Jungkook sitzt vor mir auf der schwarzen, ledernen Couch, den Kopf gesenkt und die Hände zusammengefaltet im Schoß abgelegt.
Seine Haltung schreit geradezu unterwürfig und ich frage mich, ob er sich dessen bewusst ist.

"Wie geht es dir?", frage ich und beginne so unsere Konversation, da er seit seiner Ankunft noch keinen einzigen Ton von sich gegeben hat. Er scheint kurz zu überlegen und antwortet mit einem einfachen "Gut, denke ich", ohne dabei seinen Kopf anzuheben.

Das gefällt mir ganz und gar nicht, weshalb ich mich seufzend zurücklehne und skeptisch die Arme verschränke.

"Was ist los, hm? Wo ist deine große Klappe von letzter Stunde hin?" "Ich weiß nicht was Sie meinen.." Verwundert ziehe ich eine Augenbraue hoch und mustere das Häufchen Elend vor mir ausgiebig. "Ich möchte dass du mich anschaust, wenn ich mit dir spreche, Jungkook."

Ich lasse meine Stimme ein wenig mit ihrer Tiefe und Dominanz spielen, was ihn letztendlich dazu bringt zaghaft seinen Kopf an zu heben. Dennoch kann er mir nicht in die Augen schauen und weicht immer wieder meinem Blick aus, während er unsicher auf seiner Unterlippe herum kaut. Ich seufze wiederholt und stehe auf, um dem Jüngeren näher zu kommen, welcher seine Augen weitet und zurückweichen will. Blöd nur, dass er in einem Sessel sitzt.

Mit einer einfachen Bewegung hebe ich ihn hoch, setzte mich stattdessen auf seinen Platz und platziere ihn auf meinem Schoß. Meine Hände finden an seiner Hüfte platz, während ich jede einzelne, noch so kleinste Regung von ihm im Auge behalte.

Er wird deutlich unruhiger, in dieser Situation, was mich zufrieden lächeln lässt. "Immer noch stumm, hm?" Ich lasse meine Finger zu seinen zart rosanen Lippen wandern, über welche ich mit meinem Daumen vorsichtig hinüber streiche, dennoch kann ich nicht lange so verweilen, da er sie nach ein paar Sekunden zusammenpresst und seinen Kopf zur Seite dreht.

So ist das also..

Meine gerade noch sanfter Gesichtsausdruck ändert sich zu einer verärgerten Miene und im nächsten Moment greife ich grob nach seinem Kinn, um sein Gesicht zu mir zu drehen.

"Ich finde es sehr unhöflich, dass du mir nicht antwortest, weder noch mich anschaust, wenn ich mit dir rede. Ich könnte dich dafür bestrafen, das ist dir bewusst, oder?"

Seine Augen glänzen verdächtig, weshalb ich meinen Griff etwas lockere, aber nicht komplett von ihm ablasse. Dennoch folgt wieder keine Antwort.

Im nächsten Moment liegt er auf den Bauch gedreht über meinen Schoß gebeugt und von Wut geprägt lasse ich meine Hand auf sein Hinterteil sausen, wobei er einen gequälten Ton von sich gibt. "Willst du es immer noch nicht verstehen, Babyboy?", raune ich nahe seines Ohr und streiche mit meiner Hand vorsichtig über die verletzte Stelle, während ich schmunzelnd beobachte wie sich eine zarte Gänsehaut auf seiner Haut niederlässt. Mein Glied zuckt erfreut auf, als ich bemerke, welch eine Wirkung ich auf den Jungen entfache, dennoch halte ich mich für heute noch zurück.

"Es ist ganz einfach: Wenn du auf mich hörst und dich an die Regeln hälst, belohne ich dich. Solltest du allerdings Fehler machen, werde ich dich bestrafen. Je nachdem was du angestellt hast, fällt die Bestrafung schlimmer aus. Hast du es jetzt endlich begriffen?"

Er dreht seinen Kopf in meine Richtung und schließt kurz die Augen, ehe er ergeben nickt.

So gefällt mir das Ganze schon besser...

"Wenn wir das also geklärt hätten.."

Einen Augenblick später sitzt er wieder normal auf meinem Schoß und durch das ruckartige Aufsetzen sind seine Hände auf meiner Brust platziert, wobei er stumm, aber auch erschrocken sein eigenes Vorgehen beobachtet.

Augenblicklich möchte er sie wegziehen, jedoch packe ich seine Handgelenke und bringe seine Hände wieder an Ort und Stelle.

Für einen Moment schaue ich den Jüngeren vor mir einfach nur an und versuche einen Einblick in seine Gedankenwelt zu bekommen. Dennoch ist das nicht so einfach, wenn man keine Gedanken lesen kann oder ausgebildeter Wahrsager ist. Schade.

Ich räuspere mich, woraufhin er kaum merklich zusammenzuckt und stehe kurzerhand mit Jungkook in den Armen auf, um den Braunhaarigen in mein Lernzimmer zu bringen.

