KAKASHI | 𝟎𝟑𝟔


𝐂𝐇𝐀𝐏𝐓𝐄𝐑:
[ — 36 | 𝘒𝘢𝘬𝘢𝘴𝘩𝘪 ]

Words: 1825


POV. KAKASHI
Die Luft war erfrischend, die Sonne stand hoch und küsste meine Haut mit ihren Strahlen, die Bäume wiegten sich im Wind und das Wetter mehr als sommerreif. Glücklicherweise war es nicht schwülwarm, sodass man schon bei niedrigen Temperaturen sich die Seele aus dem Leib schwitzte und die Kehle trockener gar nicht mehr sein konnte, sondern war es mehr eine trockene Wärme, die dennoch sehr angenehm war.

Die Wellen legten den Sand ein wenig, hinterließen feuchte Spuren und ließen zu, dass die feinen Sandkörnchen haufenweise an den nackten Füßen kleben blieben, mit denen wir am Strand die Runden drehten, während vorne zwei Männer vorausgingen und mit einer fröhlichen Stimme Geschichten über Hawaii erzählten, auf welchem wir uns gerade befanden, ich meinen Urlaub verbrachte.

Es war schon seit langem ein Wunsch meines Herzens gewesen, Fuß auf dieses Land zu setzen und eine schöne Zeit dort zu verbringen. Nach mehreren Jahren war mir endlich gewährt, meine Träume zu erfüllen; genug Geld befand sich auf meinem Konto, das Wetter war gut, ich hatte Urlaub und war in totaler Sommerlaune, sodass es sich nur noch mehr lohnte.

Wie lange hatte ich bitte auf diesen Zeitpunkt gewartet, der nun endlich zur Realität wurde? Viel zu lange nach meinem Geschmack, doch schob ich den Gedanken beiseite, da ich mir nicht mehr Sorgen machen musste, wann es endlich soweit seien würde. Lieber würde ich die Zeit jetzt genießen und meine ganze Sorgen in Japan lassen, was bisher auch gut geklappt hat. Den Flug über habe ich geschlafen und bis jetzt hatte sich nicht ein Sorgenstück in meine Gedanken ausgebreitet und mein Kopf vergiftet. Besser wäre es, wenn das so bleibt.

»Übrigens, liebe Touristen, Sie sind alle herzlich zu der kleinen Feier am Abend eingeladen. Am Ende der Tour geben wir Ihnen einen Flyer, damit Sie alles nochmal auf Papier haben und jederzeit nochmal rauf schauen können, was sie die nächsten Abende erwarten«, langsam schalteten meine Ohren ab und stattdessen fing ich, mit meinem besten Freund neben mir zu quatschen, der mit gekommen war, mich nicht alleine ziehen lassen wollte, dabei waren es nur zwei Wochen, die ich weg war. Dabei war es mir ganz Recht jemand Vertrauten an meiner Seite zu haben.

»Ebenso werden an jedem Abend unsere sensationellen Tänzerin auftreten, unsere absoluten Herzstücke hier.« Ein Pfeifen ging durch die kleine Masse an Menschen und Obito stieß mir seinen Ellenbogen spielerisch in die Seite, während seine Augenbrauen wackelten und ein Grinsen gepflastert auf seinen Lippen lag. Grinsend rollte ich meine Augen in den Schädel, ehe ich ihm in flüsternden Ton zu verstehen gab, dass ich mich darauf am meisten freute. Dass war mit einer der meisten Gründe, wieso ich unbedingt hier her wollte. Die exotischen Schönheiten hatten mich mit ein paar YouTube Videos ihres Tanzes in den Bann gezogen. Diese eleganten Bewegungen und die viel Haut zeigenden Outfits, die frechen Lächeln und einfach diese Mädchen in einem brachten vermutlich so einige Jungenherzen zum höher schlagen, tauchten Nachts in ihren Träumen auf und in den bewussten Vorstellungen tagsüber.

»Darauf freust du dich, was?«, lachte er leise mit einer amüsierten Stimme und ich konnte nicht anders, als grinsend zu nicken. »Und wie. Das wird das Highlight dieses Urlaubs, ich sag's dir. Die anderen werden neidisch sein, wenn die die Bilder sehen. Und die Videos. Falls ich nicht vergesse, welche zu machen.«

•••

»Die Atmosphäre ist schön, oder?« Verwirrt schaute ich hoch zu einem Pinkhaarigen Mädchen, welches mir gleich einen Drink anbot, eingefüllt in Kokosnuss Schalen. Leise dankend nahm ich einen an und nickte nur auf ihre Frage, ehe meine Augen kurz über sie glitt. Sie hörte definitiv nicht zu den Tänzern, da ihr Rock bis zu den Knien ging und ihre hellrosa Bluse viel Haut verdeckte. Ihre Kurzen Haare waren offen und hingen ihr locker über die Schulter, umrandeten ihr Gesicht und offenbarten eine große Stirn. Sie war nicht hässlich, aber auch nicht mein Typ.

