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"Was machst du hier, Tae- Taehyung?" Ich könnte mich am liebsten selbst dafür eine Klatschen, als ich ihn mit seinem Spitznamen ansprechen wollte. Geht es noch peinlicher, Jungkook?
Er ist immernoch ein Alpha. Sei froh, dass du ihn überhaupt angucken darfst, denke ich mir. Manche Alphas genießen ihren Rang so sehr, dass sie Omegas sogar verbieten, ihnen in die Augen zu gucken. Das ist krank in meinen Augen...
Uns sollte man nicht wie Spielzeuge oder Objekte behandeln...
"Ich wollte nach dir gucken. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es dir nicht gut geht.", spricht er dann aus und lächelt mich sanft an. Ich jedoch gucke nur sprachlos zu ihm hoch. Er hat sich Sorgen um mich gemacht?
Das Tempo meines Herzschlags erhöht sich um eine weitere Stufe und nervös reibe ich die schwitzigen Hände aneinander. "A...ach ja...?", stottere ich schüchtern.
Tae nickt nur und platziert seine großen Hände an meine Hüften. "Wieso warst du nicht in der Schule, Kleiner?", haucht er verführerisch. Seine tiefe Stimme ist einfach dafür gemacht. Ich schlucke und lege ebenfalls zögernd meine Hände an seine muskulöse Brust.
"I...ich hatte Angst...", murmel ich hauchend in meinen nicht vorhanden Bart. "Vor was hattest du Angst?" Seine Tonlage wechselt sich in eine Besorgnis und wenn ich mich nicht irre, höre ich auch leichte Wut heraus, aber ich kann mich auch täuschen. "V...vor den Alphas..."
"Meinst du das Monsta X-Rudel?" Ich nicke, schüttel dann aber schnell den Kopf. Bilder der vergangenen Nacht blitzen auf und lassen mich erschaudern. Wie sie mich gejagt haben, seine dreckigen Worte und dazu das perverse Grinsen.
Eine unheimliche Angst baut sich erneut auf, kralle mich hilfesuchend an das Oberteils des Alphas und vergrabe mein Gesicht in seiner Brust. Eigentlich hätte mich der Geruch von Tae beruhigt, doch gerade habe ich einfach nur Angst, wieder so hilflos vor ihnen abhauen zu müssen.
"Baby?", haucht der Alpha vorsichtig. "Was ist passiert? Welche Alphas meinst du noch?"
"Die... Die von gestern Nacht... im Wald... Sie haben mich verfolgt und... und ich war so wehrlos...", schluchze ich auf, fühle mich beinahe schlecht, sein Oberteil mit meinen Tränen zu verdrecken. "Wer hat dich verfolgt?", mit einem Schlag ändert sich seine Stimme in eine feste, dominante Alphastimme.
"Nicht...", murmel ich ängstlich, da ich echt Angst habe, dass wieder etwas passieren könnte. Taehyung seufzt leise und lässt das Thema vorerst ruhen, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Eine Weile stehen wir so da, ich in seinen Armen, bis ich mich beruhigt habe.
"Huh? Was ist das denn?" Er löst sich von mir und schreitet auf die kleine Schachtel zu, die noch immer offen auf dem Tisch liegt - die Kette gut sichtbar.
Er möchte sie in die Hand nehmen, doch ich schreie in letzter Sekunde noch dazwischen. "Nicht anfassen!" Und da verharrt er in der Bewegung. "M...mianhae... ich wollte nicht so respektlos sein, aber sie bedeutet mir sehr viel."
Er winkt ab und kickt verständnisvoll. "Aber woher hast du sie?"
"Von meinem Großvater, wieso?"
"Ich habe dieselbe...?"
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