Was er noch nicht weiß, ist die Tatsache, dass ich noch ein weiteres, richtiges Lernzimmer besitze, welches er später noch oft genug zu sehen bekommen wird.

Nie im Leben würde ich eine meiner Bettgeschichten in meinem eigenen Schlafzimmer zur absoluten Erregung treiben. Schon der Gedanke daran lässt mich angewidert das Gesicht verziehen, was Jungkook anscheinend gar nicht mitbekommt, da er seinen Kopf zwar auf meiner Schulter abgelegt, ihn dennoch zur Seite gedreht hat.

Einerseits bin ich froh über die schnellen Frotschritte, auf der anderen Seite wundere ich mich jedoch über sein jetziges Verhalten und bin der Sache etwas skeptisch gegenüber.

Allerdings weiß ich schon genau, wie ich an die nötigen Informationen ran komme. Wie bereits erwähnt, habe ich so meine Kontakte.

In meinem 'Lernzimmer' angekommen, setzte ich meinen Babyboy auf dem Stuhl ab und mustere ihn prüfend. "Du wirst dich nun dem Teil, in welchem wir uns mit dem eigentlichen Grund weshalb du hier bist beschäftigen, widmen. Danach sehen wir weiter."

Er nickt stumm, senkt dann jedoch den Blick und murmelt kaum verständlich irgendwelche Worte. "Wie oft muss ich das noch sagen? Du solltst mich anschauen, wenn ich mit dir rede. Ich kann dich sonst nicht verstehen." Wieder ein Nicken. Dann ein paar deutlichere Töne.

"Mein Rucksack befindet sich noch im Wohnzimmer..Soll ich-" "Du bleibst hier sitzen und rührst dich kein bisschen, ist das klar?" "Ja, Mr. Kim."

Ich laufe zügig aus dem Zimmer, um seinen dämlichen Rucksack zu holen. Wieso denkt die Jugend heutzutage so wenig nach? Wozu besitzen sie ein Gehirn?

Ich lasse Jungkook ungern länger alleine und beeile mich extra, denn anders als das letzte Mal habe ich keine meiner Türen verschlossen und noch vertraue ich ihm nicht.

Auch wenn mein Leben kein großes Geheimnis ist, möchte ich ihm jegliche Privatsphäreeinblicke von mir im jetzigen Moment verwehren. Er wird sich all diese Sachen erarbeiten müssen, wobei er aus Sicht der heutigen Stunde auf dem richtigen Weg dorthin zu sein scheint.

Als ich zurück bin sitzt er tatsächlich noch genauso da, wie vor fünf Minuten, was mich dazu veranlasst meine Finger kurz durch seine weichen, braunen Haare fahren zu lassen und ein leises "Good Boy~" zu raunen.

Nachdem wir seine Hausaufgaben soweit bearbeitet und alle seine Fragen geklärt haben, bleibt noch eine gute Stunde bis die Nachhilfestunde offiziell vorbei wäre, weshalb ich jetzt noch zwei weitere  Regeln hinzufügen wollte. Für's Erste, jedenfalls.

"Also..", fing ich an und platziere meine großen Hände auf der zierlichen Hüfte Jungkook's, welcher kurz erschrocken aufatmet, als ich ihn erneut auf meinem Schoß platziere. "Ich habe mir ein paar weitere Regeln überlegt, welche du ab der nächsten Stunde zu befolgen hast."

Er schaut mich aus seinen großen, haselnuss-braunen Augen an, in welchen ich mich glatt verlieren könnte, jedoch bin ich kein Mensch für solche schnulzigen Geschichten. 

"Ab der nächsten Stunde wirst du mich nur noch mit Daddy ansprechen. Wenn wir allerdings unter anderen Menschen sein sollten, wirst du mich wie im Normalfall Mr. Kim nennen. Die zweite Sache ist ebenfalls simpel: Du wirst keinen der Räume in diesem Haus ohne meine Erlaubnis oder Aufforderung betreten. Falls ich dich dabei erwischen sollte, wie du ungefragt hier rumschnüffelst, werden dich Strafen erwarten, welche du dir nicht mal im Traum ausmalen könntest. Hast du das verstanden?" Er nickt eingeschüchtert und bringt ein leises "Ja, Mr. Kim." hervor, weshalb für den Bruchteil einer Sekunde ein kleines Lächeln meine Lippen ziert.

So schnell wie es gekommen ist, verschwindet es allerdings auch wieder.

"Kommen wir nun zu der letzten Sache für heute. Es ist mehr eine Aufforderung, als eine Regel: Ich möchte, dass du mir deine Nummer aufschreibst, damit ich dich, wann immer ich es möchte erreichen kann. Und denke gar nicht erst daran, eine falsche Nummer aufzuschreiben. Das würde verherende Folgen mit sich bringen. Wenn wir damit fertig sind, darfst du gehen."

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