Kapitel 6

Nach einem relativ ruhigen Schultag hatte ich sogar Mal wieder Lust meine Wohnung zu putzen. Das war echt Mal wieder dringend nötig. Ich riss die Fenster auf, schmiss die Klamotten in die Waschmaschine und schaltete diese gleich an. Die Teller und Tassen und das Besteck räumte ich in die Spülmaschine, auch abstauben und Bett überziehen war dringend notwendig. Nach ganzen 4 Stunden war ich mit der kompletten Wohnung fertig. Ich glaube so lange hab ich noch nie gebraucht für die wenigen Zimmer, aber das hat sich echt gelohnt. Zufrieden lächelte ich und warf noch einen letzten Blick in die Küche und Wohnzimmer bevor ich mich erschöpft ins Bett fallen ließ. Glücklich schloss ich meine Augen. Bald überwältigt mich der Tiefschlaf, doch bevor das passieren konnte klingelte es. Genervt schlage ich meine Augen auf und wartete bis es wieder ruhig würde. Doch bevor das passiert klingelte es nochmal und nochmal und schon wieder.
Der jenige ist echt hartnäckig.

Frustriert stand ich auf und schleifte mich zu Haustür. Schauen wir Mal wer meine gute Laune zerstört hat. Also öffnete ich die Tür und schaute zu dieser Person, die sich traut bei mir zu klingeln. Ich schaute auf und sah ein altbekanntes Gesicht. In mir stieg die Wut, wirklich. Was will der hier?

"Hallo Taehyung. Lange nicht gesehen. Du bist groß geworden." Er lächelte und ich hasste es. Das sieht so falsch und gezwungen aus. "Spar dir das!", knurrte ich meinen Vater an oder besser gesagt Erzeuger. Ich nenne ihn doch nicht Vater. Er war nie für mich da, hat sich einen Scheissdreck um mich gekümmert und interessiert schon dreimal nicht. "Ach Tae sei doch nicht so. Hast du deinen Vater nicht vermisst?"

Ich lachte bitter. "Dich und vermisst?" Ich machte eine kurze Pause. "Soll ich sagen wer dich vermisst hat?!", ich wurde lauter. "Eomma!! Sie hat dich vermisst, ABER NICHT ICH!! Ich hasse dich! Verschwinde einfach! DAS KANNST DU DOCH AM BESTEN!!" Ich glühte vor Wut. Wie kann er sowas sagen? Er hat sich noch nie für mich interessiert, in meinem verdammten Scheiss Leben! Nicht einmal! Und jetzt steht er hier einfach so vor meiner Haustür und tut so als, ob nichts gewesen wäre?! Er weiß garnicht wie schlecht es Mutter ging! Er versteht es einfach nicht!

"Taehyung bitte, hör mir zu." Seine Stimme blieb weich, er erhob sie kein einziges Mal. Wahrscheinlich eine Taktik von ihm. Ich verschränkte meine Arme. "Was willst du? Ich will deine Entschuldigungen nicht! Damit brauchst du kein einziges Mal ankommen! Komm einfach zum Punkt!" Ich hab null Respekt vor ihm. Verständlich oder?
Er macht mich einfach nur sauer, schon seine Anwesenheit lässt mich vergessen, dass er ein Mensch ist, den man nicht Schaden sollte. Eigentlich kann ich es nicht sehen, wenn Menschen leiden, vorallem nicht, wenn ich der Grund dafür bin. Aber bei ihm ist es anders, am liebsten würde ich ihm jetzt alle Knochen brechen und noch so anderes Zeug, was ihr nicht wissen wollt.

Er seufzte. "Es tut mir wirklich leid, aber das willst du ja nicht hören.", er schaute bedrückt auf den Boden. Ach was? Auch Mal verstanden? "Du hast Recht, ich bin wegen einem anderen Grund hier. Okay zwei Dinge aber die Entschuldigung konnte ich mir sparen." Wieder rollte ich mit den Augen. Komm zum Punkt alter Mann!

"Willst du bei mir einziehen?", schoss es plötzlich aus ihm raus. Geschockt sah ich ihn an und fing dann an zu Lachen. "Dein Ernst? Du frägst, ob ich bei dir einziehen möchte?", fragte ich nochmal nach. Ich dachte ich hab mich verhört. Ernst schaute er mich an und durchlöcherte mich schon förmlich mit seinen Blicken. "Achso du meinst das ernst." Er nickte.
"Und was ist deine Antwort?", fragte er unschuldig. Ehrlich was will er damit erreichen? "Du bist krank!" Und mit dem Satz wollte ich die Türe zu schlagen, doch er hielt sie auf.

"Wenn du jetzt nicht gleich verschwindest rufe ich die Polizei!", drohte ich ihm. "Taehyung ich sage es nur einmal! Überlege dir es gut! Ich möchte jetzt ein guter Vater für dich sein, bitte vergib mir. Und überlege, ob du zu mir möchtest. Dann bist du nicht mehr alleine, wir können endlich die Familie sein, die du dir schon immer gewünscht hast! Hier hast du meine Handynummer, damit du mich immer erreichen kannst." Er drückte mir den Zettel in die Hand und verschwand.

Ich schloss die Tür und ließ mich an ihr runtergleiten. Mein Körper bebte, zitterte. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle und schrie und heulte was das Zeug hält. Als ich keine Kraft mehr hatte, krümmte ich mich auf dem Boden zusammen.

"Die Familie die du immer wolltest."
Ich hatte immer die Familie, die ich wollte. Bis sie weg war. Eomma, ich vermisse dich. Komm zurück, bitte. Ich kann ohne dich nicht mehr. Ich bin am Ende!

"Ich möchte ein guter Vater sein. Vergib mir."
Guter Vater? Ich hatte eine gute Mutter, die beste auf der kompletten Welt. Sie war immer für mich da! Nicht so wie du! Verschwinde einfach und lasse mich in Ruhe!

"Dann bist du nicht mehr alleine."
Nicht mehr alleine? Das hört sich gut an, aber du bist es. Ich will nichts von dir wissen! Was ist wenn ich zu dir gehe, wirst du mich wieder im Stich lassen? Du bist stinkreich stimmt's? Das hat Eomma Mal erzählt. Sie schwärmte immer von dir. Sie liebte dich bis zu ihrem letzten Atemzug. Und dir? Dir ist es scheinbar egal.

"Melde dich bei mir."
Soll ich mich wirklich bei dir melden? Nach allem was du gemacht hast? Ich weiß es nicht. Eomma was würdest du machen? Du würdest zu ihm hingehen oder? Soll ich es auch machen?

Ich bin überfordert, was soll ich machen?

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