etwas unbeholfen zu sein, so wie er gerade innerlich mit den Worten rang – was ich genau sehen konnte – bis er seine Blicke einmal über meinen Körper schweifen ließ.
»Ich mag dein Outfit«, wisperte er mit rauer Stimme, schaute noch immer zu mir herab. Unsere Augen trafen wieder aufeinander, mein Herz setzte kurz aus, bis es doppelt so schnell gegen meinen Brustkorb zu schlagen begann. Ich hatte schon die Befürchtung, er könnte es durch die plötzliche Stille hören, weswegen ich diese schnell unterbrach. Doch mehr, als ein Wort brachte ich auch nicht mehr hervor, es war wie, als wäre mein gesamtes Vokabular davongefegt. »Danki.«
Nun merkte ich, wie sich endgültig die Hitze einen Weg in mein Gesicht bahnte, denn meine Wangen begangen bereits zu brennen. Sicherlich sah ich gerade eben so aus, als würde ich glühen und in wenigen Sekunden in Feuer aufgehen und mit Jeongguks nächster Anmerkung war ich tatsächlich kurz davor.
»So cute~.«
Mich nun mit einer Tomate zu vergleichen, wäre wahrscheinlich die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen, denn konnte man diese Farbe meiner Wangen wahrscheinlich gar nicht mehr als rot einordnen.
Deswegen richtete ich hastig meinen Blick auf den Boden, atmete einmal kräftig ein und aus, wagte einen letzten Blick in seine Augen hinauf und nuschelte ein »Gute Nacht, Jeongguk«, bis ich schnellen Schrittes an ihm vorbeihuschte. Wie automatisch trugen mich meine Füße einen Gang weiter, ich begann beinahe schon hysterisch an der Tür zu hämmern, die wenige Sekunden später auch schon von meinem Zimmerpartner Felix geöffnet wurde und zwängte mich an diesem vorbei.
Ich verschwendete keine Zeit damit meine Schuhe auszuziehen, schmiss mich einfach nur mit dem Gesicht voraus in mein Bett, vergrub meine Nase tief im Kissen. Ein amüsiertes Lachen hielt mich davon ab, laut in den nach meinem blumigen Parfum duftenden Stoff zu schreien, welches eindeutig zu dem besten Freund von meinem Cousin Tae gehörte.
»Naa~ hat da etwa jemand, jemanden kennengelernt oder warum glühst du schon förmlich?«
»Lix!«, jammerte ich nur peinlich berührt, versuchte darauf meine Schuhe irgendwie loszuwerden. Und als ich es schließlich geschafft hatte, drehte ich mich rücklings um, verschränkte meine Hände hinter dem Kopf und starrte die Decke an.
»Aber ja irgendwie schon. Also I mean ich kenne ihn noch nicht, aber irgendwie auch schon... keine Ahnung, ob du verstehst was ich meine, aber seine Blicke haben so viel mehr gesprochen, als Worte es jemals könnten.«
»Du kleiner Romantiker«, kicherte er, setzte sich vorsichtig neben mir aufs Bett. »Aber irgendwie auch unglaublich schön. Ich hoffe, ihr versteht euch auch, wenn ihr mehr miteinander redet.« Und mit diesen Worten begab er sich auf seine Zimmerhälfte, machte sich Bettfertig und nachdem ich mich ebenfalls fürs Schlafen hergerichtet hatte, knipste er mit einem »Gute Nacht Jiminie« die kleine Nachttischlampe aus.
Es dauerte keine zehn Minuten und ich driftete in einen tiefen Schlaf ab, hatte wahrscheinlich den besten Traum meines Lebens - weil Jeongguk drin vorkam - und wachte am nächsten Morgen mit zerknittertem Gesicht wieder auf.
Hätte ich da doch schon gewusst, was an diesem Tag noch alles geschehen würde, dann hätte ich sicherlich keine halben Ewigkeiten im Bad damit verbracht, mir einen extravaganten Eyelinerstrich zu ziehen.
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