𝐂𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝟗

Ich öffnete meine Augen langsam und erschöpft und fühlte mich, als wäre ich verprügelt worden.
Doch ich wünschte mir, das ich die Augen einfach zugelassen hätte, denn ich befand mich mal wieder in einem hässlichen Raum, in dem ich wahrscheinlich wieder eingeschlossen wurde.
Ich wollte gerade aufstehen und zur Tür gehen, da merkte ich, das ich gefesselt war.
Ich wurde an einen Stuhl mitten im Nirgendwo gefesselt.
Das es dazu kommen würde, hätte ich nie erahnen können.
Jetzt steckte ich in tiefer Scheiße und wusste nicht, wie ich es hier wieder rausschaffen werde.
Und das, dank mir, diejenige, die einem Arschloch vertraut hatte.
Ich hasste mich so sehr dafür, dass ich so naiv war.
Wie konnte ich nur?
Mein Vater würde mir jetzt wahrscheinlich so etwas sagen wie Ich habe es dir doch gesagt! oder Du bist so leichtgläubig, wie deine Mutter damals.

Da ich mit zusammengebundenen Händen sowieso nichts hinbekam, schaute ich mich im Raum um.
Er ähnelte einem Keller, der nicht regelmäßig aufgeräumt wurde.
Klar, wer räumt schon Keller auf?
Es gab keine Fenster, nur eine Glühbirne in der Mitte des Raumes.
Der Rest war mit Seilen und komischen Steinchen befüllt.
Als ich meinen Kopf in den Nacken legte, sah ich an den Decken merkwürdige, rote Spuren.
Oh Scheiße!
Was, wenn hier Leichen gelagert wurden? Oder noch schlimmer: Was wenn hier Menschen ermordet wurden?!
Oh kacke!!!
Ich war so tief in meine Gedanken getaucht, dass ich gar nicht bemerkte, das Lorenzo den Raum betreten hatte.
Dieser Mistkerl!
Wenn ich hier losgebunden bin, werde ich ihn...
"Céline, wie geht es dir? Bist du verletzt? Was haben die mit dir gemacht?!"
Wie kann er es nur wagen, dann noch so mit mir zu sprechen?
Mistkerl!
"Du Arsch! Ich werde dich töten, wenn ich wieder frei bin, glaub mir, ich werde dich in Stücke reißen!"
Er ging näher zu mir.
So nah, das sich unsere Nasenspitzen berührten.
"Céline, ich würde dir sowas niemals antun. Zumindest nicht mehr..."
"Halt den Mund, Lorenzo!", sagte ich gefährlich.
"Nein, Céline, ich werde meinen Mund nicht halten. Nicht, solange du mir nicht zuhörst."
Zuhören? Diesem Arschloch? Niemals!
"Kannst du vergessen." Ich schüttelte meinen Kopf provokant.
Er zog seine Augenbrauen zusammen.
"Gut, dann machen wir es auf die harte Tour."
Was sollte denn die "Harte Tour" sein? Wollte er jetzt mit seinen 50 Männern kommen und dann versuchen mit mir zu reden? Haha, das wär lustig.
Doch er machte es ein wenig anders.
Er ging zu einer Kiste, die hinter ihm stand, holte Klebeband raus und...
Oh nein...
Er zog einen Streifen ab und klebte ihn auf meinen Mund.
Ich hasste ihn!!!
"So ist gut. Braves Mädchen.", sagte er nun.
Am liebsten würde ihm ihm die Rolle Klebeband in seinen Mund stopfen und ihm in seine Weichteile treten. Selbst dann wären wir nicht quitt.
"Also Céline. Ich muss dir das jetzt nochmal richtig erklären, okay? Ich habe nur nicht so viel Zeit, da gleich ein paar Männer kommen, um dich zu holen."
Um mich zu holen? Für was das denn jetzt?
"Ich wurde beauftragt mit dir in Kontakt zu treten und dich hierherzulocken...
Und ich habe es auch hinbekommen. Aber ich hätte nicht gedacht, das du so viele Gefühle in mir auslöst..."
Warte, was?!
Das war jetzt nicht sein Ernst.
"Du bist jetzt meins und werde auch dafür sorgen , dass das so bleibt."
Mein Herz wurde auf einmal mit Wärme umhüllt. Meinte er das ernst?
Ich wusste nicht, ob ich ihm vertrauen sollte.
"Ich bringe uns beide hier raus! Versprochen, Babygirl!"
Oh mein Gott...
Hatte er mich gerade "Babygirl" genannt?
Mein Herz machte ungewollt Sprünge und ich wusste nicht, wie ich sie aufhalten sollte.
Dieser Mann war einfach unglaublich.
Bevor er den Raum verließ drückte er mir noch einen Kuss auf die Stirn.
"Bleib brav, Süße."
Ich wusste nicht, was ich sagen oder denken sollte. Ich war einfach nur verwirrt und glücklich zur selben Zeit.


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Was wohl im nächsten Kapitel kommen wird?
Vielleicht eine Flucht?
Hmmm...
Ich weiß ja nicht...
Eventuell...

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