Noch bevor ich sie richtig Mustern konnte, verschwand sie schon wieder und bot weiteren Partygästen Drinks an mit einem kleinen Lächeln und funkelnden Augen, die lockere Partylaune, die sich wie ein Bettlagen über uns gespannt hatte, ganz genießend.

»Wann meinst du, kommen die Tänzerinnen?« Leicht zusammen zuckend schielten meine Augen rüber zu Obito, welcher sich dicht an mein Ohr lehnte und mit einer tieferen Stimme fragend in mein Ohr flüsterte, eine Gänsehaut über meinen Körper ausbreitend.

»Hoffentlich schnell. Mein Geduldsfaden reißt langsam.« Verstehend nickte mein bester Freund und ein leises Seufzen glitt über seine Lippen, seine Augen durch die Gegend wandernd. »Meiner auch«, murmelte er schließlich abwesend nach mehreren Minuten.

»Da!« Plötzlich wurden die Scheinwerfer auf das niedrigste herunter gefahren, um den Überraschungsmoment zu verstärken. Lautes Getuschel ging durch die große Menschenmasse, einige kicherten aufgeregt und andere zückten bereits ihr Handy, waren bereit alles aufzunehmen und den Moment nicht in Gedanken festzuhalten, sondern auf winzigen Festplatten, die jederzeit verloren gehen könnten. »Bist du bereit, Bro?«

Ich wurde geboren für diesen Moment, was fragte der bitte noch?

»Mehr als das.«

Das Licht wurde wieder heller und leuchtete direkt auf eine kleine Bühne, die nicht mehr wie am Anfang leer war, sondern standen dort vorne attraktive Frauen, in knappen Kleidungen, die dennoch die Vorstellungskraft beanspruchte, um sich den restlichen Teil auch weg zu denken.

»Die in der Mitte ist ja mal ein ganz anderes Level.« Wie recht der Typ hinter mir hatte. Selbst Obito stimmte dem zu. Sie war krank attraktiv, dass sollte schon illegal sein sollte und stach von den anderen wirklich heraus, vor allem als sie begannen, ihren Körper in Bewegung zu setzen; eleganten Bewegungen, die schon an Verführung grenzten, mit einem unschuldigen Ausdruck im Gesicht. Das brachte mich noch komplett um den Verstand.

»Weißt du, wie das Mädchen in der Mitte heißt?« Meine Lauscher sperrten sich wie automatisch weiter auf und ich ergatterte aus einem Gespräch hinter mir de Namen YN. So heißt diese Schönheit da vorne also, die sowas wie der Leiter der Gruppe war, den Tanz anführte und im kompletten Mittelpunkt stand, versuchend, manchmal in die komplette Dunkelheit zu verschwinden, anstatt im hellen Licht der Scheinwerfer.

»Die Performance ist echt krass. Das war wirklich keine Lüge, als sie meinten, die Tänzerinnen wären das Herzstück hier.« Abwesend nickte ich, hatte meine volle Konzentration auf die Mädchen gelegt, die sich rhythmisch zur Musik bewegten; vor allem von YN konnten sich meine Augen nicht trennen und viel zu schnell war der kleine Auftritt vorbei, sodass sie die Bühne schon wieder verließen und die Lichtkegel nicht mehr auf der Bühne zu sehen waren.

Ich wollte unbedingt zu dieser YN, weshalb ich mit einer der ersten war, der aufstand und in die Richtung rannte, in welcher die Tanzgruppe zu verschwinden drohte.

»Hey Hey, Sie dürfen hier nicht hin!« Ich sowie viele andere wurden von Männern zurück gehalten, welchen richtigen Schränken glichen und eingehüllt in schwarzen Anzügen waren, welche ihnen nur mehr Ausdruck verliehen. Sofort fielen viele Klagen und wie gerne sie die exotischen Frauen nochmal sehen würde, ganz von nahen und alleine.

»Jeder Kontakt mit unseren Mädchen wir verweigert. Hauen Sie jetzt ab oder wir erledigen das.« Die kühlen Stimmen der großen Männer schüchterten viele der Jungen ein und statt Stress anzufangen, machten sie lieber ein Rückzieher, sodass nur die härteten von uns übrig blieben; wie ich.

»Ich will zu YN«, gab ich knapp zu verstehen, doch bekam ich wieder eine Absage, kombiniert mit einem bedrohlichen Finger-knacken. »Verschwinden Sie jetzt«, knurrte es leise aus ihrer Kehle, sodass ein stämmig gebauter Junge neben mir schluckte und langsam Schritte zurück machte, vorhabend, die Gefahrenzone zu verlassen.

Ich wollte gerade was erwidern, als mich einer der Männer am Kragen packte und zu sich zog, doch bevor etwas ernsthaftes passieren konnte, unterbrach ihm eine weibliche Stimme — YN's Stimme. »Lass ihn. Er ganz kurz herkommen.« Ein kleines Lächeln umschmeichelte ihre Lippen und weiße Zähnen blitzen mir entgegen, ehe sie sich schon wieder umdrehte und ich nicht lange überlegte, ehe sich meine Beine in Bewegung setzten und ich ihr einfach folgte.

»Du bist zum ersten Mal hier, nicht wahr?« Interessiert drehte sich ihr Kopf zu mir und ich nickte nur leicht, meine Stimme im Hals feststeckend. Von nahem war sie noch atemberaubender als ich dachte. Wow. Einfach Wow. »Merkt man. Du bist auch nicht von hier. Sag mir, woher kommst du? Und am besten sagst du mir auch gleich deinen Namen.« Ein süßes Kichern drang aus ihrer Kehle und ich brauchte ein paar Minuten, ehe ich sie wissen ließ, dass mein Heimatsort, aus dem ich auch angereist war, Japan war und dass ich auf den Namen Kakashi hörte.

»Japan also.. Wie ist es da? Erzähl mir was über das Land.« Ein sanftes Lächeln ruhte nun auf ihren zarten Lippen und ihre Augen schauten hoffnungsvoll in meine, ehe unsere Bewegungen kurz stoppten, sie den Blick Kontakt viel zu schnell wieder löste und voran ging, einen leichten rosa Schimmer auf ihren Wangen liegen hatte.

In meinen Kopf sammelten sich unzählige Gedanken und ich wusste gar nicht, wo ich beginnen sollte, ehe einfach so viel aus meinem Mund sprudelte, dass sie bestimmt Probleme hatte, hinter her zu kommen. Ich verlangsamte das Tempo meiner Stimme, ging auf alles ausführlich ein und ließ keine Frage von ihrer Seite aus unbeantwortet.

»Sag mal.. Wieso lässt du mich überhaupt mit dir gehen?« Eine Braue zog sich meinerseits verwirrt hoch und mein Blick ruhte auf ihrem perfekten Seitenprofil, dabei war es nicht mal ohne Makel. Es waren nur kleine Unreinheiten, die man vor allem vom Nahen sah, möglichst ab gedeckt mit Schminke, doch war sie trotzdem perfekt. Einfach nur perfekt. 

Während meiner Frage kamen wir an einem Zelt an, welches vermutlich als kleine Gelegenheitswohnung diente.  »Schön hast du's hier«, kommentierte ich und ein kleines Danke ging über ihren Mund, meine Frage immer noch unbeantwortet lassend. »Einfach so. Ein bisschen Besuch schadet nicht«, sie zuckte mit den Schultern und zwinkerte mir zu. »Also bin ich nur mal so für den kleinen Spaß?« Kopf schüttelnd verneinte sie. 

»Du bist der erste, den ich hier rein lasse.« Ich ließ mich langsam auf dem Bett nieder; sitzend und YN genau im Auge behaltend. »Du bist auch der erste, der mir gefällt.« Grinsend kam sie näher und legte einen Finger unter mein Kinn, kam mit ihrem Gesicht total nah, sodass ich ihren frischen Atem wahr nehmen konnte, wie ihren gesamten Duft, der sie umhüllte. »Du bist der erste Japaner hier. Und ich hatte schon immer eine kleine Schwäche für Japan.«

Sie machte Anstalten mich zu küssen, doch zog sie ihren Kopf plötzlich etwas zurück und stattdessen legten sich ihre Hände auf meine nackte Brust, ehe sie etwas Druck aus übte und mich zurück schubste, sodass ich nun auf dem Bett lag. Erschrocken blickte ich zu ihr, während sie sich nur mit einem breiten Grinsen entfernte.

»Aber glaub ja nicht, dass ich so schnell einknicke, Kakashi.«

Das würde noch ein langer Urlaub werden; und trotzdem ein wundervoller. 

━━━━━━━━━━

Mal wieder ein wenig
länger, nachdem momentan
eher kurze Oneshots
gekommen sind. Hoffentlich
hat es euch gefallen :)

—Ꮍumi

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top